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Wie bestimmt man seine max HF?

chrhurek

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Hallo,

hab mir jetzt man nen billigen Pulsmesser zugelegt (wie schon geschrieben von Tchibo).

Wie bestimme ich nun meine persönliche max. Herzfrequenz? In der Anleitung steht so eine Faustformel: 220 minus Alter = max HF.

Muß ich um genau bescheid zu wissen ein BelastungsEKG machen lassen. Was kostet sowas eigentlich, wenn man nicht zum Arzt geht und sagt man hätte irgendwelche Problem?

Gruß

Christian
 

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Re: Wie bestimmt man seine max HF?
Genau 220 minus Alter = max Hf. Vieleicht kann dir mal jemand einen POLAR
leihen da ist ein etwas besserer Test drin - heist ownzone oder so! ABer wenn du wirklich trainieren willst kommst du um einen Test nicht drumherum
Kosten entstehen da so 100 bis 200 Euronen .Ist ja nicht nur das Ekg sondern auch Laktatmessung usw.

Greets Rene
 
Darkice schrieb:
Genau 220 minus Alter = max Hf. Vieleicht kann dir mal jemand einen POLAR leihen da ist ein etwas besserer Test drin - heist ownzone oder so! ABer wenn du wirklich trainieren willst kommst du um einen Test nicht drumherum
"Wirklich trainieren" kannst du allemal auch mit der Faustformel!!!

Die Idee mit dem geliehenen Polar zur einmaligen Ownzone-Bestimmung ist garnicht schlecht. Aber ich verstehe wirklich nicht, warum ein Hobby-Fahrer einen Kübel voll Geld ausgeben sollte, um seine HF max. und Laktatwerte zu bestimmen.


chrhurek schrieb:
Was kostet sowas eigentlich, wenn man nicht zum Arzt geht und sagt man hätte irgendwelche Problem?
:D
Wenn du nicht zum Arzt gehst, obwohl du kein Problem hast, dann kostet das nichts! :D
 
@ chrhurek

Also mit der Faustformel komme ich nicht hin. Mein HFmax liegt bei ca. 211.

Als ich vor 2 Jahren mit dem Laufen anfing habe ich mir von Aldi eine Pulsuhr zugelegt und bin beim Training auf der Bahn Etappen von 200m mit steigender Geschwindigkeit gelaufen und als ich dachte es geht nicht mehr schneller noch mal versucht Gas zu geben.

Die Pulsuhren speichern zum Glück den Höchstwert so das man sich nicht auf die Uhr konzentrieren muss.

Guck mal im Netz unter Coconi-Test. z.B.

http://www.vieregg-online.de/training/trainingsgrenzen/body_trainingsgrenzen.html

Gruß Jörg
 
Es gibt einen keinen Test, den man immer selber machen kann zur Bestimmung der HFmax.

Du setzt dich aufs Radl und steigerst alle 2 Minuten das Tempo. Wenn Du der Meinung bist das Du am absoluten Anschlag fährst, gehst Du aus dem Sattel und legst für ca 20 Sekunden einen Sprint hin. Dann schaust Du auf den Pulsmesser. Da der etwas zeitverzögert die HF anzeigt, sollte da jetzt ziemlich genau Deine HFmax stehen.

Wichtig dabei: Suche Dir eine sehr ruhige, möglichst flache Strecke und fahre richtig bis zum Anschlag. Ein- und Ausfahren von mindst. 15 Min. nicht vergessen. Diesen Test kann man Anfangs und Mitte der Saison machen. Wenn Du richtig trainiert hast, solltest Du einen Unterschied sehen.

T.
 
TOPCOLNAGO schrieb:
Diesen Test kann man Anfangs und Mitte der Saison machen. Wenn Du richtig trainiert hast, solltest Du einen Unterschied sehen.

T.

Frage:
Welchen?
Geht die HFmax rauf oder runter?
Gruss!
Shem
 
Die HFmax sollte leicht steigen, da das Herz belastbarer wird. Je untrainierter man ist und je mehr man dann (richtig) trainiert, desto größer sollte der Unterschied dann sein. Ist man allerdings schon sehr austrainiert, ist der Unterschied nicht sehr groß.


