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Wie funktioniert ein Radrennen?

Also es wäre nicht verboten sich zu weigern aus dem Windschatten nach vorne zu gehen, aber wäre unsportlich ja?
Und weil der Leader des abgesetzten ersten Feldes dann irgendwann platt wäre und alle wieder zurückfallen würden, was ja wieder mehr Konkurrenz bedeuten würde oder?
So langsam machts Klick :D
Genau. In einer Gruppe, die sich abgesetzt hat, ist es normal, dass alle mit Führungsarbeit leisten. Wer nicht mithilft, bekommt von den anderen etwas zu hören. Ausnahme sind Fahrer, die einen guten Grund haben, nicht mitzuarbeiten, weil dies den Teaminteressen entgegen laufen würde. Zum Beispiel, wenn ein sehr guter Sprinter im Team ist und die Teamkollegen im Hauptfeld dafür arbeiten, die Ausreißer wieder einzuholen. Oder (bei einem Etappenrennen) wenn ein Fahrer eines anderen Teams in der Ausreißgruppe gefährlich für die Position des eigenen Teamkapitäns in der Gesamtwertung ist.
 
Also es wäre nicht verboten sich zu weigern aus dem Windschatten nach vorne zu gehen, aber wäre unsportlich ja?

Es ist nicht verboten und kommt auch durchaus vor. Beispielsweise schloss Degenkolb bei Paris-Roubaix 2015 zu einer zweiköpfigen Ausreißergruppe auf und die haben dann die Mitarbeit eingestellt -- wohl angesichts seiner Sprintstärke.
 
Oh super so ein Thread. Ich hätte da auch mal ne Frage, die mich seit ein paar Tagen beschäftigt. Habe auf YouTube ein Video gesehen von NorCal oder so. Der Typ beschreibt sein vorgehen in Rennen.
Die Situation ist wohl folgende: Ein mehrtägiges Event für Amateure oder Hobbyisten, das weiß ich nicht genau. Er hat die vorherigen Rennen verpasst und ist erst am Letzten Tag da. Sein Teamkollege hat Aussichten auf den Gesamtsieg und er will ihn unterstützen, also "für ihn fahren". Jetzt bildet sich aber eine Ausreißergruppe und er hängt sich hinten dran. Sein Kollege kommt aber nicht mit. Einige Leute in der Gruppe ärgern sich, dass er sich nur hinten dran hängt und keine Arbeit übernimmt und zum Schluss gibt er Gas und gewinnt das Rennen.
Inwiefern ist er jetzt für seinen Kollegen gefahren? Gut er hat Punkte gesammelt, die ein Rivale seines Kollegen nicht sammeln konnte. Habe ich da was übersehen, was das ganze zu einer super Taktik für das Team werden lässt?
Die Alternative wäre gewesen, sich in das Hauptfeld zurückfallen zu lassen und dann gemeinsam mit den anderen Teams die Ausreißer zu stellen. Nur: 1. wissen wir nicht, was da überhaupt noch an "Team-Stärke" im Hauptfeld war und 2. stehen sie nach dem Stellen der Ausreißer, wenn das überhaupt geklappt hätte, wieder bei "Null" und haben dazu noch eine Menge Kräfte verballert.

Ich denke, unter den gegebenen Umständen haben die alles richtig gemacht.

Aber interessante Gedankenspiele.
 
Und das Ganze mal in bunten bewegten Bildern ...

...dann kommt noch sog. Machtgehabe mit dazu. Wie man an der artistischen Einlage bei ca4:46 von Peter Sagan gut sieht.
Dadurch, dass er aber danach gewartet hat gehts dann wieder i.O. Er hat aber gezeigt: Schau mal was ich alles kann, ich bin der Beste und schließlich hat er sich einen Vorteil verschafft indem er über die Bordsteine die perfekte Anfahrt auf den Kreisel vollzogen hat. Durch das "Warten" hat er vll. Kraft für den siegbringenden Sprint
gepuffert!? Hätte, hätte Fahrradkette...kann man jetzt sagen. Aber so ist u.a. auch Radsport.
Er zeigt ja auch auf, oder kurz nach, dem Zielstrich mit beiden Armen auf sich!
 

