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Schleifender Umwerfer und Vertrauensverlust ggü. Händler

TheTim97

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29 April 2020
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Hallo zusammen,

kurz vorweg: Ich lese schon eine ganze Weile still hier im Forum und in den Artikeln von Rennrad-News, aber das hier ist mein erster Post - also seid bitte gnädig mit mir (Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik sind immer gern willkommen!).

Ein paar Fakten: Ich habe mir Ende letztes Jahr ach einigem Hin und Her mein erstes Rennrad, ein Cube Attain GTC Race mit Shimano 105 R7000, bei einem CubeStore bei mir in der Nähe gekauft. Mit ein Grund dafür waren die positiven Erfahrungen, die ich bisher dort mit meinem Cube MTB gemacht hatte und dass ich als RR-Neuling die Fachkompetenz des Händlers in direkter Nähe zu meinem Wohnort haben wollte.

Nun zu meinem Problem:
Bereits nach den ersten Kilometern war das Rad letztes Jahr zur Beseitigung einiger Mängel noch einmal beim Händler: Darunter nicht richtig zentrierte Laufräder (Vorne und Hinten) und eine mMn schlecht eingestellte Schaltung mit schleifendem Umwerfer. Damals hat sich der Händler entschuldigt und meinte so hätte das Rad nie rausgehen dürfen und die Laufräder ordentlich zentriert und auch die Schaltung nochmal kontrolliert. Seiner Meinung nach sei diese aber richtig eingestellt gewesen. Damals dachte ich, ich wäre einfach zu blöd gewesen und hätte keine Ahnung gehabt.

Nach einigen hundert Kilometern in diesem Jahr mit einer Schaltung, mit der ich noch immer noch nicht richtig warm geworden bin habe ich mich mit der Thematik doch nochmal genauer beschäftigt. Aufgrund dessen bin ich der Meinung, dass die Schaltung bzw. der Umwerfer so einstellbar sind/sein sollten, dass unter Benutzung der Trim-Funktion jede mögliche Ritzel-Kettenblatt Kombination schleiffrei möglich sein sollte. Stimmt diese Annahme?

Ich bin einfach extrem verunsichert, ob es sich dabei um einen Bedienfehler meinerseits handelt (vielleicht bin ich ja zu doof zum richtigen Trimmen) oder die Schaltung tatsächlich noch mies eingestellt ist. Mir ist (auch vom MTB schon) bewusst, dass man die Kette möglichst nicht "quer fahren" sollte, aber nach dem Lesen der Shimano Manuals des Umwerfers und der STIs und dem Ansehen diverser Youtube-Videos (u. a.
und
) bestätigt sich eigentlich meine Annahme das grundsätzlich jede Ritzel-Kettenblatt-Kombi schleiffrei funktionieren sollte.

Ende der Woche geht das Rad nachdem ich nach Wochen endlich einen Termin bekommen habe sowieso nochmal zum Händler wegen schlecht gewickeltem Lenkerband (ist mir im letzten Jahr mit dickeren Handschuhen nicht aufgefallen) und der Tatsache, dass definitiv die Zugspannung für den Umwerfer nicht stimmt (lässt sich relativ einfach anhand der sich nicht im Lot befindenden Striche in entsprechender Trimmposition bestätigen, vgl. Umwerfer Manual S. 18). Vermutlich schaffe ich es deswegen auch nicht immer auf dem unteren Kettenblatt zu trimmen (ist scheinbar abhängig vom vorherigen Schaltverhalten).

Ich werde die Schaltung ja definitiv anschauen lassen, aber ich würde mir gerne durch euer Wissen/Erfahrungen ein wenig die Unsicherheit nehmen lassen und meine Ansicht bestätigt (oder im Zweifel wiederlegt) zu bekommen, weil ich auch durch die weiteren Mängel immer mehr das Vertrauen in den Händler bzw. dessen Werkstatt verliere ?

Viele Grüße und vielen Dank bereits im Voraus für eure Hilfe
Tim
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von rami

Hilfreich
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nur mal so gefragt. Wieso legst du nicht selber mal Hand an die Schaltung und stellst es selber korrekt ein. Theoretisch bist doch so schlau und hast den Durchblick. Ich würde ja keine paar Wochen mit was fahren was mich nervt und was ich selber in ein paar Minuten beseitigen könnte.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von rami

Hilfreich
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Hallo Tim,

ich fahre eine Ultegra 8000 mit 52/36 und 11-34 an einem Gravel.
Bei mir ist es so, dass nicht alle Gänge schleiffrei laufen. Da sich die Züge bei mir anfangs sehr gelängt/gesetzt haben (hinten ca. 1,5 cm! ; vorne ca. 1 cm) musste ich diese nachspannen und neu einstellen.
Ergebnis: Auf dem 36er Blatt geht alles. Auf dem 52er Blatt schleift es leicht bei den beiden größten Ritzeln. Damit kann ich gut leben und jetzt verstellt sich auch nichts mehr.
Siehe auch: https://si.shimano.com/pdfs/dm/DM-RAFD001-05-GER.pdf
Ab Seite 17 wird’s interessant.