F,
 
Ein guter einfacher Test ist der Conconitest, bei dem man kontinuierlich seine
Leistung steigern kann und den Wert in eine Liste überträgt.

Einfach eine Runde von ca. 400 m fahren (je weniger lang umso mehr Stützpunkte) und permanent Leistung steigern (+2km/h) und an einem gewissen fixen Punkt einer zweiten Person den Pulswert zurufen und von ihm in eine Liste eintragen lassen. Die Liste ergibt eine Gerade mit einem Knickpunkt/Schwellwert....das ist dein Maximaltrainingspuls!

Hier die Liste:
http://www.2peak.com/2peak/2peak_conconi.xls

zum Eintragen...viel Spaß und Gruß, Sven :blabla:
 
Zum Conconi-Test:

Ich habe mich schon immer gefragt, wie man die Hf-Werte oberhalb des Knicks in der Geraden feststellen kann, wenn dieser Knick das Maximum(!) der Hf anzeigt. Mehr als "maximal" geht ja schlecht. Oder gibt da einen Unterschied zwischen Hf-Max und Maximaltrainingspuls (wie von Sven Kiel beschrieben) ?
 
bergsau schrieb:
Zum Conconi-Test:

Ich habe mich schon immer gefragt, wie man die Hf-Werte oberhalb des Knicks in der Geraden feststellen kann, wenn dieser Knick das Maximum(!) der Hf anzeigt. Mehr als "maximal" geht ja schlecht. Oder gibt da einen Unterschied zwischen Hf-Max und Maximaltrainingspuls (wie von Sven Kiel beschrieben) ?

Beim Conconitest wird am Knick die ANS, anaerobe Schwelle bestimmt.
Das ist die Leistung, wo Milchsäureentstehung und -verstoffwechslung konstant bleiben. Die maximale HF liegt natürlich weit darüber.
Der Knickpunkt kann variieren, was die Herzfrequenz angeht, aber die Leistungsgrenze bleibt einige Zeit etwa konstant, bis eine Leistungsverbesserung eintritt.
Als Biker macht man wegen mangelnder konstanter Bedingungen dann eben die ANS doch am Puls fest, wenn man keinen Leistungsmesser an der Kurbel hat.
Auf dem Ergometer habe ich Leistungen, wo der Puls runter geht, konstant bleibt oder ansteigt. Bei einer Leistung an der ANS steigt er aber an und nach etwa 1 Stunde (+/- 1/4h) bist du erledigt.
Bei der Laktatmessung nimmt man die ANS bei 4 mmol Laktat an.
Diese Mittelwerte werden auf Amateure einfach übertragen. Bei Leistungssportlern, wo sehr oft gemessen wird, erhält man genauere Daten für jedes Individuum, besonders für die Spitzenleute.
Nach einem Monat Messen und Probieren am Ergometer, sollte aber jeder ziemlich genau seine Leistungen für KO, GA1 und Schwelle extrapoliert haben.
Die dazugehörigen Pulsmittelwerte können dann als Trainingsgrundlage dienen.
Das ist wesentlich genauer als 220 - Lebensalter und dann die %-Werte.
Wenn man bedenkt, dass ein Laktattest 100 Teuro kostet, dann kann man auch gleich das Messgerät kaufen (500 Teuro) und am eigenen Ergometer genauere Untersuchungen machen, wenn man will. Die Dinger haben ja Schwankungen von +/- 10-20%. Also die 200 Watt beim Arzt könnten zu Hause 150 Watt sein.
Gruss!
Shem
 
bergsau schrieb:
Zum Conconi-Test:

Ich habe mich schon immer gefragt, wie man die Hf-Werte oberhalb des Knicks in der Geraden feststellen kann, wenn dieser Knick das Maximum(!) der Hf anzeigt. Mehr als "maximal" geht ja schlecht. Oder gibt da einen Unterschied zwischen Hf-Max und Maximaltrainingspuls (wie von Sven Kiel beschrieben) ?

Hey Christian,

natürlich ist der Conconitest nur eine Annäherung +/-20%.

