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Viner. Schöne Unbekannte.

mie-music

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Ich habe vor Kurzem diesen schönen Rahmen bei jonsnow gekauft, da ich es noch nicht geschafft habe und die Bilder wirklich schön sind, habe ich mir das nochmal aus seinem Album geborgt (Danke auch nochmal für den schnellen Versand, bin insgesamt sehr zufrieden).

zelig66 und ich würde uns freuen, wenn alle stolzen Viner-Besitzer mal Ihre Damen zeigen und die gesammelten Infos preisgeben.

large_VI.jpg


Hier mal eines der seltenen Katalogbilder von vineristi.wordpress.com. Mich würden speziell für meinen Rahmen mal Rohrsatz (wohl sl, konnte noch nicht messen) und die passende Gruppe (wohl Campa?) interessieren. Freue mich auf rege Beteiligung.

imgres
1981viner2.jpg
 

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Re: Viner. Schöne Unbekannte.
Hallo,
freut mich das der Rahmen gut angekommen ist, und du zufrieden bist! Ich hätte ihn sehr gerne behalten, wenn er nur meine Größe hätte.

Vielleicht hilft dir noch weiter, das an dem Rahmen zwar ein wilder Teile-Mix aus verschiedenen Gruppen und Herstellern verbaut war, aber auch ein Rest der Campa Gran Sport. Ich würde vermuten, das das (Kurbel, Innenlager, Umwerfer) mal die Originalteile waren.

Viel Spaß mit dem Rahmen, und lass uns doch bitte am Aufbau teilhaben. ;)

PS: Da fällt mir noch was ein....hat wer diesen hier gekauft? Mich würde interessieren, ob die originaldecals noch unter den Colnago-Stickern sind..........
 
Alter das trau ich mich jetzt eigentlich nicht zu schreiben, aber so einen wie den roten nur mit innenverlegten Bremszug und in schwarz gepulvert fahr ich als Winterrad. Bei 27,2mm Sattelstützenmaß gehe ich mal von einem SL Rohr aus.
 
zur geschichte der marke viner kann man etwas auf der homepage des familienunternehmens nachlesen.
Viviano Nerozzi gründete das unternemen 1947. 1978 wurde die holländische amateur nationalmannschaft auf Viner weltmeister im 100 km zeitfahren. in der folge zierten die wm-streifen die räder. eine andere zierde der rahmen war früher der rote kommunistenstern im schriftzug, an manchen rahmen auch in den muffen und im tretlager. nerozzi wurde als vorzeige unternehmer der nachkriegszeit geehrt und führte den stern daraufhin in seinem logo.

ich habe zwei viner straßenmaschinen zwischen welchen ca. 14 jahre differenz liegen.
einen special professional welches (bzw. welchen - den rahmen) ich auf 1978 datiere da er den vollen wm-ornat in seinen noch vollständigen decals trägt, zugführung auf dem tretlager hat und keine angelöteten zugführungen auf dem oberrohr.
der rohrsatz ist guaranteed reynolds 531 (ich vermute komplett) die auslaßenden sind von campagnolo. einteil der muffen trägt die farblich ausgelegten herzchen-fenster, das tretlager ist ist nicht verziert. gabel und machart entsprechen dem rad aus dem prospekt.
eine pragmatiker maschine (wie ich sie liebe). kein schnickschnack, straight, keine schnörksel und kein chrom. so war sie wohl auch im ursprung konzipiert und aufgebaut.
herausgefischt aus den lost properties kurz bevor alles zu spät war trug sie im kern einige reste der shimano 600 ex arabesque gruppe. das andere war wohl durch neuere sachen ersetzt worden. abgesehen vom zustand war das rad sachgerecht, wenngleich nicht zeitgerecht (watt wonder) modifiziert worden. das rad scheint irgendwann wirklich einem ambitionierten sportsmann gehört zu haben bevor es in die hände des menschen kam dem ich heute noch für seine geringschätzung in den aXXXX treten könnte. aber das kennen wir ja alle ein bischen.
"föllig famos" der lack. eine augenweide die farbtiefe mit ihrer leuchtenden pigmentierung. so etwas kann man nicht nochmal heute lackieren, es sei denn man findet den viner-kanister mit dem originallack. echte späte 70er, volkswagen hatte einen ähnlichen lack auf den ersten scirocco lackiert. natürlich nicht ganz so schön wie vivianos mannen ...
ich habe die geschichte vom leichten, weil nicht verchromten rahmen, dem anspruch des namensteil "professional" und des günstigen preises zurück gesponnen und weiter gesponnen ... so ist das rad bis auf den (schönen) steuersatz, dem innenlager und den customizten 600ex schalthebeln durchgängig auf dura ace ex hochgerüstet.
mit den gipiemme pedalen und einem satz wolber T430 felgen auf 600 tricolore naben brachte es fahrfertig 9,8 kg auf den haken. jetzt, mit arc en ciel felgen auf DA-naben und tubolaris dürfte es (zwischenzeitlich auch von 7-fach breitspektrum auf 5-fach tannenzäpfchen hochgerüstet) noch etwas weniger sein. ohne irgendwelche leichtbau bestrebungen sieht man mal von den ausgefrästen schalthebeln ab (was aber eher der mentalen motivation des fahrers dient).
die fahreigenschaften sind tadellos. agile geometrie und sehr gute spurtreue beim rücksturz ins tal.

