AW: Conti GP 4000 23 oder 25 mm ....
Ich find ja die Eingangsfrage schon vollkommen falsch gestellt. Warum montieren sich die Leute heutzutage alle Breitreifen ans Rennrad? Ich fahre seit 15 Jahren 20mm - seit Jahren die ContiGP - und habe da eigentlich keine Komfortprobleme. Fahre allerdings auch einen Stahlrahmen...nur zur Info.
Bleibt natürlich jedem belassen, wie er fahren will und bei bestimmten Materialkonstellationen/gewünschten Fahreigenschaften machen sicher auch breitere Reifen Sinn. Die 23mm sind ja inzwischen der Standard. Aber auf 25mm zu gehen - dann fahr doch gleich einen Crosser :aetsch:
Der Radprofi hat ja auf ein mögliches Problem bei schwach aufgepumpten 25er hingewiesen - dass der breite Reifen dann sehr (zu?) eng am Rahmen liegen kann.
Also: bitte nicht angemacht fühlen...kann wirklich jeder fahren wie er möchte. Aber ich frag mich manchmal schon, warum die Rennradreifen in den letzten 15 Jahren immer breiter geworden sind. Als ich "damals" angefangen habe, waren auch 18mm keine Seltenheit. Liegt das an den "härteren" Carbonrahmen - oder liegt es im allgemeinen Verweichlichungstrend (a la "Pussyblatt")?
Da kann ich Dir nur beipflichten, ich habe früher auch die 18mm-Grand Prix Reifen gefahren, leider waren die (wie auch die 20er) an der Flanke hauchdünn, und daher recht pannenanfällig. Mit dem Aufbau etwa des akuellen Supersonic wäre das kein Problem mehr. Dann kam ja der neue Steifigkeitswahn in Verbindung mit den superhyper-oversized Alurahmen, und Stahlrahmen galten mit einem Schlag als unfahrbar. Weil dann der im Wortsinn breiten Masse der Rennradfahrer die neuen Rahmen zu unkofortabel waren, kamen immer öfter 23mm-Reifen zum Einsatz, weil die ja soooo viel leichter rollen (jaaaaa-bei gleichem Druck, aber wer macht schon lediglich 8 bar auf die 20er??), und weil eben die meisten nicht bedenken, dass der Rollwiderstand linear ansteigt, der Luftwiderstand dagegen exponentiell. Es wäre wesentlich zielführender, Reifen zu vergleichen, die jeweils mit 90% des maximal zulässigen Drucks befüllt sind. Da aber viele etwas zu viel auf den Rippen haben (für einen BMI um 20-21 müßte man bei 80kg Gewicht um 1,95m groß sein), bestimmte (und bestimmt) hier die Nachfrage nach (für höhere Fahrergewichte sicher bessere) Breitreifen von 23mm +x das Angebot. Ich für meinen Teil hatte mir mal von einem Kumpel 25er Grand Prix aufschwätzen lassen, habe dann aber schon bei der ersten Fahrt gemerkt, dass die fast schon wie Bremsfallschirme wirken-kein Wunder, ein anderer Kumpel hatte diesbezüglich mal Conti kontaktiert. Die sagten dann, dass ein 23er Reifen im Vergleich zu einem 20er die Stirnfläche um die Größe einer Handfläche erhöht, bei einem 25er sind das dann ja schon fast zwei Handflächen-und wer würde sich freiwillig so ein Brett ans Steuerrohr schrauben?
Außerdem kommt dazu, dass viele eben nicht so viel trainieren können oder wollen, und ihnen daher nach relativ kurzen Distanzen der Hintern schmerzt-was natürlich nur an mangelndem Kofort liegt
, und nicht etwa an mangelnder Kondition. Ich selbst fahre bereits seit etlichen Jahren ach so unbequeme Sättel wie IKO Carbon&Titan, beziehungsweise später den Speedneedle (auch am aktuellen Zeitfahrrad, da macht er dann seinem Namen alle Ehre), und habe dennoch (oder deswegen
) keinerlei Sitzprobleme. Ein weiterer Knackpunkt dürfte der Trend sein, dass beim kleinsten Anflug von schlechtem Wetter (Temperatur unter 15°C, könnte ja regnen etc.) auf die Trainingsrolle ausgewichen wird. Dadurch bildet sich die Stütz- und Skelettmuskulatur durch den Wegfall der auf der Straße auftretenden Erschütterungen zurück, was dann bei den ersten Kilometern draußen im Frühjahr auch den falschen Eindruck erweckt, dass es an Komfort mangelt. Als ich im Juli nach knapp neun Monaten Zwangspause zunächst auf der Rolle trainierte (schlicht aus dem Grund, dass ich mich mit dem guten Rad draußen nicht blamieren wollte), habe ich von diesem Rollentraining nicht viel gemerkt (obwohl ich verstärkt Kraftintervalle gefahren bin). Daher habe ich mir fest vorgenommen, möglichst viel und oft draußen zu fahren, außer die Straßen sollten im Winter zu vereist sein-und auch dann kann man, sofern man die Möglichkeit hat, zumindest sonntags in einem Parkhaus fahren (bspw. in Frankfurt am Hessencenter). Das ist zwar langweilig, aber allemal effektiver als Rolle.