Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. So könnte man das olympische Straßenrennen der Herren-Elite umschreiben. Denn während im Feld über weite Teile das britische Team das Tempo kontrollierte und dabei in der zweiten Rennhälfte von den Fahrern in den deutschen Farben Gesellschaft bekam, gewann am Ende ein Fahrer aus einer prominent besetzten Spitzengruppe.

Vinokurov siegt vor Uran Uran.

Nach seiner Silbermedaille von Sidney vergoldete sich Alexandre Vinokurov seine nicht immer geradlinig verlaufene Karriere in einem seiner letzten Rennen als Profi. Wenige Kilometer vor dem Ziel hatte er sich gemeinsam mit Rigoberto Uran Uran aus einer prominent besetzten Spitzengruppe gelöst und schließlich eine Unachtsamkeit des Kolumbianers auf den letzten 300 Metern genutzt. Dritter wurde der Norweger Alexander Kristoff.

Die Briten und die Deutschen hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Über eine halbe Minute hinter Vinokurov sicherte sich Andre Greipel nichtsdestotrotz den prestigeträchtigen Sprint des Feldes und ließ seinem Widersacher Mark Cavendish keine Chance. $0 Sekunden hinter Vinokurov landete Greipel auf dem 27. Platz, vor Tom Boonen und dem amtierenden Weltmeister. Was hätte sein können, ist jedoch Spekulation. Sicherlich hat das deutsche Team zu zaghaft reagiert, als sich die entscheidende Gruppe in der finalen Abfahrt vom Box Hill bildete.

Greipel gewinnt den Sprint des Feldes.

Begonnen hatte das Rennen nach wenigen Kilometern mit einer Spitzengruppe in welcher Jurgen Roelandts (Belgien), Marco Pinotti (Italien), Fumiyuki Beppu (Japan), Denis Menchov (Russland), Stuart O’Grady (Australien), Tim Duggan (USA), Lieuwe Westra (Niederlande), Jonathan Castroviejo (Spanien), Janez Brajkovic (Slovenien), Michael Schar (Schweiz) und Alexander Kristoff (Norwegen) befanden. Drei Minuten dahinter folgte eine Gruppe um Philippe Gilbert (Belgien), Vincenzo Nibali (Italien), Gregory Rast (Schweiz), Andriy Grivko (Ukraine), Niki Terpstra (Niederlande), Luca Paolini (Italien), Sylvain Chavanel (Frankreich), Jack Bauer (Neuseeland), Jakob Fuglsang (Dänemark) und Roman Kreuziger (Tschechien).

Der Zusammenschluss beider Gruppen erfolgte 73 Kilometer vor dem Ziel. Nur wenige Kilometer darauf entschloss sich Gilbert zu einem Soloangriff, der jedoch nur wenige Kilometer währte. Schließlich bildete sich 42 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Gruppe mit Gilbert, O’Grady, Duggan, Westra, Castroviejo, Alejandro Valverde (Spanien), Luis Leon Sanchez (Spanien), Brajkovic, Schär, Nibali, Rast (Schweiz), Grivko, Lars Boom (Niederlande), Paolini, Sylvain Chavanel (Frankreich), Bauer, Fuglsang, Kreuziger, Kolobnev, Taylor Phinney (USA), Kristoff, Tejay Van Garderen (USA), Rui Costa (Portugal), Gesink, Fabian Cancellara (Schweiz) sowie Uran Uran und Vinokurov.

Das Feld hatte schnell einen Rückstand von 50 Sekunden. Die deutschen Fahrer hatten damit den entscheidenden Anschluss verpasst, denn auch in der Folge konnte der Rückstand nur bedingt verringert werden. 20 Kilometer vor dem Ziel versuchte Lars Petter Nordhaug einen Soloangriff, der jedoch nur von kurzer Duaer war. Kurz darauf stürzte Fabian Cancellara in einer Kurve und kollidierte mit der Barriere. Ob er sich dabei schwerer verletzte, ist noch nicht klar. Die entscheidende Attacke kam schließlich sieben Kilometer vor dem Ziel. Entschlossen jagten ab dann Uran Uran und Vinokurov dem Ziel entgegen. Auf der Zielgeraden spielte der Kasache schließlich seine ganze Erfahrung aus.

Ergebnis

1. Alexandre Vinokourov (Kasachstan) – 5:45:58
2. Rigoberto Uran (Kolumbien) – s.t.
3. Alexander Kristoff (Norwegen) – 0:00:08
4. Taylor Phinney (USA) – 0:00:08
5. Sergey Lagutin (Usbekistan) – 0:00:08
6. Stuart O’Grady (Australien) – 0:00:08
7. Jurgen Roelandts (Belgien) – 0:00:08
8. Gregory Rast (Schweiz) – 0:00:08
9. Luca Paolini (Italien) – 0:00:08
10. Jack Bauer (Neuseeland) – 0:00:08
11. Lars Boom (Niederlande) – 0:00:08
12. Jakob Fuglsang (Dändemark) – 0:00:08
13. Rui Costa (Portugal) – 0:00:08
14. Luis Leon Sanchez (Spanien) – 0:00:08
15. Roman Kreuziger (Tschechien) – 0:00:08
16. Sergio Henao (Kulmbien) – 0:00:08
17. Andriy Grivko (Ukraine) – 0:00:08
18. Alejandro Valverde (Spanien) – 0:00:08
19. Philippe Gilbert (Belgien) – 0:00:08
20. Sylvain Chavanel (Frankreich) – 0:00:08

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