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Wartungsfeindlichkeit Shimano STI

lowridervonquaeldich

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Nachdem ich mal wieder einen Shimano STI montiert habe, muß ich das doch mal los werden.

Seit Jahren fällt mir auf, daß bei Shimano die Wartungsfreundlichkeit der Komponenten kein Entwicklungsziel mehr darstellt. Das fangt mit dem zur Einstellung der CX77 nötigen Werkzeugzoo an und hört bei den STI nicht auf.
Es mag ja optisch schöner sein, wenn man kein Loch für den Schaltzug sehen kann. Aber eine Abdeckung die man mit Uhrmacherwerkzeug losschrauben muß, dann mini Schräubchen lose in der Hand hat und zwei Hände braucht um die Abdeckung abzunehmen ist schon in der Werkstatt lästig. Unterwegs wird auf die Tour eine Lappalie wie ein gerissener Schaltzug unbehebbar gemacht.
 
Warum sollten sich Hersteller Gedanken bzw. Priorität auf Wartungsfreundlichkeit bei so einem komplexen Teil machen wenn es doch genügend Radfahrer gibt die schon zum Schlauchwechsel den "Fachhandel" brauchen ? Nicht lachen - ich hab' mal in einer größeren (Rennrad)Gruppe ganz scherzhaft gefragt - da gab es ein paar betroffene Gesichter....
 
Steh ich auf dem Schlauch weil ich vergesslich bin, oder hast Du STI die grundlegend anders aufgebaut sind als meine? Ich muss nämlich keine Schraube lösen, zum Zugwechsel, sondern lediglich eine kleine Plastik-Kappe auf-"hebeln". Die dann übrigens auch nicht lose in meiner Hand liegt, sondern mit einer Lasche am STI-Gehäuse hängt.
 
Warum sollten sich Hersteller Gedanken bzw. Priorität auf Wartungsfreundlichkeit bei so einem komplexen Teil machen...
Wartungsfreundlichkeit ist ein Punkt, der im Anforderungskatalog sehr weit unten steht,
weil diese Sportgeräte ab einem gewissen Qualitätsniveau nun mal regelmäßig nicht vom Anwender gewartet werden. Jedenfalls ist das herstellerseitig nicht vorgesehen.
Der Anwender hat es doch selber in der Hand durch seine Materialauswahl:
Wer etwa viel fährt und darauf Wert legt, schnell und unkompliziert "am Straßenrand" selber Hand anlegen zu können, greift eben auf "einfacheres", älteres Material zurück.
Oder gleich Dura Ace 8- oder 9-fach Unterrohrhebel:
Da hast Du dann Top Funktion, enorme Haltbarkeit und maximale Reparaurfreundlichkeit.
Für denjenigen, der keine Rennen gewinnen muß, kann ein "downgrading" sinnvoll sein.
Das gilt insbesondere und gerade auch in der Kraftfahrzeugtechnik.
Da sieht die Lage noch viel schlimmer aus !
 
Bei mir war es aktuell ein ST-RS505, davor ein 105'er und ein Ultegra hat auch schon genervt.
Den ST-RS505 kenne ich nicht, aber den ST-5700 und ST-6700 und bei beiden ging es ohne die Klappe abzumontieren. Die kann man optional abmontieren, was die Sache mit dem Schaltzugwechsel erleichert - ein Muß ist das aber nicht. Steht auch so in der Anleitung (Auszug anbei).
 

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@T-lo: Welchen STI hast du? Bei mir war es aktuell ein ST-RS505, davor ein 105'er und ein Ultegra hat auch schon genervt.

ST-9001 und ST-6800. Und die antiken ST-7400.

Beim Blick unten auf die entsprechende Stelle im Dealers Manual zu ersteren Zweien bestätigt sich meine Erinnerung: die kleine Klappe aufhebeln, sie bleibt dann am Griff-Körper, und nach der Montage dann einfach wieder mit leichtem Druck einrasten lassen. Fertig.

Schaltzug STI.jpg
 
Wenn ich mal so an die diversen Zugwechsel na den verschiedensten Rädern denke: Wartungsfreundlichkeit hatte wohl noch nie Priorität, egal bei welchen Komponenten und egal von welchen Herstellern.

Ob das unkompliziert oder aufwendig war, scheint Zufall zu sein, oder von der Laune des jeweiligen Designers abhängig.
 
Zumindest Shimano kann man eins zugute halten: Die Dokumentationen sind gut strukturiert, lassen wenig Fragen offen wenn man sich an die Reihenfolge hält und sind hervorragend bebildert. Dazu noch auf si.shimano.com leicht zu finden.

Ein wenig besser war es noch bei einer Generation früher (bis 10f sag ich mal) wo wirklich jedes Bauteil eine Anleitung bekommen hat, mittlerweile ist das ja ein wenig gruppenübergreifender geworden. Man kann Shimano-Komponenten ja mangelnde Sexiness vorwerfen, aber die alten Anleitungen waren immer eine wahre Freude :) Größter Wermutstropfen ist wohl die Tatsache dass die Anleitungen der älteren Bauteile mittlerweile von der Shimano-Seite verschwunden sind:oops: Da muss man also auch mal im Web suchen.

Als Übungsaufgabe hätte ich z.B. mal die Anleitung für den Zugwechsel bei 10f SRAM Force Doubletaps herauszufinden. Ich finde die SRAM-Komponenten gut, es gibt oder besser gab auch mal ein tolles Dokument mit den verschiedenen Innenlagern aber die Webseite mit den Dokus nervt einfach nur.
 
