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Graveln oder nicht Graveln...

Waldi61

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... ist hier die Frage. Oder auch: weder Fisch noch Fleisch.

Für Commuter auf Asphalt, Waldwegen, Wirtschaftswegen: Keine Frage, super. Aber sonst?

Bin am Wochenende zum ersten Mal auf so ein Teil gestiegen. Streng genommen kein Gravel, sondern ein CX-Rad, eine ältere Möhre mit Cantilever-Bremsen, 33mm Schalbe X-One Reifen, SPD-Pedalen und für heutige Zeit leicht eingeschränkten Übersetzungsverhältnissen (36x25 als kleinster Gang :oops:).

Habe dann eine 50 km Tour unternommen. Ca. 10 % Asphalt, Rest unbefestigt, mal Waldwege, mal Trails auf Feldern oder im Wald.

Auf Asphalt super. Auf unbefestigtem Grund auch gut, solange es sich um schön plane Waldwege handelte. Nur leider tummelten sich dort sonntags auch massig Spaziergänger und - vor allem - frei laufende Hunde, gefühlt 2 bis 3 pro Frauchen.

Aber der große Rest, da, wo es eigentlich interessant wurde? Mit vergleichweise schmalen Reifen, schmalem Lenker, ohne gefederte Gabel und mit Klickschuhen? Das war für einen unbedarften Rennradler sehr unentspannt.

Mein Fazit: Für Multi-Terrain braucht man auf jeden Fall breitere Reifen. Und keine Klicks. Oder gleich MTB (was ich für mich entschieden habe).

Was Cantilever angeht: Durchaus angenehm auf geschotterten Abfahrten - kraft eingebautem ABS ;).
 
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Mein Fazit: Für Multi-Terrain braucht man auf jeden Fall breitere Reifen. Und keine Klicks. Oder gleich MTB (was ich für mich entschieden habe).
Ich frage mich sowieso, wie man (Marathon-)MTB und Gravelbike gegeneinander abgrenzt.

Wenn betrachtet, dass es nun mal diese beiden Kategorien gibt, dann würde ich jenseits von irgendwelchem Wettkämpfen für verwurzeltes oder verschlammtes Terrain (also alles, wo man sich Stollenreifen und Federung wünscht) ein Marathon-MTB nehmen bzw. umgekehrt mit einem Gravelbike micht auf geschotterte oder Waldwege beschränken.
 
Alles eine Frage der Fahrweise. Und natürlich des Luftdrucks in den Reifen.
Wenn man erwartet, auf schlechten Wurzeltrails oder uralten, grob geschotterten Forstpisten ähnlich komfortabel wie mit einem MTB zu rollen, ist das natürlich eine Enttäuschung.
Mit richtig wenig Druck im Reifen und viel aus dem Sattel gehen macht es dann plötzlich doch ziemlichen Spaß!
 
Hm, lacht mich gern aus, aber mir tut mein schönes (Gravel)Rad einfach leid, wenn es so durch Matsch oder über Wurzeln gedroschen werden soll. Im Ernst, ich hab das mal versucht, weil das ja jetzt alle so machen. Aber für mich ist das nix. Gerade jetzt im Herbst durch den Wald: Man sieht vor lauter Blättern nicht einmal, wo genau der Weg langgeht, von Wurzeln, Ästen, Löchern ganz zu schweigen. Da will ich nicht herumbalancieren, sondern durchbrettern, und genau DAS bereitet mir mit dem "guten" Rad regelrecht seelische Schmerzen. Und körperlich hat 'ne Federgabel auch was für sich...
Also für mich:
Matsch, Wurzeln, Gelände: Mountainbike
Straße und mal ein Wald- oder Feldweg bzw. Arbeitsweg bei nicht so schönem Wetter: Gravel
Genusstouren, lange Ausflüge, sportliche Herausforderungen: Rennplaste
 
Für mein Verständnis ist das aber auch nicht wirklich das Terrain fürn Gravel. Gut, man kann es dazu tatsächlich missbrauchen, aber dann ist es genau das. :)
Na ich hab hier die Strecken der Bioracer Cross Serie vor Augen, das tut echt schon beim Zuschauen weh...
:eek:
 
...Man sieht vor lauter Blättern nicht einmal, wo genau der Weg langgeht, von Wurzeln, Ästen, Löchern ganz zu schweigen. ...

