• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Trainingsfortschritte - 1. (richtiges) Trainingsjahr

Soondor

Neuer Benutzer
Registriert
16 Februar 2014
Beiträge
13
Reaktionspunkte
3
Liebe Radsportbegeisterte

Ich habe mich hier registriert, um mit euch Erfahrungen auszutauschen. (Vorwiegend werden die Erfahrungen von euch gefragt sein) ;)
Mit jungen 19 Jahren werde ich wohl zu den jüngeren zählen. Aber das klappt schon :)


Kurzer Rückblick: Vor zwei Jahren habe ich mich für das Rennradfahren entschieden. Es ist der erste Ausdauersport, den ich betreibe. Vorher habe ich diverse Ballsportarten gespielt. Die Ausfahrten habe ich mittels Pulsmessung kontrolliert. Ich habe darauf geachtet, dass ich genug im GA1 Bereich fahre, um meine Grundlagenausdauer zu verbessern. Es waren aber auch genug intensivere Einheiten dabei. Das Sommerhalbjahr habe ich etwa 2000 - 2500km mit dem Rennrad zurückgelegt.

Das Jahr 2013 habe ich mit (sehr) inkonsequentem Rollentraining begonnen, vorwiegend GA1. Dann habe ich mich entschlossen, mich einem Verein anzuschliessen. Beim ersten gemeinsamen Training, im April, wurde ich "Abgeschossen" - Ich war es mir einfach nicht gewöhnt, diese Spitzenleistungen zu erbringen. Die nächsten Gruppentrainings waren glücklicherweise nicht mehr so hart, ich konnte relativ gut mithalten.
Anfangs August konnte ich bei den gemeinsamen Ausfahret bereits (relativ) gut mithalten.
Total kam ich im Jahr 2013 auf etwa 3000 - 3500km.

Für dieses Jahr möchte ich meine Leistung so gut wie eben möglich verbessern. Besondere Ziele sind nicht vorhanden, der Spass steht im Vordergrund. Ich möchte zu beginn der Sommersaison in Form sein, um meinen Vereinskollegen das Hinterrad zu zeigen ;) Ich möchte eine Revanche für das letzte Jahr.. :D

Dieses Jahr bin ich nun konsequent auf der Rolle. Bis zu diesem Zeitpunkt ca. 1000km.
Habe Ende Januar ein CP20 Leistungstest mit dem PM gemacht. 220W über 20min, ergibt eine FTP von knapp 210W. Ich wiege 61kg, was eine FT von 3,4W/kg ergibt.

Muss ich mich für diese niedrige Werte blamiere oder sind die bei Anfängern eben so tief?
Wie war das bei euch, als ihr mit dem Radfahren begonnen habt?
Wie schnell habt ihr euch entwickelt? Welche Ziele Sind für mich realistisch?
Sind 4W/kg für das erste richtige Trainingsjahr möglich?

Freue mich auf eure Erfahrungen und Einschätzungen!
 

Anzeige

Re: Trainingsfortschritte - 1. (richtiges) Trainingsjahr
Hi,

Als ich angefangen habe mit dem Radsport, waren PMs nur etwas für ganz wenige ausgewählte Profis, daher kann ich DIr nicht mit eigenen Daten dienen.
3,4 W/Kg sind aber defintiv nichts, für was Du dich schämen müsstest, das ist gepflegtes Hobby-Fahrer-Mittelmaß.

Ob 4W/Kg im ersten Trainingsjahr möglich ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:
1. Deinem Talent
2. Deinem Trainingsaufwand.

