Paris Roubaix 2025 Profi-Rennräder Sieger-Bikes von Ferrand-Prevot und Van der Poel

Die 122. Ausgabe von Paris Roubaix ist Geschichte – und in packenden Rennen konnten sich Mathieu van der Poel und Pauline Ferrand-Prevot die Siege sichern. Wir haben uns die beiden Gewinner-Bikes im Detail angeschaut!
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Kaum ein Rennen ist so fordernd für Mensch und Material wie Paris Roubaix – entsprechend werden die Arbeitsgeräte der Profis auf den bestmöglichen Kompromiss zwischen Komfort und Geschwindigkeit getrimmt. Am Ende konnten sich aber die Aero-Rennräder durchsetzen: Pauline Ferrand-Prevot auf einem Cervélo S5 und Mathieu van der Poel auf einem Canyon Aeroad CFR durften jeweils alleine die letzte Runde im Velodrom von Roubaix und die Siegerpose genießen. Wir haben uns die Räder von Pauline Ferrand-Prevot und Mathieu van der Poel näher angeschaut.

Der erste französische Elite-Sieg bei Paris Roubaix seit fast 30 Jahren: Pauline Ferrand-Prevot reißt die Arme in den Himmel!
# Der erste französische Elite-Sieg bei Paris Roubaix seit fast 30 Jahren: Pauline Ferrand-Prevot reißt die Arme in den Himmel! - Wir haben alle Details zu ihrem Arbeitsgerät und dem Rad von MvdP.

Pauline Ferrand-Prevot: Auf Cervélo S5 zum Sieg

Das schnellste Rad bei den Frauen: Pauline Ferrand-Prevots Cervélo S5.
# Das schnellste Rad bei den Frauen: Pauline Ferrand-Prevots Cervélo S5.
  • Rahmen Cervélo S5
  • Schaltung SRAM Red 1×12
  • Kettenblätter SRAM 52T
  • Laufräder Reserve 42|49
  • Lenker / Vorbau Cervélo ST35 / HB14
  • Sattel Prologo NDR
  • Reifen Vittoria Corsa Pro / 32 mm

Während ein Großteil des Teams Visma Lease-a-bike auf dem etwas komfortableren Cervélo Soloist unterwegs war, hat sich die amtierende Mountainbike-Olympiasiegern für die noch schnellere Variante entschieden: Pauline Ferrand-Prevot ist auf dem schnellen Cervélo S5 gefahren und wurde am Ende vom französischen Publikum standesgemäß gefeiert. Leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, wollte die Französin vor allem ihre Team-Kollegin Marianne Vos supporten, doch am Ende waren die Beine gut genug für einen letztlich souveränen Sieg.

Am Ende ist die Wahl aufs S5 und nicht auf das Soloist gefallen. Die Französin ist eine sehr leichte Fahrerin, weshalb das S5 unter ihr gut funktioniert hat.
# Am Ende ist die Wahl aufs S5 und nicht auf das Soloist gefallen. Die Französin ist eine sehr leichte Fahrerin, weshalb das S5 unter ihr gut funktioniert hat.
Diashow: Paris Roubaix 2025: Die Sieger-Rennräder von Pauline Ferrand-Prevot und Mathieu van der Poel
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Das schnellste Rad bei den Frauen: Pauline Ferrand-Prevots Cervélo S5.
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Ausschlaggebender Faktor für die Wahl des Cervélo S5 statt Soloist war wohl die Tatsache, dass Pauline Ferrand-Prevot eine kleine und sehr leichtere Fahrerin ist. Ihr Paris Roubaix-Arbeitsgerät war neben einem SRAM Red 1x-Antrieb inklusive Kettenführung mit einem Gravaa-System ausgestattet. Dieses basiert auf speziellen Naben, über die der Luftdruck vom Lenker aus modifiziert werden kann. Dadurch kann der Reifendruck auf den Cobble-Sektionen abgesenkt werden, für die langen Asphalt-Passagen zwischendurch aber wieder erhöht werden. Das System ist mit dem GPS-Gerät verbunden, sodass der Luftdruck jederzeit überwacht werden kann. Bei leichtem Druckverlust kann das System sogar Luft in den Reifen schießen, sodass kleine Löcher abgedichtet werden können.

