Hallo,
ich habe gerade mal mit dem Gedanken gespielt mir eine gerade Gabel zu besorgen um den Radstand zu verkürzen.
Ziel wäre es das Rad agiler zu bekommen.
Dadurch würde sich aber auch der Nachlauf vergrößern was ja das Lenkverhalten wieder träge macht.
Welcher Effekt überwiegt denn und lohnt sich dann überhaupt ein Umbau ?
Gruß Powder
Deine Annahme beruht auf dem weit verbreiteten Irrglauben, dass gerade Gabeln weniger effektive Vorbiegung haben als gebogene. Tatsächlich haben so ziemlich alle Rennradgabeln 40-45mm Vorbiegung, egal wie sie aussehen. Bei geraden Gabeln sind die Gabelscheiden einfach in einem leichten Winkel an die Krone gepappt. Mir ist keine Rennrad Gabel mit weniger als 35mm Vorbiegung bekannt, abgesehen von Kunstradgabeln (die sind wirklich gerade). Welcher Effekt theoretisch überwiegen würde ist eine gute Frage - weniger Gabelvorbiegung macht jedenfalls zunächst mal die Lenkung leichtgängiger/kippeliger. Kann mir vorstellen, dass sich das hauptsächlich bei geringem Tempo auswirkt.
Super erklärt !Da gibt es wohl noch einen Irrtum.
Richtig schon mal, dass gerade Gabeln auch Vorbiegung haben, die Rohre sind schräg angesetzt.
Die Radstandsverlängerung über die Vorbiegung der Gabel kann man hier faktisch vergessen, spielt keine Rolle.
Im Gegenteil - der Nachlauf bestimmt die Agilität am Nachhaltigsten.
In den Nachlauf gehen Gabelvorbiegung und Steuerkopfwinkel mit ein. Da hier nur die Gabel getauscht werden soll, kommt es nur auf die Gabelvorbiegung an.
Achung: Große Gabelvorbiegung = kleiner Nachlauf = agiler!
Nachlauf ist die Entfernung zwischen Lot der Vorderachse auf dem Boden und der Verlängerung des Steuerrohrs zum Boden. Die Verlängerung der Steuerrohres trifft hier immer an der gleichen Stelle auf den Boden. Wenn eine Gabel mit viel Vorbiegung benutzt wird wandert das Lot der Achse nach vorne auf die Verlängerung des Steuerrohres zu, - i.e. die Entferung wird kleiner, also weniger Nachlauf, also agiler.
Grüße
ChrisH