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RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Ballast

Öch weiß nöcht...
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Erftstadt
Ich werde meinen Urlaub dieses Jahr anfang Juli im Allgäu verbringen und mit dem Rad anreisen.

Grobe Planung für die Route mit Alternative: http://www.gpsies.com/viewTracks.do?fileId=omrjxwluastlmolx&fileId=mbkwcphyazmanguj

Für Streckentips und Hinweise der Ortskundigen oder der Leute die das schon mal gefahren sind wäre ich dankbar. Der Focus liegt auf schöner ruhiger Strecke, Höhenmeter lassen sich nicht vermeiden und sollen sein. Ich muß aber auch nicht über jeden Berg wenn es ein schönes Tal drumherum gibt ;)
Ich tendiere also eher zu der etwas längeren Version über den Schwarzwald. Die Rheinroute möchte ich nicht fahren.

Fahrzeit geplant 4 bis 5 Tage mit kleinem Gepäck (Übernachtung in Pensionen)
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Hast du schon ein genaues Reisdatum im Visier?
Ich seh gerade du kommst durch meine alte Heimat Oberschwaben (Bad Wurzach) durch. Sehr schön dort. Ich schau mir deine Strecke nochmals an und versuch dir ein paar Tipps zu geben ...

Hast du schonmal in GPSies auf OSM Fahrrad umgeschaltet? Vielleicht findet sich noch die ein oder andere schöne Route in den OpenStreetMap Fahrradkarten?
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Start ist der 3. oder 4. Juli, danke für den OSM Hinweis, hab schon was gesehn, der Murg Tal Radweg soll sehr schön sein und liegt quasi auf dem Weg, muss mal noch was schauen was sonst noch so geht.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Nur zur Info:
Der Murgtalradweg ist aber nicht oder zumindest nicht durchgängig asphaltiert.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Bist Du sicher? Laut dem Thread hier soll der seit 2008 komplett asphaltiert sein
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

OK bin den beim Betriebsausflug geradelt, war vor 2008.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Wenn du das Murgtal fährst bist südl. unterwegs.
Ist landschaftl. toll.
Mußt dich nur entscheiden ob du den Schwarzwald im nördl. Teil überquerst, dann hast bis ins Allgäu im Anschluß viele kleine Anstiege.
Oder du querst den Schwarzwald südl. also in der Nähe Freiburg, dann kannst mit etwas weniger Anstiegen eventuell ein Stück am Bodensee fahren.

Bei deiner ersten Variante umfährst du großzügig den Stuttgarter Raum und fährst dann auf die Schwäbische Alb.
Bist du dir dessen bewußt, daß du dabei viele Höhenmeter bei kleinen teils giftigen Anstiegen sammelst?
Alternativ kannst ab Steinheim, Marbach am Neckar direkt den Neckartalradweg fahren, bis Wendlingen, dann Richtung Krichheim/T. -Weilheim/T. auf die Alb hoch. Wenn du nicht am Sonntag da fährst ist da nicht viel los.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Ahh, ich seh schon. Du willst meine alte Heimat und die schwäb'sche Alb meiden. Leider kenne ich mich in der Ecke nach Etappe 3 nicht gut aus, daher auch keine Hilfestellung möglich.
Wenn du aber erstmal am Bodensee bist, dann kannste den See gemütlich mit tausend anderen entlang radeln :D

Vom See aus, evtl. über Hittisau/Balderschwang nach Oberstdorf "abkürzen". Über Immenstadt isses ein bisschen "flacher" - aber wie immer alles relativ ;)

Edit:
Vielleicht kannst du mit davon was Recyclen:
http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.32700.html
http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.10279.html
http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.8289.html

Edit+:
Oder kennst du diese hier schon?
http://www.gpsies.com/viewTracks.do...leId=ocfkrtjaxhvmdnyd&fileId=uymeoyliqcetdsnt
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Der Trick ist, mich evtl. mit meiner Familie nach dem 4. Tag am Bodensee zu treffen, sich die unvermeidlichen Touristischen Höhepunkte des Bodensees anzukucken :rolleyes: und wenn ich dann keinen Bock mehr habe auf Radfahren, mit dem Auto weiter nach Oberstdorf :D
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Zumindest vor ein paar Jahren gab es eine Personnenrheinfähre bei Rheinstetten nach Neuburg, sodass du ziemlich direkt von Lauterburg nach Rheinstetten kannst, ohne den Umweg über Rastatt. Vielleicht kannst du herausfinden, ob sie tatsächlich noch fährt. Wenn du die Karte stark vergrößerst, siehst du die 2 Wege von beiden Seiten zum Rhein. AUf der linken Seite sind dann ein paar km asphaltiert und autofrei.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Den Schwarzwald könntest du auch relativ flach über das Kinzigtal überqueren und vorher im Rheintal entlang zu fahren.

