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Probleme beim Autofahren nach längeren/vielen Radfahrten

Mathias74

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Nähe Offenburg
Hallo zusammen,

mir ist in der letzten Zeit immer wieder aufgefallen, dass wenn ich viel mit dem Rad unterwegs war und dann nach mehreren Tagen mal wieder mit dem Auto fahre, dass ich dann leichte Probleme bekomme. Es fühlt sich fast so an, als wäre mein Gehirn anfangs überfordert vom entschleunigten Radeln auf schnelleres Autofahren (also Bundesstraße mit Tempo 80-100) umzuschalten und nicht hinterkommt, die Eindrücke aus der Umwelt zu verarbeiten. Das ist dann auch gerne kombiniert mit ganz leichten Kopfschmerzen. Nach einer Weile, so 10-15min Fahrt, ist dann wieder alles in Ordnung.
Gleiches ist übrigens wenn ich mal tagelang mit dem Traktor im Wald gearbeitet habe und dabei genauso entschleunigt wurde und dann wieder mal mit dem Auto los muss.

Geht es manchen von euch genauso oder muss ich mir da Gedanken um einen Arztbesuch machen?

Gruß Mathias
 
Mir geht es zwar nicht so aber ich kann das gut nachvollziehen. Meinem Eindruck nach ist das Autofahren an sich viel zu schnell zu schnell geworden. Rücksichtslosigkeit und respektlose Raserei haben subjektiv ebenso zugenommen (überhöhte Geschwindigkeit - nicht mit 60 durchs Dorf sondern mit 80), Aufblendlicht bei Gegenverkehr, permanentes Fahren auf der mittleren Spur....) wie die Verkehrsdichte.

Mir geht das tierisch auf den Senkel und ich fahre nur noch, wenn es gar nicht anders geht.
 
Geht es manchen von euch genauso oder muss ich mir da Gedanken um einen Arztbesuch machen?

Gruß Mathias

Mir geht es eher so, dass ich mich ein paar Minuten an das geänderte Fahrverhalten gewöhnen muss, aber Kopfweh bekomme ich nicht.

Mein Problem ist eher, dass ich derzeit so viele Fahrten aufs Rad verlegt habe, dass ich morgens mein Auto nicht finde, wenn ich es mal brauche:)
 
Hängt es vielleicht an der möglicherweise anderen Art des Guckens beim Fahren? Ich bin der Meinung, beim Radeln wegen Selbstschutz mehr auf die Umgebung zu achten. Da ich auf dem Rad keine Knautschzone habe, bin ich wachsamer, wohingegen im Auto meine Aufmerksamkeit weitgehend auf die Verkehrssituation beschränkt ist. Beispielsweise ist mir beim Autofahren der Fahrbahnzustand weitgehend egal. Einen ähnlichen Effekt beobachte ich beim Wechsel vom Motorrad zum Auto.
 
Ich glaube, dass du mit dem Begriff Entschleunigung schon nah am Kern der Wahrheit entlangschrammst. Wie oft erwischt man sich beim Fliegen mit dem Rennrad verträumt die Umwelt wahrzunehmen...? ...Warum? ...weil es möglich ist, naja zumindest in der Geraden sehe ich mich schon gern um. Selbst beim Versuch den 30er Schnitt zu knacken erwische ich mich dabei. ...aber ich schweife ab.
Nach längeren/häufigen Touren mit dem Rad ist der Umstieg ins Auto auch für mich komisch...eben weil ich dann immer noch verträumt durch die Gegend glotze und mich wundere das mein Tacho 60 auf ner Landstraße anzeigt. Nach kurzer Zeit geht's dann wieder.

Falls es dich beruhigt geh ruhig zu einem Arzt. Schaden wird es nicht. Gerade wegen den Kopfschmerzen...
 
Viel Stress im Beruf? Oder nur selten mit dem Auto unterwegs? VIel vorm Computer? Dauernd das Handy in der Hand?

Beim Autofahren werden wahnsinnig viele Informationen aufgenommen, welche gefiltert und priorisiert werden müssen. Irgendwann kann das in der heutigen stressigen Zeit auch mal zuviel werden. Gerade im Hintergrund von Corona-Stress will der Körper vielleicht nicht mehr ganz so und brauch mal eine Auszeit. Zumal Autofahren in der Regel bei einer Geschwindigkeit stattfindet, für die der Mensch einfach nicht gebaut wurde.
Im Grunde kennt man das noch aus der Fahrschule, wo man nach 45 Minuten Übungsfahrt schweißgebadet als Nervenbünde aus der Karre ausstieg. Oder direkt mit frischem Führerschein war an laute Musik im Auto noch nicht zu denken. Nach einer gewissen Zeit lernt man zu filtern und nimmt nur noch die relevanten Informationen auf. Also entweder bewusst ruhig und langsam ohne Musik fahren oder einfach mal Urlaub machen.
 
Ich habe das auch, wenn ich mich direkt nach dem (längeren) Radfahren ins Auoto setze, dann fahre ich zuerst automatisch sehr langsam, da kommen mir 50 in der 50er-Zone schon irre rasant vor (und ich fahre 40).
Zudem habe ich anfangs das Gefühl, dass ich keine richtige Übersicht habe (aufgrund der viel tieferen Sitzposition im Auto), und das Vertrauen in die Rückspiegel muss das Gehirn auch erstmal wiederbekommen (ich drehe mich dann anfangs immer nochmal sicherehitshalber um zum Schauen, so wie auf dem RR eben).

Lustig ist auch das vollautomatische Anspannen des Rückens und der Arme vorm Überfahren eines Schlaglochs .. das ist das Brain noch voll im "Ouha, jetzt rumst es gleich wieder gewaltig"-Modus.

Aber nach 5 Minuten hat sich das alles schon gegessen, da kommen mir dann 50km/h schon wieder schnarchend langsam vor.

Das ist alles vollkommen normal und nachvollziehbar denke ich.
 
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