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Was sind die Hauptgründe für Stürze oder Unfälle?

F

Fratschtei

Hallo,

ich fahre erst seit kurzem Rennrad und überlege mir jedesmal, was passiert, wenn ich mal einen Unfall habe.
Dabei stellt sich mir aber immer die Frage: Was sind die Gründe für Stürze bzw. Unfälle und vorallem, was kann man dagegen machen?
Mir fallen spontan folgende Gründe ein:
Unkonzentriertheit
Technische Defekte
Überschätzung des Könnens und des Rades
Unterschätzung der Geschwindigkeit
Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer
Nciht angepaßtes Fahren -> Dabei stellt sich immer die Frage: Wo fängt das an. Sollte man da vielleicht ein Sicherheitstraining machen, so wie beim Autofahren auch?

Wenn ich sehe, wie manche Autos oder LKWs an mir vorbeifahren, dann bin ich froh, daß mein Dress knallgelb und weiß ist. Dann besteht zumindest die Chance, daß ich gesehen werde. Andere RR-Fahrer, die ich sehe, schwören eher auf dunkle Dress-Farben, wobei ich feststellen muß, daß man diese deutlich schlechter sieht. Ich fange fast schon an zu schwitzen, wenn ich 'ne Schußfahrt mit nur 50 km/h mache und ein Auto an der nächsten Einfahrt von rechts kommt und rausfahren möchte... :mad:

Viele Grüße
Fratschtei
 
Also bis jetzt nach zwei Schädelbrüchen, einer zerdepperten Rippe und noch so ein paar anderen Kleinigkeiten, mach ich mal folgende Liste auf:

  • Die anderen Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Geschwindigkeit eines rr-Fahrers vollkommen. Die gehen halt davon aus, daß Radler alle so mit ca. 20 km/h unterwegs sind.
  • Auf längeren Abfahrten ist mir ein Reifen zersemmelt, weil die Felge durch's Bremsen so heiß wurde, daß das Gummi nicht mehr wollte.
  • Unkonzentriertheit und wohl auch Überschätzung auf nassem Laub.
  • usw. usw. ...

Aber daraus hab ich inzw. so meine Schlüsse gezogen:
  • In der Abfahrt ist bei mir bei 50 km/h auch allerspätestens Schluß.
  • Innerorts fahr ich möglichst auf der Straße, weil Autofahrer nicht damit rechnen, daß auf Rad- oder kombinierten Rad-/Fußwegen irgendwas kommt, was nicht prinzipiell für sie anhalten könnte.
  • Wenn es doch mal innerorts der Radweg sein muß, dann ist bei 20 km/h Ende... man will ja auch noch vor jeder Hofeinfahrt eine Notbremsung hinlegen können.
  • Bei Regen überleg ich mir ernsthaft überhaupt loszufahren... man hat halt kaum Haftung. (Ansonsten muß halt die Rolle herhalten. :( )
  • Vor der Ampel stell ich mich mittig auf der Fahrspur an und versuch nicht noch rechts oder links an Autos und LKWs vorbeizukommen, um mich vorzudrängeln.

Ach ja, wenn ich da manch andere sehe, wundere ich mich, daß es nicht noch viel mehr unfälle gibt:
  • Da werden in der Abfahrt im Regen selbst Motorradfahrer überholt, wobei die Motorräder auch nicht gerade langsam waren.
  • Da quetschen sich einige vornehmlich rechts an LKWs vorbei (wenn ich einen LKW mit Blinker nach rechts sehe an der Kreuzung, überhol ich den nichtmal auf'm Radweg neben der Straße). Die sollten mal auf dem Bock gesessen haben. Auf der rechten Seite ist ein LKW-Fahrer fast blind.
  • Da stellen sich einige Radler vorn vor die Ampel und wundern sich, wenn sie angehupt werden, weil da zwischen den Ampeln alle Autofahrer die dann wieder überholen müssen und an der nächsten Ampel das Spielchen von vorn beginnt.
  • Da stellen sich manche direkt vorn vor den LKW und hoffen drauf, daß der Fahrer sie auch sieht. Nur wenn man da auf'm Bock sitzt in 3m Höhe, dann verschwinden alle, die direkt vor einem stehen, unter der Unterkante der Windschutzscheibe.

