Halbzeit beim Giro d’Italia 2019. Bisher ging es um Sprints- und Tempohärte. Aber ab morgen werden die Karten neu gemischt. Es geht in die Berge. Am Donnerstag eine „hügelige“ Ouvertüre, dann die erste Bergankunft auf 2.247 m am Freitag, 24. Mai. Die Vorschau auf die ersten beiden Schlüsseletappen für das Klassement beim 102. Giro.

Was bisher geschah

Was bisher beim 102. Giro passierte, war nur Vorgeplänkel. Das geschah: Primož Roglič steckte das Terrain gleich beim Prolog ab, den er gewann. Auch beim zweiten, langen Zeitfahren sicherte sich der Ex-Skispringer von Jumbo-Visma den Etappensieg. In die Favoritendiskussion ist schon Stillstand gekommen ob der Dominanz von Roglič. Wohl auch, weil mit Tom Dumoulin und Egan Bernal zwei der stärksten Rivalen um das Rosa Trikot den Giro bereits aufgeben mussten beziehungsweise gar nicht erst antraten.

Giro bisher aus deutscher Sicht

Aus deutscher Sicht freilich ein erfreulicher Auftakt. In Kürze: Pascal Ackermann fuhr mit zwei Siegen ins Punktetrikot. Und der Deutsche Meister trägt es immer noch auf den Schultern, auch wenn der Körper darunter inzwischen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ackermann stürzte gestern schwer und zog sich starke Abschürfungen und Prellungen zu. Als Folge verlor der Sprinter von Bora-Hansgrohe seinen komfortablen Vorsprung und liegt jetzt nur noch einen Punkt vor dem Franzosen Arnaud Demare. Positiv daran: Ackermanns Anfahrer Rüdiger Selig konnte mit einem dritten Platz auf der 10. Etappe zeigen, dass er zu den ganz Schnellen im Feld gehört. Jetzt will Ackermann trotz Verletzung das Maglia Ciclamina über die Berge retten und es bis ins Ziel verteidigen.

Damit wird er kein leichtes Spiel haben. Die Italien-Rundfahrt nimmt jetzt erste richtig Fahrt auf. Die Streckenchefs haben sie so angelegt, dass sich alle Schwierigkeiten konzentriert in den letzten Wochen vor den Fahrern auftürmen.

Giro Etappe 12, Donnertag 23. Mai: Berg und Mauer

Die Etappe ist mit „hart hügelig“ gut umschrieben. Von Cuneo im Piemont geht es wellig bis bergig Richtung Pinerolo, das zweimal durchfahren wird. Schwer macht die Etappe nicht nur der Anstieg der 1. Kategorie von Bibiani nach Montoso – über 838 Höhenmeter und mit Steigungen bis 12 %. Eine Härte bedeutet auch die Zielankunft im Stile eines Klassikers mit der Mauer bei San Maurizio mit einer durchschnittlichen Steigung von über 13 %. Eine Etappe für Etappenjäger?

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Etappe 12 von Cuneo nach Pinerolo: hügelig mit Flandern-Mauer am Schluss
# Etappe 12 von Cuneo nach Pinerolo: hügelig mit Flandern-Mauer am Schluss
Die Strecke von Etappe 12 durch das Piemont
# Die Strecke von Etappe 12 durch das Piemont
Der 1. Kategorie Anstieg nach Montoso
# Der 1. Kategorie Anstieg nach Montoso

Giro Etappe 13, Freitag, 24. Mai: erste Bergankunft

Die erste Bergankunft über 2.000 Meter Höhe steht auf dem Plan. Der letzte Anstieg zum Lago Serriù hat dabei alleine eine Länge von über 40 km. Hier wird es mit ziemlicher Sicherheit Attacken auf das Klassement geben. Allerdings kommen die eher flachen Steigungsprozente Fahrern wie Roglič entgegen. Das schwerste Steilstück liegt schon rund 16 km vor dem Ziel und auf der Hälfte des Anstiegs gibt es nochmal ein längeres Flachstück zum Erholen. Ein mögliches Szenario gegen Roglič ist, dass sich eine Gruppe starker Kletterer am davor gelegenen Anstieg der zweiten Kategorie absetzt, der mit einer langen Strecke mit Steigungen über 11 % aufwartet.

Höhenprofil der 13. Etappe nach Ceresole Reale am Freitag, 24. Mai
# Höhenprofil der 13. Etappe nach Ceresole Reale am Freitag, 24. Mai
Der Schlussanstieg zum Lago Serrù
# Der Schlussanstieg zum Lago Serrù

Was glaubt ihr, wer kann Roglič in den nächsten Tagen gefährlich werden?

Infos: Redaktion, RCS-Sport / Fotos: Bora-Hansgrohe Bettiniphoto
  1. benutzerbild

    JNL

    dabei seit 09/2017

    Halbzeit beim Giro d'Italia 2019. Bisher ging es um Sprints- und Tempohärte. Aber ab morgen werden die Karten neu gemischt. Es geht in die Berge. Am Donnerstag eine "hügelige" Ouvertüre, dann die erste Bergankunft auf 2.247 m am Freitag, 24. Mai. Lest hier die Vorschau auf die ersten Schlüsseletappen beim 102. Giro.


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  2. benutzerbild

    lakecyclist

    dabei seit 10/2018

    Ich drücke Pascal Ackermann die Daumen, dass er weiter fahren kann. In den Bergen wird es richtig hart, vor allem mit seinen Sturzverletzungen.

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