Ins Kinzigtal gelangst du entweder über Offenburg oder über Oberkirch, wo du dann den Anstieg zur Freyersberger Hütte erklimmen müsstest.

Aus dem Kinzigtal raus nach Osten gibt es mehrere Möglichkeiten. Die leichteste Möglichkeit dürfte über Alpirsbach nach Rötenbach sein, die schnellste über die Steige (also nicht B462) in Schramberg hinauf aufs Hochplateau zum Neckar.

Im Kinzigtal, wie auch im Tal der Schiltach, gibt es einen Radweg.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Zumindest vor ein paar Jahren gab es eine Personnenrheinfähre bei Rheinstetten nach Neuburg, sodass du ziemlich direkt von Lauterburg nach Rheinstetten kannst, ohne den Umweg über Rastatt. Vielleicht kannst du herausfinden, ob sie tatsächlich noch fährt. Wenn du die Karte stark vergrößerst, siehst du die 2 Wege von beiden Seiten zum Rhein. AUf der linken Seite sind dann ein paar km asphaltiert und autofrei.

Es gibt eine Fähre. Ich bin letzte Woche damit übergesetzt.

http://rheinfaehre-neuburg.de/

Aber die Strecke von Wissembourg bis zur Fähre ist auf der D3 sehr langweilig. Schnurgerade, breite Straße, grober Asphalt.
Ich würde bei Wintersdorf bleiben.

Gruß Stefan
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Eine letzte Etappe geht an meiner Haustür vorbei.
Ist ne schöne Strecke mit paar Wellen und kurzem Schotterstück.

Berichte doch mal wie die Tour war.
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

war klasse, ausführlicher bericht folgt nach dem Urlaub (auf der Arbeit hab ich mehr Zeit zum schreiben) :)
 
AW: RR-Tour von "Köln" ins Allgäu

Reisebericht Radtour Köln -> Bodensee 03.07.09 - 06.07.09


Es geht los, lange geplant und endlich passt alles, ich hab Zeit, das Wetter spielt mit
und der anschließende Urlaub mit der Familie steht an.

Freitag morgen 3:20 aufstehen. Rad und Gepäck sind schon fertig.



Jetzt noch in Ruhe anziehen, frühstücken, ein paar Brote für unterwegs machen und dann gings um 4:40
in der Morgendämmerung los, erstmal knapp zwei Stunden flach in Richtung Bad Münstereifel.



Es folgt der Anstieg in die Eifel und dann gehts kurz danach schon wieder runter ins Ahrtal (Freitags morgens um 7 Uhr
ist wohl die einzige Rentnerfreie Zeit dort)



Nach dem Ahrtal gehts wieder hoch, südwestlich am Nürburgring vorbei in die Vulkaneifel.



Auf ruhigen schönen Strassen rollt es am frühen Vormittag wie von selbst und ich bin früh am
Tag wie geplant an der Mosel



Nach der Moselquerung bei Treis-Karden gehts in ein kleines Seitental. Ich mache bei KM ~130
ne Pause und kühle mich etwas ab:



Jetzt kommt der anstrengenste Teil des ersten Tages, der Anstieg am Hunsrück in der schwülen
Mittagshitze. Aber oben erwartet mich dann zur Belohnung ein schönes kühles Gewitter :rolleyes:



Zum Glück zieht das aber gerade vorbei, und bevor das nächste da ist, bin ich schon weiter in
Richtung Simmern. Ich weiche jezt von meiner geplanten Route ab und benutze den Schinderhannes
Radweg, der auf einer alten Bahntrasse bis nach Simmern führt. Dort verfahre ich mich wie geplant etwas :) und
muss ein paar mal fragen bis ich den Anschluss an den Schinderhannes Soomwald Radweg gefunden habe.
Das lohnt sich aber, denn es geht auf einem schönen Weg durch den Hunsrück



Zum Schluss des ersten Tages geht es noch ein Stündchen durch ein weiteres schönes namenloses
Tal bis zur Nahe, der ich dann noch bis nach Bad Sobernheim, meinem Etappenziel folge.