Das war gestern auch so ein Problem, dick mit Blättern bedeckte Wege / Trails. Normal kann man das Vorderrad ja mal kurz über so eine Wurzel lupfen, nur halt nicht wenn man sie nicht sieht... Als Ersatz für fehlende Federung müsste man da wahrscheinlich schon 40+ cm Reifen tubeless mit 2 Bar fahren...
 
Stimmt, das ist momentan ein Problem. Aber in ein paar Wochen hat es sich erledigt. Da liegt dann Schnee...🤪
 
Ich frage mich sowieso, wie man (Marathon-)MTB und Gravelbike gegeneinander abgrenzt.
'was der Bauer nicht kennt...' - oder viele Leute behaupten sie würden kein Gravelbike brauchen, bis sie eines haben ;)
der Einsatzbereich und vor allem der Aktionsradius ist schon sehr verschieden - mit dem Mtb (29er Hardtail) würde ich zB. nie 50 km auf Asphalt fahren um dann ins Gelände zu gehen, mit dem Gravelbike kein Problem. Fürs Wintertraining mit Schutzblechen, Reisen mit Gepäck ist das Gravelbike auch besser geeignet als das Mtb. Ausserdem bietet es super Abwechslung zum RR-fahren, man kann unbekanntes Gebiet erkunden, weil man (zumindest in meiner Gegend) immer irgendwie durchkommt.
 
Nur weil ein Gravel Bike als Allrounder bezeichnet wird, heißt es nicht, dass man damit überall fahren sollte. Für mich ist ein Gravel genau richtig, da mir ein RR zu langweilig und ein MTB zu träge ist. Ich kann damit zur Arbeit pendeln, RTF fahren und durch den Wald brettern - perfekt.
 
40mm
Auf Asphalt super. Auf unbefestigtem Grund auch gut, solange es sich um schön plane Waldwege handelte
Genau
10 % Asphalt, Rest unbefestigt, mal Waldwege, mal Trails auf Feldern oder im Wald.
Das ist dann eher CC MTB Terrain.

Ich bin vom MTB zum Graveln gekommen. Es erlaubt mir eine ganz neue Welt zu erfahren: Asphalt macht einen Heidenspass aber ohne die Angst bei einem Schotterstück nicht mehr weiterzukommen.

Wer von der Straße kommt und auf Trails will sollte aber lieber gleich zum MTB greifen.

Ist aber alles auch keine neue Weisheit.
 
Ich bin meine ganze Jugend mit einem MTB gefahren, das weder hinten noch vorne eine Federung hatte. Natürlich geht das und auch ganz ohne Probleme. Das ist alles nur eine Frage der Fahrtechnik. Heute ist man natürlich verwöhnt von der ganzen Federung und hat seine Technik entsprechend entwickelt.
Hier sieht man z.B. wie einfach das geht, wenn man seine Technik anpasst, bzw. entsprechend schult.

(1) TEST RIDING THE CANYON INFLITE CYCLOCROSS BIKE (on the mtb track!) - YouTube
 
Hier sieht man z.B. wie einfach das geht, wenn man seine Technik anpasst, bzw. entsprechend schult.
Cooles Video.

Natürlich geht das und Cyclocross gibt es ja auch schon seit ich denken kann und ich stamme wohlgemerkt aus der Prä-MTB Zeit.

Aber solche Strecken machen mir mit dem MTB mehr Spass

Nachdem ich #14 geschrieben habe gehe ich sogar noch einen Schritt weiter. These:

Ein Gravel ist ideal für einen Mountainbiker der in Richtung Road gehen will.

Für einen Rennradfahrer, der mehr Gelände will wäre vielleicht eher gleich ein XC MTB zu empfehlen.
Da ist das Gravelbike einfach so nah am Endurance RR dass der Unterschied gar nicht die Investition rechtfertigt.

(Übrigens ist das Unterforum Gravel im MTB-Forum ja auch sehr aktiv, was meine These unterstützt.)
 
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Cooles Video.

Natürlich geht das und Cyclocross gibt es ja auch schon seit ich denken kann und ich stamme wohlgemerkt aus der Prä-MTB Zeit.

Aber solche Strecken machen mir mit dem MTB mehr Spass

Nachdem ich #14 geschrieben habe gehe ich sogar noch einen Schritt weiter. These:

Ein Gravel ist ideal für einen Mountainbiker der in Richtung Road gehen will.

Für einen Rennradfahrer, der mehr Gelände will wäre vielleicht eher gleich ein XC MTB zu empfehlen.
Da ist das Gravelbike einfach so nah am Endurance RR dass der Unterschied gar nicht die Investition rechtfertigt.