Gruß Didi
 
Bei mir haben sich die Züge noch nie so gelängt. Das ist äusserst seltsam.
Musst vielleich einen mm nachlegen. Das klingt für mich eher, als waren die Schrauben nicht richtig angezogen.
@TheTim97 ich würde an deiner Stelle auch die Schaltung selbst einstellen.
Und bei vorne/hinten klein kann es schleifen, genauso bei vorne/hinten gross,.
 
Immer wieder erstaunlich, wie Geringfügigkeiten den Spaß am Fahren vermiesen können und dass obwohl oder eben weil die Räder neu sind.
Den meisten hier werden sich der Meinung von norman68 anschließen und schauen was der Kaffee macht und andere endlich auf die ultimative Lösung ihres (bislang verschwiegenen) Problems hoffen.
Das darf so sein, und wird vermutlich so bleiben – sonst wäre ich unter den Nachbarn auch nicht mehr der 'Fahrradgott' ?, wenn es unter den Mitmenschen nicht die technisch eher - sagen wir mal – Zurückhaltenderen gäbe.
Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Selbstverständlich muss eine schleiffreie Einstellung möglich sein!

Dein Händler wird vermutlich zunehmend genervt sein, denn der Verkauf des Komplettrads ist der eigentlich existenzsichernde Faktor seiner Unternehmung. Die Nacharbeiten einer schludrig durchgeführten Montage gehen zu Lasten des Zuvorgenannten.
Leider ist der zeitliche Druck bei der Montage teilweise sehr hoch und die Fertigkeiten der Mechaniker nicht immer auf dem besten Niveau. Beides zusammen führt zu sehr ärgerlichen, zeitfressenden und der Kundenbeziehung schadenden Folgen.

Kleines Beispiel: Vor einiger Zeit hat mein Arbeitgeber ein Finanzierungsmodell zum Kauf von Rädern für den Arbeitsweg seines Personals vorgelegt, was dann auch reichlich genutzt wurde. Mit für den Einzelnen unglaublich hohen Summen (2-3k €) wurde in Bikes verschiedener Ausführung investiert. Die Monate danach hatte ich unglaublich viel damit zu tun: "nur mal zu schauen, denn da ist irgendetwas komisch …". Montagefehler allerorten und NEIN – die Geltendmachung von Nachbesserung bei den Händlern war größtenteils keine Option, denn zur Hochsaison heißt es von deren Seite oft: "Ich kann Ihnen frühestens in 2 oder Wochen einen Termin …" Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass der zuvor überforderte Monteur sich nun für das Problem ausreichend Zeit nimmt, nicht allzu hoch.

Einzelfälle oder häufig Usus in der Branche? Dem Betroffenen egal, aber wie in Deinem Fall nervend.

Du hattest doch schon damit begonnen, Dir die Thematik zu erarbeiten – mach einfach weiter damit und probiere ein wenig rum und Du wirst sehen, so hochkomplex ist das Ganz nicht, aber Kleinigkeiten haben halt großen Einfluss auf das Ergebnis.
 
Versuche es selbst mal einzustellen. Immer genau merken, wo und wie viel man dreht. Ist kein Hexenwerk. Meine Schaltung kann ich auch schleiffrei fahren, machs aber wegen dem Schräglauf der Kette trotzdem nicht.
 
Da sich die Züge bei mir anfangs sehr gelängt/gesetzt haben (hinten ca. 1,5 cm! ; vorne ca. 1 cm) musste ich diese nachspannen und neu einstellen.
Lieber Didi, bevor mit diesen 'Infos' jemand beim Mechaniker vorspricht: Stahlseile 'setzen' sich nicht, dazu wäre Druck notwendig, der von einem Stahlseil nicht übertragen werden kann, ein Stahlseil kann sich auch nicht um 1-1,5cm längen, entweder du hast Gummizüge verbaut oder bei dir (=deiner Schaltung) sind ein paar Schrauben locker...;)
 
Da sich die Züge bei mir anfangs sehr gelängt/gesetzt haben (hinten ca. 1,5 cm! ; vorne ca. 1 cm) musste ich diese nachspannen und neu einstellen.

