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Wie entstehen solche Risse in der Felge?

teofilo

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Das Alltagsrad (Hinterrad) "eierte" und fing immer mehr an zu schlingern. Trotzdem vorsichtig nach Hause gefahren. Hinterrad getauscht und das alte angeschaut. Dann diese Risse entdeckt. Warum entstanden diese? Gewicht? Falsch gespannt? Schlaglöcher?
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Re: Wie entstehen solche Risse in der Felge?
Ist doch eigentlich aus den vorhandenen Informationen klar ersichtbar - abgenutztes Lenkerband in Kombination mit zu hoher Geschwindigkeit!!!1!

Dadurch fehlte eine Dämpfungskomponente und das hat zu einer Überbelastung des Laufrads geführt. Und da Du immer viel zu schnell fährst, hatte die Kraft gar keine Zeit über die Gabel ins Vorderrad abgeführt zu werden und hat, quasi wie bei einer überlichtschnellen Raum/Zeitverschiebung, das Hinterrad geschädigt. Wärst Du noch schneller unterwegs, hätte es das Vorderrad Deines Hintermanns gehimmelt.


Aber vielleicht irre ich mich da auch ein wenig :bier:.


LG
Live4Ever
 
Das Alltagsrad (Hinterrad) "eierte" und fing immer mehr an zu schlingern. Trotzdem vorsichtig nach Hause gefahren. Hinterrad getauscht und das alte angeschaut. Dann diese Risse entdeckt. Warum entstanden diese? Gewicht? Falsch gespannt? Schlaglöcher?
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Materialermüdung ist m.E. der Grund , Dauerbruch .
(zu) hohe Speichenspannung kommt dazu .
Dann noch die ständig wechselnde Belastung ( Gewicht , Beschleunigungskräfte , schlecht Strassen )
Es ist ja so das immer die Speichen die ganz oben sind in der Drehbewegung alles aushalten und ständig an der Felge zerren ,
unten wird Last weggenommen .
Aluminiumfelgen sind nicht für die Ewigkeit .

Ich rauch ja schon mal was , aber was andere hier so zu sich nehmen ist ja grauenvoll...
 
das Schaddensbild kommt mir sehr bekannt vor :(
An meinem S-Pedelec muss ich nach ca. 7'000km jeweils die Felge vom Hinterrad wechseln lassen.
Habe jetzt schon die dritte drauf und BionX liefert immer dieselbe Felge ohne Ösen, aber immerhin auf Garantie.
Ich denke bei mir ist es eine Kombination aus:
- seitlich versetzten Speichenlöchern (damit die Speichen nicht ans Motorgehäuse drücken)
- grosse Belastung durch das Gewicht im Hinterrad, Beschleunigen und Verzögerung, teilweise holprige Radwege.
- und eben keine Ösen welche die Bohrungen etwas entlasten könnten.
Am Vorderrad ist dieselbe Felge, einfach mit normalen Bohrungen (fast mittig) und die hält jetzt gut 2 Jahre und 18'000 km.
Nur die holorigen Radwege und mein Fahrstil können also nicht die Ursache sein ;)
 
...
Ich rauch ja schon mal was , aber was andere hier so zu sich nehmen ist ja grauenvoll...

Das war nur ein Weinglas! Allerdings dreifach befüllt. Plus StarTrek auf Pro7 und eine Werbepause :). Trotzdem fehlt der Foren-Smiley-Funktion noch einer mit ner dicken Tüte und einer coolen Sonnenbrille.

Aber ohne weitere Infos über das Leben(salter) und die Belastungen der Felge, ist es offen ob der Schaden durch kurzfristige Überbelastung, Materialermüdung nach Ende der, nach Regeln der Betriebsfestigkeit und über eine definierte Anzahl von Lastwechseln ausgelegte, Lebenspanne oder durch meine Lenkerband-Theorie eingetreten ist.

