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Vorbaumontage: Schrauben beeinflussen sich gegenseitig - Drehmoment

Reifenplatzer

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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur korrekten Montage des Ahead-Vorbaus (Carbongabelschaft und Carbonvorbau)

Ich fange natürlich grundsätzlich mit dem minimal möglichen Drehmoment an und verwende Carbonmontagepaste, aber bei 4,5 Nm konnte ich den Vorbau mit Kraft noch verdrehen (bin eher der kräftigere Typ), so dass ich den Vorbau mit dem aufgedruckten Drehmoment von 5 Nm montieren muss (Canyon Bike).

Der Ahead-Vorbau hat eine klassische Zweischraubenklemmung und ich drehe die beiden Schrauben in 1/4 Umdrehungen wechselweise weiter, bis der Drehmomentschlüssel mit den eingestellten 5 Nm an der ersten Schraube auslöst. Dann ziehe ich die zweite Schraube weiter fest, bis der Drehmomentschlüssel auch bei dieser Schraube auslöst.

Jetzt der fragliche Punkt:
Ich kann jetzt bei der ersten Schraube wieder ein kleines Stück weiter drehen, bis der Drehmomentschlüssel bei den eingestellen 5 Nm auslöst. Auch bei der zweiten Schraube kann ich jetzt nochmals ein kleineres Stück weiterdrehen bis der Drehmomentschlüssel auch hier wieder auslöst. Die beiden Schrauben beeinflussen sich über die Klemmung gegenseitig!

Ich habe die beiden Schrauben so lange festgezogen, bis der Drehmomentschlüssel bei beiden Schrauben ohne weiterdrehen sofort auslöst hat.

Nur damit keine Missverständnisse entstehen....ich "reiße" die Schrauben nicht bewusst über das Losbrechmoment, ganz sanftes Anziehen wie immer.

Die Alternative zu meinem obigen Vorgehen wäre:
Den Drehmomentschlüssel nach einmaligem Auslösen mit den 5 Nm an jeder Schraube wegzulegen, aber dann habe ich nach meinem technischen Verständnis ja keine definierte Klemmkraft beim eingestellten Drehmoment und spätestens bei einer späteren Kontrolle des Drehmoments würde ich die Schrauben nochmals weiterdrehen....

Wie macht Ihr das? Drehe ich die Schrauben mit meiner Methode unzulässig fest?

Danke euch vielmals.

Beste Grüße
 
Ich ziehe beide Schrauben mit etwas unterhalb des gewüschten Drehmomentes gleichmäßig an. Dann ziehe ich beide Schrauben einmalig mit dem gewünschten Drehmoment nach.

Wenn man immer nur wenig nachzieht, hat man das Problem, dass irgendwann das Losbrechmoment zu groß wird und dann der DMS schon auslöst obwohl das DM noch nicht erreicht ist. (Haftreibung > Gleitreibung)
 
Hallo Reifenplatzer,
Deine Vorgehensweise ist in Ordnung. Durch Festziehen der zweiten Schraube wird die erste Schraube etwas entlastet, deshalb fällt das sogenannte "Weiterdrehmoment" wieder etwas ab. Durch abwechselndes Festziehen erreichst du irgendwann eine gleichmäßige Belastung an beiden Schraubstellen.
Gilt übrigens genauso beim Räderwechsel am Auto. :)
 
Hallo,

das man die beiden Schrauben immer wechselweise bis zum Auslösen des Drehmomentschlüssels (DMS) anzieht, hatte ich auf dem Schirm.

Was mich verunsichert hatte, war die Tatsache, dass ich die Schrauben nach dem ersten Auslösen noch mehrmals wechselweise weiterdrehen konnte bis der Drehmomentschlüssel dann irgendwann sofort, also ohne weiteres Weiterdrehen, ausgelöst hat....meine Befürchtung war, dass das für den Gabelschaft zuviel wird.

Ich dachte, dass dieser Effekt durch das vorherige wechselweise Anziehen, eigentlich nicht so stark auftreten sollte.

Da bleibt nur zu hoffen, dass die Konstrukteure dies bei der Auslegung der Bauteile berücksichtigt haben und nicht nur den anderen Fall "Knack jede Schraube genau einmal ab und leg den Drehmomentschlüssel weg".

In den Anleitungen kann man es nämlich so interpretieren wie prince67 es macht ->Dreh mit 4 Nm fest, wenn sich der Vorbau noch verdrehen lässt, dreh in Drehmomentschritten noch etwas nach, aber überschreite das max. Drehmoment nicht. Das könnte ich auch so verstehen, dass eben nicht so vorgegangen werden sollte wie ich es mache und das Resultat wären geringere maximale Klemmkräfte auf den Gabelschaft....

