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Ultimate vs. Endurace für Anfänger

NewCook

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29 Juni 2020
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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich stelle nicht zum 100. mal die gleiche Frage. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Anfänger sich schon mit diesem Thema herumgeschlagen haben.

Erst mal zu mir. Mit knapp 40 Jahren komme ich wohl in die Midlife Crisis. Statt eines Mottorades habe ich mich für ein Rennrad entschieden. Es ist ein Endurace CF 7.0 geworden (ist noch unterwegs). Wie das in Krisen so ist, war die Entscheidung eigentlich komplett unüberlegt. Wichtige Faktoren für mich waren die Lieferzeit und der Preis.
Jetzt freue ich mich natürlich total auf das Rad und lese eine Menge über Rennräder und verstehe langsam, was ich da bestellt habe :)
Ich bin totaler Anfänger, aber sonst recht sportlich. Mein Anspruch wird schon sein mit meinen Freunden mithalten zu können. Die fahren fast alle Ultimate. Ich habe verstanden, dass die Sitzposition beim Endurace recht aufrecht ist, die Reifen „breit“ und das Rad eher auf Komfort, als auf Geschwindigkeit ausgelegt ist. Bei einer Größe von 194 cm macht mir vor allem der Widerstand aufgrund der Sitzposition Sorgen. Nun haben die Kollegen mir heute zum Kauf meines „Damenrades“ gratuliert. (Ist natürlich Käse, sie finden das aber witzig) Ich überlege mir nun ernsthaft nochmal auf das Ultimate zu wechseln.
Nun zu meinen eigentlichen Fragen:
Merkt ein Anfänger wie ich eigentlich den Unterschied? Sind meine Gedanken reine Kopfsache oder ist das was dran? Könnte ich das Endurace noch mit Komponenten „sportlicher“ machen?
Mir ist klar, dass es vor allem auf mein Fahrgefühl mit den Rädern ankommt. Da ich aber unbedingt noch diese Saison starten will kann ich aufgrund der Lieferzeiten nicht testen. Wenn ihr jetzt aber sagt, dass ich mit meinem Damenrad nicht glücklich werde, wenn ich mit anderen Herren mittleren Alters mithalten will, würde ich diese Saison doch noch verzichten.
Vielen Dank schonmal für das Lesen des langen Textes. Vielleicht kann man ja ein paar pauschale Aussagen treffen, die bei der Entscheidung helfen!

NewCook
 
Willkommen im Forum,
Damenrad ist nett! :D zum Trost, deine Midlife Crisis fällt dafür relativ harmlos aus.
Ist einer deiner 'Freunde' ca. gleich groß wie du? Dann könntest du das Ultimate mal ausprobieren, um zu sehen, wie die Sitzposition für dich ist.
Grundsätzlich sollte man die Rahmengeometrie passend zu seinen Körperproportionen, Beweglichkeit und Vorlieben aussuchen. Wer durchschnittliche Körperproportionen hat, kann das Ultimate nehmen, ohne dass die Sitzposition allzu sportlich ist. Langbeiner, die nicht viel Überhöhung fahren wollen, würden zum Endurace greifen.
Bei einer Gruppenausfahrt wirst du durch die aufrechtere Sitzposition des Endurace keine besonderen Nachteile haben, wenn du klug bist, und viel Windschatten fährst. Für einen Anfänger wird es trotzdem hart sein, seinen 'Freunden' nachzukommen. Welche Schrittlänge hast du?
 
Hallo Frankblack, vielen Dank für deine Antwort. Meine „Freunde“ sind alle etwas kleiner.
Du hast natürlich recht. Die werden mich erst mal abhängen. Mir ist im Endeffekt wichtig, dass es Spaß macht.
Meine Schrittlänge beträgt bei 194 cm 93 cm. Ich glaube, dass ist recht ausgeglichen proportioniert.
 
Meine Schrittlänge beträgt bei 194 cm 93 cm. Ich glaube, dass ist recht ausgeglichen proportioniert.
leichte Tendenz zum Langbeiner. Ich bin mit 175/SL 89 auch mal das Ultimate gefahren - die Sitzposition war für mich fahrbar, aus heutiger Sicht (ich bin älter als du und auch nicht besonders beweglich) würde ich eher zum Endurace greifen.
Du kannst ja mal die Geometrietabellen des Endurace (Oberrohrlänge, Stack u. Reach) mit dem Ultimate vergleichen. Am Stack siehst du wieviel mehr an Überhöhung du am Ultimate bekommen würdest.
 
Hallo!

