Kurzbericht:
Alfonsina war sehr stark!
Rennbericht ausfĂĽhrlicher und Analyse:
Bekleidungsdiskussion ab 6:00 morgens wie bei Etappenrennen oder Ötztaler. Alles ist möglich … wettermäßig. Wir pokern auf trocken: Kurz, Armling, die Dünne im Trikot.
Verpflegungsstrategie: Stockerl -> Labe auslassen, 3 Gel, 2 OatSnack.
Startaufstellung: Alfonsina und ich im ersten Drittel der 120iger, der brave Trainer hat nachgenannt und schließt 5min vor Start zu uns auf. Die im Stehen Überholten nehmen es gelassen. Mit seiner weisen Übersicht fährt uns der Trainer in perfekte Position in den Berg. Die „Brillis“ tun Selbiges in tadelloser Formation. Eine direkte Gegnerin – biologisch halt eine theoretisch mögliche Tochter von Alfonsina - ist ausgemacht. Wir gehen es ambitioniert an, erste Runde unter 1:10. Ich tue es dem Trainer gleich und fahre die Gruppe zum zweiten Mal ins Donnerskirchner Ramperl. Hinten runter und rum wird wieder gut gebolzt, auf des Kaisers Steinbruch alles, was uns interessiert, kompakt zusammen, flott über die Kuppe im hinteren Drittel und dann fehlt der Teamfunk. Von hinten zischen in der flachen Abfahrt die Highspeed Racer der später gestarteten 80km Jungs heran. Auch wenn klar ist, unsere flotte Gruppe wird nicht lange dran bleiben, so zieht das doch das ganze bisherige Kollektiv auseinander und wir kommen in Kleingrüppchen in die 90° Kurve nebst Winden am See. Vom mächtigen Leitha Gebirgsmassiv drücken ekelhafte Fallwinde schräg auf das Peloton. Das Peloton -nicht deppad – baut eine Staffel, aber es ist zu viel Staffel für zu wenig Straße und, da wir nicht ganz vorne dabei sind, mache ich eine neue auf. Viel Mühe bis Donnerskirchen mit Zähne fletschen und wie es halt bei wechselnden Winden von schräg vorne ist, steht die Alfonsina neben mir auch fest im Wind. Trotzdem, virtuell wäre die Alfonsina nach zwei Runden in der 80er Wertung nur knapp hinter der Gesamtsiegerin. Fahren die zweite Runde auch um die 1:10.
Donnerskirchner Sattele die Dritte. Es zieht sich wieder leicht auseinander. Ein kleines Grüppchen rollt keine 20 Sekunden vor uns über die Kuppe, wir in der größeren. Ich bleibe gelassen. Fehler! Keiner fährt, ich ziehe hinunter, Alfonsina ohne Makel hinter her, unten Zeitfahrmodus - leider Einzel nicht Team. Ein gewisser Richie Porte Effekt tritt dann und wann hinter mir ein und vor Sommerein leichtes Krampfeln bei mir auf der linken Hinterhand. Auch da ist die Analyse eindeutig: Zuviel Flüssigkeit (Weißwein) am Vortag, zu wenig (Wasser und Iso) am Renntag. Wir sind quasi alleine und Alfonsina kämpft in den letzten Hupfer, ich schüttle mein Bein aus und bei der Gelegenheit das daneben und starte die Verfolgung. Die letzten 10km sind hart, der Wind nicht freundlicher. Alfonsina liegt vor mir schräg im Wind, der Kopf noch ein wenig schräger. Ich schließe auf und wir fahren gemeinsam heim. Zweite in der AK, Fünfte Gesamt!