es ist im übrigen ein 57er (c-t) rahmen mit klassischem 565 (c-t) oberrohr, radstand knapp unter 100 cm. hinterbau 122 mm, packt aber, wie auch die schaltung, problemlos bis zu 7-fach.

hier im herbsttrimm, noch ohne die DAex-kurbel. umwerfer ist auch noch 600ex. und die schönen conti nos-universal sind gehimmelt :-(((



und als startnummer 1688 bei der l'eroica 2011 mit 7-fach santé naben und super durex ambrosio clincherfelgen.



gruß
klaus
 
zur zweiten viner maschine bin ich durch meine suche nach einem leichten nivachrome rahmen für den einsatz bei frühjahrsklassikern u.ä. gekommen. die gelbe pro team genius lungerte als youngtimer mißachtet in der italienischen bucht.
entstanden ist der auftragsgelötete rahmen im todesjahr vivianos, 1992. jedenfalls wurde der "pro team" aus columbus genius rohrsatz 1992 in der tour als neuheit präsentiert mit sagenhaften 2350 gramm für das komplette rahmenset. nicht nur dem logo war zu jener zeit der rote stern abhanden gekommen und dem "v" heutiger tage gewichen, auch die preis-contenance war dem unternehmen aus pistoia etwas aus dem auge geraten. 3.500 deutsche märker sollte der geneigte sportsfreund in jenen tagen für das gestell berappen. na gut, ein adäquates bianchi war damals sicher auch nicht günstiger.
mit meinem bescheidenen einschätzungsvermögen würde ich aber dennoch sagen, daß der modellnamen durchaus programm war.
wunderbare verarbeitung und pornöser lack, dieses mal in fettem gelbmetallic und dunkelblau-metallic changierenden decals. drall, aber dennoch irgendwie sparsam. dazu kein stück chrom außer am anlötsockel für den umwerfer. keine innenverlegten züge, die gab es damals bei bianchi, waren aber nichts für den zielorientierten pragmatiker. tendeziell zudem gewichtsträchtiger als zwei schlichte, aber bestens verarbeitete anlöt-zuggegenhalter.
gelandet war das rad bei mir mit einem rahmen der eher lager denn benutzungsspuren trug und einer zustandsmäßig so gar nicht dazu passenden veloce gruppe. die war so abgeroxt, daß sie bis auf die ergos (momentan) herunter kam und durch das einzig wirklich adäquate für diesen rahmen ersetzt wurde: campagnolo record titanium. dazu habe ich mir einen laufradsatz aus 9-11.f recordnaben, mit 2.0-1.5-2.0 sapim-laser-speichen und anodisierten mavic reflex felgen für schlauchreifen aufbauen lassen (1490 gramm). die tubos sind conti sprinter gatorskin ( vlaanderen ruft ;-).
soweit zu meiner persönlichen evolution der maschine. ob 1992 eine schaltung mit ergos montiert war kann man bezweifeln, anlötsockel für rahmenschalthebel sind vorhanden und mit den einzigen japanteilen des rades belegt: einstellbare DA zuggegenhalter.