Ich bin 192 cm lang mit 93 SL. Ich habe mir mit 50 J auch mein erstes Rennrad gekauft. War ebenfalls ein Damenrad :D , allerdings ein Endurance Rad von Rose. Ich habe nach einem Jahr das Rad verkauft und mir eins mit einer Race Geo geholt.
Das lag aber nicht daran, dass mir das erste Rad nicht gepasst hat, sondern ich bin relativ viel gefahren und bin dabei beweglicher geworden und habe mich an die Sitzposition gewöhnt. Ich fahre jetzt knapp 14cm Überhöhung, dass hätte ich am Anfang nicht bequem und auf längeren Strecken gekonnt und wahrscheinlich den Spaß am Radfahren verloren.
Du wirst mit dem Endurance nicht langsamer sein als mit dem Ultimate, denn das Rad ist am Anfang nicht der limitierende Faktor ?. Und wenn es dann soweit ist, dass du mithalten kannst, kannst du das auch trotz des Damenrades. :D
 
Du wirst mit dem Endurance nicht langsamer sein als mit dem Ultimate, denn das Rad ist am Anfang nicht der limitierende Faktor ?. Und wenn es dann soweit ist, dass du mithalten kannst, kannst du das auch trotz des Damenrades. :D

Das befürchte ich auch - am Rad wird es erst mal nicht liegen. Ich finde den Ansatz aber gut, mit dem Endurance Rad zu starten, sich an den Schleifstein zu gewöhnen und dann evtl. später zu wechseln.

vielen Dank für die Beiträge
 
Du kannst vor allem dann beim Endurace die Spacer rausnehmen und wenn deine Kollegen auf den Ultimates nicht total sportlich sind, erreichst du dann eine größere Überhöhung und sitzt doch sportlicher als der Rest.

Das Beste Aero-Rad bringt nix, wenn der Fahrer da den Trainingsstand für die Aero-Haltung nicht mitbringt…
 
So, ich rattere mal los, mancher kennt vielleicht schon meine Argumente. "Lang und gestreckt = sportlich" war früher, etwas überspitzt gesagt. Heute faltet man sich eher klein, Sattel ganz nach vorn, keine Spacer, man dreht sich insgesamt nach vorn, wie bei einer Zeitfahrhaltung. Vor allem darf der Rahmen dafür aber eben nicht zu lang, und das Steuerrohr muss schön kurz sein. Wenn ich das richtig sehe, ist das Steuerrohr beim Endurance quasi gleich kurz wie beim Ultimate. Top. Damit hast Du alle Möglichkeiten offen. Mehr als mit dem Ultimate, wenn Dir das zu lang sein sollte. Das werden deine Arme und Dein Rücken noch nicht gleich von Anfang an mitmachen (Haltearbeit!), aber aus rein sportlicher Sicht steh Dir alles offen. Vor allem für "uns" Riesen mit über 1,90 ist es für's schnell fahren wahnsinnig wichtig, uns klein zu machen, damit wir nicht wie ein Kleiderschrank durch den Wind fahren.

Hatte sicherheitshalber auch nochmal schnell nach dem gegoogelt, was man auf Fotos sieht, immer mehr Profis wählen kürzere Rahmen. Wenn sie sponsorenbedingt ein bestimmtes Model nehmen müssen, wird es halt eine Nummer kleiner genommen, längerer Vorbau dran, fertig. Wenn das Rad mal optisch etwas mehr an Ultimate & Co. angeglichen werden soll, dann nimmste halt ne normale Sattelstütze (ggf. mit wenig oder ohne Versatz), dazu ein stimmiger Vorbau, fertig.

Das Allerwichtigste allerdings ist nun das absolut selbstbewusste Auftreten gegenüber Deinen Kumpels ("Sicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit!"). Bezeichne sie als "ewig-gestrig", erzähl das von den Profis, auch dass kein Profi in Aerohaltung mehr nach Knielot fährt, sie Ultimates eine Nummer kleiner nehmen damit sie es überhaupt passend bekommen, etc.

Viel Freude mit Deinem Bike! :D
 
Bierschinken ist immer gut, in diesem Fall auch der Hinweis, auch an den Teutonen vielen Dank - sehr unterhaltsam :)

Ist halt doch eine Wissenschaft für sich. Die Flexibilität die ihr schreibt, passt mir natürlich sehr gut. So kann ich mir in jedem Fall alles schönreden.

Ich bereite mir einen Sprechzettel vor und gehe dann zu den Kollegen rüber, um denen mal zu erklären, dass sie keine Ahnung haben. Ich bin dann der einzige in der Gruppe, der das wie ein Profi macht, zumindest in der Theorie.
 