Mit Verlaub gesagt, aber kein Stahl-Zug kann sich um diese Länge dehnen. Dann saß entweder die Zughülle nicht richtig im Endanschlag des Rahmens/STIs, bzw. nicht richtig in der Endkappe und ist dann „reingerutscht“, oder die Klemmschraube war nicht richtig angezogen. 1-1,5 mm, okay, aber nicht cm.
 
Groß-groß geht und soll durchaus schleiffrei am Umwerfer. Aber das heißt nicht, dass groß-groß auch gänzlich ohne zusätzliche Geräusche wären: durch den Schräglauf der Kette kann es durchaus zu Geräuschen an den Ritzeln und Kettenblättern selbst kommen. Was lauf Shimano dagegen nicht zwingend schleiffrei sein muss sind die drei kleinsten Ritzel auf der Kassette in Kombination mit dem kleinen Blatt vorne.
 
Es fällt auf...da kaufen sich Leute ein schickes Rennrad und sind dann nicht in der Lage oder Willens einfachste Sevicearbeiten selbst zu erledigen. Wie hier in dem Beispiel. Schaltung ist halt Mechanik die etwas Pflege braucht und sich gerade zu Anfang noch etwas "setzt oder auch längt". Moderne Schaltungen sind von den Einstelltoleranzen recht "sensibel" geworden. Und dann wird nach einem Jahr ein "schlecht" gewickeltes Lenkerband entdeckt und sofort wird der Händler in Anspruch genommen, am Besten noch eine Garantieleistung gefordert. Kommt man auf die Idee auch wenn nach einem Jahr der Schnürsenkel beim Schuh reisst ? Ich möchte kein Händler sein......
 
Es fällt auf...da kaufen sich Leute ein schickes Rennrad und sind dann nicht in der Lage oder Willens einfachste Sevicearbeiten selbst zu erledigen. Wie hier in dem Beispiel. Schaltung ist halt Mechanik die etwas Pflege braucht und sich gerade zu Anfang noch etwas "setzt oder auch längt". Moderne Schaltungen sind von den Einstelltoleranzen recht "sensibel" geworden. Und dann wird nach einem Jahr ein "schlecht" gewickeltes Lenkerband entdeckt und sofort wird der Händler in Anspruch genommen, am Besten noch eine Garantieleistung gefordert. Kommt man auf die Idee auch wenn nach einem Jahr der Schnürsenkel beim Schuh reisst ? Ich möchte kein Händler sein......

Ja, man kann sowas belächeln, aber man kann es auch akzeptieren. Mancher fährt nur Auto und weiß auch nicht, wie man eine Birne auswechselt, obwohl das (manchmal) noch problemlos möglich ist. Manche wollen einfach fahren und sich nicht mit der Technik auseinandersetzen. Davon leben auch die Händler. Und wenn die Händler über diese Dauer-Nerver während der Garantiezeit die Augen verdrehen, dann sollen sie halt gleich nen besseren Job machen. Einerseits wird über die Online-Versender gemeckert, dann wieder über nervige Kunden. Die Räder werden von den Herstellern teils immer schlechter vormontiert geliefert, da muss halt nachgearbeitet und -justiert werden. Wenn nicht, selbst schuld, dann kommt der Kunde wieder und meckert.

Und, etwas konkreter zum Thema, ein Umwerfer kann je nach Konstellation durchaus recht widerspenstig sein; die Einstellbarkeit hat sich in der letzten Generation geändert, und es ist immer ein schmaler Grat zwischen "schleiffrei", "keine Kettenabwürfe" und "gutem Schaltverhalten". Finde ich nicht verwerflich, wenn ein Neuling da die Finger von lässt.
 
Erst mal nochmal vielen Dank für die bisherigen Antworten :)

Wie ich das sehe gehen die Meinungen ein wenig auseinander...
Nochmal für alle, ich bin mir durchaus bewusst, dass ein Schräglauf der Kette zu Vermeiden ist und dieser evtl. auch Geräusche verursachen kann. Ich meinte mit "Schleifen" immer nur das Geräusch, wenn eben die Kette das Leitblech (ich glaube so heißt das korrekt) des Umwerfers berührt.