In Deinem Alter gehen Leistungszuwächste schneller, als wenn jemand erst mit 30 anfängt. Das sieht man auch schon an Deiner aktuellen FTP. Wenn man die Kürze Deiner "Radsportlaufbahn" bedenkt und den geringen Trainingsaufwand, den Du bisher betrieben hast, ist 3,4 W/Kg ganz gut. Wenn Du indes nicht außergewöhnlich talentiert bist, wirst Du sehr wahrscheinlich mehrere Jahre brauchen, um die 4W/Kg zu erreichen. Dabei ist es erforderlich, den Jahresumfang zu steigern. 3000 km im Jahr ist zu wenig. Richtiges Training fängt jenseits von ~ 6000 km im Jahr an. Bei weniger Kilometern ist die durchschnittliche Belastung nicht hoch genug und das Radfahren so unregelmäßig und inkonsistent, dass nach anfänglichen Forttschritten bei der Leistung, sehr schnell Stagnation eintreten wird. Du solltest dabei aber auch nicht Fehler machen, zu schnell zuviel zu wollen, also z.B. in einem Jahr von 3000 auf 12000 km zu steigern, denn dann würdest Du dich sehr wahrscheinlich körperlich überfordern - was sich durch häufige Infekte zeigen kann - oder auch schnell die Lust am Sport verlieren.

Gruß P.
 
Also ich bin in meinem ersten Radsport jahr mit 18 jahren ca 7000km gefahren,das darauf folgende jahr auch so 7000, ich wollte mehr habe mir aber den Ellbogen gebrochen... so kanns gehen, letztes jahr dann knappe 10000km, von der Form her wirds immer besser. War letztens beim Kardiologen und sollte mal aufm Liegefahrrad treten mit Ekg und Laktatmessung etc (alle werte hab ich noch nicht) nach einer gefühlten ewigkeit kam das ding bei 300watt an, der puls war auf 170 ( mein max puls ist 190) und ich konnte es nicht mehr treten lag wohl dran das es so eine Liege gurke war, schlecht war auch das ich eine TF von 60 Halten sollte.. totaler quatsch
Also Umfänge steigern und dann wird das :) vorallem Regelmäßig aufs Rad.
 
PM = Powermeter
FTP = Functional Threshold Power = die Leistungs, die jemand über ca. 1h erbringen kann. Die FTP ist ein Marker für aerobe Fitness und statistisch eng korreliert mit
maximalem Laktat Steady-State (MLSS), Lactat-Threshold (LT) bzw. Anaerober Schwelle und zweiter ventilatorischer Schwelle (VT2).
Mit den Stichworten wirst Du über Google weiterkommen.
 
@pjotr Ob ich Talent besitze weiss ich leider noch nicht. Ich kenne leider niemanden, in meinem Alter, der mit dem Rennradfahren angefangen hat. Deswegen auch mein Post hier, damit ich mich besser einschätzen kann. Der zweite von Dir genannte Punkt, ist der Trainingsaufwand. In diesem Jahr habe ich endlich die Zeit und den Wille mehr zu machen, also sicher >6000km.

Bezüglich der 4W/kg. Es wäre eine Verbesserung der FTP von 40W... Nach meinem Gefühl muss es möglich sein. Ich werde ende Monat nochmals ein CP20 Test machen, mal schauen ob sich schon was getan hat. Aber wir wollen uns ja nicht zu fest auf Zahlen fixieren. ;)


pm, ftp... wo kann man sich da einlesen? gibt es ein paar einführunde links irgendwo?

Mir hat der folgende Link sehr geholfen: http://www.ma-zi.de/resources/Power+Based+Training_Deutsch.pdf


Also ich bin in meinem ersten Radsport jahr mit 18 jahren ca 7000km gefahren,das darauf folgende jahr auch so 7000, ich wollte mehr habe mir aber den Ellbogen gebrochen... so kanns gehen, letztes jahr dann knappe 10000km, von der Form her wirds immer besser. War letztens beim Kardiologen und sollte mal aufm Liegefahrrad treten mit Ekg und Laktatmessung etc (alle werte hab ich noch nicht) nach einer gefühlten ewigkeit kam das ding bei 300watt an, der puls war auf 170 ( mein max puls ist 190) und ich konnte es nicht mehr treten lag wohl dran das es so eine Liege gurke war, schlecht war auch das ich eine TF von 60 Halten sollte.. totaler quatsch
Also Umfänge steigern und dann wird das :) vorallem Regelmäßig aufs Rad.

