Jedermannrennen in Deutschland sind teuer in vergleich mit cyclosportives in Frankreich, oder Granfondos in Italien.
OK, nicht in vergleich mit Marmotte oder Dolomietenmarathon, aber in Frankreich und Italien gibt es viele kleinere Veranstaltungen fur etwa €20-40. Und viele davon gibt es schon viele Jahre und haben auch nur rund 200 Teilnehmer. Es sollte doch möglich sein so etwas zu organisieren. Die meiste davon sind durch Vereinen organisiert.
Den franz. Kalender kenne ich ganz gut, da sind viele attraktive Veranstaltungen drin. Soweit ich das sehe gibt es zwischen dem Ausland und Deutschland aber einen wesentlichen Unterschied. In D. braucht man für alles was auch nur irgendwie rennähnlich ist Polizei und im Normfall auch eine Sperrung der Strecke (ok, im Sauerland haben sie es mit der Sperrung auch nicht so genau genommen aber zumindest war viel Polizei und Feuerwehr da ). Außerdem wird dir schon jeder RTF- und erst Recht (Lizenz-)Rennveranstalter berichten, dass die behörlichen Auflagen im letzten Jahrzehnt immer weiter gesteigen sind, etwa was Absperrgitter angeht. Das Rennen "Rund um Lüttringhausen", das mal ein renommiertes Straßenrennen hier in der Region war, ist wegen solcher Auflagen von einem ursprünglichen langen und topografisch anspruchsvollen Rundkurs auf eine kurze "Rund um den Pudding" Runde verkürzt worden (und dann schließlich ganz verschwunden.) Ähnliche Beispiele gibt es noch mehr, z.B. weil auf einmal Kosten anfielen, weil irgendeine Firma für das Umschalten von Ampeln auf der Strecke Geld verlangt hat (was früher das örtliche Ordnungsamt, die Polizei oder "er auch immer" auf kleinem Dienstwege erledigt hat).
Hinzu kommt dann Stress mit Anwohnern wegen Sperrungen etc. Der Delius Klasing Verlag ist bekanntlich bei dem Vorhaben ausgehend von München ein großes Straßenrennen ("Cycling Days") zu organisieren mehrfach am Widerstand der Landkreise und Kommunen, die man durchfahren wollte gescheitert. (Die haben sich vermutlich gedacht, wieso sollen wir die Straßen an einem schönen Sommertag für Radfahrer sperren, die mal schnell durchfahren, wenn uns dadurch Umsatz durch Ausflugsgäste entgeht ... ) Und es gibt angeblich Überlegungen, dass in Göttingen die Strecke nächstes Jahr auch zur anderen Seite der Stadt rausführen soll, weil man die Anwohner der bisherigen Route entlasten will.
Diese ganzen organisatorischen und finanziellen Lasten können nicht-kommerzielle Veranstalter wie Vereine oft einfach nicht mehr schultern und die kommerziellen die sich dort umtum, wollen natürlich ihre Gewinne maximieren. Die oben schon genannten Beispiele zeigen außerdem, dass diese Rennen sicher nicht durchweg ertragreich sind, sonst wären sie wohl nicht verschwunden und man würde sich z.B. in Gerolstein, einer Ecke dieses Landes, die jede Übernachtung, jedes Essen was dort verkauft wird - kurzum: jeden Euro - dringend gebrauchen kann, weiter "dumm und duselig" verdienen ...
Die Gelddruckmaschinen sind die Großevents wie Hamburg und Berlin.
Ich glaube mit weniger Gebuhr und bessere Werbung könnte mann auch die Sauerlandgiro und Hochsauerlandchallenge beliebt machen.
Als erstes müssten die Herrschaften in Winterberg mal in den Kalender schauen. Trotz der Terminverlegung auf Ende August ist der neue Termine genauso doof wie der alte ....
Wenn das in Zolder so billig funktioniert, dann muss ja in Hockenheim irgendwer die Leute abziehen.
Das teuerste dürfte die Miete der Strecke sein und wenn ich Inhaber des - wenn ich mich recht erinnere wirtschaftlich nicht auf Rosen gebetetten - Hockenheim-Rings wäre, würde ich mir ganz schlicht überlegen, was ich womit verdienen kann. Ich war letztes Jahr mal am Nürburgring aus beruflichen Gründen. Da hatte ein Motosportclub den Ring für ein Wochenende für ein privates Event angemietet. Hinzu kommen Firmen offizielle Rennen etc. (und auf dem Nürburgring die Privatfahrer.) . Es gibt um Time-Slots auf diesen Strecken offensichtlich wirtschaftlich sehr potente Konkurrenz.