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Waaiers, wie fährt man die?

G

Gelöschtes Mitglied 36749

Wie verhält man sich, wenn der Wind ordentlich pustet? Wie machen das besonders die Belgier und die Holländer?
Worauf muss man achten?
Bitte nur kompetente Antworten
waaiers.jpg
 
Ja, cool, oder?

Da muss dann jeder mitmachen, wieltjezuiger aka Lutscher haben da keine Schnitte.
Erinnert mich an eine Szene vor Jahren bei einem belgischen Frühjahrsrennen, ich meine Kuurne.
Dreiergruppe mit viel Wind von vorn an der Spitze, einer davon war der flämische Spanier Oscar (van der) Freire. Die zwei anderen waren Belgier, Namen vergessen. Freire lutschte arg viel, fuhr Ablösungen wie Pozzato, also Alibi. Da haben die 2 sich kurz mal unterhalten und jeder ist auf eine andere Straßenseite geschwenkt. Freire stand im Wind und die beiden Belgier weg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn da sofort nach Step 2 die übrigen Fahrer eine eigene Reihe/Kreisel aufmachen würden, müssten die dann nicht schneller sein, da sie ja mehr sind?
Wenn sie im Durchschnitt stärker sind, als die Angreifer, dann ja. Wenn sie aber schwächer sind oder Deutsche Amateure (die das Ganze nicht kapieren), werden sie nicht schneller als die vordere Gruppe sein. In jedem Fall aber würden sie Kraft sparen. Man sieht ja auch auf dem 1. Foto, daß das von der 2., 3. usw. Gruppe gemacht wird. Allerdings führt starke Ermüdung, taktisches Verhalten und bisweilen Unfähigkeit dazu, daß es dann in den Gruppen immer weniger werden, was man ebenfalls auf dem Foto sehr gut sieht.

In Deutschland sieht das Bild meistens anders aus: Vorne bildet sich eine funktionierende Doppelreihe aus, dahinter fährt eine lange Schlange auf der windabgewandten Seite "voll im Wind".

Eine Doppelreihe macht nur Sinn, wenn alle Fahrer in etwa gleich stark sind, unabhängig davon, ob Windkante ist oder nicht. Staffeln in Doppelreihe bei weniger als 5 Fahrern machen wenig Sinn.
 
Ich finde, was bei den Waaiers-Beschreibungen zu kurz kommt, ist das Fiese, Brachiale, "Gemeine", was in der ersten Staffel oft passiert, um das Feld zu zerlegen. Wie teils ja seinerzeit mal bei der Tour de France in den ersten Etappen zu sehen war, als da einige Favoriten komplett auf dem falschen Fuß erwischt wurden.

Da wird vorn der Fächer nämlich nicht über die gesamte Straßenbreite gemacht, sondern - z.B. bei Wind von rechts - auf der linken Seite angefangen, und zwar nur so breit, dass die "eskalierende Mannschaft" dahin passt, samt ihres Kapitäns. Die anderen hängen dann erstmal in der Perlenkette dahinter und werden früher oder später anreißen, weil der Windschatten wesentlich schlechter ist. Dann machen die wiederum eine von diesen hübschen Loser-Staffeln auf den Bildern oben auf, die über die gesamte Breite gehen, und versuchen zu retten, was zu retten ist.
 
Ich weiß ja nu' nicht, warum der TE das hier aufgemacht hat. Aber: Interessantes Thema – vor allem, wenn man's vom eigenen Erleben kennt. Kann mich noch erinnern an ein Rennen Ende der 70er in Straelen, wo ich (in der AB fahrend) zum ersten Mal so richtig gnadenlos das Erlebnis in dem "Rattenschwanz" hatte, wo sich die wiederfinden, die sich unter den ersten 20 - 25 keinen Platz erobern konnten. Später, positiv, Köln-Schuld in der C-Klasse, 1979 oder so. Bei wirklich brutalem Seitenwind finden sich bei ca. 30 km/h die ca. 30 Schlauesten vorne zusammen*. An der Wasserscheide spaltet sich das dann auf und ich bin leider nicht unter den ersten 15. Ergebnis 17.