Shemesh hats ja schon klasse beschrieben, obwohl ich nie NUR einen Lactattest machen würde oder einen Ergometer zur Bestimmung der i n d i v i d u e l l e n a n a e r o b e n Schwelle (metabolisch) heranziehen würde, sondern auch respiratorisch ermitteln lassen würde, d.h. dazu ist eine sog. Ergospirometrie/Leistungstest (gibts an jeder Sportuni) nötig, wo mittels Atemgasanalyse bestimmte Parameter wie Ventilation, respiratorischer Quotient und Atemäquivalent zur Ermittlung der individuellen anaeroben Schwelle, der D a u e r l e i s t u n g s g r e n z e (dem entscheidenden Kriterium im Ausdauersport) herangezogen werden. Mit Maximaltrainingspuls meinte ich auch Dauerleistungsgrenze....der Bereich (ca. 85% MHF) in dem ich mich dauerhaft belasten kann. Die Bereiche 85-100% sind lediglich für Extremsituationen/Wettkampf reserviert und sollten selten abgerufen werden.
Stichwort: Ownzone/Polar...ein gutes Hilfsmittel.

Aber grundsätzlich, wenn man nur Lactat misst und die "starre" 4 mmol-Schwelle mit der anaeroben Schwelle gleichsetzt, kann man ganz schön danebenliegen. Ein Trainingsanfänger wird damit eher "unterfordert", weil seine Schwelle meist über 4 mmol Lactat liegt, auf der anderen haben gut Ausdauertrainierte ihre "Schwelle" meist unter 4 mmol Lactat, Spitzenmarathonläufer nicht selten sogar unter 3 mmol! Stell dir vor, was passiert, wenn sich ein solcher an der 4 mmol-Schwelle orientieren würde! (er würde sich kaputtmachen).

Ich habe so einen kostenlosen Leistungstest im Rahmen einer Studie an der Uni Kiel machen dürfen. Das wahr sehr aufschlußreich.

Also....geh zu einer Uni oder sportphysiotherapeutischen Praxis und frag mal nach. Ansonsten kostet die Diagnose ca. 100-150€ und kann in seiner Präzision durch nichts ersetzt werden.

Viele Grüsse, Sven
 
TOPCOLNAGO schrieb:
Die HFmax sollte leicht steigen, da das Herz belastbarer wird. Je untrainierter man ist und je mehr man dann (richtig) trainiert, desto größer sollte der Unterschied dann sein. Ist man allerdings schon sehr austrainiert, ist der Unterschied nicht sehr groß.


F,

Echt? Ich dachte immer die HFmax lässt sich nicht nach oben verschieben?Was man durch gezieltes Training erhöhen kann ist die A-aorobe Schwelle.
 
Die HfMax sinkt mit dem Alter, das geht schon aus der 220-Alter Formel hervor.

Soviel ich weiss ist Ergospirometrie ein gutes Verfahren zur Bestimmung der aeroben Schwelle und nicht der anaeroben.
Die starre 4 mmol-Schwelle wird in meinen Trainingsbuch Hottenrott 1998 schon nicht mehr erwähnt. Die anaerobe Schwelle wird dort durch Laktatwert an aerober Schwelle + 1.5 mmol berechnet. Es gibt noch die Methode von Stegmann: Googelst Du nach faude_2002.pdf
Den Bereich über 100% der Schwelle benutzt man für Intervalltraining oder Leistungskontrollfahrten.

Es gibt mehrere Verfahren zur Bestimmung der anaeroben Schwelle, die jeder selbst durchführen kann.
1. Conconi, ist aber ohne Rolle schwierig, bzw. muss man viel üben. Zumindest kann ich in meiner gestern erstmals ermittelten Messreihe den Knick nicht ersehen.

2. Verifikationstest, man fährt 30 min exakt an der ermittelten Schwelle. Steigt dabei der Puls, ist die ermittelte Schwelle zu hoch. Sinkt er, ist die Schwelle zu niedrig angesetzt.

3. Maximalleistungstest nach Friel, Frey, Cedaro. Man fährt 12-60 min mit max. Leistung. In 12 min erreicht man 107% des Pulses der anaeroben Schwelle. In 60 min 100%.

