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Seidel Naumann Germania No°49

velojunk

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Augsburg
Servus Allerseits,
nach langem Hin und Her konnte ich nun endlich meinen Vater davon überzeugen mir sein angefangenes Projekt, ein Seidel Naumann No°49 von 1925 oder 1927 zu überlassen.
Ich habe hier mal ein paar Bildchen gemacht.
Dabei sind auch zwei Katalogbilder. Das eine von 1925, das andere von 1927.
Mich würde interessieren, welches der beiden ihr hier vermutet. Ich sage dann mal, welches ich vermute :p .
Ich habe, wie man im Hintergrund auch sieht passende Laufräder mit Holzfelgen und Torpedorücktrittbremse.
Auch das passende Emblem ist dabei.
Wie man erkennen kann, wurde der Rahmen professionell Lackiert und Liniert. Ich habe auf die verchromung der Gabel aus kosten- und Umweltgründen verzichtet :)
Kann mir auch wer erklären, ob das mit dem Loch an den Ausfallenden in dieser Zeit normal war?
Bekomme meine Achse da niemals rein :) Brauche ne kürzere.
Mir fehlen nun Sattel, Lenker/Vorbau, Pedale (Hacken habe ich) sowie evtl ne Vorderbremse.
Wer kennt sich aus, will mir Tipps geben oder helfen. Würde mich sehr freuen mein zweite Naumann aufbauen zu können.
Nun aber Bilder:







1925

1927
 

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Re: Seidel Naumann Germania No°49
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Gruß aus Franken
 
Danke. Da hab ich vor nem halben Jahr mal nachgefragt. Kam nie ne Antwort :(.
@ JUR: danke für die pedalinfos.
1925 Denke ich auch. Wegen der bahnausfallenden. Wieso kommst du drauf, dass die Gabel nicht passt?
 
Seidel und Naumann war übrigens eine Dresdner Firma,
die vor allem durch die Herstellung von Schreibmaschinen wie dem beliebten Modell "Erika" bekannt wurde. Auf meinem Schreibtisch steht auch so ein treues Gerät. Nach der Verstaatlichung wurde die Erika noch bis nach der Wende produziert. Der letzte Rest der Produktion, Blindenschreibmaschinen, lief noch bis vor kurzem am Stammbetrieb in DD-Freidrichstadt. Inzwischen steht das Werk weitestgehend leer.
Grüße,
Albrecht.
 
Die Gabel paßt schon. Ich meinte die Löcher in den Gabelausfallenden, die mit "Radauslösung" (1927) wenig sinnvoll wären. Die "Radauslösung" scheint ja vermutlich so etwas wie eine Knebelmutterbefestigung zu sein. Die Gabel am 1927er müsste dann die auch heute noch üblichen offenen Ausfallenden haben. Desshalb ist meine Vermutung, daß Dein Naumann von 1925 ist.
 
... Kann mir auch wer erklären, ob das mit dem Loch an den Ausfallenden in dieser Zeit normal war?
Bekomme meine Achse da niemals rein Brauche ne kürzere

Velojunk, derartige Achsaufnahmen an der Vordergabel waren zu der Zeit durchaus verbreitet. Dafür benötigst Du eine Nabe mit Steckachse

Von der Rahmennr. scheint ja 1927 ganz gut zu passen. Was mich allerdings stutzig macht ist die Verschraubung der Sattelstreben an der Sattelstützenklemmung. In den 1920ern war eigentlich -durch Bastide als Vorreiter- die Verlötung der Sattelstreben auch in Deutschland ein wichtiges Kennzeichen der echten Rennräder (im Gegensatz zu vielen Halbrennern). Das gerade an einem S&N-Renner dieses Merkmal nicht verwirklicht ist, genauso wie hintere Ausfaller entgegen den hier verwendeten horizontalen nach hinten offenen Achsaufnahmen (vulgo Bahnausfallenden) wundert mich. Vielleicht ist mit Radauslösung ja gerade das nach vorne offene Ausfallende gemeint, ich kann es auf dem Katalogbild nicht erkennen.
Und gut, dass Du die Verchromung unterlassen hast. Die kam bei Fahrrädern erst so richtig in den 1930er Jahren auf. An diesem Rad wäre die Vernickelung der Blankteile richtig, steht ja auch im Katalogtext.
Schöne Grüße,
Christoph
 
Kann ich so ne stevkachse in jede Nabe aus dieser zeit bauen, oder Brauch ich dazu die passende Nabe?
Woran erkennst du an der rahmennummer das Baujahr??? :)
 
Hallo velojunk,
Anhaltspunkte für das aus der Rahmennr. abgeleitete Baujahr geben mir Nickelbikes S&N und vor allem die bei fahrradsammler.de hinterlegte Datierungsliste. Dieses Projekt wird von Tilman Wagenknecht vorangetrieben, der sich als Dresdner durchaus mit Seidel & Naumann auskennt. Ich denke, dass er Dir bei deinem Rad mit Infos helfen kann.

Was die Nabe angeht, bin ich mir nicht sicher, ob es Umbausätze gab. Bei einer Steckachsennabe muss die komplette Lagerung in den Nabenkörper wandern, da die Achse ja keine Konen aufnehmen kann. Der Umbau einer herkömmlichen Nabe wäre also nur mit einer Hohlachse, durch die die Steckachse geführt werden kann, denkbar.

Schöne Grüße,
Christoph
 
Ich würde sagen dass du das Modell "1925" hast auch wenn das Rad von 1927 ist. Ein Katalog beschreibt ja die kommende Saison die oft im Sommerhalbjahr begann. Eventuell wurde Deine Rad kurz vor der Modellpflege des Modells 49 gebaut. Es gab eine Reihe von Firmen die in der zweiten Hälfte der 1920er ihre Straßenrennräder von nach hinten offenen Ausfallenden auf "modernere" nach vorne offene Ausfallenden umrüsteten. Ich würde bis zu dieser Umrüstung nicht von Bahnausfallenden sprechen, da Straßen- und Bahnräder bis zu diesem Zeitpunkt die gleichen, nach hinten offenen Ausfallenden, hatten. In der Vordergabel war eine normale (Renn)nabe eingabaut. Zur Montage bzw. Demontage werden die Gabelbeine auseinander gedrückt (Man steckt zuerst das eine Nabenende in die Gabel und drückt dann das andere Gabelbein auseinander und schiebt es über das andere Nabenende). Interessant wäre zu wissen, ob das Rad von Nickelbikes S&N (Modell 52) das Nachfolgemodell ist, da es bereits am Sattelrohr angelötete Gabelstreben besitzt. Rahmennummermäßig sind beide Räder ja nur 8000 Numern auseinander.

Schöne Grüße,

Sven
 
Danke für die sehr hilfreichen Infos.
Ich habe hier einen LRS mit alter Nabe. Die geht aber auf diese Art auch nicht rein. Zumindest, habe ich Angst, wenn ich die Gabel zu sehr dehen, dass sie bricht, oder sich verbiegt.
Bei gelegenheit mache ich mal Fotos.
 
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