Du bist ja ziemlich hart eingestiegen ;) Hat das, den Unfall mal weggelassen, gut geklappt? Ich meine, 7000km sind schon eine ganze Menge für das erste Jahr. Respekt! Würdest Du es wieder gleich machen? Oder würdest du dem Muskelaufbau mehr Zeit geben und die ganze Sache etwas "ruhiger" angehen?

Sportliche Grüsse

Soondor
 
Du bist ja ziemlich hart eingestiegen ;) Hat das, den Unfall mal weggelassen, gut geklappt? Ich meine, 7000km sind schon eine ganze Menge für das erste Jahr. Respekt! Würdest Du es wieder gleich machen? Oder würdest du dem Muskelaufbau mehr Zeit geben und die ganze Sache etwas "ruhiger" angehen?
Da mische ich mich jetzt auch mal ein:
7000 Kilometer im Jahr sind nichts weltbewegendes, solange man nicht zu 90% immer am Limit fährt, oder eben nur die Sommersaison nutzt, und im Winter nix macht.
Kommt natürlich zusätzlich auch noch darauf an, wie die Strecken geographisch so sind, viele Höhenmeter, wenig Höhenmeter.

Ich selber komme vom Mountainbiken, und bin letztes Jahr im April eingestiegen.
Im Jahr 2013 habe ich dennoch 4850 Trainingskilometer und knapp 80.000 Höhenmeter gesammelt.
Das ist nicht wenig, aber man muss seine Erfahrung machen. Jeder wird selber mal Phasen erleben, wo er denkt: Mist, ich bin zu wenig zum Trainieren gekommen. Man wird auch Phasen haben, wo man seine großen Fortschritte, gerade am subjektiven "schlechter werden" der anderen bemerken kann. Aber jeder hat oder wird auch Phasen haben, wo er lernt, was Übertraining bedeutet. Das ist normal und man entwickelt auch ein besseres Körpergefühl dadurch.
Da würde ich mir absolut null Sorgen machen an deiner Stelle.


7000 Kilometer im Jahr sind 580 Kilometer im Monat.
Oder gute 135 Kilometer in der Woche. Je nach dem wie und wo du fährst, sind das auf dem Renner max. 6h in der Woche. Das ist tendentiell eher wenig.
Wenn du dich ernsthaft verbessern willst, wird da auch viel Grundlagentraining dabei sein. (gut 60-80%)
Ich selber versuche im Moment 10-12h pro Woche auf dem Rad zu verbringen. Im Moment ist die wenn nicht wichtigste Phase der Saison. Nix geht über gescheite Grundlagen und vernünftiges Grundlagentraining. (Das gilt für die Rennradler wahrscheinlich noch deutlich stärker als für den MTBler.)
Ich bin allerdings jetzt ziemlich früh gestartet, Haupttrainingsziel ist bei mir schon Ende Mai, das 24-h-Rennen am Alfsee im 4-er Team.
Danach fällt der Fokus auf Marathons, daher meine durchaus ordentlichen Umfänge.

Würde mir keine Sorgen machen.

Ride on,
es sollte trotz allen Zielen, oder auch strukturiertem Training der Spaß im Vordergrund stehen. ;)
 
Hat gut geklappt, es gab zeiten, da wurde es zuviel, und ich hab mich ein wenig schwach gefühlt, ab da hab ich dann drauf geachtet genügend Regeneration zuhaben, wenn du das beachtest geht das, dass ist kein problem wenn dein körper in schuss ist.
Habe hier eigentlich nur hügeliges Gelände :) fahre aber auch oft flach.
 
@Leon96 @Mimsey Gut, das Thema Übertraining kann ich beruhigt abschliessen. :)

In den letzten beiden Jahren bin ich nur die Sommermonate gefahren. Aber es ist klar, wenn die km über das ganze Jahr über verteilt sind, dann geht deutlich mehr. Deswegen bin ich jetzt auch 10-12h pro Woche auf der Rolle.

Wenn noch weitere über ihre ersten Jahren berichten wollen, gerne. Bin sehr interessiert, wie schnell/langsam die Entwicklung bei euch gedauert hat.

