Punkt 14.,
The Premier Cycle Co. Ltd. ansässig heute Fahrradstraße! 88 (neben den
Triumph Fahrradwerken)
http://www.vintage-bicycles.de/österreich-k-u-k/premier/
Niederlassung gegr. 1888
Wir sind immer noch in Nürnberg Doos, in Sichtweite der Fürther Straße vor den Resten der größten Fahhradfabrik der Stadt.
Um den Markt außerhalb von Großbritanien besser bedienen zu können, baute die Fa. aus Coventry mit einer Mischung aus unternehmerischen Kalkül und einer guten Portion Selbstverständnis ihre Niederlassung in direkter Konkurrenz zu Express, Hercules, Victoria und Mars.
Für technisch Interessierte sind vielleicht die hier verwendeten gerollten Helical-Rohre für den Rahmenbau (siehe Link) anmerkenswert:
http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj298/ar298024
Um die Dimension dieses Werks zu veranschaulichen, bemühe ich nicht Fußballfelder oder das Saarland.
Jedensfalls wurden hier zur Blütezeit pro Jahr mehr Fahrräder gefertigt, als in allen restlichen Betrieben in Nürnberg zusammen genommen.
Auch die einsetztende Rationalisierung war beeindruckent.
In den 1890ern produzierten hier 1.000 Arbeiter rund 25.000 - 30.000 Fahrräder pro Jahr.
Um 1900 produzierten 500 Beschäftigte etwa 50.000 Fahrräder pro Jahr.
Auf Postkarten und Rechnungen (Link) sieht man die freigestellte Lithographie des Werkes und anschaulich eine Form des damals gebräuchlichen Marketings.
Jetzt, wo wir vor dem ehemaligen Portal des Werkes stehen - in dem jetzt eine Lokalität zum Verweilen einlädt - fällt auf, dass das Gebäude eine Etage weniger als dargestellt aufweist. Auch die Ausrichtung kann nicht stimmen, denn da wo der Künstler den Schatten der Kaiserburg zeichnete befindet sich grob die Nachbarstadt Fürth. An Größe und Anzahl der Schornsteine wurde gerne getrickst, da diese jeweils eine Dampfmaschine als Antrieb für Generatoren symbolisierte.
Im Hintergrund ist das Oval einer Einfahrbahn zu erkennen.
http://www.ak-ansichtskarten.de/ak/...ycle-Co-LTD-Messemedaillen-und-Fabrikgebaeude
Kurz vor dem ersten Weltkrieg siedelte die Fa. nach Eger (heute Cheb) über, um den k.u.k.-Markt bedienen zu können und baute dort auch erfolgreich Motorräder.