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Umfrage: Tests FTP, CP und w‘ in der Praxis

Ich teste mit mindestens zwei Belastungslängen und betsimme so FTP, CP und w‘

  • Ich mache einen Test von 20 min oder länger und leite daraus die FTP ab

    Stimmen: 12 40,0%
  • Ich trainiere nach aus der FTP abgeleiteten Trainingsbereichen. Z.b Coogan L1-L7

    Stimmen: 15 50,0%
  • Neben der FTP nutze ich auch CP und w‘ zu Steuerung z.b. bei Intervallen

    Stimmen: 6 20,0%
  • Ich teste, aber nutze das Ergebnis nicht direkt zur Steuerung.

    Stimmen: 5 16,7%
  • Ich führe keine Test durch sondern nutze die Leistungsdaten nur zu Auswertung

    Stimmen: 6 20,0%

  • Umfrageteilnehmer
    30

Osso

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Mich interessiert was hier in der Praxis wirklich getestete wird und was das für Konsequenzen für die Trainingspraxis hat. Es geht da bei nicht darum was man meint was eine gute oder schlechte Praxis ist, sondern einfach nur um das was tatsächlich gemacht wird.
 

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Re: Umfrage: Tests FTP, CP und w‘ in der Praxis
Ich habe meine Testgewohnheiten noch mal überdacht und teste jetzt 5s, 1 min, 5 min, 20 min. Die 20 sowohl auf dem RRberg wie auf dem TTflach weil da bei mir große Unterschiede sind. Aber nur noch in den Phasen Base bis Build1 sowie direkt nach Wettkämpfen. Vor den Wettkämpfen Build2, Peak und Race Phase trainiere ich lieber Intervalle und Ausdauer sauberer ohne Tests.
 
Mmmh, finde mich in der Auswahlmöglichkeiten nur zum Teil wieder, daher wieß ich nicht so recht, was ich anklicken soll ...
 
mir geht es eigentlich am meisten darum ob CP und damit implizit w', zur Steuerung genutzt wird. Was m.E. grundsätzlich sinnvoll wäre, wenn das auch mit vielen praktischen und theoretischen Schwierigkeiten verbunden ist. Aber ich wollte vor allem erstmal wissen ob das überhaupt jemand so macht, bzw die CP in seine Überlegungen mit einbezieht. Wo dann die logische Voraussetzung ist, das das überhaupt getestet wird
 
Hi Osso, ok, was du wissen möchtest, ist durch die Postings und Ergänzungen klar geworden. Wer testet eigentlich und fährt dann auch wirklich danach im groben Allgemeinen und im Speziellen, wer testet auch w' und bezieht das dann auch in's Training ein?

Mit der Auswahl der Fragen habe ich auch so meine Probleme. Bevor ich aber darauf komme, erst mal im Freitext, wie es bei mir aussieht:

- W' ist rein "Nice to know", teste ich aber nicht, steuere ich nicht nach
- Ich mache FTP-Tests und trainiere nach den daraus abgeleiteten Trainingsbereichen
- Gleichermaßen wichtig ist die FTP für die Trainingsload-Kontrolle
- Ich fahre gewöhnlich ein bestimmtes Testprotokoll auf gleicher Strecke, Outdoor, beinhaltend 1', 5' und 20' Intervalle (vorwiegend im Frühjahr / 1. Halbjahr) und ergänze schon mal mit Leistungsergebnissen aus freien Fahrten, wenn diese stark darauf hindeuten, dass ich den FTP-Wert anpassen sollte (z.B. ein neuer 20 Min-Rekord auf einer Fahrt, die schon einiges an Vorbelastung mitbrachte)
- Dieses Jahr nutze ich (aufgrund einer Verletzung) bisher nur den neuen Ramp-Test von TrainerRoad

Mir kommt es da nicht auf die letzte Nachkommastelle eines Wertes an und ob ein 5 Minuten-Intervall nun bei 260 oder 262 Watt gefahren werden sollte, sondern eher, dass die Größenordnungen stimmt und ich eine repräsentative Abbildung meines Trainingsloads bekomme.

