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Rennrad als Mädchen für wirklich alles

elchT5

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Hallo,

auf der Suche nach einem "neuen" Rad habe ich mich mittlerweile vollkommen verrannt. Ich hoffe, ich bin hier halbwegs richtig mit meiner Anfrage und freue mich insbesondere auf einen Schubs in die richtige Richtung.

Kurze Vorgeschichte:
Ich liebäugel so alle paar Monate mal mit alten Stahlrennern, obwohl ich mich damit überhaupt nicht auskenne und eigentlich auch überhaupt kein Fahrradmensch bin. Zeugnis für letzteres ist mein Stevens Crossrad für 1400 Euro, dass ich mir vor 5 Jahren ohne jegliche Beratung in Rahmenhöhe 52 gekauft habe. Ich bin 1,86m groß und habe eine Schrittlänge von 89,5cm...soviel also dazu. Dementsprechend habe ich vielleicht 100 Km maximal draufgefahren, weitere 2000 Km kamen dann von meiner Freundin hinzu.
Mittlerweile haben wir Nachwuchs und würden sehr gern gemeinsame Radtouren unternehmen. Dafür wurde auch schon ein Chariot XC1 angeschafft (Kinderfahrradanhänger für 1 Kind), welcher in jedem Fall an mein Fahrrad montiert werden soll.
Nachdem sich die Mama auch schon ein bequemes Tourenfahrrad günstig geschossen hat, ist jetzt der Papa dran. :D

Da ich gar kein Fahrrad mehr habe, aber wirklich gern vieles vom Auto aufs Fahrrad umverlagern würde, suche ich quasi die eierlegende Wollmilchsau.
- es muss mich zur Arbeit und zurück bringen können durch Berliner Stadtverkehr
- den Hängerbetrieb ohne Murren mitmachen
- auch im Winter fahrtauglich sein
- eine vielleicht auch sportlicheren Runde nicht abgeneigt sein
- kurze und lange Touren bequem gestalten
- auch optisch was hermachen (daher auch Stahl), während es jedenfalls keine Angst haben braucht, dass ich damit Rennen o.ä. bestreiten würde
- jetzt wirds schwieriger: es muss auch mal einen festgetretenen Waldweg und leichten Schotter mitmachen


Soweit zur Vorgeschichte, nun zum Dilemma:

Am Anfang dachte ich noch, dass ein Cyclocross vielleicht genau das Richtige für mich wäre. Ich bin ein Kona und noch ein anderes Modell zur Probe gefahren und fand die ganze Geometrie überhaupt nicht passend für mich, obwohl RH 58. Es war mir viel zu nervös, das Vorderrad kam beim Einlenken immer an meine Schuhe. Auch wenn mir erklärt wurde, dass das so muss, ist es jedenfalls nichts für mich.

Daher reaktivierte ich wieder mal meine Geschmachte für alte Stahlrenner und spielte mit dem Gedanken, mir einen alten Stahlrahmen zu kaufen und dort - wohlgemerkt ohne überhaupt auch nur ein Funken Ahnung von Fahrradmechanik zu haben - die Teile ranzubauen, die ich gut fand. Erste interessante Rahmen habe ich auch schnell gefunden, z.B.:
http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/motobecane-rennrad-rh-60-cm-vintage/347221818-217-3396
http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/28-mercier-rennrad-rh-60cm/328730204-217-3401
http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...-rh-59-rennrad-vintage-alt/332281431-217-3353
http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...uren-rennrad-rh-59-cm-1979/337648926-217-9668

Aber schnell wurde mir dann mitgeteilt, dass die Idee unter Umständen gar nicht so einfach umzusetzen ist. Ich wollte nämlich kräftig zupackende Bremsen, immerhin muss der Kinderanhänger sicher zum Stehen gebracht werden können. Dafür fehlt es allerdings in der Regel an geeigneten Aufnahmen für "bessere" Bremsen, Rennradbremsen jedenfalls schenke ich nicht soviel Vertrauen. Außerdem muss der Reifen breiter werden als der übliche Rennradreifen, denn es soll ja auch bei Regen und im Winter gefahren werden, da hab ich gern soviel Profil und Reifenbreite, wie möglich. Auch da sind die alten Stahlrenner ja ziemlich limitiert. Und Schutzbleche aus Stahl müssten anbaubar sein, ansonsten sieht der Anhänger nach 100 Meter aus wie Sau.