Mal schauen, ob ich mit meinen Vereinskollegen bereits dieses Jahr mithalten kann. Wird sicher nicht einfach, 20 Jahre in einem Frühling aufzuholen... :)

Aber klar, der Spass steht im Vordergrund, auch wenn ich nur Hinterräder sehe. ;)
 
Der Ehrgeiz ist schon gut ;) das macht doch den Reiz aus...
Und das schnelle Gruppe fahren, und auch mal vorn, kommt von ganz allein, so lange fährst du ja noch nicht in der Gruppe !
Du musst dich noch an die Hohe geschwindigkeit gewöhnen.
 
Aus welchen Daten von der Leistungs Analyse berechne ich den FTP Wert?
Aerobe Leistung MAX.?

Ich habe selber noch nie eine Leistungsanalyse gemacht, kann dir da nicht weiterhelfen. Da ist der Rat anderer gefragt.
Solltest du ein Wattmeter besitzen, so bietet sich ein Test nach folgendem Protokoll an:

Der Schwellentest: Ziel dieses Anfangstests ist es, die höchste durchschnittliche Leistung in Watt zu ermitteln, die Sie über den gesamten Zeitraum durchhalten können. Wenn Sie die Höchstleistung erreicht haben, so stellen Sie sicher, dass Sie gleichmässig bleiben, damit Ihnen nicht vorzeitig die Luft ausgeht. Beginnen Sie mit

6

page6image19712
page6image19872

einem 20-minütigen Aufwärmen; das bedeutet, dass Sie mit moderater Geschwindigkeit bei ca. 65% Ihrer maximalen Herzfrequenz (HR) oder mit Ihrer sogenannten Ausdauerleistung fahren. Stellen Sie sicher, dass Sie sich bei jedem Test mit der gleichen Intensität aufwärmen. Machen Sie dann eine Minute lang 3 schnelle Trettests mit 100 Drehungen pro Minute mit jeweils einer Minute Erholungspause, damit Sie Ihre Muskeln für die nächste Anstrengung vorbereiten. Anschliessend fahren Sie locker 5 Minuten lang bei 65% Ihrer maximalen HR. Dann beginnt der eigentliche Test:

  • 5 Minuten Höchstleistung. Angreifen und durchhalten! Stellen Sie sicher, dass Sie mit hoher Geschwindigkeit starten, aber nicht so hoch, dass Sie zum Schluss tot umfallen. Sie sollten sich eine kleine Reserve lassen, um in der letzten Minute zur Ziellinie zu spurten. Das Ziel dieser Übung hat zwei Aspekte: Einmal sollen Ihre Beine für die nächsten Leistungen vorbereitet werden, zum anderen soll ein Blick auf Ihre Fähigkeit ermöglicht werden, Leistung zu produzieren, was VO2 max (maximale Sauerstoffaufnahme) Power oder Level 5 genannt wird und etwas später in diesem Kapitel besprochen wird. Diese 5-Minuten- Anfangsanstrengung hilft Ihnen, Ihre anfängliche „Frische“ zu verlieren, sodass Sie bei der nächsten Anstrengung Ihre tatsächliche repräsentative FTP produzieren können.

  • Dann 10 Minuten leichte Dauerleistung bei 65% Ihrer max. HR.

  • Dann 20 Minuten Zeitfahren. Machen Sie das auf einer ebenen Strasse, damit Sie die gesamten 20 Minuten lang eine gleichmässige Leistung erbringen. Starten Sie nicht zu heftig! Das ist ein häufiger Fehler; stellen Sie also sicher, die Geschwindigkeit zu erreichen und sie zu halten, so gut es geht. Wenn Sie eine derartige Leistung noch nie erbracht haben, empfehle ich Ihnen, dies auf einer gleichmässigen leichten Steigung oder bei leichtem Gegenwind zu versuchen, wodurch Sie gezwungen sind, über die gesamten 20 Minuten eine maximale

    Leistung zu erbringen.

  • Treten Sie 10-15 Minuten lang locker bei Ihrer Dauerleistung oder 65% ihrer max HR.