Meiner Meinung nach sollte man die Leistungsdiagnostik aus den ohnehin anfallenden Trainingsdaten (am Hausberg) beziehen.
Um meinen oginohl Tchibo Pulsmesser vernünftig nutzen zu können habe ich mein Programm zur Berechnung der anaeroben Schwelle und der Zonengrenzen komplett überarbeitet.
Das Programm berechnet den Puls an der anaeroben Schwelle nach Friel, Frey, Cedaro (aus 20 - 60min Bergfahrt mit Maximalleistung).
Die Leistung an der Schwelle wird berechnet nach:
60min Fahrt = 100% der Leistung an der Schwelle.
20min Fahrt = 110% der Leistung an der Schwelle.
Man muss die Teststrecke dann nochmal im Grundlagenbereich befahren, um die Pulsgrenzen unter der Schwelle genauer berechnen zu können.
Das Programm ist zu finden auf

http://www.tcfb.com/wegelerconsulting/bike/

Das Programm ist noch nicht fertig. Mozilla-basierte Browser mögen das Stylesheet nicht.
Voreingestellt sind meine Messwerte von letzter Woche. Der Conconi-Knick ist bei mir leider kaum zu sehen, das deckt sich aber mit meiner Messreihe vom Sonntag.

Für Ulrich und Armstrong ist das sicher nicht geeignet, aber für Leute die mit
3-4 Watt pro kg Körpergewicht rumfahren reicht das locker. Wenn man den Test alle 1-3 Monate erneut durchführt, kann man die Leistungsentwicklung in der Linksverschiebung des Puls/Leistungs Graphen sehen.
Jeder der ein Trainingstagebuch führt und ab und an Leistungskontrollfahrten absolviert, kann damit in 3 min zur Auswertung kommen.

Tschüüs
 
moin,
danke antiram für dein progrämmchen....
du bezeichnest den asphalt auf dem königsstuhl als normal :D ??
ich hab bei solchen kalkulationen immer bedenken mit den ganzen faktoren, inwieweit man sich da vertut. ist aber allemal spannend!!
gruss fry
 
Bei einer steilen Bergstrecke vollbringt man in ersten Linie Steigungsleistung. Die hängt nur von Höhenmetern, Gewicht und Fahrzeit ab. Das kann man alles extrem genau selbst ermitteln. Der Luftwiderstand spielt praktisch keine Rolle, da die Geschw. zu niedrig ist. Z.B. meine EB-Fahrt: von insgesamt 251 Watt entfallen 223.5 Watt allein auf Steigungsleistung. 8.2 Watt für Luftwiderstand, 19.5 für Rollreibung. Selbst wenn Du Dich bei Roll- und Luftwiderstand zusammen um +-40% verschätzt, ist das Gesamtergebniss genauer (+-4.4%) als bei der Consumer-Version einer Messkurbel (+-5%). Um die Genauigkeit der Profi-Version einer Messkurbel (+-2%) zu erreichen, darfst Du Dich um +-18% verschätzen.

Bei der Berechnung der Zonengrenzen in Pulswerten wird die Wattzahl aber garnicht verwendet, nur der Puls auf den Testfahrten. Ich hätte die Wattwerte auch mit einem unbekannten Faktor multiplizieren können und
es Leistungsindex nennen können. Man kann an den Wattwerten den Leistungszuwachs seit der letzten Leistungskontrollfahrt sehen. Man kann bei schwankendem Körpergewicht feststellen, ob man schneller ist,
weil man leichter ist, oder weil sich der Trainingszustand verbessert hat.

Bei einer Leistungsdiagnostik beim Mediziner tappst Du bezüglich des Fehlers komplett im Dunkeln. Gehst Du zu 2 Diagnostikern, die verschiedene Verfahren anwenden, erhälst Du 2 verschiedene Ergebnisse.

Tschüüs
 
War einige Tage nicht da. Ich bin ja echt begeistert und vor allem dankbar für soviele ausführliche Tips und Erläuterungen zum Thema maxHF. :daumen: Vielen Dank !

Christian
 
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