Werkzeug ist nicht wild. Für Steuerlager braucht man nix, für Kassette das billigste Lockring Tool, für BSA Lager einen billigen Aufsatz für die Ratsche. Der Rest ist Standard
Werkzeug.
Ich weiß ja nicht, was du so als 'Standard
Werkzeug' ansiehst, aber einen Kettennieter, Konusschlüssel (klein für Naben, groß für Lenkkopf), Kurbelabzieher, Bowdenzugschneider, Kettenpeitsche (eventuell sogar 2, mit dem lockring tool alleine machst du gar nix), Nippelspanner,
Reifenheber, Pedalschlüssel, Kurbelschlüssel, Kettenlehre usw habe ich noch in keinem Heimwerkerwerkzeugset gesehen. Du magst ja für 'Steuerlager' - gemeint ist wahrscheinlich Lenkkopflager - kein Spezialwerkzeug brauchen und deine Wapu-Zange dafür nehmen. Der TE will aber ordentliches Arbeiten lernen, also braucht er passende Konusschlüssel. Wenn er Glück hat, gerät er an
Shimano mit den wellenförmigen Schlüsseln - es geht hier um 'alte' Räder eventuell noch ohne a-head Lager. BSA Lager, gerade ältere, sind ganz anders. Da kommst du mit deinem Aufsatz nicht weit. Stirnlochschlüssel, Konterringschlüssel, Festschalenschlüssel ('ovale' Öffnung) könnten gebraucht werden. Wenn es 'etwas' modernere BSA Lager sind, dann auch noch passende Vielzahnschlüssel für außenliegende Lager. Um alte Laufräder zum Laufen zu bringen, ist auch ein Zentrierständer und eine -lehre nicht verkehrt. Schaltaugenrichtwerkzeug ist garantiert auch nicht verkehrt. Alte Lenkkopflager kann man natürlich mit Schraubenzieher und fettem Motteck rausprügeln - habe ich als 14-jähriger auch gemacht. Ordentliches Arbeiten braucht passende Austreiber für Lagerschalen und Konen. Wieder herein gehen die natürlich auch mit dem Hammer. Man sollte aber wenigstens eine Schraubzwinge nehmen, die natürlich groß genug sein muss, besser ist das passende Einziehwerkzeug. Wenn der TE dann noch an Schraubkränze gerät, braucht er noch einen Sack Abnehmer.
Ich schätze mal, dass eine Grundausstattung mit der das Arbeiten dann auch Spaß macht, mindestens Euro 500,-- braucht, wenn man das nicht auf Flohmärkten zusammensucht.
Das war nur mal, was ich meine, was man in einer Werkstatt haben sollte. Reibahlen für
Sattel/Lenkrohr, Gewindebohrer für Innenlager und
Schaltauge, Gewindeschneider für den Lenkkopf, Planfräser für Gabelkonus, Lenkkopfsitze und Innenlagerhäuse und Richtwerkzeug für Ausfallenden muss man nicht haben, erleichtern einen funktionsfähigen Zusammenbau aber ungemein. Das wären dann nochmal so Eur 1.000 - 1.500,--. Gerade bei alten verdreckten und verzogenen Gewinden kann man einen Rahmen endgültg hinrichten, wenn man da was schief reindreht. Daher besser vorher Gewinde nachschneiden - und die Gehäuse planen.
@TE: kaufe ein komplettes, gebrauchtes Rad und schraube daran herum und kaufe
Werkzeug, wie du es benötigst. Den Komplettaufbau kannst du dann immer noch angehen. Kleine Räder werden m. E. oft angeboten. Freundinnen/Ehefrauen, die dann doch keine Lust haben, trennen sich häufig von ihren Rädern für kleines Geld.