(Übrigens ist das Unterforum Gravel im MTB-Forum ja auch sehr aktiv, was meine These unterstützt.)

Es kommt ganz einfach auf die Reifenbreite, den Untergrund und das Gelände an und ist somit höchst individuell.
Ist ja auch völlig wuscht, am besten hat man eh n Rennrad, n Gravel und n MTB ;)
 
mit dem Mtb (29er Hardtail) würde ich zB. nie 50 km auf Asphalt fahren um dann ins Gelände zu gehen, mit dem Gravelbike kein Problem.
Ernstgemeinte Frage: Was stört Dich beim MTB auf Asphalt? Die Geometrie? Oder eher die Reifen.

Ich hab so ein Oldschool-26"-Hardtail. Da sitze ich nicht so viel anders drauf, als auf meinem Endurance-Bike. Trotzdem ist es auf Asphalt Sche... und das ist der Grund, warum ich jetzt ein Endurance-Bike habe. Aber das Problem sind hier die Reifen (Rocket Ron). Mit gemäßigteren Reifen würde das MTB auch auf der Straße gut laufen. Das Endurance hat ganz leicht profilierte Straßenreifen und geht aus Asphalt super, abseits der Straße ist aber jenseits von Waldautobahnen für mich Schluss (gut, ich bin auch ein lausiger Fahrer). Mit Stollenreifen ginge sehr viel mehr, aber dann liefe es auf Asphalt genauso Sche... wie das MTB.

Also die 50km Anreise über Asphalt, um dann Trails zu fahren, sind immer doof, egal mit welchem Bike.

besten hat man eh n Rennrad, n Gravel und n MTB
Eine etwas abgespeckte Variante wäre: 'n Endurance und 'n MTB. Das Endurance ist für mich der perfekte Kompromiss aus Rennrad und (leichtem) Gravel. Das MTB ist für den Rest; ich müsste es mal wieder rausholen...
 
Ich bin zeitweise sehr viel MTB gefahren und kann mich an eine Tour im Karwendel erinnern. Ich wurde während eines langen Anstiegs von zwei Leuten überholt, die mit alten Starrgabelrädern und vergleichsweise schmalen Reifen unterwegs waren - abends traf ich die beiden auf der Hütte wieder.

Mich hat das nachhaltig geprägt. Je nach Gegend ist ein MTB zu 90% oder so Overkill. Der Großteil der Strecken braucht weder eine Vollfederung noch zweieinhalb Zoll fette Reifen. Man ist also überwiegend mit einem viel zu schweren Gerät unterwegs, jedenfalls hat sich das immer so angefühlt.

So gesehen ist (für mich) ein CX die optimale Lösung. Schnell und leicht, auf guten Wegen dem MTB haushoch überlegen und auf den wenigen technischen Passagen fährt man halt etwas langsamer und/oder gleicht fehlendes Reifenvolumen durch eine gute Fahrtechnik aus. Im Ergebnis steigt der Genussfaktor erheblich!
 
Je nach Gegend ist ein MTB zu 90% oder so Overkill.
Ich schätze an meinem 26"-Hardtail, dass es sich trotz des 2kg höheren Gewichts handlicher anfühlt als mein Endurance. Ich denke, das liegt ganz erheblich an den kleinen Rädern. Und als Zweitrad hat es Plattformpedale, da fühle ich als wenig versierter Fahrer mich einfach sicherer abseits der Straße.

Dürfte ich nur ein Rad haben, ginge das Hardtail weg, weil da, wo ich fahre, käme ich eigentlich auch mit dem Endurance durch. Zur Not halt mit Gravel- oder womöglich CX-Reifen, evtl. auf einem zweiten LRS.
 
Selbst angesichts aller Scheußlichkeiten des Radhandels ist eine solche Ansammlung von Halbtauglichem der absolute Tiefpunkt. Kommerz-Trolle und Konsum-Trolle jubeln arm in arm.

Ganz wichtig: Mit Verachtung und Herabsetzung auf alles lauern, was nicht dem
dernier cri folgt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Rennlenker ermöglicht mir mehr Abwechslung.
Ja das und bei mir zudem insbesondere auch eine ganz andere Körperhaltung.

Also zumindest mein Gravel ist in der Geometrie dem Endurance vom selben Hersteller sehr ähnlich weicht aber was die Körperhaltung angeht schon deutlich vom Race XC MTB ab. (Gestreckter und mit mehr Überhöhung.)
 
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