Es gibt neues von der Gabel, und damit holt die Story auch die Realität ein. Von jetzt an geht es also mit Pausen voran, je nachdem, wie ich eben weiterkomme und Zeit zum Schreiben finde.
Erstmal haben ja die Ausfallenden noch auf ihre Edelstahlauflagen gewartet, die ich so räudig mit der Lochsäge gemacht hatte. Mit der Laubsäge und ganz exakt hatte ich dieses Mal einfach keinen Bock, lasse sowas demnächst aber ggf. auch einfach lasern.
Scheibe auflegen und in Position halten, heißmachen, Lot reinkriechen lassen und ggf. mit 'nem Schraubenzieher vorsichtig andrücken. Die andere Seite kann man dann mit einer Schraube und Mutter lose in Position bringen, muss aber nicht. Mit etwas Vorsicht und Geduld beim Heißmachen bewegt sich die erste Scheibe beim Löten der zweiten gar nicht.
Überstand wegfeilen...
... und Oberfläche schleifen, aber bitte noch etwas besser.
Dann wird der Gabelkopf innen etwas ausgeschliffen und die Gabel zusammengesteckt, um alles ordentlich nachzumessen und die Beine zu kürzen. Die Ovalisierung der Beine passte nicht ganz zum Kopf, aber der überzählige Millimeter Breite war mit dem Schraubstock schnell beseitigt.
Hier können 27 mm abgesägt werden, dann passt die Gabel auch zur Zeichnung.
Anschließend bitte nochmal im Rahmen überprüfen! Das Absägen selbst ist denkbar unspektakulär, weil die Enden für diesen Kopf einfach gerade sein können.
Dann kommt die wunderbare Ghetto-Style-Gabellehre zum Einsatz, über die ich mich diebisch freue, weil sie simpel, billig und exakt ist und ich die Idee überhaupt erst beim Betrachten der Situation hatte: Ein altes, aber stabiles und hundertprozentig mittiges/gerades Vorderrad, zwei Aluprofile, zwei Schraubzwingen. Natürlich kann man jetzt noch beide Gabelbeine gemeinsam nach vorn und hinten kippeln, aber die Lösung dafür kommt gleich.
Das ganze Gerät wird samt Gabel, Lehre und improvisiertem Steuersatz wieder in die Schienen gestellt und am Hinterrad festgezogen. Der unbearbeitete Konussitz des Gabelkopfs passt zufällig exakt ins unbearbeitete Steuerrohr, der Hinterreifen ist bei dieser Übung natürlich "platt".
Die Idee dabei ist, eventuelle Abweichungen im gesamten Rahmen über die Ausrichtung der Räder noch mit der Gabel kompensieren zu können, aber sie passte seitlich exakt. Also muss jetzt noch kommen, was die Ghetto-Gabellehre nicht kann, nämlich die Längenausrichtung mit der genauen Distanz zum Tretlagergehäuse und dadurch die exakte Stellung der Gabelbeine zum Schaftrohr.
Dann erst werden die vorderen Zwingen angezogen, und die Gabel in dieser Stellung an den Außenseiten mit einem Tropfen Lot "geheftet":
Anschließend kommt das ganze Trumm wieder raus und umgekehrt in den Schraubstock, damit weiteres Lot in aller Ruhe der Schwerkraft folgen kann. Und weil man die Innenseite ja nicht beobachten kann, ist nun Schätzen angesagt: Lieber etwas zu viel, als zu wenig.
Nach dem Abkühlen klappert dummerweise was im rechten Bein. Hoffentlich ist es ein Brocken Flussmittel - wenn es Lot sein sollte, muss ich das Ganze nochmal entsprechend ausrichten und an einer Stelle heißmachen, bis es verläuft.
Die fast fertige Gabel, ich hatte es mir viel schwieriger vorgestellt. Die Edelstahlscheibchen auf den Ausfallenden dauerten länger, als der ganze Rest - ein Grund mehr, lieber gleich rostfreie Ausfaller zu kaufen.
Dabei ist mir wieder aufgefallen, dass Edelstahl die Hitze irgendwie spürbar langsamer weiterleitet. Klingt komisch, ist aber so: Während der Gabelkopf schon glühte und das Gabelbein daneben auch, floss das Lot trotzdem noch nicht richtig in den Spalt. Dazu musste ich noch einen Moment länger draufhalten, was bei den Muffen aus normalem Guss nirgends so war, bei vergleichbarem Spaltmaß.
Hier mal ein Bild vom Gesamteindruck, leider unscharf:
Und ein Detail, das ich bislang noch nicht gezeigt hatte: Zugeintritt und -austritt am Oberrohr für Bremszug und Stützenverstellung. Im Rohr laufen natürlich wieder nur die Innenzüge.
Einen der nächsten Schritte werden wir dann mal versuchen, zu filmen; an dieser Stelle schon mal vielen Dank an
@Lorebo im Voraus. Bei der Gabel war mir das aber irgendwie zu heiß, weil ich das ja noch nie gemacht hatte und mir erstmal die Hilfskonstruktion überlegen musste.
Bis bald!