Luftdruck ist nicht so ganz wichtig, Luftdichte aufgrund geringerer Temperaturen allerdings schon eher. Zahlen kann ich aber auch nicht nennnen.
Tatsächlich liegt der Einfluss des Luftdrucks in der gleichen Größenordnung wie der Einfluss der Temperatur.
Alles was man dazu braucht, ist die ideale Gasgleichung p*v = R*T bzw. mit v=1/rho nach der Dichte aufgelöst: rho = p/(R*T). Mit der Gaskonstante für trockene Luft von R=278,1J/(kg*K) ergibt sich beispielsweise für T=30°C und p=950hPa eine Dichte von 1,091kg/m^3. Bei der gleichen Temperatur und einem Hochdrucksystem mit p=1060hPa liegt die Dichte nun bei 1,21kg/m^3, also um 12% höher. Spielt man das Ganze durch für die Verminderung der Temperatur z.B. beim Tiefdrucksystem mit p=950hPa von T=30°C auf T=0°C ergibt sich eine Erhöhung der Dichte auf 1,21kg/m^3, ohne Nachkommastellen also exakt der gleiche Wert! Der Einfluss von Temperatur und Druck ist also praktisch gleich groß.
Brutal wird es, wenn man Tiefdruck bei hohen Temperaturen (T=30°C, p=950hPa) mit Hochdruck bei niedrigen Temperaturen (T=0°C, p=1060hPa) vergleicht: Dabei steigt die Dichte von rho=1,09kg/m^3 auf satte rho =1,40kg/m^3, also um 29%!
Was heißt das jetzt für die erzielbare Geschwindigkeit? Geht man vereinfachend davon aus, dass bein 30km/h dieses Threads nur der Luftwiderstand zählt, dann ergibt sich die notwendige Leistung aus P = cw*A*rho/2*v^3. Zahlenwerte sind hier gar nicht so interessant, es geht um den Vergleich. Ich bin also in der Lage, die gleiche Leistung P zu treten und bin wegen der höheren Dichte nicht so schnell. Sowohl Dichte als auch Geschwindigkeit ändern sich jeweils durch einen Faktor f_rho und f_v. Es muss gelten
P =cw*A*rho/2*v^3
P =cw*A*(rho*f_rho)/2*(v*f_v)^3
Die Gleichungen kann ich durcheinander dividieren, es kürzt sich fast alles raus und ich erhalte f_v = f_rho^(-1/3) (also dritte Wurzel aus dem Kehrwert). Was bedeutet das? Kenne ich die Veränderung der Dichte, dann weiß ich auch, wie sich das bei gleicher Leistung auf die Geschwindigkeit auswirkt.
In den ersten beiden Beispielen erhöhte sich die Dichte um 12%, also ein Faktor f_rho von 1,12. Damit ergibt sich f_v=1,12^(-1/3)=0,963. Ich werde also um etwa 4% langsamer, wenn entweder der Luftdruck vom Tief aufs Hoch steigt oder die Temperatur von Sommer auf Winter fällt. Bin ich vorher 30km/h gefahren, schaffe ich nur noch 28,9km/h
In dem "brutalen Fall", dass ich Tiefdruck bei hohen Temperaturen (T=30°C, p=950hPa) mit Hochdruck bei niedrigen Temperaturen (T=0°C, p=1060hPa) vergleiche, ergibt sich folgendes Bild: f_v=1,29^(-1/3)=0,92. Bin ich vorher 30km/h gefahren, schaffe ich jetzt nur noch 27,6km/h.
Was lernen wir daraus? Beim kalten Winterhoch hat man zwar schönen blauen Himmel, der Schnitt wird aber erbärmlich sein.