  • Beenden Sie das Rennen und erholen Sie sich 10-15 Minuten lang.

    Zusammenfassend ist es Ihr Ziel, in dem 20-minütigen Test den höchsten Leistungsdurchschnitt über die gesamte 20-minütige Dauer herzustellen. Es ist kein guter Test, wenn Sie ihn zu schnell angehen, einfach explodieren und so nicht in der Lage sind, ihre tatsächliche maximale gleichmässige Leistung zu produzieren. Es ist immer besser, in den ersten 2 Minuten etwas unter dem zu bleiben, wovon Sie glauben, dass es Ihre FTP ist, dann langsam aufzubauen und in den letzten 3 Minuten maximal zu fahren.

    Ist der Test vorbei und sind die Daten heruntergeladen, müssen Sie Ihre Durchschnittsleistung für die gesamten 20 Leistungsminuten errechnen. Nehmen Sie diese Zahl und subtrahieren Sie 5% davon; der verbleibende Wert ist Ihr funktioneller Schwellen-Leistungswert (halten Sie diese Zahl fest, da wir im Laufe dieses Kapitels darauf zurück kommen werden). Ist z.B. Ihr Durchschnitt 300 Watt für das 20-minütige Zeitfahren, so rechnen Sie 300 x 0,05 = 15 und 300-15 = 285 Watt; das ist Ihre funktionelle Schwellenleistung (FTP). Der Grund für den Abzug der 5% von Ihrem Testwert ist, dass FTP als der höchste Durchschnittswert oder die maximale Leistung in Watt definiert ist, die Sie 60 Minuten lang halten können. Da die meisten Athleten Schwierigkeiten haben, sich 60 Minuten lang auf eine Maximalleistung zu fokussieren, und da diejenigen, die es können, rasch feststellen, dass sie wenig Spass an einem 60- minütigen Zeitfahren haben, haben wir uns für 20 Minuten entschieden, damit die Athleten regelmässigere und qualitativ höherwertige Tests erhalten. Da 20 Minuten ein kürzerer Zeitraum sind, umfasst dies mehr von dem, was man als anaerobes Leistungssystem bezeichnet; dies erhöht die Leistungsdaten (Watt) um ca. 5% gegenüber dem, was Sie 60 Minuten lang leisten könnten.
 
Aus welchen Daten von der Leistungs Analyse berechne ich den FTP Wert?
Aerobe Leistung MAX.?
Ich weiss nicht genau, was Du unter "Aerobe Leistung MAX" verstehst, die FTP lässt sich indes ganz einfach bestimmen, über einen Leistungstest/Zeitfahren über ca. 1h bei dem die Leistung gemessen wird. Man braucht also einen Powermeter wie SRM und Co. oder einen Ergometer, der eine Leistungsmessung besitzt, um diesen Wert zu bestimmen. Der Wert FTP erfüllt zwei Aufgaben, zum einen kann man an dem Wert die Leistungsentwicklung überprüfen, zum anderen kann man aus dem FTP-Wert seine Trainingsbereiche ableiten. Letzteres ist aber eigentlich nur relevant, wenn man auch mit einem Leistungsmeßsystem trainiert.
 
Oder man testet die Functional Threshold Performance anhand der Pulsuhr und anstelle eines Wattmessers....falls kein Powermeter oder Ergobike zur hand ist.
Wobei sich Watt/KG Zahlen deutlich besser vergleichen lassen.
 
@Leon96 @Mimsey Gut, das Thema Übertraining kann ich beruhigt abschliessen. :)
Übertraining gibt es bei Hobyyradlern meiner Einschätzung nach nur in sehr seltenen Fällen, auch wenn Dir der eine oder andere sicher was anderes erzählen wird. Übertraining ist eine dauerhafte Störung der Regeneration und Leistungsfähigkeit die u.a. auch Rückwirkungen auf die Pysche hat. Daher gibt es zur Untersuchung von Übertraining z.B. ein Fragebogen-Instrumentarium, das den Gemütszustand desn Sportlers erfasst. Das was die meisten Hobbyradler kennen ist allenfalls ein sogn. nicht-funktionale Überbeanspruchung, vom Charakter her ist das sehr viel weniger ernst und leichter zu beheben als wirkliches Übertraining!
Es gibt ungleich mehr Hobbysportler, die aus falscher Angst vor Übertraining dauerhaft im Training unterfordert sind, als solche, die tatsächlich übertrainiert sind.
 