Das Gravaa-System ist mit den Felgen verbunden und lässt sich vom Lenker aus bedienen. So kann man für die Kopfsteinpflaster-Passagen den Luftdruck reduzieren, aber profitiert auf Asphalt dank höherem Luftdruck von mehr Speed.
# Das Gravaa-System ist mit den Felgen verbunden und lässt sich vom Lenker aus bedienen. So kann man für die Kopfsteinpflaster-Passagen den Luftdruck reduzieren, aber profitiert auf Asphalt dank höherem Luftdruck von mehr Speed.
SRAM Red 1x12-Antrieb mit 52 Zähne-Kettenblatt und Wahoo-Pedalen.
# SRAM Red 1x12-Antrieb mit 52 Zähne-Kettenblatt und Wahoo-Pedalen.

Auf Inserts im Reifen hat das Team unseres Wissens nach verzichtet – dieses Risiko scheint sich ausgezahlt zu haben. Montiert waren die Vittoria Corsa Pro-Reifen mit einer Breite von 32 mm auf Reserve 42|49-Laufrädern, die einen exzellenten Kompromiss aus geringem Gewicht und guten Aero-Eigenschaften bieten.

32 mm-Reifen scheinen ins S5 gerade so hineinzupassen. Der Vittoria Corsa Pro in dieser Ausführung war eine sehr beliebte Wahl bei Paris Roubaix 2025.
# 32 mm-Reifen scheinen ins S5 gerade so hineinzupassen. Der Vittoria Corsa Pro in dieser Ausführung war eine sehr beliebte Wahl bei Paris Roubaix 2025.
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Hattrick auf dem Canyon Aeroad CFR: Mathieu van der Poel siegt in der Hölle

Einmal mehr war das Canyon Aeroad CFR von Mathieu van der Poel das schnellste Rad des Tages bei den Männern.
# Einmal mehr war das Canyon Aeroad CFR von Mathieu van der Poel das schnellste Rad des Tages bei den Männern.
  • Rahmen Canyon Aeroad CFR Tensor
  • Schaltung Shimano Dura Ace 2×12
  • Kettenblätter Shimano Dura Ace / 54-46
  • Laufräder Shimano Dura Ace C50
  • Lenker / Vorbau Canyon Pro Base
  • Sattel Selle Italia Flite
  • Reifen Pirelli P-Zero Race / 32 mm

Mathieu van der Poel ist und bleibt der König von Paris Roubaix. Zum dritten Mal in Folge konnte sich der Niederländer den Sieg beim harten Klassiker sichern – und mal wieder war das Canyon Aeroad CFR das schnellste Rad des Tages. An den Start gegangen ist der Alpecin Deceuninck-Fahrer auf der speziellen Tensor-Edition, die die Koblenzer kurz vor Paris Roubaix veröffentlicht haben. Die Replika-Version des Arbeitsgeräts von MvdP ist also käuflich zu erwerben.

Für 10.499 € kann man im Webshop von Canyon die spezielle Tensor-Edition des Aeroads kaufen
# Für 10.499 € kann man im Webshop von Canyon die spezielle Tensor-Edition des Aeroads kaufen - das Arbeitsgerät von MvdP unterscheidet sich nur in geringen Details von der Replika-Variante.
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Für Paris Roubaix hat Mathieu van der Poel einige Modifikationen vorgenommen. Beim Antrieb hat er auf eine Shimano Dura Ace 2x-Schaltung mit 54-46-Kettenblatt und 11-30-Kassette gesetzt. Die Laufräder stammen ebenfalls aus der Shimano Dura Ace-Produktfamilie – Gerüchten zufolge ist der Niederländer auf einer noch unveröffentlichten Version unterwegs. Die maximale Reifenbreite ist in jedem Fall ausgenutzt worden: Die Pirelli P-Zero Race-Reifen waren in einer Breite von 32 mm montiert und zumindest am Vorderrad mit einem Druck von 3,15 bar gefüllt.

