AW: Lenkerband unterlegen
korklenkerbänder lassen sich so wickeln, dass praktisch keine unebenheiten zu sehen sind. ist aber eine sisiphus-arbeit.
Ich habe Streifen von (Krümel-)Plattenkork geschnitten und auf doppelseitiges Klebeband geklebt - das mit der Sisyphus-Arbeit kann ich nur bestätigen (ca. 1,5 h für einen gekröpften Trainingsbügel, und ständig klebte alles irgendwo fest, wo es nicht sollte, und das Korkzeugs brach ständig, weil es alt und schon ein bißchen trocken war ...). Das Gute bei dieser Methode ist aber, dass man eventuelle Löcher problemlos mit Bruchstücken ausflicken kann.
Bei mir kam dann eine andere "Deckschicht" drauf - Textilband, zwei Mal mit Acryllack gestrichen (schon glatt und leicht glänzend, aber sehr griffig und mit "echter Textilstruktur"
); mit dem erzielten Dämpfungseffekt bin ich sehr zufrieden, weil sich der Lenker nun fest greifen läßt, aber dennoch punktuell spürbar nachgibt - so mag ich das haben.
Natürlich sind die Vorlieben da oft sehr unterschiedlich, aber wenn man selber nicht leicht ist und durch die Sitzposition relativ kräftig auf dem Lenker "hängt", paßt das jedenfalls optimal. Auch der Durchmesser des Lenkers liegt bei dieser Unterpolsterung hinterher noch in einem für klassische Räder optisch akzeptablen Bereich (was bei "überwickeltem" fertigem Korkband meiner Meinung nach nicht der Fall ist, da das ja immer ein halbrundes Profil hat - ich hab' das mal probiert, und das Ergebnis hätte vielleicht an einem Heimtrainer akzeptabel ausgesehen, aber nicht an einem Rennrad ...
).
Noch nicht ausprobiert, aber "materialmäßig" schon mal vorbereitet: Das gleiche wie vor, aber mit 3 mm-Neoprenmaterial für meine Randonneuse. Das Neoprenzeugs kostet fast nix und läßt sich natürlich deutlich leichter verarbeiten als Krümelkork ... Ob die "größere Weichheit" des Neopren gegenüber Kork überhaupt sinnvoll/erforderlich ist (zumal an einem Langstrecken-Reiserad), kann ich wirklich nicht im Voraus sagen - wie gesagt, bisher tut Kork absolut gut, auch auf längeren Touren und bei sehr groben Wegeoberflächen.
Und zumindest meine Vorliebe für das Unterwickeln hat nix mit "Älterwerden" und "Weichei" zu tun - ich bin in den frühen 1980er Jahren Textilband direkt auf dem Lenker gefahren, und mir sind schon damals auf längeren Touren regelmäßig die Finger "eingeschlafen" ...