Halte ich für Unsinn, vor allem de Beitrag selbst. Der redaktionelle Text und insbes. die Überschrift missachtet das Ergebnis und das Fazit der Untersuchung und macht daraus einen reißerischen Titel, den die wissenschaftliche Untersuchung keineswegs untermauert. Aber das Thema hinsichtlich einer journalistischen Leistung hatten wir ja schon mal irgendwo.

Und die umrahmende These, Amateur-Fussballer könnte bei den Profis nicht mithalten, fehlt jedweder Belege.
 
Das besondere am Radsport ist dabei eben, dass man mit seinen Gegenern kooperieren muss, um sie am Ende schlagen zu können. Das gibt es so ausgeprägter Form wie im Radsport wohl in keiner anderen Sportarten - jedenfalls fällt mir gerade keine andere ein ....

Snooker vielleicht?
 
Servus,

mir ist bei der TdF aufgefallen, dass bei verschiedenen Teams ein Henkel der Mussettes abgerissen ist und teilweise der Inhalt quer über das Feld verteilt wurde oder der Beutel als ganzes durch die Gegend flog.
Sieht für mich so aus, dass da am falschen Ende gespart wurde... .

Jan
 
Ich hatte leider nur gelegentlich Zeit, TdF anzuschauen. Heute bei der Schlussetappe konnte ich es aber einrichten. Ich habe nun eine Frage: Wenn sich eine Gruppe abzusetzen versucht, wie kommt es dann zum tatsächlichen Abreißen des Pelotons?
  • Fahren die wirklich so schnell, dass das Peloton nicht hinterherkommt und reißen lassen muss?
  • Oder haben manche Teams im Peloton keine Lust und fahren einfach nicht mit?
  • Oder haben die Ausreißer Helfer, die an einer Sollbruchstelle abreißen lassen (z. B. an einer Engstelle) und das Feld ausbremsen? Aber die müssten sich ja beim Ausreißversuch auch erstmal strategisch positionieren?
 
Also laut den Sportschau Kommentatoren wird bei Ausreissvesuchen schon 6 Minuten 500w + durchgedrückt um vom Peloton loszukommen
Irgendwann ist halt der Punkt wo sich keiner findet der Bock/Not hat das zuzufahren
 
Ich häng mich mal hier rein um nicht noch mehr Dummie- Threads zu eröffnen:

Ich hab zugegeben auch keine Ahnung vom Profi-Strassenradsport und hab jetzt nach Jahren auch erst mal wieder mit Interesse und Spannung die TdF verfolgt. Mit Triathlon hab ich etwas mehr Kontakt gehabt.

Das "Bergzeitfahren" hab ich nur kurz vorm spannenden Ende eingeschaltet, allerdings hat diese ganze "Disziplin" nicht so recht in mein Bild der Tour gepasst.
Sind solche Bergzeitfahren üblich? Trainieren die Fahrer das speziell? Sind die Regeln z.B. bzgl. Begleitfahrzeug und Maschinenwechsel weitgehend gleich? - Mir kam das oft etwas unprofessionell und improvisiert vor, der Radwechsel, der Fahrstil auf den TT Rädern.... Im Triathlon wirkt das für mich in der Leistungsklasse klar professioneller und eleganter.
Sicher haben die Kommentatoren das besprochen bevor ich reinkam - nach welchen Gesichtspunkten haben denn Fahrer das Rad vorm letzten Anstieg gewechselt oder nicht?
Warum musste man die Fahrer im letzten Anstieg so nah filmen - klar, jeder kann sich vorstellen, wie es Roglic da körperlich ging, auch ohne den obligatorischen Sabberfaden. Und wieso saß sein Aerohelm so bescheiden?
Sorry, ist alles nicht böse gemeint, mich wundert es nur in dem Sport, der doch gerade so viel Wert in Ästhetik und Perfektion zu bringen versucht.

Grüße,

BB
 
...mich wundert es nur in dem Sport, der doch gerade so viel Wert in Ästhetik und Perfektion zu bringen versucht....
Also ich wil Blut, Schweiß und Tränen sehen ;)

Roglic hat einfach alles gegeben um die Tour nicht zu verlieren und sah dementsprechend aus. Bei Zeitfahrspezialisten sieht es, v.a. im flachen Abschnitt schon ganz anders aus. Tom Dumoulin z.B. hat sehr ästhetisch gewirkt auf dem Rad. In der Steigung ändert sich natürlich der Fahrstil, das Tempo ist viel langsamer, die Aerodynamik nicht mehr so wichtig, usw...