Mal so eine Frage am Rande gestellt.
Wie oft mußte denn hier schon mal jemand einen Schaltzug auf einer Tour tauschen?
Ich fahr ja nun seit etwa 30 Jahre aktiv Rad, früher nur MTB seit 2009 CX und RR. Aber ein Schalt oder Bremszug ist mir bei einer durchschnittlichen Jahreskilometerleistung von ca. 10tkm noch nie gerissen.
 
Mal so eine Frage am Rande gestellt.
Wie oft mußte denn hier schon mal jemand einen Schaltzug auf einer Tour tauschen?
Ich fahr ja nun seit etwa 30 Jahre aktiv Rad, früher nur MTB seit 2009 CX und RR. Aber ein Schalt oder Bremszug ist mir bei einer durchschnittlichen Jahreskilometerleistung von ca. 10tkm noch nie gerissen.
Das mit dem "wie oft muss man einen Schaltzug auf einer Tour wechseln" habe ich mich auch gefragt. Über die Wartungsunfreundlichkeit meckern, aber sein Rad nicht pflegen. Es gibt Leute, dat glaubt man nicht.

Vielleicht sollte ich auch mal den Hersteller meines Autos anschreiben. Auf einer Urlaubsfahrt kann ich aber sowas von unpraktisch die Kupplung wechseln. Aber sowas von unpraktisch, ihr glaubt es nicht .....
 
Leider muss man durch die Innenverlegten Züge jetzt das Schaltseil öfters wechseln. Mir ist es letztes mal schon bei 7000km gerissen. Und da hab ich mir dann die Wäscheleinen zurückgewünscht. Dort war der Schaltzugwechsel deutlich einfacher.
 
Leider muss man durch die Innenverlegten Züge jetzt das Schaltseil öfters wechseln. Mir ist es letztes mal schon bei 7000km gerissen. Und da hab ich mir dann die Wäscheleinen zurückgewünscht. Dort war der Schaltzugwechsel deutlich einfacher.


Kauf Dir eine elektronische Gruppe, musst dann nie wieder Schaltzüge wechseln.
 
@norman68: Gerissene Schaltzüge sind sicher deutlich seltener als Platten, kommen aber immer wieder vor. Für die letzten Jahre quaeldich Reisen sagt die Statistik: Bei 5 Etappen mit jeweils 100 Teilnehmern werden 8 Schaltzüge benötigt und davon landen 90% in Shimano STI.
 
@norman68: Gerissene Schaltzüge sind sicher deutlich seltener als Platten, kommen aber immer wieder vor. Für die letzten Jahre quaeldich Reisen sagt die Statistik: Bei 5 Etappen mit jeweils 100 Teilnehmern werden 8 Schaltzüge benötigt und davon landen 90% in Shimano STI.


Und wie ist die Quote bei den Schaltgruppen bezogen auf die Gesamtteilnehmer?

Shimano so ca. 90 %?
 
Stimmt die Shimano Anleitungen sind gut und so sieht das beim ST-RS505 aus:Anhang anzeigen 385750

Ich kenne die konkreten STI nicht, aber auf der Skizze sehen sie den alten Flight-Deck STI recht ähnlich; womit sie auch dem Prinzip entsprechen würden, dass Neuerungen von den "oberen" Gruppen im Laufe der Jahre an die "unteren" weitergegeben werden.

Unter dem Aspekt könnte man Shimano aber zumindest den von Dir gemachten Vorwurf "Seit Jahren fällt mir auf, daß bei Shimano die Wartungsfreundlichkeit der Komponenten kein Entwicklungsziel mehr darstellt." nicht machen, denn ganz offensichtlich haben sie die Wartungsfreundlichkeit der STI in dem Punkt bei den neueren/aktuelleren Gruppen ja verbessert.

Davon ab kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass die Schaltzug-Montage in Deinem Fall etwas fummelig ist. Zumal ja vermutlich auch das Griffgummi noch irgendwie festgehalten werden muss, damit es nicht immer zurück über die Stelle klappt, an der man gerade versucht, Mini-Schräubchen zu versenken. Während man gleichzeitig den Deckel festhält.


Aber, wie gesagt: ist bei den neueren/"höheren" STI definitiv anders, also scheint da auch bei Shimano an der Wartungsfreundlichkeit geschraubt worden zu sein.
 
@norman68: Gerissene Schaltzüge sind sicher deutlich seltener als Platten, kommen aber immer wieder vor. Für die letzten Jahre quaeldich Reisen sagt die Statistik: Bei 5 Etappen mit jeweils 100 Teilnehmern werden 8 Schaltzüge benötigt und davon landen 90% in Shimano STI.

So was schieb ich dann aber nicht Shimano in die Schuhe da ist ja wohl der Fahrer oder der dafür vorgesehen Schrauber daran schuld wenn hier nicht die gewissenhafte Pflege sichergestellt ist. Denn von Jetzt auf Gleich reißt kein neuer Schaltzug und wer mit seinem alten Sachen auf Reisen geht ist meiner Meinung nach selber schuld. Wär ja genauso wenn jemand Shimano die Schuld zuspricht wenn der Akku der DI2 leer ist nur weil der Fahrer zu faul ist diesen zu Laden.
 
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