Nachdem ich mich einquartiert habe ( 1. Lektion für Radreisen die ich lernen musste: nicht in Gasthäusern
übernachten die an einem zentralen Platz liegen, da sich hier nachts die Dorfjugend mit lautstarken Balzritualen
störend bemerkbar macht) esse ich beim örtlichen Italiener und gehe noch was spazieren und ein Eis essen.

Tag 1: 219 KM , 2.450 Höhenmeter. Laune bestens, Beine frisch (leichtes ziehen im linken Fuß)


Der zweite Tag beginnt nach einem umfangreichen aber leider späten Frühstück (die Wirtin ließ sich nicht dazu
bewegen früher als 8 Uhr das Frühstück bereitzustellen) mit leichtem Dunst, aber gerade das ist ja Morgens
so schön:



Nach Eifel und Hunsrück gestern, folgt heute die Etappe durch die Pfalz, ich war noch nie hier und bin gespannt
was mich erwartet. Ich folge einem schönen Draisinen Weg und dann geht es weiter über ruhige
Nebenstrassen, links an Kaiserslautern vorbei nach Pirmasens, hier komme ich mir vor wie in der Autohauptstadt
Deutschlands, keine Radwege, die Strassen sehr eng und am rechten Rand in einem schlechten Zustand, ein Verkehr,
als wenn es bald kein Benzin mehr gäbe.... und dann auch noch Bergauf, echt das schlechteste Stück der ganzen Tour.
(Lektion 2 gelernt: bei der Routenplanung keine größeren Städte als Orientierungspunkte nehmen).
Nach Primasens entschädigen aber viele hübsche kleine Täler und ruhige Landstrassen wieder und es geht
schon zum Ende der Etappe 2 an die Französische Grenze kurz vor dem Rheintal.



Hier übernachte ich in einem ruhig gelegenem Gasthof mit Biergarten direkt an der Grenze zu Frankreich.

Tag 2: 175 KM , 1.850 Höhenmeter. Laune bestens, Beine frisch (zum Schluss etwas Schmerzen im linken Fuß)



Am dritten Tag gehts morgens um 7:30 los, ich fahre (standesgemäß im gelben Trikot) über die Grenze
nach Frankreich und dort geht es, schön flach aber recht unspektakulär zum Rhein.



Dann bin ich wieder in Deutschland und fahre an Rastatt vorbei in Richtung Schwarzwald der hier schon
im Hintergrund lauert:



Ich habe mich für die Mädchen Tour durch den Schwarzwald entschieden und benutze den Murgtalradweg.
Entgegen anders lautender Beiträge hier im Forum ist er aber doch nicht komplett Asphaltiert und geht auch
anders als von mir erwartet teilweise recht anstrengend an der Seite des Tales rauf und runter während die
Bundesstrasse schön flach verläuft :rolleyes: (Lektion 3: traue keinem Weg-/Strasse im Schwarzwald in dem das
Wort "Panorama" vorkommt) Da haben wohl andere schon keine Lust mehr gehabt:



Trotzdem ist das eine tolle Route und der Schwarzwald einfach geil.








Nach dem Ende des Murtalradweges in Baiersbronn geht es einen ziemlich heftigen Anstieg nach
Freudenstadt rauf und ich wäre beinahe abgestiegen, aber eben nur beinahe :D. Freudenstadt ist dann
auch der höchste Punkt des Tages und dann geht es nur noch einmal runter und wieder rauf/runter
und ich bin im Neckartal. Der Neckartalradweg ist zwar schön, aber leider in diesem Teilstück oft
nicht asphaltiert. An dieser Stelle muss ich mal meine Conti 4000s Bereifung loben, damit kommt man
wirklich überall durch. Der letzte Teil des Tages bis kurz vor Rottweil ist in der Abendstimmung wunderschön
zu fahren und ich komme in Villingendorf wieder in einem sehr schönen Gasthof mit Biergarten unter.
Nach dem abendlichen Ritual : duschen/essen/spazieren gehen/trinken, komme ich noch mit dem Wirt ins Gespräch
und er gibt mir einige Tips für den morgigen Tag.....

