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Ein Nummernschild für jedes Fahrrad?

DerBergschreck

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Aktueller Artikel dazu in der Zeit:

https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-09/radfahrer-kennzeichen-pflicht-pro-contra

Dürfte im Strassenverkehr wenig bringen. Wenn mich ein Aut beim rechts abbiegen überseiht und ich ne Vollbremsung hinlegen muss, bringt mir die Kenntnis des KFZ Kennzeichens auch nichts, solange ich keinen Zeugen habe. Erstattet man Anzeige, wird das Verfahren eingestellt. Umgekehrt würde es dann genauso sein.
 
Vielleicht krieg ich dann mehr Respekt vor roten Ampeln am Sonntag Morgen. ;)
 
Ich frage mich, was das eine (Kennzeichen) mit dem anderen (Respekt für Radfahrer) zu tun hat?

Und wie ich die Deutschen kenne, wird dann die Kennzeichenpflicht eingeführt, weil es dem Staat nichts kostet, und das andere auf die lange Bank geschoben, weil man da Geld in die Hand nehmen muss. (zB Umgestaltung der Radverkehrsanlagen)
 
...wie ich die Deutschen kenne, wird dann die Kennzeichenpflicht eingeführt, weil es dem Staat nichts kostet, und das andere auf die lange Bank geschoben, weil man da Geld in die Hand nehmen muss. (zB Umgestaltung der Radverkehrsanlagen)

Natürlich kostet es den Staat Geld, wenn eine Kennzeichnungspflicht für Fahrräder eingeführt würde:
Irgendwer muß das Plus der angezeigten Vergehen ja auch bearbeiten. Und irgendjemand muß ja auch kontrollieren,
ob die Kennzeichen an den Fahrrädern vorhanden sind.
Als ein Nachbar vor kurzem eine Ruhestörung bei der Polizei anzeigte, wurde ihm von dort entgegnet:
"Kann dauern. Für den gesamten Norden Hamburgs haben wir derzeit 2 Streifenwagen."
Das wird dann in der praktischen Umsetzung sicher lustig. ;)
...Wenn mich ein Aut beim rechts abbiegen überseiht und ich ne Vollbremsung hinlegen muss, bringt mir die Kenntnis des KFZ Kennzeichens auch nichts, solange ich keinen Zeugen habe. Erstattet man Anzeige, wird das Verfahren eingestellt. Umgekehrt würde es dann genauso sein.
Das ist nicht der Punkt. Mit derselben Argumentation könnte auch ein Kfz-Fahrer behaupten, daß die Kennzeichen an seinem Fahrzeug abgeschafft gehören !
Es geht bei der Einführung der Kennzeichnungspflicht für Radfahrer um die Disziplinierung einer Randgruppe, die - im Gegensatz zum Kfz - ein eher geringes Gefährungspotential darstellt.
Wir brauchen uns darüber eigentlich nicht zu unterhalten. Das wird hierzulande nicht passieren. Da bin ich ziemlich sicher.
Und selbst wenn, könnte man - wohl mit guten Erfolgsaussichten - dagegen klagen.
 
Ja , und dann brauchen wir neue Verkehrsämter zu Kennzeichenverwaltung, da ist ja so schon "landunter" , und zum TÜV müssen wir dann auch , sonst kein Kennzeichen , wo sind wir denn hier , traumhaft das ganze .
 
Das ist nicht der Punkt. Mit derselben Argumentation könnte auch ein Kfz-Fahrer behaupten, daß die Kennzeichen an seinem Fahrzeug abgeschafft gehören !

Bei grösseren Unfällen/Schäden, also meistens zwischen zwei KFZ, macht ein Kennzeichen schon Sinn, weil es dann oft mehrere Zeugen gibt.
Aber bei den im Radverkehr eher "kleinen" Problemen wie eben Rechtsabbbiegen, Vorfahrt nehmen durch KFZ wird nicht genug Aufmerksamkeit erzeugt um andere Zeugen zu finden. Das geht alles sehr schnell, ist im Vergleich zu einer KFZ Kollision leise und keiner hats gesehen. Als betroffener Radfahrer steht man in solchen Situationen meistens allein da.
Umgekehrt isses genauso: wenn ein Radfahrer einem Autofahrer den Rückspiegel demoliert würde auch hier ein eventuelles Kennzeichen kaum so schnell gesehen wie er/sie davongeradelt ist.

Ich fahre ja mittlerweile so, als wenn ich unsichtbar wäre und verzichte dann auch manchmal auf meine Vorfahrt. Ist besser für die Lebenserwartung.
 
Den Artikel habt ihr aber alle nicht gelesen - oder?
Oder vielleicht gelesen - aber nicht verstanden?

Der Artikel ist eher als satirische Provokation zu verstehen, denn als echte Forderung nach Nummernschildern......