Oder man testet die Functional Threshold Performance anhand der Pulsuhr und anstelle eines Wattmessers....falls kein Powermeter oder Ergobike zur hand ist.
Wobei sich Watt/KG Zahlen deutlich besser vergleichen lassen.
Dafür würde ich dann aber kein Zeitfahren über eine Stunde machen, sondern den von Friel vorgeschlagenen 30 min - Test absolvieren, bei dem die durchschnittliche HF von Minute 10 bis Minute 30 des Tests als Grundlage für die Ermittlung der Trainingsbereiche genommen wird. Wenn man diesen Test dann auch noch immer auf der selben Strecke und möglichst ähnlichen Bedingungen (Wind etc.) wiederholt, hat man ganz ohne Wattmeter einen schönen Indikator für die Leistungsentwicklung!
 
Ich hab erst gerade damit angefangen mich da rein zu lesen...warum wäre bei FTP Betimmung über den Puls die 30min Variante besser?
 
Ich hab erst gerade damit angefangen mich da rein zu lesen...warum wäre bei FTP Betimmung über den Puls die 30min Variante besser?

Die FTP (Functional Threshold Power in Watt ) ist ein Marker für die aerobe Leistungsfähigkeit. Sie ist statistisch korreliert (d.h. nicht identisch) mit MLSS/LT/VT2 usw. und kann herangezogen werden, um Trainingsbereiche aus ihr abzuleiten (z.B. die Coggan-Power-Levels, siehe auf der der Trainingpeaks.com-Website). "Goldstandard" für die FTP-Messung ist ein etwa 60 min. langes Zeitfahren (auf der Google-Wattage-Liste gibt es gerade einen sehr länglichen Fred darüber, ob der "Goldstandard" unbedingt genau 60 min sein müssen, aber diese Details ersparen wir uns mal hier ...). Ein so langes Zeitfahren ist aber praktisch schwierig umzusetzen, man braucht eine passende Strecke, muss ausgeruht und hoch motiviert und noch das richtige Tempogefühl (neudeutsch „Pacing“) haben, um über die 60 min. die optimale Leistung abrufen zu können, ohne zu früh einzubrehcen oder am Ende "noch Körner übrig" zu haben. Außerdem ist ein so langes Zeitfahren ermüdend, man kann am nächsten Tag nicht einfach weiter in einem harten Intervallprogramm machen.
Auch wenn die 60 min. der Goldstandard sind, werden daher verschiedene andere Verfahren angewandt, um die FTP zu schätzen, z.B. durch mehrere kurze Zeitfahren, die im CP-Modell nach Monod und Scherer ausgewertet werden, oder durch ein kürzeres Zeitfahren, dass man dann umrechnet. Eine Faustregel für diese Umrechnung sagt etwa, dass die FTP im Durchschnitt 95% der Leistung in einem 20 min.-ZF entspricht. Daher wird vielfach der Wattwert über 20 min. *0,95 als FTP-Schätzer verwendet. Da aber über 20 min. nicht nur der aerobe Stoffwechsel relevant ist, sondern auch der anaerobe einen signifikanten Beitrag zur Energiebereitstellung leisten kann ist dieses Verfahren ungenau, denn je höher die anaerobe Kapazität eines Sportlers, desto weiter werden FTP und 20 min.-Leistung auseinander liegen, desto weniger stimmt die Faustregel P@20min.*0,95 = FTP (wie hoch die anaerobe Kapazität ist hängt insb. von Genetik, Muskel-Faser-Zusamensetzung und Trainingshistorie eines Radsportlers ab, Sprinter haben eine höhere anaerobe Kapazität als typische Bergfahrer).

