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Welche elektronische Schaltung für Rennrad

Smasher10

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Hallo zusammen,

für mein neues Rennrad hätte ich eine elektronische Schaltung im Auge. Aktuell bevorzuge ich die SRAM Red eTAP.
Vom Kostenumfang würde ich gerne so ca. 4.000 € (natürlich inbegriffen die Schaltung) für mein neues Rennrad investieren.
Welche Empfehlungen könnt ihr aussprechen?
Gibt es bei einzelnen Schaltungen Vor- und Nachteile?
Auf was muss ich auf alle Fälle achten?
Wie zuverlässig ist eine elektronische Schaltung?
Was passiert eigentlich, sollte die Elektronik, aufgrund z.B. leerem Akku mal ausfallen? Kann man dann noch weiterfahren?
Noch war ich nicht beim Fachhändler. Würde jedoch meinen Wissensstand ein wenig updaten.

Vom Typ her bin ich mehr ein Fahrer, der öfters schaltet. Ist dem hügeligem Gelände geschuldet.

Vielen Dank für Tipps und Hinweise.

Gruß
Werner
 
Welche Empfehlungen könnt ihr aussprechen?
Nimm die, mit der du am besten klar kommst. Funkionieren tun sie alle.
Gibt es bei einzelnen Schaltungen Vor- und Nachteile?
Klar gibt's die.
Zur EPS von Campa kann ich mich nicht äußern - kenne ich nicht gut genug.

Die Akkus der eTap sind mit ~1000 km Laufleistung angegeben, die Di2 von Shimano mit 1500-2000, also musst du die eTap tendenziell öfter nachladen. Zudem hast du 2 Akkus bei der eTap, bei der Di2 gibt es einen Zentralen Akku. (Die Hebel bei der eTap funktionieren über Knopfzellen die nur alle Jahre wieder gewechselt werden müssen). Die Akkus der eTap kannst du entfernen und das Ladegerät im Prinzip überall aufstellen. Für das Laden einer Di2 muss das Rad in die nähe einer Steckdose gebracht werden.

Vom Gewicht her tun sich eine eTap und eine DuraAce Di2 nicht viel. Dafür hat Shimano mit der Ultegra Di2 eine günstigere Alternative. Eine Force eTap gibt es nicht.
Ob Kabel (Di2) oder Kabellos (eTap) ist mMn Geschmacksache.
Bei der Di2 brauchst du zur Kopplung mit anderen Geräten (Garmin, Smartphone, etc.) einen extra Sender. Soweit ich weiß ist so ein Sender in der eTap mit implentiert. Ein Vorteil der Di2 ist, dass sie seit einiger Zeit die Möglichkeit zum "Synchronized Shifting" bietet. Das hat die eTap meines Wissens nach (noch) nicht. eTap-Fahrer mögen mich korrigieren, falls ich da daneben liege.
Auf was muss ich auf alle Fälle achten?
Auf die Schaltlogik, die ist bei allen anders. Auch die Logik der eTap unterscheidet sich von der klassischen Logik der mechanischen SRAM Schaltungen.
Wie zuverlässig ist eine elektronische Schaltung?
Ziemlich zuverlässig. Ich zumindest hatte bei meiner Di2 noch keine Ausfälle. Außerdem hast du keine Schaltzüge die sich längen können, wodurch die Schaltung nicht nachjustiert werden muss. Auch gegen Dreck ist sie relativ unempfindlich, da es keine Züge gibt die verschmutzen können.
Was passiert eigentlich, sollte die Elektronik, aufgrund z.B. leerem Akku mal ausfallen? Kann man dann noch weiterfahren?
Natürlich. Die Kette blockiert ja nicht, du kannst halt nur nicht mehr schalten. Ich weiß nicht wie es bei der eTap geregelt ist, aber bei Shimano ist es so, dass ab einem gewissen Akkustand zunächst der Umwerfer die Funktion einstellt, das Schaltwerk aber schaltfähig bleibt. Wenn du die Schaltung aber z.B. mit einem Garmin koppelst bekommst du auch ab einem gewissen Ladestand (~20% Restladung) eine Warnmeldung für niedrigen Akkustand. Und bei 20% Restladung kannst du locker noch 100-200 km fahren. Genug Zeit also um die nächste Steckdose zu erreichen.
 
Ich weiß nicht wie es bei der eTap geregelt ist, aber bei Shimano ist es so, dass ab einem gewissen Akkustand zunächst der Umwerfer die Funktion einstellt, das Schaltwerk aber schaltfähig bleibt.
Bei der etap sind die beiden Akkus identisch --> Wenn einer der Akkus leer ist, dann kann man selbst entscheiden, ob man nur noch vorne oder nur noch hinten schalten kann.
Auch könnte man einen aufgeladenen Drittakku ins Notfallwerzeug stecken.
 