Die Dame beim PRO möchte, dass auch Radfahrer gerne ein Nummernschild wie bei den Autos haben möchten, wenn sie dann auch dieselben Befugnisse wie die Autos haben:
Was soll ein Nummernschild ..... ändern?
Ich stelle mir einen Deal vor: Wir, die Radfahrerinnen und Radfahrer, gäben eins der wenigen Privilegien auf, die wir haben, nämlich unsere Anonymität. Jedes Vergehen, selbst die vermeintlichen, könnte dann mit der Radbesitzerin in Verbindung gebracht werden. Es wäre ein Bekenntnis dazu, ebenso wie Autofahrer zur Verantwortung gezogen werden zu können. Im Gegenzug bekämen wir dieselben Rechte, in allen Städten und Kommunen. Radfahrer würden nicht mehr auf bucklige Radwege abgeschoben oder ohne Schutzstreifen zwischen Autos alleingelassen, sondern hätten in der Verkehrsplanung die gleiche Priorität wie Autofahrer.
Damit meine ich: Tempo 30 in Innenstädten. Höhere Strafen fürs Falschparken, weil es für Radfahrer gefährlich ist, wenn sie von ihrem Radstreifen auf die Autospur ausweichen müssen. Überhaupt Radwege, die so breit sind, dass schnelle Fahrerinnen die langsamen überholen können, ohne in den Autoverkehr ausweichen zu müssen. Dazu Fahrradstellplätze nicht nur an Bahnhöfen, sondern in ausreichender Zahl überall in den Städten. Kreuzungen, die so gestaltet sind, dass Autos, vor allem Lkw, nicht rechts abbiegen können, ohne die Radfahrer zu sehen.
......
Ein schöner Nebeneffekt des Deals wäre, dass es weniger aggressive Radler gäbe. Allerdings nicht nur, weil sie im Zweifel schneller mit einer Anzeige rechnen müssten, sondern weil aggressives Verteidigen eines zu kleinen Reviers nicht mehr nötig wäre, um im Straßenverkehr zu überleben.
........
Wenn erst ein Nummernschild den Fahrrädern die Autorität verleiht, die ihnen zusteht: her damit.
......
Und der Herr beim CONTRA möchte kein Nummernschild mit einer sehr schönen Begründung
Der Radler muss selbst sehen, wie er sicher ankommt. Er berücksichtigt die eigene Verletzlichkeit bei seinem Verhalten. Es gehört zur Kultur des Stadtverkehrs, dass Radfahrerinnen die sich ihnen bietenden Spielräume nutzen, um voranzukommen: auch mal durchschlängeln, mal über den Gehweg abkürzen, auch mal bei Rot fahren, wenn wirklich keiner gefährdet wird. Diese Möglichkeiten sollten Radler weiter haben.
....

Und da das, was die Dame sich "erträumt", ohnehin nicht kommt, wird weiterhin nach der schönen Begründung des CONTRA-Herren gefahren :daumen:

Ansonsten ist der Artikel mal wieder eine schöne Gelegenheit, die Denke des deutschen Auto-Michls in den Kommentaren zu studieren - dafür war er als Provokation aber auch gedacht......:bier:
 
...Der Artikel ist eher als satirische Provokation zu verstehen, denn als echte Forderung nach Nummernschildern......
Nö. Da hast dann Du irgendwas falsch verstanden: "Satire" sicher nicht. Dann würde das ganze unter einer anderen Rubrik veröffentlicht.
Bei der "Süddeutschen" etwa das legendäre "Streiflicht". So "provozierend" finde ich das alles auch gar nicht wirklich - und ich bin ja (selten)
auch Autofahrer.
Schön fände ich es allerdings, vielleicht mal über die Einführung einer "Haftpflichtversicherung für alle" nachzudenken.
Das Kennzeichen und die zuverlässige Feststellung der Identität nützen ja gar nichts, wenn der Radfahrer nicht zahlen kann,
weil er keine Versicherung hat. Diese ist hierzulande für Radfahrer und Fußgänger nicht verpflichtend.
Sollte geändert werden. Das wäre mal ein Fortschritt.
 
Ach, da machen sie wie beim Mofa ein Versicherungskennzeichen daraus. Dann haben die Versicherungen die Arbeit mit der Ausgabe und gleichzeitig eine neue Einnahmequelle.
Ne Versicherungspflicht wäre sicher nicht das verkehrteste. Jeder verantwortungsbewuste Mensch sollte eh Haftpflichtversichert sein. Und die jenigen welche es nicht freiwillig tun sollten dazu gezwungen werden, ergo auch als Radfahrer. Es gibt genug Fälle wo durch rücksichtsloses Verhalten Andere geschädigt werden, dann aber beim Verursacher nichts zu holen ist. Ich bin sogar dafür eine Haftpflichtversicherung zu Pflicht für jeden zu machen. Auch ein Fußgänger kann mir ins Rad laufen.
 
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