Man kann die Schultergurte so verlängern, wie das bei guten Rucksäcken so üblich ist. Einen besonders kurzen Rücken braucht man nicht.
Per Hüftgurt wird der Rucksack auf der Hüfte fixiert, die Schultergurte gehen nach oben weg und kommen an den Schultern erst mit dem Körper in Berührung. Eine wohlgeformte Wirbelsäule wird auf diese Weise sauber überwunden. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches oder Neues, so funktionieren gerade gut belüftete Rucksäcke.
Das Entscheidende ist, ob sich der Netzrücken durch das Gewicht im Rucksack durchdrückt oder ob er hart bleibt und so den Rücken freihält. Der Cluster bleibt hart.
Schwache Netzrücken biegen sich durch, stabile bleiben gerade. Ein gut angebrachter und eingestellter Schultergurt sorgt dafür, dass das bis zur Schulter so stabil weitergeht. Hier bekommen die Schultern in diesem Fall dann wieder Last ab, weil man auf dem RR eher liegt als sitzt. Im Stehen bekommen die Schultern überhaupt nichts ab.
Wenn man Hüftgurt und/oder Schultergurt aber falsch einstellt, ist die ganze Funktion im Arsch.
Man muss sich an die Rucksackregel halten: Die Hüfte trägt die Last.
Deshalb muss der Hüftgurt bombenfest dort sitzen, wo er hingehört.
In der Praxis bedeutet das, der Rucksack sitzt allein per Hüftgurt am Körper. Wenn er jetzt bei ruhigem, aufrechten Stehen den Körper aus dem Gleichgewicht bringt, ist er entweder falsch gepackt oder sitzt nicht richtig.
Der Schultergurt trägt im Stehen keine Last und wird ohnehin erst dann angezogen, wenn auch bereits der Brustgurt fixiert ist.
Ich kenne relativ viele Leute, die bitter enttäuscht sind von irgendwelchen teuren Rucksacksystemen, weil die "irgendwie gar nicht helfen". So, wie sie die Rucksäcke tragen, ist das aber auch kein Wunder. So lange der Irrglaube herrscht, einen Rucksack trage man miot den Schultern, wird sich daran auch nichts ändern.