Das Cannondale Caad3 XR800, das wir heute als Renner der Woche vorstellen, stammt aus der goldenen Ära des Aluminium-Rennradbaus. Und es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man in der Zeit vor dem Gravel-Bike Cyclocross-Räder mit Schutzblechen und passenden Reifen für das Pendeln zur Arbeit oder als Wintertrainingsrad aufrüstete.

Renner der Woche

Cannondale Caad 3 XR800, Größe 61 cm, Aluminium, Daniel Rumstadt

Rennrad-News.de: Hallo Daniel. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?

Dieses Cannondale Caad3 ist ein Erbstück meines 2014 verstorbenen Vaters. Er hat das Rad damals von Radsport Stellmacher in Essen als Trainingsrad für den Winter mit Schutzblechen aufbauen lassen und ist es damals mit 23 mm Reifen gefahren, bis es dann Mitte der 2000er Jahre erst mal in den Keller kam und gegen ein Centurion mit Scheibenbremsen getauscht wurde.

Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?

Für mich hat das Rad als Erbstück meines alten Herren natürlich zum einen den emotionalen Wert. Zum anderen wurde das Rad immer gehegt und gepflegt, sodass der Zustand top ist: Besonders ist halt, dass der Rahmen noch den Aufkleber „handmade in USA“ tragen darf (soweit ich weiß, lässt Cannondale mittlerweile die Rahmen nicht mehr in den United States fertigen); der Lack wirft zwar an manchen Stellen Beulen (wohl ein bekanntes Problem), aber sonst steht das Rad für seine 20+ Jahre noch schick da.

Das Cannondale Caad3 XR800 ist ein gepflegtes Erbstück
# Das Cannondale Caad3 XR800 ist ein gepflegtes Erbstück - mit Schutzblechen und Licht ist es auch für das tägliche Pendeln und den Winterpokal gerüstet.

Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?

Da ich das Rad zum Pendeln zur Arbeit (eine Strecke 30 km) nutze, wobei die zum Teil über Schottertrassen führt, habe ich die 23 mm Rennrad-Reifen gegen widerstandsfähigere und komfortablere Schwalbe Durano in 28 mm getauscht, die so gerade eben unter die Schutzbleche passen. Da sowieso vorhanden, habe ich von Favero die Assioma-Powermeter-Pedale montiert, da der Arbeitsweg zum Teil zum Training genutzt wird. Außerdem kommt für die dunkle Jahreszeit eine Busch & Müller Ixon Space Frontlampe an den Lenker und eine Sigma Blaze als Rücklicht; plus bei schlechtem Wetter eine Rahmentasche für die Regenkleidung, das war’s. Geplant ist höchstens eine komfortablere (Carbon-)Sattelstütze und evtl. ein kürzerer Vorbau, da man recht gestreckt sitzt.

Was wiegt Dein Renner der Woche?

10,8 kg mit Pedalen.

Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?

Wie oben geschrieben, wird das Rad zum Pendeln zur Arbeit genutzt, wenn ich die „besseren“ Räder (z.B. wegen der elektronischen Schaltung) nicht ständig dem nassen Wetter der dunklen Jahreszeit aussetzen will.

Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?

Steifer Rahmen, guter Geradeauslauf, aufgrund des Gewichts eher träge. Als Pendler aber vollkommen ausreichend.

Was ist deine persönliche Lieblings-Trainingsrunde?
Meine Hagener Gipfelkreuz-Runde mit rund 140 km – hier findet ihr die Strecke auf Komoot.

Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?

Bis Ende 2019 bin ich eigentlich nur gelegentlich Rennrad gefahren, da zu dem Zeitpunkt Krafttraining und Laufen im Vordergrund stand; zum Spaß standen 2018 und 2019 zwei Teilnahmen bei Rad am Ring an. Seit Anfang 2020 hat mich das Rennrad-Virus dann gepackt mit dem Kauf meines ersten Rades mit Powermeter (Giant Propel): In der Folge kamen dann 12.000 km in 2020 und in 2021 bis dato 15.000 km zusammen. Mittlerweile steht regelmäßiges Intervalltraining auf dem Plan, auch auf dem Smarttrainer zu Hause.

Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?