Mit wenigen Ausnahmen waren alle Shimano-Fahrer auf 2x-Antrieben unterwegs, wobei der Umwerfer wohl kaum eingesetzt worden ist.
# Mit wenigen Ausnahmen waren alle Shimano-Fahrer auf 2x-Antrieben unterwegs, wobei der Umwerfer wohl kaum eingesetzt worden ist. - Die Kombination aus 54 Zähne-Kettenblatt und 11-30-Kassette hat den Niederländer zum Hattrick geführt.
MvdP ist das Cockpit sehr niedrig gefahren und hat das Lenkerband doppelt, allerdings nicht sehr weit nach innen wickeln lassen.
# MvdP ist das Cockpit sehr niedrig gefahren und hat das Lenkerband doppelt, allerdings nicht sehr weit nach innen wickeln lassen.
Wenn uns unsere Augen nicht getäuscht haben, sind die Pirelli P-Zero-Reifen mit einem Luftdruck von 3,15 bar befüllt worden.
# Wenn uns unsere Augen nicht getäuscht haben, sind die Pirelli P-Zero-Reifen mit einem Luftdruck von 3,15 bar befüllt worden.
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Das Cockpit entspricht der serienmäßigen Canyon Pro Base Lenker-Vorbau-Einheit und hat eine Länge von 120 mm. Das Cockpit-Setup scheint sich hinsichtlich der Geometrie nicht von anderen Rennen zu unterscheiden und war ziemlich tief – bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h spielt die Aerodynamik natürlich eine große Rolle. Um den Komfort zumindest etwas zu erhöhen, wurde das Lenkerband außerdem doppelt gewickelt. Trotz eines Defekts kurz vor Ende konnte sich der Niederländer am Ende mit einem Vorsprung von 1:18 vor Tadej Pogacar durchsetzen.

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19 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. MvdP hatte vor dem Radtausch noch die Prototypen-Laufräder von Shimano dran, die wurden hier nicht erwähnt?
    Zitat aus dem Text:
    "Die Laufräder stammen ebenfalls aus der Shimano Dura Ace-Produktfamilie – Gerüchten zufolge ist der Niederländer auf einer noch unveröffentlichten Version unterwegs."
  2. Die Sattelstütze ohne Versatz ist doch jetzt im Lieferumfang dabei, oder täusche ich mich?

    Anhang anzeigen 1605724

    Oder ists diese?
    https://www.canyon.com/de-de/fahrra...yon-aeroad-sp0078-sattelstuetze/10014220.html
    Hi, weder noch es scheint eine dritte Version zu geben, hier https://fotos.rennrad-news.de/f3/6/...e0687_5787c3_original_1741623589-original.jpg und sogar auf der Canyon-Seite im Bild lesbar: 1744707953758.png
    SP0075, steht auch Setback 10 drauf wie auf der SP0077, sieht aber anders aus, hat nicht den leichten Versatz nach hinten.
  3. Zumindest führen sie den Einzelhandelspreis auf:
    https://www.gravaa.com/en/product/gravaa-x-reserve-4249/
    Meinst Du, daß man den Radsatz erst nach Paris-Roubaix ordern kann?
    Nein ich meine, dass es das System nur im Reserve-Laufradsatz gibt (die ja mit Cervelo verbandelt sind) + DT Swiss GRC, aber keine einzelnen Naben.
  4. Weil andere nicht dürfen? Das wird ein exklusives Ding sein von Reserve/Cervelo/Lease a bike.

    Prinzipiell kann man das Gravaa-System käuflich erwerben und laut Aussage des Teams wird aktuell die ganz reguläre Serien-Version verwendet. Theoretisch könnten andere Teams also auch Gravaa verbauen. Praktisch wird das aber nicht passieren, da nur Visma Lease a bike auf Reserve-Laufrädern unterwegs ist und sich die Teams da natürlich schon Sponsoren-konform verhalten sollten. Die Ingenieure und Entwickler von Gravaa haben bei Paris Roubaix auch eng mit Visma Lease a bike kooperiert. Daher ist das vom Prinzip her keine komplett exklusive Partnerschaft, aber praktisch ist es für andere Teams nicht so wirklich möglich, das zum aktuellen Zeitpunkt zu fahren.
  5. Das das Gravaa System nicht noch beliebter ist wundert mich eigentlich.
    Ein Laufradsatz der proprietäre Bremsscheiben benötigt, dürfte bei den meisten schonmal ein no Go sein.
    Zudem kann ich auf der Webseite keine Aussage zur Zulässigkeit bei UCI Rennen finden.

    Für das Scope Atmoz System gibt es die Aussage das es bei UCI Rennen zulässig ist und es kann dazu noch an vorhandene Laufräder angebaut werden. Das System gibt es seit 2022.

    Warum jetzt mit dem Gravaa so ein Faß aufgemacht wird, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
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