Danke vielmals

Beste Grüße
 
...
ich habe eine Frage zur korrekten Montage des Ahead-Vorbaus (Carbongabelschaft und Carbonvorbau)

Ich fange natürlich grundsätzlich mit dem minimal möglichen Drehmoment an und verwende Carbonmontagepaste, aber bei 4,5 Nm konnte ich den Vorbau mit Kraft noch verdrehen (bin eher der kräftigere Typ), ......
Genau an diesem Punkt höre ich auf. Ein Vorbau, der sich nur "mit Kraft" von einem "eher der kräftige Typ" noch auf dem Schaft verdrehen lässt, wird dies im normalen Fahrbetrieb (auch bei heftigen Sprinteinlagen) niemals tun.
Aber: Bei einem Sturz oder Umfaller ist es besser, eine definierte "Nachgebe-Stelle" zu haben, als dass es dabei dann irgendwo unkalkulierbar "knackt".
 
@Neuwieder
Wenn es nur eine homöopathische Sache gewesen wäre, würde ich dir zustimmen. Aber wenn ich nach dem ersten Auslösen die Schraube nochmal knapp eine 1/8 Umdrehung und dann nochmal ein kleines Stück weiterdrehen kann (die andere Schraube wurde dazwischen weiter angezogen) bis sofort ausgelöst wird, dann frag ich doch lieber mal nach, ob ich das so richtig mache. Ich hoffe auf dein Verständnis.

@Sesselpupser
Ok....danke.

Ich werde das Drehmoment wieder etwas absenken. Der "kräftige" Typ fährt auch mit dem Rad und mein Alptraum ist, dass das Rad nach dem Sprint oder der Alpenpassbodenwelle mal nicht dahin fährt wo der Lenker hinzeigt.....

Danke euch
 
Eine andere Herangehensweise : alle Schrauben möglichst gleichzeitig anziehen. Dann ist das erste Losbrechmoment des Drehmomentschlüssels auch das letzte. Und es kann sich definitiv nichts verspannen. Gerade bei der Lenkerklemmung ist das von Vorteil.
Manchmal ist der kurze weg auch der schnellste.:D

Anderseits hat es auch was für sich, wenn man fast schon meditativ, mit viel Ruhe und Sorgfalt, in völliger Stille, in vielen kleinen Schritten die Schrauben in die Komponenten dreht. Immer noch besser als das schlechte Fernsehprogramm. Apropos : mit welcher Schraube fangt ihr beim Vorbau an Schaft denn an, mit der oberen oder der unteren?
 
..... Ich werde das Drehmoment wieder etwas absenken. Der "kräftige" Typ fährt auch mit dem Rad und mein Alptraum ist, dass das Rad nach dem Sprint oder der Alpenpassbodenwelle mal nicht dahin fährt wo der Lenker hinzeigt....
Das eine (Alptraum) ist ein Kopfproblem, das andere (Sprint und Bodenwelle) ist ein Fahrtechnik- und Fahrstilproblem.
Zum vernünftigen Lenken muss man in keiner Weise am Lenker derart "zupacken", dass sich der Vorbau auf dem Gabelschaft verdreht - ein leichter Lenkimpuls und der Rest ist Gewichtsverlagerung. Versagende Bremsen oder ein plötzlicher Luftverlust am VR haben bei einer Alpenabfahrt deutlich größeres Alptraum-Potenzial.....
Wenn man es beim Sprint hinbekommt, den Vorbau auf dem Gabelschaft zu verdrehen, müsste der Widerstand, den das VR / das Steuerlager gegen eine Lenkbewegung ausübt, höher sein wie das Losbrechmoment der Vorbauklemmung - was theoretisch gar nicht, und praktisch nur möglich ist, wenn das VR in einer Straßenbahnschiene steckt. Und da hilft dann auch kein höheres Drehmoment an der Klemmung mehr - da sind dann andere Fähigkeiten gefragt......
 
Außerdem kann man auch mit einem leicht verdrehten Lenker noch fahren und stürzt dewegen nicht gleich.
 
Aber man fährt nicht mehr geradeaus, irgendwann fährt man dann irgendwogegen und dann kommt es zum Sturz.:D
Zwischen der Feststellung "Oooops - der Vorbau ist schief :eek:" und dem "irgendwann irgendwo gegenfahren" liegt in der Regel genug Zeit / Weg um anzuhalten, das Multitool aus dem Trikot zu fischen und den Vorbau wieder auszurichten....... ;)
Alle, die aus Gewichtsgründen nur ihre Mukke mit dabei haben und auf Werkzeug unterwegs verzichten, sollten in solchen Fällen dann wenigstens die passende Musik hören - "Hells Bells" - "Highway to hell" - "Stairway to heaven" --> in dieser Reihenfolge :D
 
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