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whitewater : Nein, mit "profan" meine ich keineswegs "billiger". Die 105er Geschichte kenne ich auch, halte das mangels Beweisen eher für Wunschdenken. Ein Teil der Festina-Mannschaft hatte seinerzeit 600 Ultegra am Rad, was wohl weniger techinsche Gründe hatte.
Eher die Richtung wie beschrieben, oder dass auf exact aufeinander abgestimmte Kettenblattpaarungen und das beabsichtigte butterweiche Schalten, was an Wichtigkeit dem Selbstzahler als unbedingt notwendig suggeriert wird, verzichtet wird, weil die benötigte Kombi das nicht hergibt, oder sogar gar keine Schalthilfen hat. Oder daß mit vorgeblich ausgefeiltem Material eher grobschlächtig umgegangen wird. Man erinnere sich an die kurzfristig von der UCI kassierten, diversen "Aero-Bürzel" diverser Zeitfahrrahmen, die kurzerhand dem Fuchsschwanz zum Opfer gefallen sind.
Oder man schaue sich das Material an, was bei Bahnrennen so bewegt wird. Da paaren sich FES-Sportgeräte mit Krempel aus der Kruschelkiste der Mechaniker. Abgesehen davon, daß manche Teile shon aus der Kiste der Hersteller eher altbacken daher kommen.
Will sagen: es wird montiert, was irgendwie passt, passend erscheint und im Zweifel den Argusaugen der Sponsoren entgeht.
Lance Armstrong mußte wohl auch seine Look-Lizenz-Pedale gegen aktuelle Modelle eintauschen und Shimano war auch nicht begeistert, dass er nur rechts einen STI montieren wollte.
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Dukesim : Das ist schon richtig. Letztlich sind selbst die ausgefeilsten Renner mechanisch immer noch weitgehend identisch mit dem Sicherheitsniederrad der 1870er Jahre ( Patentanmeldung). DAss sich seitdem nichts entwickelt hätte, wäre natürlich Quatsch.
Eine vermutlich recht bedeutende, aber eben unauffällige Entwicklung dürften die hochfesten Speichen sein, die letztlich das möglich gemacht haben, was Roval schon in den 80ern praktiziert hat, mit dem Unterschied, dass die Selben nicht mehr in dieser Regelmäßigkeit aus dem Laufrad fliegen.
Bei den Lagergehäusen sehe ich aber immer noch nicht den wirklichen Vorteil, den die Eine oder andere Dimension gegenüber den althergebrachten BSA Gehäusen haben soll. BB89 war ja auch mehr auf dem Mist von Shimano gewachsen, um eine quasi "Shimano-Technik-immanente" Norm in den Markt zu drücken, als Konkurrenz zu BB30. Die vorgeblich technische Begründung waren die möglichen, noch größeren Rohrdurchmesser, die aber bereits so dimensioniert waren, dass sie allenfalls von 2m-130kg-Kraftpaketen zum Auslenken gebracht werden konnten.
GRoße Stützbreiten und voluminöse Wellen lassen sich aber auch bei BSA verwirklichen.
Letztendlich scheint mir, dass bei aller Entwicklung eigentlich immer der- oder diejenige außer Acht gelassen wird, die das Ding dann auch bewegen soll. Dass bei einem Gerät, das Körperkraft möglichst in viel Weg bei wenig Zeit, eigetnlich das GErät in seiner Dimension eben diesem Körper folgen sollte, scheinen viele für eine völlig absurde Idee zu halten. Darunter sehe ich dann auch eben differenzierte Kurbellängen, Lenkerbreiten- und formen usw....
Nun gut, auch dafür gibt es einen gewissen Markt, der wiederum neben ein paar vernünftigen Ansätzen auch ein paar esoterische Momente bereithält.