Das wundert mich auch, wahrscheinlich hattest Du einfach eine bessere Tagesform. Ich würde auch sagen dass der im Vorteil ist der mehr Watt treten kann und das sind in der Regel schwerere Fahrer. Bestes Beispiel sind die Siegesanwärter für Paris-Roubaix, denke man kann Kopfsteinpflaster annähernd mit Schotter vergleichen.Hi!
Kurze Frage an die Physiker unter Euch
Spielt das Gewicht auf rauem, unebenem Untergrund wie Schotter, Cobbles, Waldboden mit Wurzeln etc. eine größere Rolle wenn es um reine Geschwindigkeit geht als auf Asphalt?
Grundsätzlich hat man mit dem W/kg Prinzip ja lediglich beim "Klettern" einen normalisierten Maßstab - in der Ebene auf Asphalt zählen ja bekanntlich die absoluten Watt deutlich mehr, sprich wenn 2 Athleten beide 4w/kg treten, der eine aber 100kg wiegt der andere nur 50kg, ist der 100kg Athlet bei theoretisch gleichem Windwiderstand im Vorteil.
Wie ist es aber auf Schotter?
War kürzlich mit einem Freund unterwegs der deutlich meht Watt fahren kann als ich, nahezu 50% höheren FTP hat - allerdings wiegt er auch um 20kg mehr als ich. Auf Schotter konnte ich problemlos mit ihm mithalten - unsere Räder haben ein ähnliches Setup und er ist nicht sehr viel größer als ich.
Nun frage ich mich ob ich mit meinen 70kg beim Graveln besser drann bin als ein 90kg Athlet der mehr rohe Power hat.
Thoughts?
Danke
Wie ist es aber auf Schotter?
Klingt einleuchtend!Ich denke, auf solchen Untergründen hängt es deutlich mehr von den motorischen Fahigkeiten ab als von von W oder kg. Wer solche Strecken "smoother" als der andere radeln kann, sollte im Vorteil sein.
Bei solchen Profilen (Bilder hängen an) zählen - abseits der Reifenbreite und des -profils - bei ständig wechselnden Haftungsverhältnissen + dadurch bedingt oft seitlich leicht ausbrechenden Rädern mehr die individuellen Skills als die reine Leistung.
jep fahre Tubeless auf 40mm G-One mit 2.3-2.4 BarIch denke schon, dass Du da Vorteile hast, insbesondere, wenn der schwerere Fahrer mit relativ höherem Luftdruck fährt. Dann wird bei Unebenheiten das Gesamtsystem angehoben und "verbraucht" mehr Energie als das leichtere Gesamtsytem. Wenn Du noch mit deutlich weniger Reifendruck fährst, gleitest Du über Unebenheiten drüber, wo der schwere Fahrer jedesmal angehoben werden muss. Vergleiche dazu auch noch Jan Heines Ausführungen zur Hysterese.
Wenn man die Leistung anhand der Daten umsetzbar wäre dann müßte man keine Rennen mehr starten, man kann ja ausrechnen wer gewinnt. Doch dann kommt es anders???Hi!
Kurze Frage an die Physiker unter Euch
Spielt das Gewicht auf rauem, unebenem Untergrund wie Schotter, Cobbles, Waldboden mit Wurzeln etc. eine größere Rolle wenn es um reine Geschwindigkeit geht als auf Asphalt?
Grundsätzlich hat man mit dem W/kg Prinzip ja lediglich beim "Klettern" einen normalisierten Maßstab - in der Ebene auf Asphalt zählen ja bekanntlich die absoluten Watt deutlich mehr, sprich wenn 2 Athleten beide 4w/kg treten, der eine aber 100kg wiegt der andere nur 50kg, ist der 100kg Athlet bei theoretisch gleichem Windwiderstand im Vorteil.
Wie ist es aber auf Schotter?
War kürzlich mit einem Freund unterwegs der deutlich meht Watt fahren kann als ich, nahezu 50% höheren FTP hat - allerdings wiegt er auch um 20kg mehr als ich. Auf Schotter konnte ich problemlos mit ihm mithalten - unsere Räder haben ein ähnliches Setup und er ist nicht sehr viel größer als ich.
Nun frage ich mich ob ich mit meinen 70kg beim Graveln besser drann bin als ein 90kg Athlet der mehr rohe Power hat.
Thoughts?
Danke
Warum so viel?jep fahre Tubeless auf 40mm G-One mit 2.3-2.4 Bar
Warum sollte er viel weniger bei 40mm fahren? Klingt für mich plausibel bei 70 kg.Warum so viel?
