Der gute Herr mag Ahnung von der Reifenmaterie haben, dennoch liest sich das nicht sehr objektiv. Speziell der Abschnitt zu den Schläuchen. Es ist zwar richtig, dass Latex gegenüber Butyl eine sehr geringe Weitenreißfestigkeit hat, jedoch ist Latex bis zu 50x mehr dehnbar bevor es reißt. Jeder der einmal Cyclocross gefahren ist und pro Runde 3 Durchschläge kassiert, wird um die immensen Vorteile dieser Materialeigenschaft wissen. Nicht umsonst sind auch in den Cross-Schlauchreifen Latex Schläuche vernäht. Butyl reißt beim Snakebite eben sehr schnell, wenn auch nicht „weit“ – Loch ist aber Loch. Ebenso der Nonsens mit abgerissenem Ventil durch Bremsen bzw. Relativbewegung von Reifen gegen Felge. Selbst bei 1,6 bar im Corssreifen noch nie Probleme gehabt. Wer bei 7-8 bar beim Rennradreifen Relativbewegung des Mantels hat, sollte dringend eine andere Felgen-Reifen Kombination in Erwägung ziehen.
Fakt ist aber: Latex ist dagegen beim Einbau etwas kritischer, mag kein Kontakt mit Fett (wird porös), sensibel auf Klemmen zwischen Reifen und Felge und zerlegt sich bei falscher Anwendung dann gerne in einzelne Fetzen. Bei korrekter Montage (mit Babypuder) für mich aber das überlegene System (Pannensicherheit, Gewicht, Rollwiderstand, Möglichkeit des schnellen Reifenwechsels ohne Milch-Geklecker). Als Ersatzschlauch auf Tour greife ich wegen der einfachen Montage aber ebenfalls auf Butyl zurück.