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Pro - und Contra Dopinglegalisierung

Picard

Energie
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Hallo

unter diesem, von Kollege RoadRace vorgeschlagenem Fredtitel kann gepostet werden, was
passieren würde, wenn das Dopen legal geworden wäre.

Das heisst, dass man die z.Zt. zum dopen gebräuchlichen Medikamente so uns denn bekannt ( Nichts was aktuell als Drogen definiert wird ) nach Ausstellung eines dementsprechenden Rezeptes vom Arzt in der Apotheke kaufen kann.
 

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Re: Pro - und Contra Dopinglegalisierung
Für mich ein Pro wäre, dass man die Möglichkeit hat sein Geld in einer Apotheke für qualitativ hochwertige Ware
aus sauberer Herstellung auszugeben, anstatt es Verbrechern für undefinierbaren Dreck aus dubiosen Quellen zu geben.
 
Na gut, ich leg mal los. Ich bin GEGEN die Legalisierung und versuche mal meine Pro- und Contraliste hier darzulegen.

Als Grund für die Legalisierung des Dopings setze ich mal eine etwaige Chancengleichheit voraus.
Physiologische Grundvoraussetzungen lasse ich hierbei aussen vor, denn darauf hat man sowieso keinen Einfluss und über Gen-Doping wissen wir wohl noch zu wenig, bzw. würde den Rahmen des Themas wohl sprengen

Pro:
- Weniger Schwarzmarkthandel/Kriminalität
- Erhöhte Steuereinnahmen
- Möglicherweise mehr Arbeitsplätze?

Contra:
- Legale Gesundheitsschädigung in dieser ist in meinen Augen nicht gesellschaftskonform (um mal das Wort Moral wegzulassen) und könnte die Forderung nach Legalisierung harter Drogen mit sich ziehen.
Dabei müsste man eigentlich auch über Alkohol und Tabakkonsum sprechen, da sehe ich die Verharmlosung extrem kritisch, ist aber nicht Inhalt dieses Themas!
- Mögliche Steigerung der allgemeinen Gesundheitsschädigung da keine Hemmschwelle mehr vorhanden ist und immer mehr Leute die betreffenden Präparate nehmen würden
- Besondere Gefahr bei jungen Menschen bei denen mittlerweile auch der Drogenmissbrauch immer weiter ansteigt
- Die Aufklärung über eine solche Maßnahme (besonders der Aspekt Jugenschutz!) müsste extrem aufwändig sein, dadurch ist sie mit enormen Kosten verbunden die letztendlich wieder der Steuerzahler tragen muss
- Ein Missbrauch bei der Anwendung ist nicht zu kontrollieren. Keiner kann kontrollieren was der Hobby- oder auch der Profisportler in seinem Privatleben macht
- "Begleitende" Ärzte könnten eventuell für Missbrauch zur Rechenschaft gezogen werden ohne die Schuld dafür zu tragen > rechtlich möglicherweise schwierig, würde die Justiz und die Staatskasse unnötig belasten
- Es ist nach wie vor keine Chancengleichheit gegeben da besser verdienende Sportler auch eine bessere Behandlung bekommen können - bei diesem Punkt ist auch die Gefahr der Bestechung gegeben
- Es würde ein Preiswettkampf der Anbieter entstehen und dann ist nicht mehr garantiert ob die Ware wirklich sauber ist. Man weiß ja heutzutage nicht mal mehr was man im Supermarkt kaufen darf...

Ich sehe hier also keinen Vorteil. Was die Zahl der Doper betrifft, die ändert sich bestenfalls nicht. Da wäre dann die moralische Frage die noch im Raum stehen würde.
Einen Vorteil kann ich jedenfalls nicht erkennen.
 
Für mich ein Pro wäre, dass man die Möglichkeit hat sein Geld in einer Apotheke für qualitativ hochwertige Ware
aus sauberer Herstellung auszugeben, anstatt es Verbrechern für undefinierbaren Dreck aus dubiosen Quellen zu geben.
Wer sowas macht dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Die Zahl dieser Sportler wird wohl auch ziemlich gering sein.