Was Radwechsel angeht, da gebe ich dir recht, das hat z.T. sehr unprofessionell ausgeschaut.

Im Triathlon wirkt das für mich in der Leistungsklasse klar professioneller und eleganter.
Bedenke bitte, dass die Triathleten viel mehr Zeitfahren trainieren. Auch die Wechsel aufs Rad gehören da zu jedem Wettkampf dazu und werden entsprechend trainiert. Lass die mal im Peloton mit 150 andern mitfahren oder gar am Ende einer Flachetappe einen Sprinterzug aufbauen - also Sachen die sie nicht trainieren - da sehen die auch sehr unprofessionell aus. Bzw. liegen blutend nach einem Sturz auf dem Boden - das sieht dann auch nicht so ästhetisch aus ;)
 
Bedenke bitte, dass die Triathleten viel mehr Zeitfahren trainieren.

Klar. Drum - gehört so eine spezielle Disziplin wirklich zu der Tour, möchten die Sportler und Zuschauer das sehen? Wirkt für mich eben so ein bisschen, wie wenn man nen Zehnkämpfer am Ende noch nen 10er schicken würde...
 
Sind solche Bergzeitfahren üblich? Trainieren die Fahrer das speziell? Sind die Regeln z.B. bzgl. Begleitfahrzeug und Maschinenwechsel weitgehend gleich? - Mir kam das oft etwas unprofessionell und improvisiert vor, der Radwechsel, der Fahrstil auf den TT Rädern.... Im Triathlon wirkt das für mich in der Leistungsklasse klar professioneller und eleganter.

Üblich.. jein, je nach Streckenplanung der Verantwortlichen. Früher gab es teils mehrere Flachzeitfahren über teils 50 km, dazu Mannschaftszeitfahren.. das hat natürlich die Bergfahrer geärgert. Jetzt geht der Trend grad mal mehr Richtung Berge, kein Flachzeitfahren, bzw. halt eines mit rabiatem Schlussanstieg. Da die Favoriten diesmal allesamt Bergqualitäten hatten, waren es auch nicht alle die besten TT-Ästeten. Wobei ich nicht weiß, wie ein Triathlet bei 20% Steigung aussieht, zudem fahren die ne Langdistanz mit ca. 75-80% FTP, da sieht alles noch etwas geschmeidiger aus als bei 100%.

nach welchen Gesichtspunkten haben denn Fahrer das Rad vorm letzten Anstieg gewechselt oder nicht?

Das wird durchgerechnet: wie lang dauert der Radwechsel, und wie viel schneller wird der Fahrer dadurch am Berg. Selbst eine Profi-TT-Maschine wiegt mit Scheibe gern 9 Kg, dagegen 6,8 Kg das Bergrad, auf dem man ggf. eine bessere Kraftentfaltung hat. Die TT-Spezialisten (Dumoulin) wechseln nicht unbedingt, weil sie auf dem TT gut klarkommen, ebenfalls die nicht, die weiter hinten im Klassement sind, die müssen nur in der Karenzzeit durchkommen.

Und wieso saß sein Aerohelm so bescheiden?

Den hat er sich wohl so hochgezogen, um im Anstieg mehr Luft an den Kopf zu lassen. Aus gleichem Grund wurden am Anstieg auch die Visiere weggeworfen. Aber der Helm sah in der Tat furchtbar aus.
 
Klar. Drum - gehört so eine spezielle Disziplin wirklich zu der Tour, möchten die Sportler und Zuschauer das sehen? Wirkt für mich eben so ein bisschen, wie wenn man nen Zehnkämpfer am Ende noch nen 10er schicken würde...

Na ja, es ist schon auchmal ein "Hauch von Gerechtigkeit“; bei den anderen Etappen hängt vieles von der (teuer zusammengekauften) Mannschaft ab, allein gegen die Uhr zählt die blanke, pure Power. Bestes Beispiel dafür: Eben dieser Samstag.
 
Muss mir dann mal Ausschnitte mit Dumoulin und paar anderen raussuchen, war wie gesagt nur ganz am Ende dabei.
 
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