Specialized Diverge Expert Carbon Test Gravel Racer mit Komfortplus

Das Specialized Diverge Expert Carbon im Test: Gravel Bikes mit Federung sind nicht unumstritten, aber eindeutig auf dem Vormarsch. Wir haben vier Schotterflitzer mit mehr oder weniger aufwendigen Federelementen getestet. Hier die Daten und unsere Fahr-Eindrücke zum Specialized Diverge Expert Carbon.
Titelbild

Video: Specialized Diverge Expert 2022 Test

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Specialized Diverge Expert Carbon Test: Vergleich von 4 Gravel Bikes 2022
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Steckbrief: Specialized Diverge Expert 2022

EinsatzbereichGravel
RahmenmaterialCarbon
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)9,2 kg
Stack592 mm
Rahmengrößen49, 52, 54, 56, 58, 61, 64 (im Test: 54)
Websitewww.specialized.com
Preis: 6.600

Das Diverge ist das Gravel Bike für alle Fälle bei Specialized. Es ist tauglich für Racing, Bikepacking, eine schnelle Runde am Feierabend oder mehrtägige Touren in unwegsames Gelände. Das zeigte sich schon bei unserem Test des Specialized Diverge im Jahr 2020. Aktuell ist das Diverge in fünf Varianten mit Carbonrahmen und in zwei Ausführungen mit Aluminiumrahmen erhältlich. Die Preisspanne reicht dabei von 2.100 Euro für das Einsteiger-Modell mit Alurahmen, Diverge Elite E5 (ohne Staufach und Future Shock), bis zum 14.000 Euro teuren S-Works Diverge.

In unserem Test von 4 Gravel Bikes mit Federung tritt das Specialized Diverge Expert Carbon zum Preis von 6.600 Euro an. Es ist damit das teuerste Bike im Vergleich und kommt mit entsprechender Ausstattung daher. Innerhalb der Specialized Familie rangiert das Testrad im Mittelfeld der angebotenen Diverge-Modelle. Darüber angesiedelt sind nur noch das Diverge Pro Carbon für 9.200 Euro und das exklusive S-Works Diverge für 14.000 Euro. Das günstigste Diverge mit Carbonrahmen ist das Diverge Sport Carbon für 4.000 Euro.

Diashow: Gravel Bike Vergleichstest 2022 Federung: Specialized Diverge Expert Carbon
Versierten Fahrern gefällt das spielerische Handling
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Die SRAM NX Eagle Kassette hat eine Abstufung von 11 - 50 Zähnen
Verbaut sind SRAM Rival Scheibenbremsen
Auf solchen Passagen kann das Vorderrad schon mal leicht werden
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Das Specialized Diverge Expert Carbon rangiert im mittleren Segment der Diverge Modelle
# Das Specialized Diverge Expert Carbon rangiert im mittleren Segment der Diverge Modelle - das hier gezeigte Testrad kostet 6.600 Euro.
Verbaut sind SRAM Rival Scheibenbremsen
# Verbaut sind SRAM Rival Scheibenbremsen - jeweils mit 160 mm Bremsscheibe vorn und hinten.
Das Specialized Diverge Expert Carbon kommt mit einem 1-fach Antrieb von SRAM
# Das Specialized Diverge Expert Carbon kommt mit einem 1-fach Antrieb von SRAM - verbaut ist eine Rival Kurbel und ein GX Eagle AXS 12 Schaltwerk.

Details

Nicht verschwiegen sei an dieser Stelle auch das Specialized Crux, das als Leichtbau-Graveler positioniert ist und vorrangig Racer und sportlich Ambitionierte sowie Cyclocross-Fans anspricht. Was es vom Diverge unterscheidet und wie es sich fährt, könnt ihr in unserem Test des Specialized Crux 2022 nachlesen. Und wer gern wüsste, welche Bikes von den Teamfahrer:innen bei Rennen wie dem Unbound eingesetzt werden, wird hier fündig: Unbound Gravel Bikes von Specialized – Sagans Crux & die Team-Diverges.

Unser Testrad Specialized Diverge Expert Carbon ist dem Preis entsprechend gut ausgestattet. Schaltung und Bremsen von SRAM mit Rival Kurbel und GX Eagle Schaltwerk drücken zusammen mit dem leichten Rahmen und dem hauseigenen Roval Terra C Carbon-Laufradsatz das Gewicht auf 9,24 kg. Damit schickt Specialized nicht nur das teuerste, sondern auch das leichteste Rad in unseren Test.

