Moin Micha,
an den Sockeln sollten Löcher sein. Und um die Frage der moderneren Bremsen zu beantworten...sollten bei dir auch passen:
Ich habe die erst verbauten Mafacs gegen diese Tektros getauscht (leider wurden sie mit schwarzen Schuhen geliefert), und bin von der simplen Einstellerei und auch der Bremsleistung überzeugt. Mit "besseren" Belägen kann man da bestimmt noch mehr rausholen. Für mich am Flachlandcrosser reicht es momentan
Die finde ich super. Zumal man nicht auf doofe Canti-Schuhe angewiesen ist - einfache zu beschaffen und platzsparend. Kannst du mal deinen Sockelabstand messen?
Ah, das klingt gut. Ich habe am WE hier auf´m Flohmarkt Tektros gefunden und auf Verdacht mal mitgenommen. Das sind ebenfalls CV720. Die Bremsklötze sind KühlStops und Winkelverstellbar. Jetzt muss das nur passen mit dem Sockelabstand.
Oh, ich schrieb versehentlich CV720. Ich meinte CR720. Zugdreieck und Querzüge waren auch dabei. Aber in schwarz mit chromigen Schrauben. Also gegenteilig zu Deinen.
Muss Dein Alan immer noch draußen vorm Büro parken?
Sind ganz ormale Sockel mit Oesen, etwas enger stehend als modern.
Liess' dich mal ein zum Thema Canti: http://www.bikequarterly.com/images/BQCantiSetup.pdf
Einer der beiden Sockel vorn steht nicht 100% gerade! Nicht weiter schlimm, aber du musst den Bremsklotz leicht schraeg stellen. Ich wuerde nach Low-Profile Canti suchen, bei denen sich der Angriffswinkel der Kloetze einstellen laesst. Also das genaue Gegenteil der alten Mafacs.
Erst mal vielen Dank Knobi für dieses Thema (welches mir am Herzen liegt und zu dem ich sowieso die Absicht hatte zu schreiben) und Deine viele Arbeit bislang.
Ich freue mich immer, wenn Du Themen beginnst. War/ist immer sehr interessant und positiv ansteckend.
Hier hast Du die Übersetzung im Seildreieck unterschlagen. Die Gesamtübersetzung einer Cantilever- oder sonstigen Mittelzugbremse ab dem Bremszug (Widerlager) ergibt sich aus der Übersetzung durch das Seildreieck und der Übersetzung durch die eigentlichen Hebel:
i ges = i seildreieck * i hebel
= 2*cos (alpha/2) * (L last / L Kraft)
Dazu ein paar theoretische Werte/Überlegungen:
Man bekommt durch einen flacheren Querzug also ein (kraft)günstigeres Übersetzungsverhältnis. Größere Winkel als vielleicht geschätzt etwa 130 Grad wird man aber nicht schaffen, da vorher zum Anlegen der Bremsklötze ausreichend Seil "eingeholt" werden muss. Wenn man Schutzbleche, dickere Reifen und ggf. noch einen Lampenhalter montiert hat, wird alpha noch kleiner (z.B. 100 - 115 Grad)
- bei alpha = 180 Grad geht die Übersetzung "i seildreieck" gegen Null, dass heißt extrem hohe Kraft bei nahezu keinem Weg (analog zum Kniehebel)
- bei alpha = 120 Grad ist "i seildreieck" = 1, dass heißt F Querzug = F Seil und somit ergibt sich i ges = i hebel
- bei sehr kleinen alpha (wie näherungsweise bei früheren Mafac Cantis) nähert sich "i seildreieck" dem Wert 2, dass heißt F Querzug ist nur noch etwa halb so groß wie F Seil; den "Kraftvorteil", den man sich durch den Cantileverhebel "erarbeitet" hat, verliert man also "wieder"
Nachteilig von Cantillever-Bremsen im Vergleich zu Seitenzugbremsen und V-Brakes ist, dass beim Bremsvorgang alpha abnimmt und das Übersetzungsverhältnis größer bzw. die Bremskraft kleiner wird. Das Gegenteil ist eigentlich erwünscht.
V-Brakes haben zudem den Vorteil, dass durch das größere "i" im Bremshebel die Seilkraft und damit auch die Reibung in der Bremszughülle geringer ist als bei anderen Seilzugbremsen.
Ein Rechenbeispiel aus der Praxis für ein ordentliches Übersetzungsverhältnis einer Cantileverbremse: (Shimano Deore LX von 1991 mit flacherem Querzug als oben im Foto):
alpha (Bremszeitpunkt) = 115 Grad
L Last = 30 mm (vom Rahmen abhängig)
L Kraft = 66 mm
=> i ges = 0,54 (1 : 1,86)
Ein Bespiel für ein schlechtes Übersetzungsverhältnis (ältere Mafac Canti) wäre ganz interessant. Ich habe so etwas altes aber nicht. Wer könnte die Maße beisteuern?
Ich tippe auf ein i von ca. 1,2 - 1,4.
Grüße
Alexander
Ist auch soweit richtig, durch die Umrechnung auf die gedachte waagerechte Linie bis zur gedachten Verlängerung des Querzuges lässt allerdings auf einen Blick erkennen, welche Änderung wie viel bringt, während die meisten hier wohl kein trainiertes Augenmaß für den Wert des cos(alpha/2) haben (mich eingeschlossen). ;-)
Leider wird dort mal wieder die übliche falsche Empfehlung gegeben (90°-Einstellung). Bei den Briten in Beitrag 7 gibt's die richtige Erklärung der Kraftverhältnisse (inclusive Skizze).
Die finde ich super. Zumal man nicht auf doofe Canti-Schuhe angewiesen ist - einfache zu beschaffen und platzsparend. Kannst du mal deinen Sockelabstand messen?
Nur um sicher zu gehen: Hast Du mal ein Beispiel für Low-Profile und Wide-Profile?
Mein Problem mit dem Pamphlet ist, daß Jan Heine offenbar die relevanten geometrischen Effekte zwar weitgehend, aber nicht vollständig verstanden hat und deswegen trotz einiger korrekter Aussagen auch ein paar falsche Schlüsse zieht (daß Sheldon deutlich weiter von der Wahrheit weg war ist ein anderes Thema).Verstehe dein Problem nicht (Sheldon verstehe ich in diesem Punkt auch nicht und habe ihn drum auch nicht verlinkt).
das ist alles soweit richtig (letzteres vor allem mit dem folgenden Satz "This counters any increase in mechanical advantage associated with the angle of the straddle cable." - es wird also nicht schlechter durch den niedrigen Querzug), was mich stört ist:Der Kollege schreibt in Post 7: MA=F/T=b/2h
Ok, nachvollziehbar, h (Abstand Sockel - Felge) ist fix, bitte b grossmachen.
Jan Heine schreibt:
"
If you are stuck with a low-profile
cantilever, a low straddle cable optimizes
the length of the cantilever
arm and the mechanical advantage
"
In beiden Faellen geht's um Low Profile Cantis, in beiden Faellen laeuft's darauf hinaus den Zug moeglichst tief zu platzieren (um b zu maximieren, um grosse Wirkung (F) bei kleiner Handkraft (T) - also gute Mechanical Advantage (MA) - zu haben.
Darueber hinaus zeigt Jan, dass bei Wide Profile Cantis eine andere Betrachtung gilt (den Unterschied hat auch Sheldon erfasst):
"
However, with wide- or medium-
profile brakes, a low straddle
cable shortens the effective length
of the brake arms