AW: Reifendruck auf der Rolle?
das ist eine gute frage, da diese auf die unzulänglichkeit der wattmesseng von rollentrainern aufmerksam macht.
es ist richtig, dass das walken des reifens für den widerstand verantwortlich ist. hinzu kommt noch die reibung die an der oberfläche des reifens,die entsteht, wenn sich dieser walkt(eher vernachlässigbar).
es spielen für das walken folgende faktoren eine rolle:
-luftdruck im reifen
-anpressdruck(auf der strasse gewicht von fahrer und rad)
-zusammensetzung des reifens(dicke und zusammensetzung von karkasse und gummi, schlauchgewicht und material)
auf der rolle geht es allgemein darum genügend anpressdruck zu erzeugen, damit der reifen nicht durchrutscht. diesen erreicht man bei konstantem reifendruck durch anpressweg, bei konstantem weg durch reifendruck.
bei konstentem anpressweg aber höherem reifendruck steigt die walkleistung genaugenommen sogar ganz leicht an, da der reifen etwas stärker um die runde rolle gedehnt wird(das walken an sich wäre da genauso). in der praxis ist es aber so, dass der anpressweg nicht konstant bleibt, da die rolle etwas nachgibt und somit der widerstand eher sinkt.
ich habe es selbst schonmal ausprobiert, verschiedene reifendrücke und anpresswege zu verwenden, und ich merke den unterschied deutlich. vor allem bei höheren gängen, die ich auf der rolle fahre(53/14, also viele umdrehungen des rades pro minute) merke ich das mehr an walkleistung und kann ca. 2 gänge weniger fahren.
für die praxis ist also folgendes zu empfehlen, um walkarbeit und damit auch den verschleiß zu minimieren(nach 2 wintern schaut mein reifen,conti hometrainer, noch fast wie neu aus):
-reifendruck auf ca 1 bar mehr als der empfohlene stellen(hält den anpressdruck bei weniger walken), das sollte man aber nur machen, wenn man die anderen zwei punkte beachtet:
-möglichst große gänge fahren und dafür einen kleineren widerstand einstellen(verkleinert den nötigen anpressdruck, daher weniger walken, dafür aber öfter, was aber unproblematischer ist)
-den anpressweg so klein wie möglich halten, so dass der reifen gerade noch nicht abrutscht bei der belastung der man ihn aussetzt(minimiert den anpressdruck aufs nötigste, daher weniger walken)
so weit ich weiß gibt es bei machen leistungerfassenden rollen eine tarierfunktion, bei der man den reifen mit ensprechender montage beschleunigt und der trainer aus der verlangsamungsgeschwinigkeit des frei rotierenden rades den widerstand des reifens berechnet und somit beim training berücksichtigt. das ist ein guter ansatz, aber dann muss man den reifendruck und die einstellung auch kosntant halten. und sich mit (sehr) rund 10 watt ungenauigkeit bei ca 50km/h und 250 watt tretleistung begnügen(die kette ist mit ihrer reibung da noch nicht dabei).