@z1000 Kann man das anhand der Konfiguration des Rades sagen? Hatte extra für solche Infos die Herstellerseite verlinkt

@norman68, @Maxxi Spätere möchte ich natürlich auch selbst Hand am Rad anlegen! Ich denke auch, dass ich in der Lage wäre, den Umwerfer auch selbst einzustellen. Aber ich bin der Meinung, dass ein neues Rad vom Fachhändler auch frei von Mängeln und korrekt eingestellt sein sollte. Ein weiterer Grund das Rad nochmal zum Händler zu bringen ist die Tatsache, dass der Hersteller laut Serviceheft nach ~200 km einen ersten Service vorschreibt. Diesen möchte ich auch durchführen lassen, um eventuelle Gewährleistungs-/Garantieansprüche nicht zu verwirken.
Vielleicht habe ich da aber auch einfach komische Ansichten.

Zum Lenkerband nochmal kurz: Ich habe das Rad im Dezember 2019 abgeholt (war vielleicht schlecht beschrieben), dann bin vor lauter Begeisterung ein paar km an wirklich trockenen Tagen im Winter gefahren. Wie schon geschrieben hatte ich aber wegen der Kälte da doch recht dicke Handschuhe an. Dann stand das Rad erst mal ein gutes Weilchen und irgendwann kam noch Corona. Corona hat auch den Termin beim Händler immens verzögert (zunächst mal 2 Wochen in denen er gar nichts sagen konnte und jetzt nochmal 3 Wochen bis zum Termin). Zur besseren Einordnung wäre eine km Angabe vllt besser gewesen - ich bin bisher gesamt nicht ganz 300 km gefahren.

Grüße
Tim
 
Groß/Groß führt zu einem Kettenschräglauf, je nachdem, wie lang die Kettenstreben sind etc. steht ja oben schon beschrieben, kann es durchaus zum Schleifen am Umwerfer kommen.
Selbstverständlich sollte der Händler das Rad korrekt eingestellt liefern, Nachjustieren solltest du aber auch alleine hinkriegen, ohne einen Mechanikerkurs besuchen zu müssen, da das 1. ab und an erforderlich wird und du 2. ja nicht immer auf die Werkstatt warten willst.
 
Also ich bin kein Mechaniker, aber der Hendrix Jimi hat sich das Gitarrespielen ja auch selbst beigebracht.

Wenn ich meine Schaltung mit neuen Zügen versorge (Züge verlaufen im Rahmen, 2 x11-fach Schaltung), dann stelle ich am Montageständer ist Schaltung so gut ich kann (bin unmusikalisch) ein.
Schon bei den ersten Ausfahrt erfühle / höre / spüre ich spätestens bei Km 50 eine leichte "Verstellung" und spanne nach (vor Ort). Eventuell geht es sogar noch mal an den Montageständer.

Bei Km 300 bis 500 kommt das nächste Nachbessern.

Dann fahre eigentlich bis zum nächsten Kettenwechsel ohne großes weiteres handanlegen an der Schaltung.

Aber um die ersten zwei Nachfummeleien komme ich nicht herum.

Ist das beim Profi (Händler) nicht auch so?

Ich fand schon den Unterschied zwischen 10 fach auf 11-fach spürbar. Wird fummeliger.

Ich freue mich schon auf 12-fach. An welchen Ritzel läuft es dann nicht sooooo rund.
 
Manche wollen einfach fahren und sich nicht mit der Technik auseinandersetzen. Davon leben auch die Händler. Und wenn die Händler über diese Dauer-Nerver während der Garantiezeit die Augen verdrehen, dann sollen sie halt gleich nen besseren Job machen. Einerseits wird über die Online-Versender gemeckert, dann wieder über nervige Kunden. Die Räder werden von den Herstellern teils immer schlechter vormontiert geliefert, da muss halt nachgearbeitet und -justiert werden. Wenn nicht, selbst schuld, dann kommt der Kunde wieder und meckert.

Find ich aber auch. Wer Leuten mit Versenderrädern direkt die Tür zeigt und ansonsten für sich als Verkaufsargument beansprucht, zusammen mit dem Fahrrad eben auch den guten Service zu verkaufen, sollte diesen auch bieten. Zumindest aber nicht die Augen verdrehen, wenn der Käufer die Schaltung vernünftig eingestellt haben möchte.
 
Find ich aber auch. Wer Leuten mit Versenderrädern direkt die Tür zeigt und ansonsten für sich als Verkaufsargument beansprucht, zusammen mit dem Fahrrad eben auch den guten Service zu verkaufen, sollte diesen auch bieten. Zumindest aber nicht die Augen verdrehen, wenn der Käufer die Schaltung vernünftig eingestellt haben möchte.
Vernünftig eingestellt sollte sie sein, da stimme ich Dir zu. Aber ALLE Gänge schleiffrei ist Wunschdenken. Da würde ich auch die Augen verdrehen. Mag sein, dass man das bei einer laaangen Kettenstrebe hinbekommt, aber im Normalfall eher nicht.
 
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