So..und nun steh ich da und bin traurig, weils wohl wieder nichts wird mit dem alten Stahlrenner. :D

Zwar hätte ich eine Alternative, aber es ist eben kein 30 Jahre alter Stahlrenner.
Die Alternative wäre ein neuer Intec-Rahmen: http://www.intec-bikes.de/f900.html?&L=

An dem könnte ich wohl das realisieren, was ich mir so vorstelle, nämlich:
- sehr ordentliche Bremsen (hier: Scheibenbremsen)
- breitere Reifen
- einen Brooks-Sattel (sehen die nur so bequem aus oder sind sie es auch?)
- eine "Rennrad-Gangschaltung" mit entsprechender Übersetzung
- einen Übungsbügel als Lenker
- schöne Stahlschutzbleche
- vielleicht feste Beleuchtung und ein Nabendynamo

Rein von der Optik her stelle ich mir das dann in etwa so vor:

singlespeed-15.jpg



Jetzt war das ein doch recht langer Text und ich freue mich über jede Bemerkung. Ansonsten möchte ich meine Fragen gern konkretisieren:

1. Kann ich mein Vorhaben auch bezüglich meines Anforderungsprofils und der Wunschteile mit einem alten Stahlrenner durchführen? (problematisch wohl Bremsen und Reifenbreite)
2. Falls es doch der Intec-Rahmen (oder ein anderer, bin für schöne Vorschläge offen) werden soll, ist das mit einem Budget von 1300 Euro überhaupt machbar?
3. Welche Einzelkomponenten würdet Ihr mir dem Budget entsprechend vorschlagen? Ich hab versucht, mich einzulesen, aber es sind soviele Fachbegriffe, Marken und Meinungen, dass es für einen Neuling wirklich erschlagend ist. Wenns dann am Ende doch insgesamt 1400 Euro kostet, kann ich drüber hinwegschauen.
4. Ist das Zusammenbauen für einen Laien überhaupt machbar? Gibt es dafür richtig gute und detailierte Anleitungen oder Bücher?

Das wars vorerst, die nächsten Fragen kommen aber ganz bestimmt. Falls ich mich im Forum vertan habe, bitte ich das zu entschuldigen und zu verschieben.

Ich freue mich auf Eure Antworten und verbleibe mit besten Grüßen,

elch
 

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Re: Rennrad als Mädchen für wirklich alles
Meine Nishiki Randonneuse z.b. erfüllt diesen Zweck. Ich nutze das Rad als schnelles "Ausflugsrad" entweder mit 28mm Rennradreifen bei überwiegend Straße oder Crossreifen bis 35mm, je nach Gelände.
Von der Geo ist es relativ nahe am Rennrad und im Gelände immer noch relativ wendig. Bin gestern sogar ein paar technisch relativ schwierige Singeltrails gefahren. Mit ca. 10,5 kg Gewicht auch noch akzeptabel. Gepäckträger ist in 2 Minuten dran geschraubt und nutze ich oft bei Touren.
. Und wenn es in diese Richtung geht können auch die Geo sehr im Detail ziemliche Unterschiede ausmachen. Ich habe auch noch eine etwas jüngeres Nishiki, das sich komplett anders fährt. So ein Art Langholztransporter. Enorm guter Gradeauslauf, auch mit Landung, aber in den Kurven muss man arbeiten.
Nachteil wäre hier noch die Bremsen, die Cantis sind nicht mir normalen RR-Bremsen vergleichbar wobei ich damit zurechtkome.
Leider sind solche Rahmen relativ rar gesät, so das man bei Geduld haben müsste sowas zu bekommen.
Ich habe ne gebrauchte 105/Ulegra Gruppe mit CX Kurbel verbaut. Laufräder hab ich lebst gebaut. Kosten unter 500 Euro, hab ich aber nciht im Detail ausgerechnet.
nishiki4.jpg
 
4. Ist das Zusammenbauen für einen Laien überhaupt machbar? Gibt es dafür richtig gute und detailierte Anleitungen oder Bücher?

Um mal dazu was zu sagen:
Ja, machbar. Wird aber vermutlich ne Menge Nerven (und Geld) kosten. Mit Kind und Frau, ohne Erfahrung und da ja jetzt gerade Sommer ist und man lieber fährt als schraubt: Lass es.

Das was du suchst gibt es ja (Stahl-Crosser), z.B. hier: http://www.poison-bikes.de/shopart/...ibenbremsen/Cyanit-Shimano-105-2x11.html?&d=1

(Wobei ich mit Poison schlechte Erfahrungen gemacht hab, aber das war ein etwas spezieller Fall...)