der rahmen mißt 58 ct am sitzrohr, oberrohr hab ich gerade nicht im kopf (wassen glück ;.) müßte 570 oder 575 sein. auch hier liegt der radstand unter 1 meter. mehr als 25er reifen gehen nicht am sitzrohr vorbei. im grazielen 130er hinterbau steckt keine verstärkungsstrebe, die (hinten durchbrochenen) ausfaller könnten mit columbus beprägt sein, ich bin mir aber nicht sicher. unicrowngabel aus genius.

fahrfertig wie gezeigt bringt das rad inklusive den look kéo pedalen und flaschenhaltern 8,3 kg auf die waage, ohne irgendwelche aktiven leichtbau bemühungen außerhalb des standardsortiments (sieht man mal von den titanschrauben der gruppe ab).

das rad fährt sich sehr antrittsfreudig, wohl auch dem lrs geschuldet, es ist phänominal komfortabel wenn der belag rauh wird oder man ins pavé einbiegt. der rahmen hat einen ausgeprägten flex ohne im wiegetritt schwächen im tretlagerbereich oder an den bremsen zu zeigen. man kann es reißen wie man mag, es schleift und rappelt nichts. auf der gepflegten abfahrt will es eine starke hand und ist definitiv nichts für schwache nerven. hat man den dreh zum reinbremsen herausen läßt es sich wunderbar in alle kurven drücken um sie gierigst aufzufressen ...
meine bisherige einschätzung "mein persönlicher volltreffer für die geplanten einsätze". nicht unbedingt ein rad für jeden. aber das sind wohl eigenheiten die aus dem damals gepflegten stahlleichtbau mit leichtem oversize kernrahmen und grazielen gabeln und hinterbauten resultieren.









derzeit bildlich noch undokumentiert hat das rad außer dem beginnenden verlust der anodisierung auf den bremsflanken während einiger "test"-kilometer ein paar kleine veränderungen erfahren. die ominöse aufgedruckte "87" auf dem 135 gramm team-edition-slr mit der genialen farbe hat sich mir nach etwa 1600 geduldigen km offenbart "ab 87 km tut der arXXX weh". wenigstens meiner. daher ist er jetzt durch einen a-konformen fizik arione ersetzt. der modolo q-7 anatomic-lenker war zu schmal für den erforderlichen griff auf pavé, den dienst verrichtet jetzt ein klassischer 64-42 "giro d'italia" (scheinbar meine lieblingslenkerform, früher oder später jedenfalls ...) naturalemente mit einem entsprechendem cinelli-vorbau. der 26,0 3ttt klappvorbau brauchte viele tricks und zuletzt eine riesenportion carbonmontagepaste um den modolo-lenker mit 26,0 klemmbereich wenn auch knackend festzuhalten. irgendwie traue ich diesen klapp-schaftvorbauten nicht wirklich, der zum lenker passende modolo-klappvorbau schien noch ganz andere 26,0 millimeter zu haben.

vielleicht ist es die crux des tatsächlich gefahrenen rades (immer wieder meine rede ;-), daß im katalog alles so schön aussieht, aber die wirklichkeit doch pragmatisch wesentlich besser ist aus bewährten alten (die lenkeinheit ist älter als der rahmen) und gediegener moderne (die schaltung, 9-fach übrigens, ist jünger als der rahmen)(über den fahrer schweige ich mich aus ...;-)

so, das ist jetzt dochmal wieder eher persönlich denn sachlich neutral, der aufhellung der geschichte dienend, geworden.

gruß
klaus ;-)
 
noch eine sachdienliche anmerkung:

die modellnamen benutzt viner offensichtlich gerne recht lange und sie decken durchaus unterschiedliche macharten, jedoch innerhalb von zeitschritten, ab.
das "special professional" gab es aus reynolds 531, bislang nur nicht unter oder sichtverchromt gesichtet. wie mein grünes.
dann deutlich schicker, verspielter mit sichtchrom, stern-durchbrochenen muffen und tretlager aus columbus sl wie das concor'sche.
dann auch mit den jüngeren, kantigeren decals noch mit rotem stern.
dito auch später das pro team. das gab es wohl aus EL OS, aus genius, eventuell auch aus MAX, schließlich auch aus aluminium.
zu eigen ist aber bei beiden modellen unabhängig vom material eine offensichtlich identische geometrie, wenigstens grob augenscheinlich, wobei die materialien über die zeitlinie unterschiedlich waren.
es gibt aus dem anfang der 80er auch ein "special course" welches von der geo dem "special professionel" zu entsprechen scheint, aber aus günstigeren rohrsätzen gelötet wurde.
möglich und nicht erwiesen ist auch der unterschied in der herstellung. handwerkliche lötung oder maschinelle produktion. viner baut schließlich durchaus stückzahlen sehr unterschiedlicher räder. auch bianchi hat ja fabrikware und handgelötetes aus der reparto corse. (an den muffenübergängen werdet ihr sie erkennen ...).
unberücksigt bleibt natürlich auch noch die fertigung "su misura". soweit ich weiß kann man sich auch heute noch bei viner rahmen auf maß fertigen lassen.