Die auffällige Lackierung ist ein Hingucker und verleiht dem Diverge einen ganz besonderen Touch. Die Verarbeitung ist einwandfrei, Details wie das geschraubte Tretlager oder die klassische Klemmung der Sattelstütze erhöhen die Servicefreundlichkeit.

Reifenfreiheit Mit Platz für bis zu 47 mm breite Reifen, bietet das Specialized Diverge viel Raum für die Reifenwahl. In unserem Test von 4 Gravel Bikes mit Federung bietet nur das Canyon mit 55 mm noch mehr Platz für breite Pneus.

Montage-Punkte für Bikepacking und Co. In diesem Bereich lässt Speciialized sich nicht lumpen und stattet das Diverge von Haus aus mit vielen Montagepunkten aus. Es lassen sich sowohl Schutzbleche als auch ein Gepäckträger am Heck montieren. Flaschen und sonstige Halter finden zweimal im Rahmendreicek Platz, zusätzlich gibt es zwei Montagepunkte am Unterrohr und das Gleiche am Oberrohr. Auch an der Gabel finden sich auf jeder Seite zwei Gewindeösen für zusätzliche Flaschenhalter oder zur Gepäckbefestigung. Nicht zu vergessen: das praktische und klapperfreie Staufach im Unterrohr, in dem etwa eine Windjacke plus Pannenset Platz finden.

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Die Reifenfreiheit beträgt 47 mm
# Die Reifenfreiheit beträgt 47 mm - montiert sind Pathfinder Pro 2BR Reifen in der Abmessung 700 x 42.
Die Roval Terra C Carbon Laufräder helfen das Gewicht niedrig zu halten
# Die Roval Terra C Carbon Laufräder helfen das Gewicht niedrig zu halten - An der Gabel finden sich Montagepunkte für Flaschen- oder Gepäckhalter.

Specialized Diverge Expert Carbon Federung

Die Future Shock Technologie ist eine feste Größe bei Specialized und werkelt nicht nur im Diverge, sondern auch im Rennrad Roubaix für deutlich erhöhten Komfort am Lenker und höheren Speed. Mit dem Future Shock wird der Lenker und damit entsprechend auch die Fahrer*in vom restlichen Rad entkoppelt und über eine Feder und eine hydraulische Dämpfungseinheit (nur bei Future Shock 2.0) abgefedert.

Über ein Handrad am Ende des Steuerohrs kann die Dämpfung in neun Stufen verändert werden. Mit der höchsten Dämpfung erreicht man fast einen Lockout, der allerdings bei heftigen Stößen immer noch eine Federung bietet. Beim Fahren auf sehr glatten Straßen ist das System nicht wirklich zu spüren und beeinflusst das Fahrverhalten kaum merklich.

Am Hinterrad verbaut Specialized beim Diverge kein spezielles Federungssystem, sondern vertraut auf die vertikale Nachgiebigkeit des Rahmens und speziell der Sattelstütze. Obwohl die runde Stütze von außen betrachtet keine spezielle Nachgiebigkeit erwarten lässt, ist der Komfort am Sattel überraschend hoch, so viel sei an dieser Stelle bereits verraten.

Auf den ersten Blick wirkt die Sattelstütze nicht besonders komfortabel
# Auf den ersten Blick wirkt die Sattelstütze nicht besonders komfortabel - beim Fahren wird jedoch schnell klar wie gut der Rahmen und die Stütze vertikal flexen.
Die Future Shock 2.0 Federung machte einen guten Eindruck
# Die Future Shock 2.0 Federung machte einen guten Eindruck - sie verbessert sowohl die Performance als auch den Komfort.
Das Einstellrad der Federung ist bequem zu erreichen und lässt sich komfortabel verstellen
# Das Einstellrad der Federung ist bequem zu erreichen und lässt sich komfortabel verstellen - per maximaler Einstellung lässt sich ein Wippen im Wiegetritt vermeiden.

Ausstattung

Wie bereits erwähnt, bewegt man sich mit dem Specialized Diverge Expert Carbon in der mittleren Preisspanne der angebotenen Diverge-Modelle. Dementsprechend ist unser Testrad zwar gut, aber keinesfalls überragend ausgestattet. Die SRAM Rival Kurbel mit 40er Kettenblatt wird mit einem GX Eagle AXS Schaltwerk und einer entsprechenden Kassette mit einer Abstufung von 11 – 50 Zähnen kombiniert.

