Hintergrund der ZEG-Forderung ist doch, dass den Händlern das ansonsten lukrative Frühjahrsgeschäft, das einen Großteil des jährlichen Umsatzes ausmacht, verloren zu gehen droht.
Das ist für sich genommen zwar verständlich, dass die Herrschaften sich dabei selbst aber als Retter in der Pandemienot profilieren wollen, ist reichlich grotesk. Gerade bei den branchentypischen Verkaufsgesprächen, die nun einmal länger Dauern als im Supermarkt, ist das Ansteckungsrisiko offensichtlich, erst Recht mit den neuen Mutationen.
Wir haben offensichtlich mittlerweile den Zustand erreicht, bei dem trotz der kaum noch zu vermeidenden 3. Welle jede Interessengruppe für sich selbst ein paar Sonderrechte einfordert und bereit ist, dafür weitere Ansteckung und weitere Tote in Kauf zu nehmen. Hauptsache die Kasse klingelt, egal wieviele Menschen dafür dann noch mit dem Leben bezahlen - als seien die knapp 70.000 Opfer nicht schon genug.
Die Auflösung minimalster ethischer Standards die sich in solchen Forderungen Bahn bricht, ist ebenso erbärmlich wie verstörend. Warum man so einer Schwachsinnsforderung von Lobbyisten hier eine Bühne bietet, erschließt sich mir aber auch nicht.