Da ich erst seit 2 Jahren ambitionierter unterwegs bin, würde ich sagen, dass ich da noch auf der Wegfindung bin: Gut 1/3 meiner Fahrten macht das Pendeln zur Arbeit aus, 1/3 das Training auf dem Smarttrainer und 1/3 die Fahrten am Wochenende, wobei die zum Teil alleine stattfinden (ich bin ein Frühstarter, im Sommer teils vor 6 Uhr morgens, damit Zeit für die Familie bleibt) und zum Teil als Gruppenfahrten. 2021 waren eigentlich einige Rennen geplant (Rund um Köln, Circuit Cycling Nürburgring, Rad am Ring etc.), die aber ausgefallen sind. Die Rennen werden hoffentlich nächste Saison nachgeholt.

Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?

Über Freunde und die Anmeldung zum Winterpokal.

Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?

Gerade in den mittlerweile zwei Jahren mit Corona war Radfahren für mich der dringend benötigte Ausgleich; einfach die Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen. Außerdem mag ich es strukturiert zu trainieren und die Leistungsentwicklung zu verfolgen und das geht mit den Möglichkeiten des Rennrads (Powermeter, Pulsgurt, Wahoo etc.) einfach sehr gut.

Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das Neueste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?

Ich bin Technik-Nerd, deswegen probiere ich gerne alles Neue aus. Meine anderen Räder haben so auch Carbon-Rahmen, Scheibenbremsen und Powermeter. Da ist das Cannondale ab und an eine willkommene Entschleunigung.

Kompakte Kurbel und noch der Original-Kettenstrebenschutz des Radsport-Fachgeschäftes.
# Kompakte Kurbel und noch der Original-Kettenstrebenschutz des Radsport-Fachgeschäftes.
Züge auf dem Oberrohr für besseres Schultern.
# Züge auf dem Oberrohr für besseres Schultern.
Einfache Laufräder für viele harte Kilometer.
# Einfache Laufräder für viele harte Kilometer.
Die Cannondale Caad3 zählten damals mit zum Besten, was man aus Alu bekommen konnte.
# Die Cannondale Caad3 zählten damals mit zum Besten, was man aus Alu bekommen konnte.

Technische Daten: Cannondale Caad 3 XR800, Größe 61 cm, Aluminium

Rahmen: Cannondale Caad 3 XR800, Größe 61 cm, Aluminium
Gabel: Cross-/ „Fatty“-Gabel, Aluminium
Schalthebel: Shimano 105 9-fach
Umwerfer: Schimano 105 9-fach
Ritzelkassette / Abstufung: 25 Zähne max.
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: 48/36 Zähne
Pedale: Favero Assioma uno Powermeter
Kette: Shimano 9-fach
Bremsen: Cantilever
Laufräder: Mavic Aksium
Reifen: Schwalbe Durano 28 mm
Sattel / Sattelstütze: Selle Italia
Vorbau / Lenker: Cannondale Vorbau (Maße unbekannt)
Lenkerband:
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Front: Busch & Müller Ixon Space, Rücklicht: Sigma Blaze

Über den Renner der Woche

Ihr habt auch ein Rad, dass sich in dieser ehrenhaften Galerie der schönsten Rennräder aus dem Forum sehen lassen könnte? Dann macht doch einfach mit. Wir zeigen nicht nur edle, sondern auch einfach spannende Bikes und es geht immer auch um ihre Geschichte und Besitzerinnen und Besitzer. Lust bekommen? Lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.rennrad-news.de/p/455915 / Das Album findet ihr hier: Renner der Woche Fotoalbum.

Die letzten Renner der Woche findet ihr hier:

Wie gefällt euch der Renner der Woche?

Fragen: Jan Gathmann / Fotos: privat
  1. benutzerbild

    JNL

    dabei seit 09/2017

    Renner der Woche: Cannondale Caad3 Commuter-Rennrad

    Und es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man in der Zeit vor dem Gravel-Bike Cyclocross-Räder mit Schutzblechen und passenden Reifen für das Pendeln zur Arbeit oder als Wintertrainingsrad aufrüstete.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Renner der Woche: Cannondale Caad3 Commuter-Rennrad
  2. benutzerbild

    Lt.Cmdr.Worf

    dabei seit 11/2005

    Ein sehr schönes und stimmiges Fahrrad. Und als Commuter noch dazu 👍

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den Rennrad-News-Newsletter ein!