Wenn man nicht mit Wattwerten und darauf basierenden Trainingsbereichen arbeitet, weil man keinen Powermeter besitzt, braucht einen das Problem, wie nah ein 20 min. Zeitfahren an der FTP liegt nicht weiter zu interessieren, dann geht es nur darum, möglichst einfach eine HF zu ermitteln, die sich für die Ableitung von Trainingsbereichen eignet. Theoretisch könnte man dazu auch ein 60 min.-ZF machen, aber erstens ist das, wie oben ausgeführt, sehr schwierig. Ohne Powermeter als Hilfe für die Temposteuerung dürften wahrscheinlich nur gelernte Zeitfahrer so ein 60 min.-Zf auf Anhieb gleichmäßig auf den Asphalt bekommen. Außerdem sind die von Coggan in seiner Tabelle zu den Power-Levels angegebenen HF-Werte eh mehr oder weniger ein Abfallprodukt, im Mittelpunkt standen bei der Entwicklung die Wattwerte.

Ich halte es daher für sinnvoll, statt der Coggan-Levels bei Hf-gesteuertem Training auf Methoden zur Bestimmung der Trainingsbereiche zurückzugreifen, die mit weniger Aufwand umzusetzen sind und ursprünglich auch für das Anwendungsfeld Hf-Messung erdacht wurden. Da scheint mir das Verfahren von Friel eine Möglichkeit. Es gibt noch weitere, z.B. die Karvonen-Methode, die ebenfalls brauchbare Ergebnisse liefern. Wichtig ist, dass man bei der Bestimmung irgendwelcher HF-Werte und der Ableitung der Trainingsbereiche methodisch konsistent bleibt und nicht Testverfahren und Berechnungen miteinander kombiniert, die nicht zusammen entwickelt wurden, sonst kommen dabei unbrauchbare Ergebnisse heraus!

Eine Anmerkung zum Abschluss: Bei allen(!!!!) Methoden zur Bestimmung von Trainingsbereichen (auch bei laborgestützten Methoden wie Spiroergometrien) ist es von elementarer Wichtigkeit, zu verstehen, dass die Zahlen, die dabei herauskommen (egal ob Watt oder HF), nicht als exakte Wissenschaft fehlzuinterpretieren sind, sondern nur als Anhaltspunkte dienen sollen. Trainingsintensität und körperliche Reaktionen wie Stoffwechsel verlaufen in einem Continuum, die Unterteilung in Trainingsbereiche ist als Beschreibung und Orientierung für die Trainingspraxis zu verstehen, nicht als in Stein gemeißelte Gesetzmäßigkeiten, die es um jeden Preis einzuhalten gilt.
 
es ist übrigens immer sehr schwierig im Training ein aussagekräftigen Leistungstest zu machen. Man wird in der Regel nie sie maximal mögliche Leistung erreichen, einfach weil man dafür nicht die notwendige Motivation ausbringt.
Am besten wäre es wirklich werte aus einen kompetitiven Einzelzeitfahren zu nehmen.
Ich habe leider kein Powermeter und kann deshalb nicht mit Beispielzahlen dienen. Aber ich hab mich mal eine Saison auf 10km Läufe spezialisiert. Laufen ist deshalb ein gutes Beispiel weil es hier einen linearen Zusammenhang zwischen Speed und Leistung gibt.
Und da war es so das ich im Training etwa 5 /km sekunden langsamer war als im Wettkampf. Bzw das ich das 10km Renntempo im Training nur 5 km lang durchhalten konnte. das heisst man muss seine Trainingsleistung kritisch bewerten.
Wenn man z.b. noch die Leistungen im Intervalltraining dazu nimmt, eventuell noch HF dann bekommt man ein Gesamtbild mit dem man dann seine aktuelle Leistungsfähig einschätzen kann.
 
Kann ich nur so unterschreiben.. beim rennen is das was ganz anderes, man fährt einfach über punkte hinweg, wo man eigentlich sagt nööö tut zusehr weh..
 
Zurück
Oben Unten