Dieser Mix von Straßen- und MTB-Komponenten ermöglicht einen Einfach-Antrieb mit einer sehr großen Bandbreite, bedingt jedoch auch entsprechend große Sprünge zwischen den einzelnen Gängen. Ein ähnlicher Antrieb ist beim BMC Urs LT Two verbaut, die Schweizer setzen jedoch mit einem 38er Kettenblatt und 10 – 52 Kassette auf eine höhere Bergtauglichkeit bei kürzerer Endübersetzung. Beide Kombinationen haben ihre Berechtigung und sollten mit den eigenen Bedürfnissen abgeglichen werden.

Hervorzuheben ist der Roval Terra C Carbon-Laufradsatz, der selbst in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist und einen erheblichen Teil sowohl zum niedrigen Gewicht als auch dem wieselflinken Handling des Diverge Expert Carbon beiträgt. Die Pathfinder Pro 2BR Reifen in 42 mm Breite sind sicher nicht erste Wahl für feuchten oder schmierigen Untergrund, dafür rollen sie aber aufgrund des durchgängigen Mittelstegs sehr schnell auf Asphalt.

Auch am Unterrohr gibt es zusätzliche Montagepunkte
# Auch am Unterrohr gibt es zusätzliche Montagepunkte - das Tretlager ist geschraubt.
Der Body Geometry Power Expert Sattel hinterließ einen guten Eindruck
# Der Body Geometry Power Expert Sattel hinterließ einen guten Eindruck - er ist dank großzügiger Aussparung sehr bequem.
Der hauseigene Lenker hat eine leichte Erhöhung integriert
# Der hauseigene Lenker hat eine leichte Erhöhung integriert - der Flare ist recht ausgeprägt.
Unter dem Flaschenhalter verbirgt sich der Zugang zur Staubox im Rahmen
# Unter dem Flaschenhalter verbirgt sich der Zugang zur Staubox im Rahmen - dort lässt sich allerhand Nützliches sicher transportieren.
Die SRAM NX Eagle Kassette hat eine Abstufung von 11 - 50 Zähnen
# Die SRAM NX Eagle Kassette hat eine Abstufung von 11 - 50 Zähnen - ein recht guter Kompromis zwischen Bandbreite und Gangabstufungen.

Hier eine Übersicht der aktuellen Diverge Carbon Modelle von Specialized:

ModellDiverge Sport CarbonDiverge Comp CarbonDiverge Expert CarbonDiverge Pro Carbon
Preis (UVP)3.900 €4.900 €6.600 €9.200 €
RahmenSpecialized Diverge FACT 8r carbonSpecialized Diverge FACT 9r carbonSpecialized Diverge FACT 9r carbonSpecialized Diverge FACT 9r carbon
GabelFuture Shock 1.5 w/Smooth Boot, FACT carbonFuture Shock 2.0 w/ Damper, Smooth Boot, FACT carbonFuture Shock 2.0 w/ Damper, Smooth Boot, FACT carbonFuture Shock 2.0 w/ Damper, Smooth Boot, FACT carbon
LaufradsatzDT Swiss G540DT Swiss G540Roval Terra CRoval Terra CL
ReifenPathfinder Pro 2BR, Tan sidewall, 700x42Pathfinder Pro 2BR, Tan sidewall, 700x42Pathfinder Pro 2BR, Tan sidewall, 700x42Pathfinder Pro 2BR, Tan sidewall, 700x42
SchaltbremshebelSRAM ApexSRAM RivalSRAM Rival eTap AXSSRAM FORCE eTap AXS
SchaltwerkSRAM ApexSRAM RivalSRAM GX Eagle AXSSRAM X01 EAGLE AXS
KurbelSRAM Apex, 40 Z.SRAM Rival, 40 Z.SRAM Rival, 40 Z.SRAM Force, 42 Z.
InnenlagerSRAM GXPSRAM GXPSRAM DUB BSA 68SRAM DUB BSA 68
KassetteSunrace, 11-speed, alloy spider, 11-42tSunRace, 11-speed, 11-42tSRAM NX Eagle PG-1230, 12-speed, 11-50tSRAM NX Eagle PG-1230, 12-speed, 11-50t
KetteKMC X11 Extra Lightweight, 11-speedKMC X11 Extra Lightweight, 11-speedSRAM GX Eagle, 12-speedSRAM X01 Eagle, 12-speed
SattelBody Geometry Power Sport, steel railsBody Geometry Power Sport, steel railsBody Geometry Power Expert, titanium railsBody Geometry Power Pro, hollow titanium rails
SattelstützeCarbon, single-bolt, 27.2mmRoval Terra Carbon Seat Post, 20mm OffsetRoval Terra Carbon Seat Post, 20mm OffsetRoval Terra Carbon Seat Post, 20mm Offset
LenkerSpecialized Adventure Gear Hover, 103mm drop x 70mm reach x 12º flareSpecialized Adventure Gear Hover, 103mm drop x 70mm reach x 12º flareSpecialized Adventure Gear Hover, 103mm drop x 70mm reach x 12º flareRoval Terra, carbon, 103mm drop x 70mm reach x 12º flare
VorbauFuture Stem, CompFuture Stem, CompFuture Stem, CompFuture Stem, Pro