Das Beste Aero-Rad bringt nix, wenn der Fahrer da den Trainingsstand für die Aero-Haltung nicht mitbringt…
die Frage ist nur, wo du da ein Aero-Rad siehst :rolleyes:
Wenn ich das richtig sehe, ist das Steuerrohr beim Endurance quasi gleich kurz wie beim Ultimate.
wenn man zB. die Rahmengröße L (Endurace auch das Carbonrad) vergleicht, dann ist im Stack 12 mm Unterschied, im Reach um 10 mm, zumindest im Stack ist wenig Unterschied.
Das Allerwichtigste allerdings ist nun das absolut selbstbewusste Auftreten gegenüber Deinen Kumpels ("Sicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit!"). Bezeichne sie als "ewig-gestrig",
du hast den Smiley vergessen - wenn man als Anfänger so auf den Putz haut, wird man den ersten Anstieg nicht überleben :D
 
du hast den Smiley vergessen - wenn man als Anfänger so auf den Putz haut, wird man den ersten Anstieg nicht überleben :D

Notiz für den Sprechzettel, bevor es in den Anstieg geht: "Jungs, fahrt gleich ruhig vor, Gruppenfahrten sind für mich Rekom, meine harten Einheiten mach ich immer allein, gibt sonst nur Ärger!"
 
Wenn es noch aktuell ist, ich habe mich für das Endurace und gegen das Ultimate entschieden, weil mir das Ultimate in Größe S zu gestreckt war. Mit dem Endurace bin ich einfach vielseitiger unterwegs. Und wenn ich es später doch sportlicher möchte, dann nehm ich einfach Spacer runter oder pack einen längeren Vorbau dran.
Das kannst umgekehrt beim Ultimate nicht machen.

Bin auch Rennradeinsteiger aber sehr sportlich. Mit 174cm und 78cm Schrittlänge bin ich ein Kurzbeiner und trotzdem habe ich noch ca. 5cm Sattelüberhöhung beim Endurace.
 
An der Stelle kann ich immer nur zu einer Probefahrt raten. Bevor ich mein erstes Rennrad gekauft habe, sind meine Frau und ich nach Koblenz gefahren und haben gleich einen Kurztrip mit einer Übernachtung gemacht. Für einen Tag wärs auch zu weit gewesen.

@Wuselino Ich bin 173/80, also noch kürzerer Oberkörper und fahre das Ultimate in S gerade weil es sportlicher ist als das Endurace. Nur als Beweis dafür, dass solche Dinge höchst subjektiv sind.
 
Ich habe mich jetzt für das Ultimate in XL entschieden. Entscheidungsgrundlage war die Fahrt auf einem L Ultimate ? ich bin noch ein paar andere Rennräder gefahren und für mich war das Fahrgefühl ein eigentlich immer gut. Da ich so eine Art von Rad vorher nie gefahren bin, war es immer eine gefühlt „unnatürliche“ Haltung, auf der anderen Seite immer sehr beeindruckend. Ich lasse es jetzt darauf ankommen und drücke mir selbst die Daumen, dass es eine Liebesgeschichte wird.
 
Bin nochmal in mich gegangen, da ich auch selbst am Dauergucken bin bzgl. „mal ein neues Rad“.. ich fahre momentan 16 cm Überhöhung mit -25° Vorbau, Sattel an Stütze ohne Setback ganz vorn, bin nur in tiefster Haltung in nachgeschneiderten Aero-Klamotten mit Solo-Schnitten meist so zw. 36 und 38 unterwegs.. und würde wohl nach nochmaligem Studium der Geos selbst tatsächlich eher zum Endurace als zum Ultimate tendieren. Das Steuerrohr ist wie beim Ultimate verdammt kurz, dafür bietet es mit seinem kürzeren Oberrohr einfach mehr Möglichkeiten. Sattel/Stütze zurück.. kein Problem.. längerer Vorbau.. kein Problem.. und mit ordentlichen Aero-Laufrädern sieht das nun auch nicht wirklich langsam aus. Okay, die zweigeteilte Stütze sieht komisch aus (solang man sie dran lässt), aber es ist einfach schön „kompakt“, das gefällt mir.. zudem ist in den Ultegra-Varianten noch nicht diese Vorbau-Lenker-Einheit verbaut, die alles nur teurer macht und null anpassbar ist..

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Die 2 geteilte Stütze soll mehr Federungskomfort bringen, hatte die Gleiche am Inflite, habe die aber gegen die meiner Frau getauscht. Vorbau wechseln ist bei Canyon auch nicht ganz einfach, da 11/4 Zoll verbaut wird, da ist die Auswahl nicht gerade üppig.
 
wenn ich mit anderen Herren mittleren Alters mithalten will, würde ich diese Saison doch noch verzichten.


NewCook

Wenn diese langjährige Radfahrer sind wirst Du eh nicht mithalten können, egal wie sportlich Du sonst bist. Das Rad hat da den geringsten Einfluss. Ich sprech da aus Erfahrung:)

Wichtig ist, dass Du Dich auf dem Rad wohlfühlst und gerne fährst. Ich hab mich damals für das CAAD10 entschieden (mit 36 Jahren) und es inzwischen bereut, nicht doch das Synapse gewählt zu haben, da ich doch häufiger nach einer bequemeren Sitzposition schiele.
 
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