Tschuldigung, daß ich das so provokativ schreibe, aber wenn ihr mit'm LKW durch Münster müßt, dann könnt ihr vielleicht erahnen was ich meine. Da ist es dann als LKW-Fahrer immer die Mutprobe den Kreisverkehr zu verlassen, hoffend das da keiner einen außen rum (also rechts) überholt, weil sehen kann man eh keinen...
 
cbk schrieb:
Tschuldigung, daß ich das so provokativ schreibe, aber wenn ihr mit'm LKW durch Münster müßt, dann könnt ihr vielleicht erahnen was ich meine. Da ist es dann als LKW-Fahrer immer die Mutprobe den Kreisverkehr zu verlassen, hoffend das da keiner einen außen rum (also rechts) überholt, weil sehen kann man eh keinen...
Ich "muß" mit dem Rad durch Münster - teilweise, nein, meistens ist es so, daß Radfahrer ohne Sinn und Verstand durch die Gegend semmeln. Ohne Rücksicht auf (eigene oder fremde) Verluste. Wie mit Scheuklappen seitlich und vorne.
Ein Wunder, daß so wenig mit Radfahrern passiert...

H.a.n.d.,
E.:wq​
 
Habe gerade gesehen: Es gibt ja noch den anderen Thread über "Eure übelsten Stürze". Man sollte natürlich nicht zweimal schreiben.
Wichtig ist, daß es hier nicht darum geht mitzuteilen, daß man schlimmer gestürzt ist als jemand anderes. Vielmehr geht es darum festzustellen, was man machen kann, damit das Radfahren für einen selbst prinzipiell sicherer wird.

cu
Fratschtei
 
Hi
den Vermeidungsstrategieen von CBK kann ich nur zustimmen.
Wer sich rechts neben nen LKW stellt, spielt einfach nur Lotto mit seinem Leben.
Ich stelle mich bei Ampelschlangen auch lieber mittig hinter den letzten, als mich vorbeizuschlängeln.
Es ist zwar für Radfahrer erlaubt, vorzufahren, aber eben nicht ungefährlich.
Als Autofahrer stell ich mich vor Ampeln deshalb meist so, daß rechts kein Rad vorbeikommt, vor allem, wenn ich selbst rechts abbiegen will.

Zu den Stürzen:
den letzten hatte ich vor über 20 Jahren, als mir beim Wiegetritt am Berg die Kette zwischen zwei Ritzel sprang und die Pedale durchschlugen. Das hat mich flachgelegt.
Das war noch mit alten Rahmenschalthebeln ohne Rasterung- die kam gerade erst für teure Räder auf den Markt- und die Klemmung des Schalthebels war nicht stark genug eingestellt, so daß sich das Schaltwerk aus der korrekten Position für den gefahrenen Gang zum nächsthöheren bewegte, ohne diesen dann aber korrekt einzulegen. Kette rutscht durch-> Bauchplatscher.
Seitdem kontrollier ich die Technik meiner Räder immer sehr gut durch.
 
Fratschtei schrieb:
...
Mir fallen spontan folgende Gründe ein:
Unkonzentriertheit
Technische Defekte
Überschätzung des Könnens und des Rades
Unterschätzung der Geschwindigkeit
Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer
Nciht angepaßtes Fahren...
Deiner Liste kannst du noch Unterschätzung der Bremsleistung moderner V- oder Disk-Brakes hinzufügen bzw. zu heftige Bremsmanöver.

Außer meinen eigenen üblen Sturz ist was ähnliches zwei weiteren Bekannten von mir passiert und nach Auskunft einiger Ärzte (Chirurgen) häufen sich Unfälle mit dieser Ursache seit dem es Disk-Brakes gibt ganz extrem.
 