LG
Live4Ever
 
Materialermüdung ist m.E. der Grund , Dauerbruch .
(zu) hohe Speichenspannung kommt dazu .
Materialermüdung ja, aber eher durch die Lastwechsel aufgrund zu geringer Speichenspannung.
Dann noch die ständig wechselnde Belastung ( Gewicht , Beschleunigungskräfte , schlecht Strassen )
Ja, sollte ein anständig gespeichtes Laufrad aber aushalten.
Es ist ja so das immer die Speichen die ganz oben sind in der Drehbewegung alles aushalten und ständig an der Felge zerren, unten wird Last weggenommen .
Da liegst du falsch, am stärksten belastet werden die Speichen (und der Felgenboden) neben dem Radaufstandspunkt. Je niedriger die Speichenspannung, desto höher ist dort die Verformung.
Aluminiumfelgen sind nicht für die Ewigkeit .
Aber halten bei genügend Speichen und ordentlicher Einspeichung zigtausend Kilometer.
Solche Schadensbilder mit gerissenem Felgenboden kenne ich vor allem von günstigen/billigen Trekkingrädern mit schlampig eingespeichten (niedrige und ungleichmäßige Speichenspannung) Laufrädern.
 
das Schaddensbild kommt mir sehr bekannt vor :(
An meinem S-Pedelec muss ich nach ca. 7'000km jeweils die Felge vom Hinterrad wechseln lassen.
Habe jetzt schon die dritte drauf und BionX liefert immer dieselbe Felge ohne Ösen, aber immerhin auf Garantie.
Ich denke bei mir ist es eine Kombination aus:
- seitlich versetzten Speichenlöchern (damit die Speichen nicht ans Motorgehäuse drücken)
- grosse Belastung durch das Gewicht im Hinterrad, Beschleunigen und Verzögerung, teilweise holprige Radwege.
- und eben keine Ösen welche die Bohrungen etwas entlasten könnten.
Sollte trotzdem bei genügend Speichen und für die Last ausgelegte Felge nicht passieren.
Kannst ja mal probeweise Nippelscheiben unterlegen. (Verwende ich aber eigentlich nur bei leichten Felgen mit relativ wenigen Speichen.)

Welche Felge mit wieviel Speichen ist da verbaut? Schon mal im Neuzustand die Speichenspannung gemessen?
 
Materialermüdung ist m.E. der Grund , Dauerbruch .
(zu) hohe Speichenspannung kommt dazu .
Dann noch die ständig wechselnde Belastung ( Gewicht , Beschleunigungskräfte , schlecht Strassen )
Es ist ja so das immer die Speichen die ganz oben sind in der Drehbewegung alles aushalten und ständig an der Felge zerren ,
unten wird Last weggenommen .
Aluminiumfelgen sind nicht für die Ewigkeit .

Ich rauch ja schon mal was , aber was andere hier so zu sich nehmen ist ja grauenvoll...

Zu hohe Speichenspannung kann nicht sein. So eine flache Felge verchippt eher im Ganzen.

1.

Eher führt eine zu niedrige Speichenspannung zu vollständigen Lastwechseln (sich während der Umdrehung komplett entlastenden Speichen), die das Material ermüden lassen.

2.

Höchstwahrscheinlich spielen auch ungleichmäßige Speichenspannungen einen Rolle, die bestimmte Speichen und damit Felgenbereiche besonders belasten.

3.

Die Kombination aus 1.und 2. ist es in den meisten Fällen.

4.

Eine flache Felge, ungeöst und zudem wahrscheinlich ohne kraftverteilende Unterlegscheiben aufgebaut, ist natürlich am anfälligsten für Risse wenn 1. und 2. zusammenkommen.

Solch eine Felge ist zwar sehr billig, aber was man da an Zeit und Geduld für einen perfekten Aufbau reinstecken muss, ist die Sache einfach nicht wert. Solche Felgen nimmt man maximal bei geringer Belastung, geringen jährlichen Laufleistungen und am besten mit hoher Speichenzahl. Halt so, wie es bei Supermarktfahrrädern vorkommt.

Ungeöst bitte nur als "Hoch"profilfelge (mit hoher Eigenstabilität, also geringer Abflachung unter Last) und mit dickem Felgenboden (und/oder Unterlegscheiben), der punktuelle die Kraft besser vertragen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ein Gerücht, die brauchen nur etwas mehr Sorgfalt bei der Auswahl von Felge und Speichen und beim Aufbau.

Nicht bei so flachen Felgen wie beim TE, die bei 900 bis 1000 N kurz vorm Verchippen sind.

Bei 25 bis 30 mm hohen Felgen und vielleicht noch 22 mm aufwärts breit, kein Thema.
Die Felgen stehen quasi von allein, da kann die Hälfte der Speichen auch locker sein. :D
(Rigida DP 18 oder X-plorer)
 
Aber Ösen helfen da nicht, sagt zumindest meine "Langzeiterfahrung".
Also, Felge zu schwach für den Fahrer, evtl. zu schwach gespannt.