Damit kämen wir auf deine Definition von CP? Du implizierst, das bei Verwendung von CP auch direkt W' zu Steuerung benutzt wird? Inwiefern? Ja, es gibt dieses Formelmodell der Rechtecke unter den CP-Stufen, aber - das ist ja auch deine Frage - nutzt das irgendjemand?

Bei all den ganzen (populärwissenschaftlichen) Fachbüchern (und bei den Trainingsportalen) zum Trainieren mit Powermetern geht's doch fast immer nur um FTP, aka CP60 (auch hier kann man sich natürlich um Definitionen streiten).

Etwas detaillierter, und das findet man auch sehr häufig, folgt die Ergänzung / Empfehlung, auch verschiedene Leistungsstufen zu testen (manchmal, nicht immer als CPx bezeichnet): 5 Min usw. Entweder, um die eigenen Stärken herauszufinden, oder um mittels verschiedener Extrapolationen doch wieder auf eine CP60 aka FTP zu schließen.

Wirklich diese Information heranziehen, macht dann aber doch keiner. Alle leiten die Zonen doch wieder von der FTP ab und verschreiben darauf hin dann z.B. 2 Min VO2Max Intervalle. Obgleich doch vielleicht für unterschiedliche Athleten diese Leistungsanteile zu unterschiedlichem Anteil der Stundenleistung entsprechen.
Alle - außer "The Sufferfest" mit ihrem 4DP. Was ja auch nichts Neues, sondern das altbekannte Powerprofiling bzw. das Testen unterschiedlicher Intervalldauern beinhaltet. Aber dann tatsächlich auch die Trainingsbereiche daraufhin anpasst und nicht doch wieder nur von der FTP ausgeht.

Ich habe das mal ausprobiert - führte bei mir aber nur zu minimalen Unterschieden in den Zonen.

Aber bei all dem, was ich gerade ausgeführt habe, ist mir noch kein Trainingsplan (Buch, Sufferfest, Trainerroad, Zwift, Zeitschriftenbeilage) untergekommen, der W' als Steuergröße verwendet.

Und W' testet man ja auch nicht mal so nebenbei - auch nicht, wenn man ein FTP-Testprotokoll fährt, welches verschiedene Intervall-Längen beinhaltet.

Überhaupt: die W'-Auswertung ist bei mir recht unspektakulär. Ich sehe sie ja immer in GoldenCheetah. Bei G1 und Tempo-Fahrten passiert da nix. Bei FTP-Intervallen schlägt sie an, aber erholt sich wieder (soll ja auch so sein). Wie stelle ich jetzt fest, wie groß mein W' max wirklich ist? Am besten ist da noch ein langer schöner Berg und vor mir ein Hase - da kann dann vielleicht ein neuer Rekord herauskommen. Aber, was soll ich damit anfangen? Letzten Endes fährt man nach Leistung und RPE (gefühlter Anstrengung).

Das einzige System, das zwar nicht W', aber etwas Ähnliches tatsächlich zur Steuerung (und auch zur Anzeige) benutzen kann, ist XErt. Das finde ich aber mathematisch / physiologisch fragwürdig und mit noch diversen Fallstricken und Widersprüchen versehen. Da spielt man auch mit zu vielen Unbekannten.
 
Damit kämen wir auf deine Definition von CP? Du implizierst, das bei Verwendung von CP auch direkt W' zu Steuerung benutzt wird? Inwiefern? Ja, es gibt dieses Formelmodell der Rechtecke unter den CP-Stufen, aber - das ist ja auch deine Frage - nutzt das irgendjemand?
Da geht es nicht um irgendwelche CPxy Werte, was aus meiner Sicht eine falsche oder zumindest nicht sinnvolle Verwendung des Begriffes ist. Mit gib es um die eine Critical Power in dem im Muskel ein metabolisches Gleichgewicht, wie immer dies genau definiert wird, aufrechterhalten werden kann und w' entsprechend die Arbeit die oberhalb dieser Schwelle geleistet werden kann.