Fratschtei schrieb:
Mir fallen spontan folgende Gründe ein:
Unkonzentriertheit
Technische Defekte
Überschätzung des Könnens und des Rades
Unterschätzung der Geschwindigkeit
Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer
Nciht angepaßtes Fahren -> Dabei stellt sich immer die Frage: Wo fängt das an. Sollte man da vielleicht ein Sicherheitstraining machen, so wie beim Autofahren auch?
Ich würde aus leidiger Erfahrung sagen, dass die Überschätzung des eignen Könnens in Verbindung mit einer unzureichenden Radkontrolle eine Hauptursache ist.
 
ganz zu vergessen die falsch eingeschätzten straßenbedingungen.

wie oft ich schon in serpentinen rausgetragen wurde oder durch eine spurrille nen halben meter nach außen gerutscht bin. vom tempo her ging locker mehr, aber die straße ließ nicht mehr zu. das merkt man meistens erst, wenn man drin ist.

kein tolles gefühl sich mit 45/50 in die kurve zu legen und zu merken, dass man zu weit nach außen driftet und das bike schon auf dem dreck fährt.

da darf man echt nur beten.
 
Ich hab' schon ein paar mal neben den Lenker gegriffen, wenn's ihn mir wg. einer Unebeneheit beim Fahren aus der Hand geschlagen hat. Passiert natürlich nur, wenn man allzu relaxt oder abgelenkt durch die Ortschaft dümpelt ... danach hat man dann wieder Adrenalin & Aufmerksamkeit für Zwei ....

Vor ein paar Jahren hat's mir den Lenker aber glatt um 90Grad verdreht und ich hab natürlich voll daneben gelangt ...
 
Fratschtei schrieb:
Habe gerade gesehen: Es gibt ja noch den anderen Thread über "Eure übelsten Stürze". Man sollte natürlich nicht zweimal schreiben.
Wichtig ist, daß es hier nicht darum geht mitzuteilen, daß man schlimmer gestürzt ist als jemand anderes. Vielmehr geht es darum festzustellen, was man machen kann, damit das Radfahren für einen selbst prinzipiell sicherer wird.

cu
Fratschtei

Genau...mit Stürzen sollte man nicht angeben, sondern seine Lehren draus ziehen. Ich habe die (schmerzhafte) Erfahrung gemacht (erst wieder am letzten Dienstag), das mit zunehmender Dauer der Ausfahrt, die Konzentration nachlässt. Dann kann es schon mal passieren, das vor einem urplötzlich ein Randstein o.ä. auftaucht :wink2:
Ehrlich gesagt, denke ich nicht, das Stürze mit mangelhaftem Material zu tun haben. Mann muss halt mal dran denken, das wenn man, sagen wir 10.000km pro Jahr fährt, zwangsläufig Stürze passieren müssen. Mir kann keiner erzählen, das er eine Saison ohne Sturz übersteht. Wenn doch: Glück gehabt :D Nächstes Jahr wirds anders :D
Hals und Beinbruch,
cube04
 
Ich denke die meisten Unfälle passieren aus eine Kombination von fehlender Aufmerksamkeit und fehlendem Wissen um Unfallgefahren. Die "Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer" muss ich mit einkalkulieren und meine Fahrweise entsprechend anpassen. Lieber auf Nummer sicher gehen als eine Unfall riskieren, vor allem, wenn der Gegner über eine Tonne wiegt und aus Metall ist!

Dementsprechend gelten die ganzen schon genannten Punkte. Vor allem unterschätzen Autofahrer die Geschwindigkeit eines RR. Auf dem Radweg ist dieser Effekt noch schlimmer und es kommen noch Fußgänger hinzu - daher lieber auf der Fahrbahn fahren, das ist wirklich sicherer.
 
