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Warum soll ein Rennrad "wendig" sein?

Sadwick

Berglusche
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In vielen Threads lese ich, dass man Wert auf die Wendigkeit von Rennrädern legt, was teilweise dazu führt, dass manche Räder schon als "zu nervös" bezeichnet werden. Der Grund dazu erschließt sich mir nicht.
Ok, es werden mit den Rädern Serpentinen befahren und in Ortschaften geht es auch mal um enge Kreuzungen.
Aber ist denn überwiegend nicht doch Laufruhe das Hauptkriterium für ein Rad, mit dem man überdurchschnittlich hohe Geschwindigkeiten (verglichen mit anderen Rädern) fährt?
 
Macht einfach mehr Spass. Vergleich doch mal den Fahrspass von nem Mini Cooper S mit ner Mercedes S Klasse AMG. Auf der Autobahn mag die S Klasse komfortabler sein und sogar noch ne höhere V Max haben. Aber der Mini wird sicherlich jeden in Sachen Fahrspass überzeugen.

So ists beim Rennrad auch. Wenn du mal nen Komfortrennrad gegen ein agiles Kriteriumsrad gefahren bist, dann wirst du schnell merken warum Agilität schon seinen Reiz hat.
 
Spass in Kurven ist das Argument. Ich fahre ja viel mit meiner Randonneuse. Komfortabel, halbwegs geländegänig, enorme Laufruhe bergab. Kaum langsamer als mein Rennrad und das auch nur wegen der Reifen. Ich liebe es.
Aber träge in den Kurven, da muss man richtig arbeiten. Mit dem Rennrad genieße ich as dann immer wieder mit welchem Speed man in die Kurven fahren kann und wie agil man auch am Scheitelpunkt wieder raus beschleunigen kann. Ich liebes es !
 
Macht einfach mehr Spass.

Genau

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In vielen Threads lese ich, dass man Wert auf die Wendigkeit von Rennrädern legt...

Ich habe dazu so meine Theorie. Die besondere Wendigkeit eines RR ist nicht Konstruktionsziel, sondern nur das folgerichtige fahrdynamische Ergebnis rennradtypischer Konstruktionsmerkmale.
- kompakte Abmessungen des gesamten RR
- kurzer Hinterbau
- geringes Gesamtgewicht
- geringe rotierende Massen
Ein so konstruiertes Rad wird im (extremen) Vergleich mit einem Hollandrad "wendig" oder auch "sehr wendig" wirken.
Jemand, der nun bei der Auswahl eines RR auf "Wendigkeit" achtet, tut das nicht um der Wendigkeit willen, sondern zur unterbewussten Bestätigung der Einhaltung RR-typischer Konstruktionsmerkmale. Die erfahrene Wendigkeit eines RR bestätigt dem Fahrer nur, dass es sich bei dem Fahrrad um ein "richtiges" RR handelt. Tatsächlich geht ein sehr großer Teil der RR-typischen Wendigkeit auf das Konto des Trägheitsmomentes des Vorderrades. Ein und das selbe RR wird nur durch den Austausch zweier im Trägheitsmoment stark differierender Vorderräder seine Wendigkeit vollkommen unterschiedlich präsentieren.
 
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