Das einzige System, das zwar nicht W', aber etwas Ähnliches tatsächlich zur Steuerung (und auch zur Anzeige) benutzen kann, ist XErt. Das finde ich aber mathematisch / physiologisch fragwürdig und mit noch diversen Fallstricken und Widersprüchen versehen.
Genau Xert macht genau das. Ich hatte es kurz getestet und die Werte sind auch nciht unrealistisch, Ich fand halt höchst intransparent aber nicht widersprüchlich. Was war da für dich genau widersprüchlich ?
 
Genau Xert macht genau das. Ich hatte es kurz getestet und die Werte sind auch nciht unrealistisch, Ich fand halt höchst intransparent aber nicht widersprüchlich. Was war da für dich genau widersprüchlich ?

Intransparent ist vielleicht ein leicht besseres Wort. Aber Widersprüchlichkeit ist auch dabei. Sicherlich mehr im Versprechen, ohne spezielle Tests die Fitnesssignatur vernünftig zu bestimmen. Ohne harte, in XErt "Breakthrough" genannte Einheiten, bzw. Einheiten, die solche Breakthroughs immer mal wieder produzieren, passiert da nichts. Auch die Power Decay und das sogenannte "Magic Setting"... produzierte nur nach sorgfältigem "rumspielen" durch den Xert-Autor höchstselbst für eine Weile plausible Werte bei mir.

Widersprüchlich sind auch die automatisierten Trainingsempfehlungen.
So sollte ich oftmals ein Training machen (um die "agressive" Einstellung der Trainingslast einzuhalten), hatte aber Status tired und sollte doch Recovery machen (war aber in einer ganz normalen Trainingswoche).

Und schlussendlich ist das ganze Modell einheitenuntreu. Ich habe es nicht mehr genau vorliegen und es ist schon eine Weile her, seit ich mich nochmal näher damit befasst hatte. Aber so im Groben kann man MPA (Maximum Power Available) als W verstehen und es soll ja Ausgangspunkt für kJ sein - das passt nicht in Xert. Xert hat auch ganz einfach zu viele Unbekannte, nach denen du das Ergebnis beliebig hinbiegen kannst. Da kommt bei mir kein Vertrauen in die Werte auf.
 
Ich konnte bei Xert keinen praktischen Nutzen erkennen. Die FTP war gnadenlos überschätzt. Liegt bei mir an den Renndaten.
 
Ohne harte, in XErt "Breakthrough" genannte Einheiten, bzw. Einheiten, die solche Breakthroughs immer mal wieder produzieren, passiert da nichts.
Ich hatte während meines Tests relativ viele Breakthrough, war ja logisch ist wenn die Daten neu kommen. Da war die FTP auch relativ gut abgeleitet. Was wohl aber daran lag das ich sowohl HIIT's mit 9 min als auch 20 min drin hatte.
Xert geht ja sogar so weit zu behaupten es könne quasi live berechnen wie viel w' noch nur Verfügung steht.

Und schlussendlich ist das ganze Modell einheitenuntreu.
w' bzw "high intensity Energie" ist immer in kj angegeben und CP bzw TP in Watt. Das ist aber auch logisch w' ist ja Energie/Arbeit und CP eine Leistung.

Nur wie sich w' zu CP verhält ist immer die Frage. Wenn ich z.b. in GC sehe das ich w' zu > 100% genutzt habe. Dann weiss ich das entweder CP oder w' zu niedrig konfiguriert ist., aber nicht welcher. Wie Xert da meint zu machen, liegt halt völlig im Dunklen
 
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