Ich sehe hier also keinen Vorteil. Was die Zahl der Doper betrifft, die ändert sich bestenfalls nicht. Da wäre dann die moralische Frage die noch im Raum stehen würde.
Die Zahl wird sich wohl erhöhen. Da Leute die dem ganzen nicht abgeneigt sind, aber nicht aus dem Internet bestellen wollen und an keine Apo-Ware kommen, noch hinzu kommen.
 
Wer sowas macht dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Die Zahl dieser Sportler wird wohl auch ziemlich gering sein.
Würde ich gar nicht unbedingt sagen. Ich höre von fast jedem der ins Fitnessstudio geht dass ihm dort was angeboten wurde und ob das sauber ist möchte ich mal bezweifeln, bzw. es lässt sich vielleicht nicht verifizieren.
 
Wer sowas macht dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Die Zahl dieser Sportler wird wohl auch ziemlich gering sein.


Die Zahl wird sich wohl erhöhen. Da Leute die dem ganzen nicht abgeneigt sind, aber nicht aus dem Internet bestellen wollen und an keine Apo-Ware kommen, noch hinzu kommen.

Ob die Zahl der Sportler wirklich gering ist glaube ich nicht, es sind wahrscheinlich mehr Sportler die Hilfsmittel nehmen als man denkt.

Meine Meinung´:

Pro Freigabe:
1) Schwarzmarkt nimmt ab
2) Preise stabilisieren sich, Ware wird billiger
3) Man kann saubere und nicht gepanschte Ware kaufen

Contra Freigabe:
1) Gesundheitsschädlich
2) Kosten der Krankenkassen steigen durch Folgekrankheiten
3) Arztkosten bei den Krankenkassen steigen
4) Durch unkontrollierten Gebrauch steigt eventuell die Krankenrate, dadurch könnte es zu mehr Entlassungen und Arbeitslosigkeit kommen
5) durch Zunahme des Konsums im Gegenzug wieder steigende Preise
6) Jugend wird systematisch zum kauf und Doping herangeführt
7) der Sport an sich gerät noch mehr in Verruf

Mein Fazit, keine Freigabe, stärkere und unverhoffte Kontrollen sofern möglich und bezahlbar.

Rest gelöscht tut nichts zur Sache Pro und Contra
 
Würde ich gar nicht unbedingt sagen. Ich höre von fast jedem der ins Fitnessstudio geht dass ihm dort was angeboten wurde und ob das sauber ist möchte ich mal bezweifeln, bzw. es lässt sich vielleicht nicht verifizieren.
Ich dache wir sind in einem Rennradforum.
Und wie gesagt denen ist nicht zu helfen. Jeder Sportler der einen Funken Verstand besitzt, kommt entweder an Apo-Ware ran oder lässt es sein.
 
Ich dache wir sind in einem Rennradforum.
Und wie gesagt denen ist nicht zu helfen. Jeder Sportler der einen Funken Verstand besitzt, kommt entweder an Apo-Ware ran oder lässt es sein.
Klar, aber ich denke der Hauptteil der Konsumenten findet sich in Fitnessstudions. So viele Rennradfahrer gibts dann ja auch nicht.
Natürlich ist denen nicht zu helfen, aber es ist leider die Realität.
 
Mir fällt da noch was ganz anderes ein. Würde man das nun legalisieren, was würde das konkret bedeuten? Es müsste wohl ein Liste von Medikamenten geben die erlaubt sind.
Anders kann es ja nicht sein, denn es wird ja nach wie vor verbotene Substanzen geben die nunmal nicht in (leistungsfördernde) Medikamente gehören. Irgendwie müsste eine Legalisierung ja reglementiert sein.

Da haben wir dann nämlich das nächste Problem. Es wird auch dann wieder Leute geben die sich alles mögliche reinpfeifen werden und wir stehen wieder am Anfang.
 