Geometrie: Agil und verspielt

Im Vergleich zu den anderen Rädern im Test unserer 4 Gravel Bikes mit Federung hat das Specialized Diverge Expert Carbon einen etwas kürzeren Reach und leicht höhere Stack Werte. Dafür sind die Kettenstreben und der Radstand kürzer als bei den Mitbewerbern. Während die Konkurrenz also eher auf Geradeauslauf und Laufruhe setzt, geht Specialized einen etwas anderen Weg und legt auch Wert auf ein flinkes Handling. Die nötige Laufruhe soll über einen relativ flachen Lenkwinkel realisiert werden.

Mit sieben Rahmengrößen bietet Specialized ein sehr breites Spektrum, um das Diverge passend zur eigenen Körpergröße wählen zu können.

Auf der Straße fährt sich das Specialized Diverge Expert Carbon fast wie ein Race-Rennrad
# Auf der Straße fährt sich das Specialized Diverge Expert Carbon fast wie ein Race-Rennrad - dieses Feeling bietet so ausgeprägt kein anderes Rad in unserem Vergleichstest.
Rahmengröße 44 49 52 54 56 58 61 64
Laufradgröße 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C
Reach 357 mm 365 mm 374 mm 383 mm 392 mm 401 mm 410 mm 419 mm
Stack 568 mm 571 mm 577 mm 592 mm 610 mm 634 mm 659 mm 684 mm
STR 1,59 1,56 1,54 1,55 1,56 1,58 1,61 1,63
Lenkwinkel 69,5° 70° 70,5° 71,3° 71,8° 71,8° 71,8° 72,3°
Sitzwinkel, real 74,5° 74° 73,8° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73°
Oberrohr (horiz.) 515 mm 529 mm 542 mm 558 mm 573 mm 589 mm 605 mm 628 mm
Steuerrohr 99 mm 99 mm 104 mm 116 mm 133 mm 159 mm 185 mm 209 mm
Sitzrohr 363 mm 390 mm 430 mm 470 mm 500 mm 530 mm 560 mm 590 mm
Kettenstreben 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm
Radstand 1.016 mm 1.019 mm 1.026 mm 1.032 mm 1.042 mm 1.059 mm 1.076 mm 1.088 mm
Tretlagerabsenkung 80 mm 80 mm 80 mm 80 mm 80 mm 80 mm 80 mm 80 mm
Gabel-Offset 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm

Specialized Diverge Expert Carbon auf dem Test-Kurs

Das Specialized Diverge Expert Carbon wirkt schon beim ersten Kontakt sehr kompakt. Die Sitzposition ist komfortabel und nicht gestreckt. Dennoch fühlt sich das Specialized in unserem Test am ehesten wie ein Rennrad an. Das macht sich vor allem beim Fahren auf Asphalt bemerkbar, denn dort verhält sich das Diverge fast wie ein reinrassiges Race-Rennrad. Ein sportlich, aggressives Gefühl, das sonst kein weiteres Rad im Testfeld so vermitteln kann.