Später dann bei den Jedermännern auch wieder Seitenwind-Situation, statt der 30 Schlauesten ca. 50 der Stärksten und "Beklopptesten" in einem mehr oder weniger ungeordneten Echelon, dann wieder die Lange Reihe. Allerdings fahren da dann immer wieder welche mit größerem Abstand vom Rand, so daß man zwischen weißem Strich und Grasnabe doch noch ein bisschen Windschatten findet, um bei der allernächsten Gelegenheit den Sprung in den vorderen "Knubbel" zu schaffen.

Da ist es natürlich dann auch gefährlich. In der C-Klasse war es das auch, aber du konntest wenigstens davon ausgehen, daß sich da vorne wirklich nur erfahrene Leute sammelten, während es bei den Jedermann-Rennern auch viele Übereifrige sind und Jungs, die d***f aber stark sind.
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* Was die, die so gerne das Wort "Hinterradlutscher" benutzen und das Wort "schlau" in der regel "egoistisch", "schmarotzernd" usw. bedeutet: In der Situation schlau sein, ist das eine, aber dann auch den Druck zu haben, dort vorne hin zu fahren und dann das Durchsetzungsvermögen und die Kraft, unter 30, die 25 Positionen besetzen wollen, nicht zu den ersten 5 zu gehören, die hinten rausfallen, ist das andere.
 
"In Deutschland sieht das Bild meistens anders aus: Vorne bildet sich eine funktionierende Doppelreihe aus, dahinter fährt eine lange Schlange auf der windabgewandten Seite "voll im Wind"."

Bring doch mal ein wahres Beispiel aus einem aktuellen Amateurrennen, das Du selber gesehen hast und wo eine solche Situation zu beobachten war. Es wird keine geben.
Das ist ganz unnötig.

Habe den Beitrag größtenteils gelöscht. Hat ja keinen Sinn.
 
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Schade. Habe meine Beiträge zu Karl größtenteils gelöscht.
Aber wenn Du die Videos nochmal anschaust, dann schau mal wie die Staffel hinten gegen andere geschlossen wird. Das ist auch ein wichtiger Punkt wenn man auf einer halben Straßenseite fährt;) Und wenn Du, Dir mal anschauen willst, dann z.B. bei dem Rennen "Düren-Merken" auf dem Feld.
Grüße
 
Ach ronde, der Karl trauert seiener Jugend aus 1970 nach, da muss man auch mal gönnen können. Damals waren das noch harte Kerle, heute nur noch weichgespülte Abziehbilder. Das wir aus den Zeiten von heute nix mehr lernen können ist klar, müssen wir wieder zu den Rennen aus der Steinzeit zurückgehen. :rolleyes:

Heute abende dann erstmal wieder Volcano Zwiften. Zum Waierstesten werde ich den Ventilator dann mal auf die linke Seite stellen.
 
Geraint Thomas hat eine eigene Podcast Folge über Wind und dort spricht er mit Luke Rowe auch über Windkanten. Super interessant und man versteht besser, warum es immer wieder die gleichen Teams sind, die in diesen Situationen vorne sind. Man sollte ja eigentlich meinen, dass jeder Profiradrennfahrer theoretisch weiß wie es funktioniert aber trotzdem verkackt es FDJ jedes mal.
Laut den beiden sind die gefährlichsten Situationen die mit Cross Tailwind, weil die Geschwindigkeit dann so extrem hoch wird.
 
Laut den beiden sind die gefährlichsten Situationen die mit Cross Tailwind, weil die Geschwindigkeit dann so extrem hoch wird.
Einerseits ja, das sind die Gefährlichsten, aber nicht wegen der Geschwindigkeit an sich, sondern wegen dem "weniger Windschatten". Kennt jeder, der in einer normalen Reihe mal die Wattzahlen bei Gegen- und Rückenwind beobachtet:

Wenn einer vorn bei Gegenwind vorn seine 30 Sekunden 450 Watt fährt, haben die Jungs dahinter 300 Watt, 250, 250, 250, 230.. mal beispielhaft.

Bei Rückenwind sieht das dann bei gleichen 450 dahinter so aus: 400, 350, 350, 350.. man kann als starker Fahrer oder starkes Team also viel besser eine Gruppe sprengen, weil hier und da immer mal ein "schwaches" Glied dabei ist.. zack, Loch gerissen, das wars.

Merken wir bei unseren Vereins-Gruppenfahrten mit "Todesreihe" auch immer wieder, bei Gegenwind bleibt noch alles zusammen, und bei Rückenwind geht's rund.
 
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