Es ist auch eine Frage der Bohrung der Speichenlöcher und der Verpressung und Passgenauigkeit der Ösen.
Bei Mavic, Rigida und Exal hab ich schon grauenhafte Verarbeitungen erlebt -bei Rigida und Exal auch kinisterende und knackende Ösen. Die am besten verpressten Ösen, die sich beim Aufbau auch nicht mehr setzten, habe ich bisher bei DT Swiss gesehen (RR415/1.1 Einzelöse, RR465/1.1 Doppelöse). Die Mavic Open Pro kann man degegen vergessen. Nach dem Aufbau hatte viele der Ösenkragen einen Spalt zum Felgenkörper bekommen. Der Aufbau mit der Open Pro dauerte durch die Setzungserscheinungen der Ösen auch länger bzw. im Fahrbetrieb auf den ersten Kilometern kam es bei der Open Pro zu leichten Seitenschlägen. Nicht mal der Aufbau eines sehr fähigen Laufradbauers aus Berlin mit der Open Pro war so gefeit vor leichten Seitenschlägen wie mein dagegen wohl laienhafter Aufbau mit diesen DT Swiss Felgen. (Ich habe DT Swiss und Open Pro Felgen aufgebaut - mehr Open Pro wegen des geringeren Preises).
(Kurioserweise ist aber die Öseneinbauqualität bei meinen Mavic A719 Felgen deutlich besser gewesen als bei den Open Pro. Also eigentlich kann man bei Mavic, wenn man will.)

Prinzipiell helfen Ösen wie Unterlegscheiben, die Kraft pro Flächeeinheit zu verringern und das ist erst einmal fördernd für eine geringere Defektanfälligkeit.
Zu einer geringeren Defektanfälligkeit trägt auch bei, dass mit Ösen oder Unterlegscheiben die Nippel sich nicht ins weiche Alu einarbeiten können, was zu Materialabtrag führt und vorallem während des Betriebes zu einem Abfall der Speichenspannung führen kann.
 
Nicht bei so flachen Felgen wie beim TE, die bei 900 bis 1000 N kurz vorm Verchippen sind.
Wenn du dir die Fotos genauer ansiehst, fällt dir auf, dass keine DD- Speichen verwendet wurden und dass nur jedes zweite Speichenloch Rissbildung zeigt.
Das kommt von der ungleichmäßigen Speichenspannung, die sich durch richtige Speichenwahl zumindest vermindern läßt.

Ich habe etliche Trekkinglaufradsätze mit ungeösten und relativ leichten Ambrosiofelgen (waren geöst in der gewünschten Lochzahl nicht lieferbar) gebaut, und nur bei Systemgewichten jenseits 125 Kilo hinten auf der Antriebsseite Nippelscheiben unterlegt. Gab nie Probleme, obwohl die Leute teilweise damit auch Radreisen mit Campinggepäck gefahren sind.
 
Wenn du dir die Fotos genauer ansiehst, fällt dir auf, dass keine DD- Speichen verwendet wurden und dass nur jedes zweite Speichenloch Rissbildung zeigt.
Das kommt von der ungleichmäßigen Speichenspannung, die sich durch richtige Speichenwahl zumindest vermindern läßt.

Ich habe etliche Trekkinglaufradsätze mit ungeösten und relativ leichten Ambrosiofelgen (waren geöst in der gewünschten Lochzahl nicht lieferbar) gebaut, und nur bei Systemgewichten jenseits 125 Kilo hinten auf der Antriebsseite Nippelscheiben unterlegt. Gab nie Probleme, obwohl die Leute teilweise damit auch Radreisen mit Campinggepäck gefahren sind.


Da hat aber nichts mit einer zu hohen Speichenspannung zu tun, wie von dir suggeriert, weil man mit der Felge gar nicht in kritische
Speichenspannungsbereiche reinkommen kann.
Und wenn 900 bis 1000 N schon kritisch sein sollten, taugt die Felge nichts. So viel braucht es hinten rechts, damit die Speichenspannung links nicht
ins bodenlose fällt.

Hinterrad - klar ist die Speichenspannung dort bei Kassettennaben extrem ungleich - Rissbildung an jedem Speichenloch normal.

