AW: Tabufrage: Einkaufspreis des Händlers?
Hallo Pave,
also dann gehen wir es mal so an:
Für normale Verschleißreperaturen brauchtst Du immer wieder:
- Imbussschlüsselset
- Kettenpeitsche
- Kettennieter
- Bautenzugzange
davon sollten die Imbussschlüssel und der Kettennieter sowieso in jeder Satteltasche stecken.
Spätestens beim Alpencross oder bei langen einsamen Touren.
Der Rest kostet nicht die Welt und Bautenzugzange, Innenlagerschlüssel und
Drehmomentschlüssel kann man sich zusammen
mit Freunden anschaffen. Die braucht man höchstens einmal im Jahr.
Fräse, Rahmenlehre und Schaltaugenlehre brauchst Du höchstens beim Aufbau eines Rahmens bzw. nach einem Unfall.
Beim Aufbau eines Rahmens sollte dieser schon vorbereitet kommen, genauso wie ich normalerweise mit dem Händler ausmache,
das die Lagerschalen des Steuersatzes schon eingepresst werden. Aus diesem Grunde kaufe ich einen Rahmen auch bei einem
Händler
Für einen Zentrierständer und
Montageständer gibt es Bauanleitungen im Internet, wenn es sein muss.
Die kann man sich auch mit Freunden zusammen anschaffen und bei Bedarf dann austauschen.
Ausserdem kenne ich keinen Händler aus meinem Umfeld, der STIs oder Ergos zerlegt.
Ich weiss nicht, ob Du da einen kennst.
Ich selber habe gerade 7 Räder im Einsatz. Das geht vom Stadtrad über bis zum Wettkampfrad und habe mich nach und nach
mit
Werkzeug und den Handgriffen beschäftigt.
Ausserdem ist das
Werkzeug im Vergleich zum Auto spottbillig und rechnet sich bei mehreren Räder und der entsprechenden
Kilometerleistung in einem Jahr.
Wenn ich da für einen Kassetten-/Kettenwechsel einfach mal inklusive des Mehrpreises der Kassette/Kette einfach mal 20 Euro Aufpreis zum
Versender rechne, kann man sich mit der Zeit die Teile heimholen.
Da kann sich jeder perönlich ausrechnen, wann der Break-Even erreicht ist.
Was ich deutlich machen wollte, war:
1. Die kleinen Händler sind nicht unbedingt die großen Gewinner im Radbusiness und manche haben einfach falsche Vorstellungen,
von dem was am Schluß übrig bleibt
2. Ich finde es ein Armutzeugnis, wenn man kleine Reperaturen am Rad nicht selber vornehmen kann. Da wollen alle das teuerste Material und
kennen sich mit den einfachsten Handgriffen nicht aus. Das ist immer wieder recht lustig im Frühjahr auf Malle.
Ich kenne kaum Leute aus dem Mountainbikelager, die ähnlich drauf sind. Scheinbar ist die Einsamkeit der Bergwelt eher
motivierend, sich mit der Technik auseinanderzusetzen.
3. Ich verlange von niemanden, das er sein Rad selbst aufbaut, aber im Vergleich zum Mountainbike (Federgabelwartung, Scheibenbremse usw.)
ist die Rennradtechnik
wirklich primitivst.
4. Bis auf Bergwerk hat noch kein Radanbieter, die Garantieleistung an einen ähnliches Kundendienstintervall wie beim Auto
gebunden. Darum kann man da wenigstens noch selber schrauben.
Stephan