gruß
klaus
 
Danke für den lesenswerten Bericht zu deinen Rädern, Sulka. Ich kann zu meinem Rad gar nicht viel sagen, vor vielen Jahren als neuen Rahmen erworben, später die Unicrown Gabel gegen Mizuno Carbon mit Stahlschaft getauscht . Der genaue Jahrgang des Rahmens ist mir unbekannt. Kannst du das Jahr einschätzen?

vinerteam.jpg
 
sehr schick, dezent.
vom dekor ausgehend würde ich es jünger schätzen als mein gelbes. was hat es denn für einen rohrsatz ?
und, nachdem es eher selten ist, daß ich auf pro team eigner und fahrer treffe habe ich direkt auch fragen an dich:
warum hast du die gabel getauscht und was hat sich dadurch am fahrverhalten geändert ?
was ist das für eine kurbel ? sugino ?
ich bin am überlegen welches rad ich für eine alpenrunde in der näxten saison vorbereiten soll. klar daß das gelbe in der engeren auswahl steht, da es am berg spürbar besser voran geht als mein gleichgewichtiges alu-cinelli mit den schwereren mittelhochprofiligen system laufrädern. campa compact kurbeln, zumal in der richtigen optik und mit 4kant sind nicht wirklich häufig zu finden und auch nicht wirkliche sonderangebote.

danke & gruß,
klaus
 
Danke!
Den Rohrsatz weiß ich nicht, es gibt keinen Rohrsatzaufkleber. Die Gabel habe ich nur aus optischen Gründen getauscht, mir gefallen straight forks gut.
200g Gewichtsersparnis waren nicht der Hauptgrund. Die Kurbel ist eine Shimano 600 mit Stronglight Blättern, weil ich auch compact austesten wollte, die Campa-Alukurbel habe ich aber noch für den Rückbau.

Grüße zurück!
 
ich bin am überlegen welches rad ich für eine alpenrunde in der näxten saison vorbereiten soll. klar daß das gelbe in der engeren auswahl steht, da es am berg spürbar besser voran geht als mein gleichgewichtiges alu-cinelli mit den schwereren mittelhochprofiligen system laufrädern. campa compact kurbeln, zumal in der richtigen optik und mit 4kant sind nicht wirklich häufig zu finden und auch nicht wirkliche sonderangebote.

danke & gruß,
klaus

Campa 4-Kant Compact Alu würde dann auf eine Centaur oder Veloce rauslaufen.
 
ich weiß nicht wie weit man bei den jüngeren rohrsätzen mit der definition über den innendurchmesser des sattelrohres ist.
im genius steckt jedenfalls eine 27,2 mm stütze. innenlager ist BSA was eher nicht erstaunt.

Ich meine ich hätte ITA Innenlager und Stütze müsste ich nachmessen.

Wenn du für Compact das 102mm Lager sowieso tauschen musst, kannst du auch jedes beliebige andere einbauen, bist nicht auf Vierkant festgelegt.
 
eigentlich würde ich gerne das 4-kant innenlager drinnen lassen und nur die kurbel tauschen da ich standardmäßig schon mit großen blättern fahre. aber 30km mit ø 8% oder so in der art macht mit unterirdischer trittfrequenz nicht die wahre freude ;-)
ja, veloce oder centaur, oder eine 4-kant karbon, das würde mein auge in den alpen schon ertragen ;-)
alternativ gab es für das ge'sramte cinelli neulich nagelneue force kurbeln für 150 euros samt blättern und lagerschalen. ist aber im moment auch schon wieder vorbei.
die entscheidung hat aber auch noch reichlich zeit.
 
Dann benötigst du, um den Innenlagertausch zu vermeiden, eine Record oder Chorus Carbon CT Kurbel von/vor 2006, die Centaur hat schon 111mm Vierkant.
 
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