Genau so siehts aus, wenn du 20 Medikamente legalisierst, findet ein kluger Kopf das 21 Medikament, und das wäre dann wiederrum verboten,
also wieder eine Schraube ohne Ende.
Fazit alles komplett verbieten, oder die Augen verschliessen.
Was wäre, wenn jeder Lizenznehmer egal welches Alter und Klasse bei Beantragung einer Lizenz ein Blutbild erstellen lassen müsste ( jährlich bei Antrag die wichtigsten Daten ), werden bei Kontrollen irgendwelche grobe Differenzen festgestellt, wird intensiv untersucht.
Das wäre ein ganz kleiner Anfang, oder was denkt ihr?
Und so eine Untersuchung kostet nicht die Welt, ich lasse mir auch z.B. jährlich ein grosses Blutbild erstellen.
 
Kann man denn anhand des Blutbildes alles ablesen? Der UCI-Blutpass funktioniert doch auch nicht oder?
Aber sicher, ein Ansatz ist es.
 
Warum dopt sich ein Profiathlet?

1. Er glaubt, sich einen Vorteil im Wettbewerb zu verschaffen.
2. Er glaubt einen Wettbewerbsnachteil zum gedopten Konkurrenten auszugleichen.
3. Er glaubt, über die so errungenen Resultate ein besseres Einkommen zu erzielen.
4. Er ist sich relativ sicher, nicht erwischt zu werden.
5. Die zu erwartenden Sanktionen für den vermeintlich unwahrscheinlichen Fall des Auffliegens sind vergleichsweise gering.

Früher war ich ein bekennender Dopinggeger, danach hatte ich eine Zeit der Desillusionierung und tendierte zur Dopingfreigabe.

Heute ist es mir einfach absolut gleichgültig, ob sich im Profizirkus, dessen einziger Zweck es ist, unmengen Geld umzusetzen, die Darsteller mit Hilfe von allerlei Pharmaerzeugnissen vergiften. Wichtig aus meiner Sicht ist Einzig und allein, der Jugend zu erklären, dass es sich beim Profisport nicht mehr um Sport im Sinne von fairem Wettbewerb handelt, sondern um eine Freakshow zur Unterhaltung der Massen.
 
...... Wichtig aus meiner Sicht ist Einzig und allein, der Jugend zu erklären, dass es sich beim Profisport nicht mehr um Sport im Sinne von fairem Wettbewerb handelt, sondern um eine Freakshow zur Unterhaltung der Massen.

Und genau darin sehe ich das Problem, von einem guten Jugendsportler.
Er fährt in der Jugend im vorderen Feld, steigt in die Amateurklasse auf und kann vielleicht noch C-Klasse mithalten, sobald er aufsteigt und dann ins bodenlose fällt, kommt die Überlegung, ich habe ja das Bestreben, Profisportler zu werden.
Was mache ich, absteigen oder in der Freakshow mitspielen?
Ist der Ehrgeiz groß, spielt er in der Freakshow zu deren Bedingungen mit und kurbelt die Pharmaindustrie an.

Ich bin auch der Meinung ein sauberer Sport wäre der größte erreichbare Sieg, vor allem der gebeutelte Radsport, aber ob sich dieser Wunsch jemals erfüllen wird glaube ich nicht.

Von den Amateuren bis zu den Senioren ist alles versaut und im Profipeloton erst recht, bis jetzt zumindest noch, schade.
 
Nicht zu vergessen dass ein Großteil der Jugend von heute nach Anerkennung sucht, da wird sich der Großteil die Frage gar nicht stellen ob er bei der Freakshow mitspielt sondern wird es einfach tun.
Man braucht sich doch bloß diese ganze Castingscheizze anschauen. Jeder will Superstar sein. Keiner wird freiwillig auf das Rampenlicht verzichten wenn es in greifbare Nähe rückt.
 
da wird sich der Großteil die Frage gar nicht stellen ob er bei der Freakshow mitspielt sondern wird es einfach tun.

Man könnte auch den Standpunkt vertreten, dass es erfolgversprechender erscheint, einen jugendlichen Sportler vom Übergang zur Freakshow abzuhalten, als den Profisport sauberzuhalten.
Die ganzen verzweifelten Dopingvermeidungs- und -verfolgungsstrategieen leiden doch Dank der kriminellen Energie der Täter und der Scheuklappenmentalität einiger Sponsoren unter dramatischer Erfolglosigkeit.
 
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