Was passiert eigentlich, sollte die Elektronik, aufgrund z.B. leerem Akku mal ausfallen? Kann man dann noch weiterfahren?
Natürlich, allerdings ohne zu schalten. Für SRAM habe ich mal gelesen, dass man die Akkus tauschen kann, falls also dein hinterer Akku leer ist kannst du den vom Umwerfer nach hinten packen um auf der Kasette zu schalten.
 
... Die Akkus der eTap kannst du entfernen und das Ladegerät im Prinzip überall aufstellen. Für das Laden einer Di2 muss das Rad in die nähe einer Steckdose gebracht werden....

Wenn man sein Rad mit externen Akku aufbaut kann man auch bei der DI2 den Akku am Ladegerät direkt Laden und muß damit zur Steckdose

...

Auf die Schaltlogik, die ist bei allen anders. Auch die Logik der eTap unterscheidet sich von der klassischen Logik der mechanischen SRAM Schaltungen.

....

Bei Shimano hat man aber die Möglichkeit über Etab fast jeden "Knopf" so zu belegen wie man möchte und muß nicht so Schalten wie es Shimano vorsieht.
 
Interessantes Thema,
ich überlege auch schon länger eine elektronische Schaltung an einem meiner vier Rennräder nachzurüsten.
In Frage kommt aber für mich nur die kabellose Sram Red eTab.
Einzig was mich abhält eine zu kaufen ist die Schaltlogik von Sram.
Ich hab an vier Rädern Shimano und eins davon wäre dann Sram.
Kann man bei der Sram eTab denn nicht die Schaltlogik ändern?
Das dürfte doch bei einer elektronischen Schaltung kein großes Problem sein?
 
Interessantes Thema,
ich überlege auch schon länger eine elektronische Schaltung an einem meiner vier Rennräder nachzurüsten.
In Frage kommt aber für mich nur die kabellose Sram Red eTab.
Einzig was mich abhält eine zu kaufen ist die Schaltlogik von Sram.
Ich hab an vier Rädern Shimano und eins davon wäre dann Sram.
Kann man bei der Sram eTab denn nicht die Schaltlogik ändern?
Das dürfte doch bei einer elektronischen Schaltung kein großes Problem sein?
Shimano hat vier Schalthebel, Sram nur zwei... Daher kann man die Schaltlogik nicht vereinheitlichen.
 
Ich fahre an einem meiner Räder eine Ultegra DI2 und habe mir nach einigem Rumprobieren, was am besten geht, am Ende die Schaltlogik der e-Tap in etwa "nachgebaut". Links hoch, rechts runter; vordere Hebel Schaltwerk, hintere Umwerfer. Nur mit 2 Hebeln wie beim Original würde ich es noch besser finden. e-Tap fahre ich nur deshalb nicht, weil es seinerzeit e-Tap noch nicht mit Scheibenbremse gab. Die externen, einfach ladbaren und austauschbaren Akkus mit der Möglichkeit, einen Ersatzakku einzustecken, Kabelfreiheit, einfach top. Anders als bei DI2, wo man auch schon mal den falschen Hebel erwischt, trifft man bei e-Tap immer. Bei DI2 habe ich auf die vorderen Hebel eine zusätzliche Gummilage geklebt, so dass zusammen mit der e-Tap-Logik mir kein Verschalten mehr passiert, auch mit langen Handschuhen, geht also auch. Aber heute würde ich sofort e-Tap nehmen.
 
Ich hab die Di2 6870 und habe mich da rechts noch nie verschaltet, auch nicht mit Winterhandschuhen. Links (also Umwerfer) ist mir das schon eher passiert, da kann man die Knöpfezuordnung halt nicht so ganz von der mechanischen Schaltung herleiten, muss man sich schlichtweg merken.

Was bei der eTAP zu beachten wäre:

Dem Umwerfer sind keine festen Schaltknöpfe / - Hebel zugeordnet. Ich persönlich vergesse gelegentlich, auf welchem Blatt ich vorne unterwegs bin, da kann ich bei der Di2 einfach mal den Schaltvorgang auslösen, ohne das vorher visuell checken zu müssen. Will ich zB aufs große Blatt und bin schon dort, passiert halt nichts. Bei der eTAP würde ich dann aber aufs kleine schalten.

Die Di2 lade ich 3-4 mal im Jahr (wenn das Ladezustandslämpchen grün blinkt) auf und gut ist. Es gibt auch keine Probleme mit Schmutz, da der Ladeanschluss unter dem Vorbau ist und der Akku im Sattelrohr steckt. Ich würde die Di2 also als etwas pflegeleichter ansehen. Theoretisch ist es natürlich vorstellbar, dass irgendein Idiot mal die dünne Leitung zum Schaltwerk kappt oder man damit an irgendwas hängenbleibt, das wäre der Reparatur-GAU.
 
