Canyon hat ein Patent für live Sitzpositions-Analyse eingereicht. Sensoren im Lenker sollen dazu dienen, die Position laufend zu erfassen und an den Radcomputer oder die Indoor-Trainingssoftware zu senden. So kann zum Beispiel die Aero-Position kontrolliert werden. Wir haben uns das Patent angeschaut.

Canyon hat in den USA eine Patentschrift eingereicht, in der es um Sensoren im Rennrad- oder Triathlonlenker geht. Laut dem Antrag, der am 11.03.2021 veröffentlicht wurde, sollen zwei Sensoren in Lenker-Elementen Daten aufnehmen, die zur weiteren Analyse an einen Radcomputer übermittelt werden können. Bei den Sensoren handelt es sich um Drucksensoren.

Das erfindungsgemäße System zur Sitzpositionsbestimmung eines Fahrradfahrers weist zwei, insbesondere als Drucksensoren ausgebildete Sensoren auf, die an einem Fahrradlenkerelement angeordnet sind. Gegebenenfalls können zusätzliche Sensoren, beispielsweise am Sattel, vorgesehen sein.

Canyon Patent

Was kann man mit den Daten aus den Lenkersensoren anstellen? An klassische Sitzpositions-Bestimmung für Einsteiger hat man offenbar nicht gedacht. Es geht zum einen wohl um die Live-Kontrolle der optimalen Sitzposition für Triathleten. So ist die Rede von Sensoren in den Armauflagen. Diese sollen im Abgleich mit den Fahrerdaten im Radcomputer ermitteln können, ob die optimale Sitzposition noch gehalten wird – man denke an die Gewichtsverlagerung, wenn Fahrer*innen auf dem Sattel nach vorne rutschen und damit die optimale Aero-Haltung verlassen. Weichen er oder sie über einen definierten Schwellenwert hinaus von der Sitzposition ab, sollen Radcomputer, Smartphone oder andere verbundene Geräte die Athlet*innen warnen können. Am klassischen Rennlenker sieht Canyon die Anbringung der Sensoren im Unterlenker vor.

Der Fahrer oder Trainer erhält somit ein unmittelbares Feedback über die aktuelle, insbesondere ob diese der gewünschten Aeroposition entspricht oder wie stark diese beispielsweise von der gewünschten Position abweicht.

Canyon Patent

Die andere Zielrichtung ist ein realistischeres Fahrerlebnis beim Indoor-Cycling. Mit anderen Worten: Wer im Unterlenker durch Watopia ballert, soll dafür auch mit einem Geschwindigkeitsgewinn belohnt werden gegenüber den Oberlenkersprintern.

Insofern ist es möglich auch im Indoor-Training eine realistischere Fahrsituation abzubilden und darzustellen.

Canyon Patent

Was haltet ihr von diesem neue Canyon Patentantrag?


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Infos: Redaktion / Foto: Movistar
  1. benutzerbild

    cycliste17

    dabei seit 11/2013

    Außerdem sollten sie unbedingt mal neue Rahmen fürs Endurace und Ultimate entwickeln und herausbringen. Die beiden Räder laufen ja seit Jahren unverändert im Portfolio
    Warum? Offenbar verkaufen sie die Räder immer noch erfolgreich. Wenn der Kunde zufrieden ist, gibt man doch kein Geld für eine Neuentwicklung aus.
  2. benutzerbild

    scp

    dabei seit 03/2006

    Die Firma Canyon sollte sich nicht mit solchen „Spielereien“ aufhalten und lieber mal die Probleme beim Aeroad in den Griff bekommen. Außerdem sollten sie unbedingt mal neue Rahmen fürs Endurace und Ultimate entwickeln und herausbringen. Die beiden Räder laufen ja seit Jahren unverändert im Portfolio und sind mittlerweile ja nicht mehr so up to date.
    Das müssen nicht unbedingt Spielerein sein, sondern könnte sich als unternehmerischer Schachzug im Segment Triathlon (Elite) darstellen - zugegeben, ein recht kleines Feld.
    Dennoch: Canyon stattet derzeit 2 der besten dt. Triathleten aus, möglicherweise möchte man sich mit einem solchen, für diese Gruppe nicht unbedingt nutzloses Gimmick - weitere Marktpräsenz und Sponsored-Athleten sichern.

    Ist aber nur eine schnelle Theorie. Pers. halte ich ja als Gegenbeispiel die "Implementierung der Di2 Knöpfe in Zwift" als Kokolores ;)
  3. Der Bauch bekommt dann einen extra Auflieger.

    Den Grand Canyon Panorama.

  4. benutzerbild

    ad-mh

    dabei seit 06/2017

    Meiner Meinung nach scheitert ein Patent an der Schöpfungshöhe. Der Sensor ist erfunden. Der Anbringungsort des Sensors ist beliebig, also trivial.

    Stichwort Trivialpatent.

    Patentrecht ist nicht so mein Fall aber mit meinen Grundlagen würde ich da den Hebel genau ansetzen.
    Viel Glück nach Koblenz...

  5. benutzerbild

    usr

    dabei seit 11/2011

    Meiner Meinung nach scheitert ein Patent an der Schöpfungshöhe. Der Sensor ist erfunden.
    Definiere scheitern: solange es niemand anfechtet ist das vollkommen egal und wenn der Erfolg darin liegt dass ein potentieller Unternehmenskäufer sieht “hat xy Patente“ ist es ein Erfolg. Das gleiche gilt für den Fall dass es als “Kleinvieh macht auch Mist“ bei einem Patenttauschabkommen mit einem Konkurrenten/Partner-gegenüber-dritten mit in der Waagschale landet.

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