Die Geometrie ist sportlich und agil und kommt damit in erster Linie versierten und erfahrenen Fahrer*innen entgegen. Blutige Anfänger könnten sich von der Agilität des Specialized Diverge überfordert fühlen. Mit dem Diverge kann man immer eine noch engere Linie wählen und es auch im Gelände sehr sportlich angehen lassen. Wer nicht gern schnell fährt, sondern eher Interesse am Radwandern oder Bikepacking hat, sollte zumindest vor dem Kauf eine Probefahrt machen, und dabei prüfen, ob das Diverge seinen Vorstellungen entspricht.

Dass dieses Bike auch immer wieder von Teamfahrern bei Gravel-Rennen eingesetzt wird, kommt nicht von ungefähr, denn es hat nicht nur ein sehr sportliches Handling, sondern kann auch in Sachen Komfort überzeugen. Eine der größten Überraschungen im Test war dabei der Komfort, den das Specialized Diverge Expert Carbon am Sattel bietet. Auch ohne eingebaute Federung oder eine spezielle Sattelstützenkonstruktion, flext die Einheit von Rahmen und Stütze so gut, dass man sich auch beim direkten Wechsel von einem der vier anderen Räder im Test nicht über mangelnden Komfort beschweren muss.

Versierten Fahrern gefällt das spielerische Handling
# Versierten Fahrern gefällt das spielerische Handling - damit ist das Specialized Diverge Expert Carbon auch offroad sehr agil.
Auch im Wiegetritt fällt die Federung nicht unangenehm auf
# Auch im Wiegetritt fällt die Federung nicht unangenehm auf - auf längeren Asphaltstücken empfiehlt sich die maximal harte Einstellung.
Auf solchen Passagen kann das Vorderrad schon mal leicht werden
# Auf solchen Passagen kann das Vorderrad schon mal leicht werden - mit der passenden Fahrtechnik wird das jedoch nie zum Problem.

Die Future Shock 2.0 Federung an der Front arbeitet sehr zuverlässig und überzeugend. Das System ist einer echten Federgabel wie der Rock Shox Rudy zwar unterlegen, schafft jedoch ganz klar eine deutliche Performance- und Komfortverbesserung gegenüber einem komplett ungefederten Rahmen. Geht es auf Asphalt bergauf, kann man die Federung so weit verhärten, dass man auch im Wiegetritt kaum ein unangenehmes Wippen spürt.

Apropos bergauf, die Rahmengeometrie des Specialized ist so kompakt, dass an sehr steilen Anstiegen schon mal das Vorderrad leicht werden kann. Hier hilft jedoch der bergtaugliche Antrieb mit 40 er Kettenblatt vorn und der 11-50 er Kassette hinten. Das SRAM GX Eagle Schaltwerk wechselt die Gänge gewohnt knackig und problemlos und ist gerade am Gravel Bike ein echter Komfort-Gewinn gegenüber einer mechanischen Schaltung.

Das Specialized Diverge Expert Carbon macht auch auf Asphalt richtig Spaß
# Das Specialized Diverge Expert Carbon macht auch auf Asphalt richtig Spaß - ohne dass die Offroad-Qualitäten darunter leiden müssen.

Das ist uns aufgefallen

  • Lockout Die Verstellung der Front-Federung erfolgt über ein Drehrad am Ende des Steuerrohrs. Es ist leicht zu erreichen und lässt sich komfortabel verstellen.
  • Lenker Der hauseigene Lenker verfügt über eine „Riser“-Form, ist also an den Griffbereichen höher als an der Vorbauklemmung. Zudem bietet er einen üppigen Flare von 12 Grad und lässt dabei auch die Bremsgriffe sehr schräg stehen.
  • Kofferraum Unter dem Flaschenhalter verbirgt sich der Zugang zum Inneren des Carbonrahmens. Dort findet sich ein recht großes Staufach, in dem sich etwa ein Pannen-Set unterbringen lässt.