Tag 3: 167 KM , 1.350 Höhenmeter. Laune wird immer besser, Beine frisch (Schmerzen im Fuß werden mehr)


In der Nacht zum vierten Tag hat es ziemlich geschüttet und es regnet auch morgens um 6 als ich aufstehe noch
ziemlich heftig. Erst mal in Ruhe frühstücken und die Sachen packen. Ich habe wieder mal Glück und als ich losrolle hört
es doch tatsächlich auf zu regnen :)
Dieser Tag wird aber trotzdem etwas kompliziert mit vielen Höhen und Tiefen. Es geht damit los, dass mich die
Routentips meines Gastwirtes vom Vortag doch etwas verwirrt haben, so dass ich mich direkt morgens schon
in der ersten Stunde etwas verfahre. (Lektion 4: versuche nicht 3 verschiedene Routen zu kombinieren (Karte+Navi+Routenempfehlung des Wirtes))
Auch macht sich mein linker Fuß heute schon am morgen bemerkbar und die Achillessehne schmerzt schon.
Ich folge dann der B14 die ich möglichst meide bis nach Spaichingen. Hier kriege ich bei einem leichten Anstieg dann
einen gehörigen Schreck da an meiner linken Achillessehne etwas "überspringt". Ich hatte schon ziemliche Bedenken,
da mir vor Jahren mal die rechte Sehne gerissen ist und ich das nicht unbedingt noch mal haben muss.
Kurzerhand steige ich in Spaichingen erst mal in den Zug ein und fahre den Anstieg nach Tuttlingen mit der
Bahn rauf, nachdem ich die Sehne im Zug etwas massiert und wiederholt mit Voltaren eingerieben haben,
versuche ich es ab Tuttlingen wieder und rolle vorsichtig ein Stück den Donauradweg entlang



Das war aber leider in die falsche Richtung, und ich mache mal wieder kehrt und wurschtele mich durch
Tuttlingen. Hier habe ich das gleiche Problem wie in Primasens, die geplanten Routen werden gerade
alle abgerissen, Brücken sind einfach so weg und ganze Stadtteile wegen Bauarbeiten (dank Konjunkturpaket 1) gesperrt.
Nachdem ich froh bin wieder auf meine geplante Route zu treffen, folge ich fröhlich den Schildern:



Die Schmerzen lassen etwas nach und ich weiss, jetzt kommt nur noch ein Anstieg. Diesen gehe ich recht langsam an und
rolle dann locker wieder Bergab in richtung Bodensee........
Scheisse war dabei nur, dass ich auf der falschen Seite aus Tuttlingen raus bin, nicht in richtung Bodensee, sondern genau in die
entgegengesetzte Richtung. Ich war also wieder dort, wo ich vor knapp 2 Stunden in den Zug gestiegen bin :wut:
Ich war kurz davor meine Frau, die zu dieser Zeit im schönen Oberstdorf weilte anzurufen und um Abholung zu bitten.
Zum Glück hab ich mich dann doch noch berappelt, hab mich schön flach gemacht und bin mit Wut im Bauch wieder
zurück nach Tuttlingen, dort dann auf der geplanten Route in die richtige Richtung gefahren und dem wunderschönen
Hohenzollern Radweg gefolgt.



Nach dem nun wirklich letzten Anstieg hinauf zum Witthoh wurde ich für alles heute entschädigt, ein traumhaftes
Panorama mit Blick zum Bodensee und zu den nahen Alpen







Danach folgt ein Radtraum, der Abstieg zum Bodensee, 20 KM leicht bergab auf Wiesenwegen und einsamen Landstrassen
durch den Wald. Viel zu schön um einfach durchzurasen, darum immer wieder gerne eine Brotzeit:



Nach diesem abwechslungsreichen Tag erreiche ich etwas angeschlagen den Bodensee und folge dem Bodenseeradweg
eine Weile. Ich wollte eigentlich noch bis nach Lindau fahren und dann am nächsten Tag weiter auf der
Bodensee - Königssee Route bis nach Oberstdorf. Aber nach dieser Pause hatte ich dann plötzlich keine Lust mehr
aufs Radeln :D




Tag 4: 136 KM , 910 Höhenmeter. Laune auf dem Höhepunkt, Beine frisch (Fuß kaputt)

Hier mache ich jetzt Schluss mit der Tour und meinem Bericht. Meine Frau und meine Tochter kamen am nächsten Morgen mit dem Auto und wir verbrachten noch einen schönen Tag am Bodensee bevor wir dann weiter an unseren Uraubsort (Fischen im Allgäu) fuhren.



Fazit für mich: es gibt noch viel zu radeln, lasst es uns tun :D


 
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