Beim e-Tap könnten natürlich böse Burschen beim abgestellten Rad vor der Eisdiele oder dem Cafe, wenn das Rad mal doch kurz außer Sichtweite ist, die Akkus klauen. Tourentaugliche Mittel um den schnellen Mitnehmdiebstahl für die 3 min Pinkelpause im Cafe zu verhindern gibt es zwar für das ganze Rad, aber nicht für die Akkus. Ist aber nur für paranoide Alleineradler relevant, die in stark gefährdeten Gegenden unterwegs sind (Gardasee u.ä.).
 
Bei RTFs könnte man die Akkus ja mit Kabelbindern sichern. Schon so mancher RTF Gesamtsieganwärter wurde durch Entnahme von Akkus am Sieg gehindert :(.
 
Bei der DI2 kann man z.B. auf Garmin sich in verschiedener Form (Grafik oder Anzeige der Zähnezahl) anzeigen lassen, was man grade fährt. Das erleichtert das Checken, auf welchem Blatt ich vorne unterwegs bin (was man ja noch direkt nachgucken kann) und noch mehr, wo bin ich hinten (was nicht mehr einfach geht). Das läuft aber mit e-Tap auch (https://www.sram.com/de/stories/sra...520-and-1000#sm.0000q31abf10l6cyfy5yglssj4l5m).
Braucht man dafür das zusätzliche Funkmodul oder geht das auch per Kabel?

Bei RTFs könnte man die Akkus ja mit Kabelbindern sichern. Schon so mancher RTF Gesamtsieganwärter wurde durch Entnahme von Akkus am Sieg gehindert :(.
Hält das? Klebeband würde nicht abrutschen.
 
Noch ne Info zur DI. Man muss das Rad nicht zu Steckdose schleppen. Eine normale stärkere Powerbank reicht zum laden. Also überall zu laden selbst auf dem Weg zum Rennen im Auto.
 
Schon so mancher RTF Gesamtsieganwärter wurde durch Entnahme von Akkus am Sieg gehindert :(.

Im Ernst? Kranke Welt ...

Braucht man dafür das zusätzliche Funkmodul oder geht das auch per Kabel?

Man braucht das D-Fly-Modul. Das neue kann auch BT, dann kann man auch die ganzen Einstellungen vom Smartphone aus machen. Aber Achtung: das neue D-Fly-Modul braucht den neuen Akku. Mehr dazu in den einschlägigen DI2-Threads.

Was auch wieder mal zeigt, dass DI2 zwar viel kann, aber auch ne Wissenschaft für sich ist. Alleine was mit was kompatibel ist ... Shimano dokumentiert das zwar prima, aber da ist e-Tap sicher viel einfacher. Wem die klare und simple Schaltlogik von e-Tap liegt, hat kaum einen Grund für DI2.
 
Also ich habe an 2 Rädern Shimano mechanisch und an einem Rad die eTap.
Die DA DI2 konnte ich an einem Leihrad ausgiebig fahren, zu ihr fehlen mir nur Langzeiterfahrungen.
Nach mehr als einem Jahr eTAP möchte ich definitiv nichts anderes mehr fahren. Die Schaltung arbeitet 100% zuverlässig. Nimmt der Verschleiss Kette/Ritzel zu, hat man die Feineinstellung mittels Microshifting ruckzuck während dem Fahren angepasst. Da ich der Haltbarkeit der Akkus misstraute, hatte ich sofort einen dritten Akku als Reserve mitgekauft.....und noch nie gebraucht. Auf der letzten Mehrtagestour über 1300Km und > 10T Hm musste ich keinen der Akkus laden.
Die Schaltlogik ist intuitiv und auch der Wechsel auf die Shimano Räder ist kein Problem, alleine die Schwergängigkeit der Schalthebel erinnert einen direkt daran auf einem anderen Rad zu sitzen.
Was ich besonders schätze sind die fehlenden Kabel und Züge, was natürlich Installation der Schaltung und Pflege erheblich vereinfacht. Ich habe beim Umbau des Rades mehr Zeit damit verbracht die alte RED22 zu demontieren und Züge etc zu entfernen als mit der Neumontage der eTAP und das beim ersten Aufbau dieser Gruppe.
Das die eTAP Garmin kompatibel ist sei nur am Rande erwähnt.
Das einzige was diffiziler ist ist die Einstellung des Umwerfers auf ovale Kettenblätter. Das ging bei der RED22 einfacher, habe es aber hin bekommen.
All in all eine uneingeschränkte Empfehlung von mir für die eTAP.
 
Ich habe dein Argument während des Schreibens aufgegriffen (warst leider etwas schneller mit dem Abschicken :D) und habe ergänzt, dass man sich mit der verfügbaren Hardware, im Falle einer modbaren Schaltlogik, höchstens ein campaähnliches Setup basteln könnte.
Man hätte dann die beiden Fingerhebel und könnte sich blips (gucksch du hier) als Daumenschalter an die Hörnchen kleben. Das war allerdings nur ein Gedankenspiel, da man das bei SRAM ja nicht einstellen kann und es außerdem von der Funktionsweise der blips abhängt ist.
 
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