Genau das. Je unebener der Boden, desto höhere positive Korrelation zwischen Gewicht und Rollwiderstand. Stichwort hierbei ist die Impedanz i.v.m. dem höheren benötigten Druck bei schweren Fahrern.Ich denke schon, dass Du da Vorteile hast, insbesondere, wenn der schwerere Fahrer mit relativ höherem Luftdruck fährt. Dann wird bei Unebenheiten das Gesamtsystem angehoben und "verbraucht" mehr Energie als das leichtere Gesamtsytem. Wenn Du noch mit deutlich weniger Reifendruck fährst, gleitest Du über Unebenheiten drüber, wo der schwere Fahrer jedesmal angehoben werden muss. Vergleiche dazu auch noch Jan Heines Ausführungen zur Hysterese.
Wo in den beiden Artikeln findest Du denn einen Einfluss der Beschaffenheit des Untergrunds auf die Korrelation von Gewicht und Rollwiderstand?Genau das. Je unebener der Boden, desto höhere positive Korrelation zwischen Gewicht und Rollwiderstand. Stichwort hierbei ist die Impedanz i.v.m. dem höheren benötigten Druck bei schweren Fahrern.
Details in diesen guten Artikeln:
https://silcavelo.eu/blogs/silca/part-4a-rolling-resistance-the-history-and-previous-works (Part 1)
https://silcavelo.eu/blogs/silca/part-4b-rolling-resistance-and-impedance (Part 2)
Wenn Du nun auch verstehen würdest, warum das so ist, dann gelänge Dir auch die kleine Transferleistung zu "mehr Gewicht -> Mehr Impedanzverluste" bei gleichen Bodenverhältnissen. Ich habs ja schon einmal erklärtDargestellt wird die Beziehung von Luftdruck und Rollwiderstand in Abhängigkeit vom Straßenbelag.
Laut Artikel steigt der Rollwiderstand in Abhängigkeit vom Straßenbelag, wenn der Luftdruck zu hoch bzw. nicht optimal ist.
Daraus kann man aber nicht den Schluss ziehen, dass der schwerere Fahrer mehr Rollwiderstand hat.
Und das wäre ja die Aussage von "positive Korrelation zwischen Gewicht und Rollwiderstand".
Die Crr allein ist aber uninteressant für die Frage des OP. Er hat ja gerade danach gefragt, wie seine Beobachtung (schwererer Kumpel mit höherer FTP = gleichschnell auf Gravel) erklärbar ist. Da die Gesamtleistung eines jeden Fahrradfahrers ausschließlich in Windwiderstand + Rollwiderstand umgesetzt wird (und wir mal annehmen, dass zwischen den beiden zumindest bei Gravel-Geschwindigkeiten kein deutlicher Unterschied besteht, ist dies ja ein Hinweis darauf, dass der Rollwiderstand hier einen Einfluss haben könnte. Und hier kommt halt das Konzept der Impedanz ins Spiel, zusätzlich zu den Extra-Watt, die der Kumpel auf Steigungen braucht (die ja ebenfalls in Prr einfließen).Zuerst mal mein Kompliment für Deine Erläuterungen.
In der zitierten Formel ist der Rollwiderstand die "rolling resistance power" und diese ist neben anderen Bestandteilen linear abhängig vom "rolling resistance coefficient".
Die Verkürzung dieser beiden Begriffe auf Rollwiderstand ist nicht eindeutig.
Und genau da liegt der Unterschied in unseren Argumentationen.
Du redest von "rolling resistance power" und ich von "rolling resistance coefficient".
"rolling resistance power" ist die Leistung, die erbracht werden muss, um ein Fahrzeug zu bewegen.
Diese enthält sehr wohl das Gewicht des Fahrers.
"rolling resistance coefficient" enthält nicht das Gewicht.
"rolling resistance coefficient" ist für mich der Wert, über den Reifen besser vergleichbar sind.
Da man den Faktor schlecht verkaufen kann, wird die "rolling resistance power" verkürzt als Rollwiderstand bezeichnet und mit Watt verkauft.
Diese Angabe ist aber leider abhängig vom Gewicht, was dann unterschlagen wird bzw. in Vergessenheit gerät.
Unter der Annahme, dass der Einfluss des Gewichts auch in Realität so linear wie in der Formel ist, ändert das aber nichts an der Rangierung der Reifen.
Der mit der geringeren "rolling resistance power" in Watt ist dann auch bessere Reifen hinsichtlich Energieaufwand.
Die absolut gesparten Watts aber unterscheiden sich zwischen den Fahrern.