Klaus-Klaus
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Zu Punkt 2: Ja, das stimmt, ist völlig richtig. Das Internet hat es mit sich gebracht, dass es generell, nicht nur im Bereich des Radsports oder der Trainingslehre, zu einem eklatanten Formwandel des Wissens gekommen ist. Früher ist man gar nicht auf die Idee gekommen, derart tief in ein bestimmtes Thema oder ein Wissensgebiet einzusteigen, wenn es nicht Zufälle oder bestimmte Umstände waren, die einen darauf gestoßen haben. Es gab jemanden in der Familie, in der Verwandtschaft, im Bekanntenkreis oder es gab einen Verein im Dorf, der sich mit irgendwas befasst hat. Der rennradfahrende Onkel, die literaturinteressierte Tante, der Dorfverein zum Sammeln historischer Münzen usw. Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass heutigentags es die Tendenz zu einer komischen Art von Überakademisierung im Verbund mit einer Übertechnologisierung (ständige preisgünstige Verfügbarkeit zahlloser Gagdets) gibt.
Im Radsport ist das sicher noch ausgeprägter als in anderen Sportarten, und dieses Forum hier ist eigentlich auch der falsche Ort, solcherlei Dinge zu besprechen, weil sich hier ja diejenigen tummeln, die von der Notwendigkeit trainingswissenschaftlich informierten und leistungsorientierten Trainings überzeugt sind. Das ist ja auch völlig okay so. Aber ich brauche nur mal auf typischerweise von Joggenden oder 'Läufern' frequentierten Wegen zu laufen, schon sehe ich zahllose Leute, die auf ihre Uhren oder Handys starren, statt einfach zu laufen. Im Radsport wird das sicher ähnlich sein, es fiepen dann ständig die Garmins und Bolts. Was ich meine, ist: nicht nur die Puristen und Rennrad-Ultras, die sich hier so im Forum finden und austauschen, sondern das Gros der Sporttreibenden ist getrieben von dieser Orientierung an Daten (dafür sind die Gadgets da, aber auch so was wie Strava und zahllose andere Apps) und wissenschaftlichen Empfehlungen (haarklein ausdifferenzierte Trainingspläne mit, beim Laufen, genauen Pace-Vorgaben oder, beim Radfahren, Vorgaben für Watt und Kadenz usw.).
Gegen wissenschaftlichen Rat zur Trainingspraxis ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, denn das gab es ja früher schon (nur war es, wie Du ja gesagt hast, viel schwerer zugänglich; für trainingswissenschaftliche Literatur musste man eigentlich Zugang zu einer sportwissenschaftlichen Unibibliothek haben oder in einer größeren Stadt mit Fachbuchhandlungen leben), ich meine nur Ausmaß und Intensität der Verwissenschaftlichung. Das Kuriose daran finde ich, dass sich dem Vernehmen nach die Ergebnisse bei Wettbewerben im Breitensport in der Breite eher verschlechtert haben als verbessert (bei 10km-Läufen beispielsweise die Anzahl derer, die unter 35 Minuten laufen). Mehr Teilnehmer an Wettbewerben, wenige sehr Gute in der Spitze, aber insgesamt doch eher ein Trend zu schlechteren Leistungen. Aber alle haben solche Uhren, und das Handy versorgt einen mit einem Trainingsplan.
Im Radsport ist das sicher noch ausgeprägter als in anderen Sportarten, und dieses Forum hier ist eigentlich auch der falsche Ort, solcherlei Dinge zu besprechen, weil sich hier ja diejenigen tummeln, die von der Notwendigkeit trainingswissenschaftlich informierten und leistungsorientierten Trainings überzeugt sind. Das ist ja auch völlig okay so. Aber ich brauche nur mal auf typischerweise von Joggenden oder 'Läufern' frequentierten Wegen zu laufen, schon sehe ich zahllose Leute, die auf ihre Uhren oder Handys starren, statt einfach zu laufen. Im Radsport wird das sicher ähnlich sein, es fiepen dann ständig die Garmins und Bolts. Was ich meine, ist: nicht nur die Puristen und Rennrad-Ultras, die sich hier so im Forum finden und austauschen, sondern das Gros der Sporttreibenden ist getrieben von dieser Orientierung an Daten (dafür sind die Gadgets da, aber auch so was wie Strava und zahllose andere Apps) und wissenschaftlichen Empfehlungen (haarklein ausdifferenzierte Trainingspläne mit, beim Laufen, genauen Pace-Vorgaben oder, beim Radfahren, Vorgaben für Watt und Kadenz usw.).
Gegen wissenschaftlichen Rat zur Trainingspraxis ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, denn das gab es ja früher schon (nur war es, wie Du ja gesagt hast, viel schwerer zugänglich; für trainingswissenschaftliche Literatur musste man eigentlich Zugang zu einer sportwissenschaftlichen Unibibliothek haben oder in einer größeren Stadt mit Fachbuchhandlungen leben), ich meine nur Ausmaß und Intensität der Verwissenschaftlichung. Das Kuriose daran finde ich, dass sich dem Vernehmen nach die Ergebnisse bei Wettbewerben im Breitensport in der Breite eher verschlechtert haben als verbessert (bei 10km-Läufen beispielsweise die Anzahl derer, die unter 35 Minuten laufen). Mehr Teilnehmer an Wettbewerben, wenige sehr Gute in der Spitze, aber insgesamt doch eher ein Trend zu schlechteren Leistungen. Aber alle haben solche Uhren, und das Handy versorgt einen mit einem Trainingsplan.