Nippelscheiben sind nichts Anderes als Einfachösen - Kraftverteiler.


Klar flexiblere Speichen mit einem geringeren Querschnitt (müssen ja noch nicht mal DD Speichen sein - 1,8 mm durchgehend habe ich auch kürzlich verbaut, weil die Nabe keinen 2 mm Bogen zuließ) sind entlastender (aber das Hinterrad auch weniger steif). Es soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Felge in der Bauweise zu den defektanfälligsten auf dem Markt gehört und einen extrem sorgfälltigen Aufbau erfordern und selbst dann eine geringere Laufeleistung haben wird im Vergleich zu einer einfach geösten Felgen (oder halt auch eine Felge mit Verstärkungen im Felgenkörper rund um die Nippel).
 
Da hat aber nichts mit einer zu hohen Speichenspannung zu tun, wie von dir suggeriert,
Lies dir noch mal durch, was ich geschrieben habe - die Rissbildung wird durch allgemein zu niedrige Speichenspannung begünstigt, nicht durch zu hohe.
Die (flache) Felge wird bei jeder Umdrehung verformt, bei zu niedriger Speichenspannung entsprechend mehr, und diese ständig wechselnde Biegebelastung führt zur Rißbildung. (Andere Faktoren wie Form und Dicke des Felgenbodens etc. beeinflußen den Schadenseintritt natürlich auch.)

Es soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Felge in der Bauweise zu den defektanfälligsten auf dem Markt gehört und einen extrem sorgfälltigen Aufbau erfordern und selbst dann eine geringere Laufeleistung haben wird im Vergleich zu einer einfach geösten Felgen (oder halt auch eine Felge mit Verstärkungen im Felgenkörper rund um die Nippel).
Es gibt auf dem Markt sehr viele ungeöste Billigfelgen, und es gibt viele ungeöste Leichtbaufelgen, deswegen treten bei dieser Bauart die Risse häufiger auf.
Wenn ich's mir aussuchen kann, ziehe ich auch geöste Felgen vor, weil der Laufradbau damit einfacher ist. Ich nehme auch gerne mehr und dafür dünnere Speichen.
Aber es gibt eben auch Leute, die das leichteste und aerodynamischste und was weiß ich was sonst noch Laufrad haben wollen, und dann muss man eben irgendwo Kompromisse eingehen.
 
Mein Wheeler E-Eagle Speed 2016 hat original eine Alexrim AI-02 mit 32 Speichen verbaut. Speichentyp leider unbekannt.
IMG_20180330_134936.jpg
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alle Speichenlöcher Antriebsseitig sahen nach ca. 8'000km so aus.
Bei etwa 6-7'000km habe ich die ersten kleinen Risse entdeckt.
Fahre nun seit einer Woche die 3te Felge.

Nachtrag:
Am Anfang hatte ich oft gerissene Speichen.
Als mein Mechaniker das Rad neu eingespeich hatte, war dieses Problem beseitig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Felge mit wieviel Speichen ist da verbaut? Schon mal im Neuzustand die Speichenspannung gemessen?

Die Felge kam mit dem Ghost EBS Trekkingbike

Wie alt ist die Felge, wie viele Km hat sie runter?

Ca. 2 Jahre, ca. 5.000 km

Ich ziehe Speichen eher fest an. Bei dieser lösten sich die (mehrere) Speichen nach einem halben Jahr. Die Fachwerkstatt (1 einmal, die andere zweimal) hat drei mal nachgezogen/zentriert. Die Speichen lösten sich jedoch dominoartig, also immer gleich mehrere.
 
Das sind schlicht und ergreifend Risse aufgrund von Überlastung. Der Felgenboden ist verhältnismäßig schwach und die Vorspannung der rechten Speichen ist bereits relativ hoch. Noch ein wenig mehr und der Felgenboden gibt eben nach.

Das ist im Grunde alles.

@teofilo : Vermutlich haben die linken Speichen deutlich zu wenig Vorspannung und werden regelmäßig total entlastet. So lockert sich erst eine und dann die Nächste und so fort.

Und weil die Felge eine hohe Vorspannung nicht aushält, macht es keine Sinn die Spannung immer größer werden zu lassen. Es kann natürlich sein, dass die Risse das Ergebnis davon sind, dass die Spannung beim Zentrieren immer noch ein wenig größer wurde.
 
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