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Rennen die interessant sind, aber (fast) keinen interessieren

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Re: Rennen die interessant sind, aber (fast) keinen interessieren
Habe mir heute Paris-Tours angeguckt. Die Streckenänderungen mit den Gravelabschnitten haben die erwartete Wirkung gehabt und das Feld zerlegt. Für mich hatte das Ganze trotzdem ein faden Beigeschmack. Klar, das Rennen Strade Bianche ist toll und Flandern und P-R sind auch toll, ich brauche aber nicht noch mehr Rennen, bei denen Rennräder über "Wege" fahren für die sie nicht gebaut und wurden.
Anscheinend kommt man aber auch beider ASO selbst bei einem so traditionsreichen und angesehenen Rennen nicht mehr ohne "Klamauk und Remmi Demmi" aus.
 
Ich denke es ist eher das breite Publikum das "Klamauk und Remmi Demmi" will und nicht so sehr zusehen, wie die Fahrer vier Stunden und mehr, über mehr oder wenigen glatten Asphalt auf Landstraßen rollen, bis dann auf den letzten paar hundert Metern endlich etwas passiert. Und genau diese Zielgruppe versucht die ASO als Wirtschaftsunternehmen natürlich zu bedienen.

Zeiten ändern sich eben und wer sich der Masse des Publikums nicht anpasst, hat vielleicht auch bald keine Klassiker mehr, weil es keine Sponsoren gibt, die bereit sind zu zahlen, wenn kein ausreichend breites Zuschauerinteresse mehr besteht.
 
In anderen medial höchst erfolgreichen Sportarten kommt man gut damit zurecht, dass es jede Menge unansehnlicher teilweise geradezu einschläfernder Wettkämpfe gibt, siehe Samstags in der Sportschau.
Der Weg der im Radsport eingeschlagen wird ist in meinen Augen höchst gefährlich, denn er führt dazu, dass man dem Publikum immer neue Reize vorsetzen muss, weil es sonst vielleicht den Knopf auf der Fernbedienung drückt. Dafür, dass die ASO Schwierigkeiten hat, Sponsoren für Paris Tour zu finden, gibt es auch keine HInweise. Die ASO verdient sich dumm und duselig, egal wer wie of wie irgend ein Rennen gewinnt.
 
Ich hatte heute bei der Übertragung rausgehört, dass Paris-Tours ein Rennen ist, dass immer wieder mit Traditionen gebrochen hat. So war wohl Mitte/Ende der 60er bei zwei Austragungen wohl mal nur ein Gang erlaubt.

Ich hab auf jeden Fall selten einen so unbegeisterten Jean-Claude gehört - der hat sich ja sehr massiv gegen die neue Strecke ausgesprochen.

Interessant finde ich die Entscheidung von Bora, die nicht bei Paris-Tours angetreten waren.
 
Die Abwesenheit von Bora und Mitchelton-Scott fand ich auch interessant. Bora hätte ja Leute, die sowas können und MTS mit Trentin sogar den Vorjahressieger in den Reihen. Letzterer Zog es aber vor, heute beim GP Beghelli zu starten.
 
Es wäre ohne Zweifel ein Rennen für Sagan gewesen. Der wird wohl müde sein nach langer Saison.

Es bleibt dann natürlich die Vermutung, dass beide Teams die Kosten des Naturstraßenrennens zu hoch waren. Würde mich interessieren, wie die Teams die Kosten des GP Beghelli im Vergleich zu Paris-Tours bewerten. Ob die Naturstraßen für sie ein so bedeutender Kostenfaktor sind, dass sie es lieber auslassen ?

Interessant und spektakulärer als das sprinterfreundliche "alte" Paris-Tours find ich die Strecke schon. Ich würd mit meinem Straßenrad nicht auf solchen Strecken fahren wollen. Aber ich muss es halt auch selber bezahlen.
 
Paris-Tours. Sieht doch gut fahrbar aus ;)

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Bild von der ASO.
 
Es wäre ohne Zweifel ein Rennen für Sagan gewesen. Der wird wohl müde sein nach langer Saison.

Es bleibt dann natürlich die Vermutung, dass beide Teams die Kosten des Naturstraßenrennens zu hoch waren. Würde mich interessieren, wie die Teams die Kosten des GP Beghelli im Vergleich zu Paris-Tours bewerten. Ob die Naturstraßen für sie ein so bedeutender Kostenfaktor sind, dass sie es lieber auslassen ?