Specialized Diverge Expert Carbon Test-Fazit

Das Specialized Diverge Expert Carbon wirkt schon im Stand sehr kompakt. Ein Eindruck, der sich auch beim Fahren fortsetzt. Das Diverge ist quirlig, agil und fährt sich auf der Straße fast wie ein reinrassiges Race-Rennrad. Auf grobem Schotter ist daher in der Abfahrt eine erfahrene Hand am Lenker nicht von Nachteil. Bergauf kann zudem aufgrund der kompakten Geometrie schon mal das Vorderrad leicht werden. Die Future Shock Federung am Vorbau funktioniert erstaunlich gut, auch wenn sie nicht perfekt gedämpft ist. Der Komfort am Sattel ist auf höchstem Niveau für einen Rahmen ohne Federung. Hier zeigt Specialized, was mit modernem Carbon-Bau und einer passenden Carbon-Sattelstütze möglich ist. Insgesamt ein tolles Gravel-Bike für alle, die kompakte Abmessungen und ein quirliges Handling bevorzugen.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • Leichtestes Bike im Test
  • Exzellentes Handling auf Asphalt
  • Toller Komfort am Sattel Sensible Frontfederung

Schwächen

  • Auf ruppigen Abfahrten nervös
Wer Räder mit kompaktem Rahmen mag, sollte sich das Diverge mal näher anschauen
# Wer Räder mit kompaktem Rahmen mag, sollte sich das Diverge mal näher anschauen - Specialized bietet auch ausgefallene Lackierungen an.

Was sind eure Erfahrungen mit Gravel Bikes mit Federung im Allgemeinen oder dem Testrad im Besonderen – schreibt es in die Kommentare, um den Nutzen für andere Leser*innen zu erhöhen?


So haben wir die Gravel Bikes getestet

Alle Gravelbikes im Vergleich wurden auf einer identischen, circa 10 km langen Teststrecke in Mouans-Sartoux, Frankreich, getestet. Alle Bikes im Test wurden von 2 Fahrern im Wechsel gefahren. Die Fahreindrücke notierten sie unmittelbar nach den Testfahrten in einem Testschema. Bewertet wurden: das Fahrverhalten in langsamen engen und schnellen weiten Kurven, das Beschleunigen am Berg und in der Ebene, die passende Übersetzung für Gravelanstiege, die Sicherheit in der Abfahrt (inklusive Bremsen), der Komforteindruck am Sattel und am Lenker.

Die Teststrecke beinhaltete circa 30 % Straßenanteil, Anstiege bis kurzzeitig 15 % auf der Straße und ähnlich steile Anstiege auf Forstwegen. Zu überwiegendem Anteil bestand die Teststrecke aus Gravel-Wegen, die auf der 50 Shades of Gravel Skala der Stufe 5 bis 9 zuzuordnen wäre, sprich: überwiegend felsiger Untergrund mit losem Kies und teils großen Steinen. Feuchte Waldböden waren gar nicht enthalten. Auch anspruchsvolle Abfahrten auf einfachen Trails mit lehmigem, trockenem Boden und kurze Schiebe- und Tragepassagen waren enthalten.


Die Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Neben den gezeigten Rädern können noch weit mehr Testräder angefragt worden sein, die zum Beispiel aus Gründen der Lieferfähigkeit nicht teilnehmen konnten. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, d.h. vormontiert. Die Testräder wurden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test wurden die Räder gewogen, die Sitzposition bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen mit identischem Reifendruck befüllt. Die Gravel Bikes mit Reifen mit Schlauch fuhren wir mit 2,5 bar hinten und 2 bar vorne. Die Gravel Bikes mit Tubeless-Reifen Set-up fuhren wir mit 1,8 bar vorne und 2,2 bar hinten, jeweils unabhängig von der Reifengröße. Das unterschreitet teils die Empfehlungen der Reifen-Hersteller, hat sich aber für die leichten Fahrer ohne Gepäck im Test bewährt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
Tester-Profil: Harald Englert
65 cm66 kg85 cm56 cm176 cm
Harry fährt gerne schnelle Rennräder und TT-Renner. Seit einigen Jahren dem Triathlon-Sport verfallen. Von kurzen und harten Intervalltrainings bis zu mehrstündigen Touren steht alles auf dem Programm. Meist mit Trainingsziel unterwegs, aber gerne auch auf Genusstour mit Kumpels und Freunden. Wenn Zeit bleibt, zudem auf dem Gravel-Bike oder Enduro-MTB durch den Spessart unterwegs.
Ich fahre hauptsächlich
Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich, nicht zu lang
Tester-Profil: Jan Gathmann
51 cm75 kg86 cm62 cm180 cm
Jan fährt vom Bahnrad über den Stahl-Klassiker bis zum Cyclocross- und Gravelbike alles, was einen Rennlenker hat – nur mit den Unterarmen auf dem Auflieger sieht man ihn selten. Bewunderte Pro-Fahrer: Klassikerspezialisten. Meistgemiedenes Terrain: lange flache Geraden.
Fahrvorlieben
Lieber kurz und schnell als lang und erschöpfend
Bevorzugtes Terrain
Mittelgebirge, Flandern, kurvig, gerne auch mit Flatterband auf Wiesen
Vorlieben bei der Sitzposition
Kompromiss zwischen Endurance und Race
Sprinter, Rouleur oder Kletterer?
Am ehesten wohl Rouleur. Für den Sprinter fehlen die Ellenbogen und die Watt, für den Kletterer zu schwer