Moin,

ich wollte noch was zum Thema An der Ampel rechts an der Autoschlange vorbeifahren sagen: Ich fahre nämlich wenn es geht immer an der Schlange vorbei - egal ob rechts oder links - und zwar wegen der Autoabgase. Ist nicht genug Platz halte ich gerne etwas Abstand zum Auspuff natürlich passend zum Wind versetzt.

Mit dem Treckingrad kommt man immer locker nach vorne. Mit dem RR lasse ich lieber langsam auf die Ampel bzw. den stehenden Verkehr zurollen, ist halt lästig den Fuss aus den Pedalen zu nehmen. Zumal meine Rennradstrecken nach wenig Verkehr und damit automatisch auch nach wenig Ampeln ausgesucht sind.

schönen Gruss

Thomas
 
Überschätzung des eigenen Könnens, fehlende Antizipation von schwierigen Situationen, schlechte Fahrtechnik - alles klar.
Was haltet ihr von den Aspekten: Leichtsinn, Augen zu, Verstand auf Null? Gibt's die?
Wer von euch ist Herr oder Frau über ein Rad, das mit euch mit 70 Sachen und mehr einen Berg runterrauscht? Ist sowas zu kontrollieren, wenn unvorhergesehene Situationen eintreten, schnelle Reaktionen nötig sind?
Oder hilft nur beten, dass nichts passiert?
Ich gestehe, zwischen 50 und 60 km/h ist bergrunter Schicht bei mir, aber ich stelle mir ein Unglück auch bei diesem Tempo auch nicht gerne vor.
 
Also ich weiß nicht was hier immer für Gründe angegeben werden! Meine beiden letzten Stürze waren Aug'04 und Mai'05! Beidemale war die Ursache ein nicht aufmerksamer Autofahrer der die Regeln gänzlich missachtet hat und mal eben schnell noch vor mir abbiegen oder auf die Strasse einfahren wollte, was mich dann immer unsanft am Blech stoppen lies.
Ansonsten kommen Stürze durch Fahrfehler oder zu schwieriges Terrain, also geb ich hier zu - Unkonzentriertheit und Selbstüberschätzung!

Aber jmd soll mir mal erzählen, warum ich auf ner geraden Strasse mit links Berg und rechts Leitplanke nicht 75 kmh fahren kann. Mit welcher Gefahrensituation muß ich da rechnen muß! Und jetzt bitte nichts a la Wild auf der Strasse oder so! Dann sag ich dazu nämlich dass Tempo 75 und 50 da wenig Unterschied machen. Also manche Wenig-Fahrer übertreiben da immer ein bischen was die Gefahren betrifft!

Gruß

mac
 
mac719 schrieb:
Aber jmd soll mir mal erzählen, warum ich auf ner geraden Strasse mit links Berg und rechts Leitplanke nicht 75 kmh fahren kann. Mit welcher Gefahrensituation muß ich da rechnen muß! Und jetzt bitte nichts a la Wild auf der Strasse oder so! Dann sag ich dazu nämlich dass Tempo 75 und 50 da wenig Unterschied machen. Also manche Wenig-Fahrer übertreiben da immer ein bischen was die Gefahren betrifft!

Gruß

mac

Ganz einfach: Wenn Du bei dem Tempo stürzt und unter die Leitplanke rutscht, ist Bein oder Arm (oder Kopf) ab, jenachdem womit du die Pfosten der Leitplanke triffst.

Ich fahr meine 50 Sachen bergrunter auch nur auf Straßen, die keine bescheuerten Leitplanken haben, wovon es hier gottseidank einige gibt. Ansonsten fragt mal so einige Motorradfahrer, was die euch über Leitplanken sagen werden, die fahren auch nicht bedeutend schneller bzw. sogar eher langsamer.

*Ok, ich geb's zu, ich hab auch Führerschein Klasse 1.*

Chris Benjamin :wink2:
 
ich schätz ma, dass bei 90% der Stürze der grund is, das sich die meisten überschätzen und zu schnell/zu unsicher fahren. ansonsten halt sind die gründe andere verkehrsteilnehmer oder schlechte straßen etc.
 
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