Mit dem Rennrad auf den Sa Calobra bei gesperrten Straßen? Das Jedermann Bergzeitfahren Kill the Hill will das 2021 zum ersten Mal möglich machen. Wir haben mit einem der Macher von der Rennrad-Pension MA-13 über das Event und das Rennradfahren aktuell auf Mallorca gesprochen.
Es gibt eine Straße auf Mallorca, die Rennradfahrer:innen dort einmal hochgeklettert sein müssen. Die Rede ist von der 10 Kilometer langen Sackgasse zum Gipfel des Coll dels Reis, die auch die ikonische schleifenförmige Serpentine beinhaltet. Weil das Küstendorf Sa Calobra den Beginn markiert, wird der Anstieg von Rennradfahrer:innen einfach nur „Sa Calobra“ genannt. Während der langen Saison auf Mallorca ist der Berg vom Bus- und Autoverkehr stark umlagert. Jetzt hat ein Team von Mallorca das Jedermann-Bergzeitfahren Kill the Hill aus der Taufe gehoben. Auf gesperrten Straßen soll es dabei am 6. November 2021 im Minutentakt die 26 Haarnadel-Kurven über 710 Höhenmeter hinaufgehen. Wir haben mit Jan Eric Schwarzer, dem Betreiber der Pension MA-13 und einer der Macher, über das geplante Event und die aktuelle Situation zum Rennradfahren auf Mallorca gesprochen.
RRN: Hallo, Jan Erik, viele Jedermann-Events sind für dieses Jahr noch nicht auf dem Terminplan erschienen, ihr wagt einen Schritt nach vorne, wie ist das Rennradfahren zurzeit auf Mallorca?
Jan Erik: Auch wenn die Insel offiziell wieder Urlaubsgästen offen steht, ist es doch anders als sonst. Zurzeit kommen weniger die klassischen Hotelgäste. Jeder grüßt sich auf den Wegen, ich muss zugeben, es macht auch ein bisschen Spaß. Das Meer ist blauer, der Himmel klarer und ich meine, dass auch wieder mehr Vögel unterwegs sind. Aber natürlich hofft jeder, dass es in den kommenden Wochen ein bisschen anläuft.
Wie kam es zur Kill the Hill Idee?
Eine Zeit lang gab es wenig zu tun und man durfte hier gar nicht Radfahren. Zwift ist nicht meins, ich setze mich nicht auf die Rolle und schaue aus dem Fenster auf die Berge. Ich bin kreativ geworden, habe mein Spanisch verbessert – ja, und es gab eben auch diese Idee, die wir gemeinsam weiter ausgebaut haben.
Der Gedanke war: Wir haben Mallorca 312, außerdem die Mallorca-Challenge für Profis, aber da ist dieser Berg, den Jeder oder Jede auf Mallorca einmal hochfahren möchte, der auf jeder „Bucketlist“ steht, und er hat kein eigenes Radsportevent. Wir wussten, dass man die Straße von Sa Calobra für Werbespots blocken kann und haben angefragt.
Klar war, dass es außerhalb der Saison sein muss, wenn die Busse nicht fahren. Am 1. November ist die Touristensaison zu Ende und die Busse dürfen nicht mehr hoch auf den Berg. Wir haben den Termin der Sperrung am 1. November-Wochenende für drei Jahre reserviert. Das ist gar nicht so einfach, es gibt hohe Anforderungen, das Gebiet liegt im Unesco Welterbe.
Wer steckt jetzt dahinter?
Zum Orga-Team gehören mein Partner Miguel, der sonst die Amateur-Rundfahrt auf Mallorca organisiert und Ken, ein Logistiker des US-Nationalteams. Für eine reibungslose Durchführung haben wir die Eventagentur beauftragt, die auch Mallorca 312 betreut.
Wie soll Kill the Hill ablaufen?
Zunächst: Jeder und Jede darf mitfahren, aber die Startplätze sind aufgrund des Einzelzeitfahr-Modus limitiert. Wir planen zurzeit mit 300 Startplätzen. Wir wollen keine Aufteilung in viele Rennklassen, Männer, Frauen, das war es. Außerdem wird es ein Vierer-Mannschaftszeitfahr-Modus den Sa Calobra hinauf geben. Die besten 3 Zeiten werden gewertet. Stand jetzt werden auch Zuschauer in der bekannten Kurve zum Anfeuern möglich sein. Das Ziel liegt auf der Passhöhe. Das Einschreiben soll ab 13. Mai 2021 starten. Und außerdem wird es zeitgleich noch einen virtuellen Wettbewerb geben und die Teilnehmer vor Ort reisen mit dem Boot zum Start – mehr wird erst mal nicht verraten.
Mehr Infos: https://killthehill.cc/
Wie findet ihr die Idee eines Bergzeitfahrens auf den Sa Calobra?
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