Alle Tests zu Gravel Bikes mit Federung 2022 lest ihr hier:

Text: Harald Englert / Fotos: Moritz Zimmermann, Jan Gathmann

50 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Bin alle in 58 gefahren, ebenso das Boone, bei 1,86m. Das Diverge passt wie angossen, das CP empfand ich als sehr träge, hatte auch wehwehchen, deshalb weg damit.
    Die OR Angabe bei Speci klingt viel, in der Praxis sind die Räder gleich, bei indentischen Parts, in Serie ist der Vorbau bei Speci 1cm länger.
    Danke dir. Ich hatte beim Diverge in 58 den Eindruck, dass der hohe Stack mich stört Und die Position dadurch komisch wurde. wie gesagt es war vor einem Jahr und ich komme direkt vom Rennrad. Muss wohl nochmal beide probieren.

    ich suche was mit leichter Frontfederung um den Wechsel Asphalt/Schotter besser abfedern zu können ohne den Luftdruck zu sehr abzusenken. was Ist da deine Erfahrung mit dem Diverge? Hast du auch Erfahrungen mit dem BMC Urs LT?
  2. Danke dir. Ich hatte beim Diverge in 58 den Eindruck, dass der hohe Stack mich stört Und die Position dadurch komisch wurde. wie gesagt es war vor einem Jahr und ich komme direkt vom Rennrad. Muss wohl nochmal beide probieren.

    ich suche was mit leichter Frontfederung um den Wechsel Asphalt/Schotter besser abfedern zu können ohne den Luftdruck zu sehr abzusenken. was Ist da deine Erfahrung mit dem Diverge? Hast du auch Erfahrungen mit dem BMC Urs LT?
    nicht vom hohen Stack beim Speci täuschen lassen, der Lenker hat noch einen Knick, kann man tauschen.

    Bei der ersten Ausfahrt dachte ich auch das es zu komfortabel ist, ist aber ok, fahre auch mal Strasse damit und schon 2 CX
  3. Die Messung sowie das Empfinden hängt definitiv davon ab wie der Fahrer kann und will, wer lange Kopfsteinpflaster mit vollem Tempo fährt wird anders empfinden als jemand der einfach fährt und wie viele dabei immer langsamer wird. Wir haben hier eine 12km Runde nur mit Pflaster, die wird gern im TRaining gefahren und verschieden Starke Leute haben vom gleichen Rad andere Meinungen, viele schaffen es nicht dauerhaft da 30+ zu drücken und werden langsam und dann soll die Federung ganz anders sein?
    Hä?
    Der Unterschied zwischen einem aktiven Fahrwerk und dem System am Diverge ist enorm.
    Das System sorgt nicht für mehr Bodenhaftung des (Vorder-)Rads, also ja eine Federung (und Dämpfung) ist ganz anders.
  4. Hä?
    Der Unterschied zwischen einem aktiven Fahrwerk und dem System am Diverge ist enorm.
    Das System sorgt nicht für mehr Bodenhaftung des (Vorder-)Rads, also ja eine Federung (und Dämpfung) ist ganz anders.
    Ich habe ja auch nur die Eindrücke aus dem Team geschildert, natürlich ist FS kein aktives Fahrwerk, es ging nur darum das verschiedene Fahrertypen das ander beurteilen.

    Wie nutzt Du denn Dein Diverge?
  5. Ich habe ja auch nur die Eindrücke aus dem Team geschildert, natürlich ist FS kein aktives Fahrwerk, es ging nur darum das verschiedene Fahrertypen das ander beurteilen.

    Wie nutzt Du denn Dein Diverge?
    Gar nicht, fahre das Crux.
    Habe das Diverge getestet und es passt nicht zu meinem Fahrerprofil.
Was meinst du?

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