Ergänzung: wenn du dann Lust aufs Radfahren bekommst, dann kannst du dir im Winter immer noch einen Stahlrenner günstig kaufen und etwas herrichten...Wer hat schon nur ein Fahrrad? :rolleyes:
 
Google mal unter "Gravel-Bike", das ist eine Art Crosser, nur mit eher entspannter und komfortablerer Sitzposition.
Ist ein neuer Trend aus USA
 
Da ich gar kein Fahrrad mehr habe, aber wirklich gern vieles vom Auto aufs Fahrrad umverlagern würde, suche ich quasi die eierlegende Wollmilchsau.
- es muss mich zur Arbeit und zurück bringen können durch Berliner Stadtverkehr
- den Hängerbetrieb ohne Murren mitmachen
- auch im Winter fahrtauglich sein
- eine vielleicht auch sportlicheren Runde nicht abgeneigt sein
- kurze und lange Touren bequem gestalten
- auch optisch was hermachen (daher auch Stahl), während es jedenfalls keine Angst haben braucht, dass ich damit Rennen o.ä. bestreiten würde
- jetzt wirds schwieriger: es muss auch mal einen festgetretenen Waldweg und leichten Schotter mitmachen.
Ich fahre ein Simplon Grid CX als Alltagsrad. Mit fester Beleuchtung, Schutzblechen und Gepäckträger.
Kann alles, was du suchst. Habe ich gebraucht "nackt" für 800.- gekauft, und dann noch ein paar Hunderter ins Zubehör gesteckt.
Fahre momentan mit Schutzblechen 37mm Bereifung, ohne Schutzbleche gingen auch 42mm.
Du musst dir im Klaren sein, dass sowas ein Rennrad Ableger ist, mit entsprechend wendiger Geometrie. Muss man mögen. Und "bequem" steht im Lastenheft ganz weit unten, der Rahmen ist auf Steifigkeit hin optimiert und am Sattel entsprechend hart.
Geschotterte Wald- und Wirtschaftswege kann das Rad prima ab, Grobschotter rüttelt aber den Fahrer ganz gut mit durch.
Habe aber auch schon bei Regenwetter Radmarathons damit gefahren.
Ist das Rad, mit dem ich am meisten Kilometer im Jahr mache.
 
Du suchst also ein leichtes Trekking-Rad mit Starrgabel, Scheibenbremsen und einem Bügellenker, damit man es Rennrad nennen kann.
 
Du suchst also ein leichtes Trekking-Rad mit Starrgabel, Scheibenbremsen und einem Bügellenker, damit man es Rennrad nennen kann.
[/QUOTE]
Streiche das mit dem Bügellenker, dann kommt es langsam hin :D
fand die ganze Geometrie überhaupt nicht passend für mich, obwohl RH 58. Es war mir viel zu nervös, das Vorderrad kam beim Einlenken immer an meine Schuhe.
 
Also, wenn es unbedingt Stahl sein muß, empfehle ich dir im Gebrauchtbereich die Augen offen zu halten.
Ich fahre im Alltag eine Giant Expedition Randonneuse mit Cantisockeln und genaug Gewindeösen für alle Anbauteile wie Bleche.
Cantisockel wären in deinem Fall gut für ne kräftige V-Brake. Scheibenbremsen sehe ich nicht als unbedingt notwendig an.
Ich komme jedenfalls immer souverän zum Stehen, auch wenn ich den Hänger samt Kind drin dran habe.
Letztendlich muß man irgendwann wissen was man will. Wenn ich ein wendiges Rad möchte, daß sich nicht wie ein Baumstamm lenkt, dann brauchts auch nen kurzen Radstand. Dann kommt man unter Umständen auch mal ans Vorderrad. Wenn du fährst wird das nicht geschehen.
Neu gibt es sowas wie schon oben in Stahl von Surly.
Mehr in Richtung Rennrad geht zum Beispiel das Trek 1.1 - das hat auch Freigang für Bleche und vor allem Gewindeösen dafür und Träger.
Gebraucht kann man sowas in Stahl auch ergattern. Habe noch einen Centurion Rahmen mit Ösen und noch ein weiteres Rad auf Halde.
Das Centurion wird zu groß sein, sonst hätte ich dir mal Bilder geschickt.
 
Brooks-Sättel sind nicht für jeden was, hab meinen verkauft. Mir passen die nicht. Aber jeder Hintern ist anders.

Wegen RR-Übersetzung: Wenn du den dicken Anhänger hintendran hast, kann es sein, dass du dir nen leichteren Gang wünschst.
 
Ich weiß nicht was ihr euch Mühe gebt. Der TE hat doch verkuendet, dass ein Crosser nichts für ihn ist.
Oder liest hier jeder nur Überschriften und der Rest fällt unter tl;Dr;?

@TE, besorg Dir ein ordentliches Treckingrad. Allerdings gibts dazu in anderen Foren mehr know how zu.
 
Vielleicht hat er sein Problem ja schon selber erkannt. :)
Das Anforderungsprofil und "Geschmachte nach Stahlrennern " ist halt wie Familienkutsche brauchen und einen 64er 911 haben wollen.
 
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