Zumindest machen die Straßenverhältnisse das Ergebnis von großen Zufällen abhängig und erhöhen das Sturzrisiko für die Fahrer (wird zwar keiner offen zugeben, aber auch das wollen die Veranstalter mit solchem Klamauk erreichen, neben strahlenden Siegern lassen sich blutenden Sturzopfer auch immer gut medial in Szene setzen.). Beides zusammen macht so etwas für Teams nur bedingt attraktiv, zumal wenn am Ende der Saison in vielen Mannschaften die Personaldecke auch schon dünn ist (Burkhard als etatmäßiger Helfer von Sagan auf einem Klassikerparcour hat z.B. schon 3 GTs absolviert.) Die ganze Show kostet auch durch logistischen Aufwand Geld und da das Rennen wie der GP Beghelli auch nur als 1. HC. klassifiziert gibt es auch nicht mehr Punkte für die Weltrangliste und wohl auch keine großen Startgelder für die WT-Teams


Interessant und spektakulärer als das sprinterfreundliche "alte" Paris-Tours ....

Ein reines Sprinterennen wie etwa der Schelde-Preis war Paris-Tours nie. Wer sich die Siegerlisten ansieht. findet dort ein ganz breites Spektrum an Fahrertypen, von Zabel und Petachi über Museuw, van Avermart, Degenkolbe und sogar Virenque hat da gewonnen. Die reinen Sprinter sind eindeutig in der Minderheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
RSN:Ganz anders urteilte dagegen sein Team-Manager Patrick Lefevere über die veränderte Strecke, die aus dem Sprinterrennen eines für Ausreißer machten. "Das wird das letzte Mal sein, dass Quick-Step dieses Rennen fährt, selbst wenn wir gewinnen sollten“, polterte der Belgier noch während des Rennens auf Twitter. “Das hat nichts mit Straßenradsport zu tun.“ Quick-Step Floors stellte in den vergangenen drei Jahren den Sieger, 2015 und 2017 war der mittlerweile für Mitchelton-Scott fahrende Matteo Trentin erfolgreich, 2016 gewann der Kolumbianer Fernando Gaviria in Tours den Massensprint.
guggst Du:http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_112216.htm
 
Es waren in Summe 12,5 km auf nicht-asphaltierter Straße bei 210 km Gesamtlänge des Rennens. Auf dem Bild oben sieht es für mich so aus, als ob die Fahrer mit ganz normalen 25mm oder (der Fahrer vorne rechts) sogar nur mit 23 mm unterwegs sind. Dazu sieht das Setup auch sonst straßenaffin aus. Ich erkenne es auf den Bildern aber nicht so ganz.

Vielleicht sollte man noch 20 km mehr von den Naturstraßen draufpacken, um so einen Anreiz zu schaffen das Material auch auf die Naturstraßen auszurichten. Oder eben bessere Naturstraßen mit weniger großen spitzen Steinen fahren.
 
Vielleicht sollte man noch 20 km mehr von den Naturstraßen draufpacken, um so einen Anreiz zu schaffen das Material auch auf die Naturstraßen auszurichten. Oder eben bessere Naturstraßen mit weniger großen spitzen Steinen fahren.

Dann aber bitte in eine extra UCI Rennserie einsortieren, wo entsprechend herstellerfreundlich der neuste Gravelkram mit Doppellenker und Co. präsentiert werden kann.
 
Paris-Tours 2018: Arnaud Demare (Groupama-FDJ) etwa, Zweiter von 2016, musste sich diesmal mit Rang 14 begnügen und bemerkte nach dem Rennen lakonisch: "Das ist nicht mehr Paris-Tours. Wenn du hier keine Sprinter mehr sehen willst, kannst du es nicht besser machen."
 
Geb ich halt auch nochmal meinen Senf dazu: Ich finde über spitze Steine braucht man nicht zu fahren - übrigens auch nicht mit einem Crosser, weswegen ich den Kommentar gem. RSN von Gilbert auch nicht sonderlich passend finde:

"Einige Sektoren waren für Straßenrennen völlig ungeeignet. Man könnte da ein Crossrennen starten".

Crosser fahren im Sand, im Schlamm auf Kies etc., aber über große spitze Steine eigentlich auch eher nicht.

Bei der Strade Bianche fahren sie eigentlich auch nicht über Geröll, gleiches scheint mir auch für die Tro Bro Leon zu gelten. Bei Paris-Roubaix gibt es schon einige richtig miese Abschnitte, zwar kein Geröll, aber fiese Löcher - nur weiß es bei PR jeder von vornherein und da braucht man nicht hinterher zu jammern.
 
Schaue mir gerade Tre Valle Varesine auf Equipe 21 in Frankreich an. Sehr gut, was die diese Woche live senden. Morgen Mailand-Turin, am Donnerstag die Piemont Rundfahrt, und am Samstag die Lombardei Rundfahrt.
Jérôme Pineau als Kommentator kompetent, schade das der Sender nicht in D im Kabel ist....
:daumen:
 
Skuijns gewinn Tre Valli Varesine. Habe nur mit einem Auge hinsehen könne, war aber wohl ein sehr lebhaftes Rennen mit vielen Attacken.
Die ital. Herbstklassiker sind auch abseits des Sportlichen schön anzusehen.
 
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