• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

ohne Bewusstsein fahren

bei ner klassischen unterzuckerung, wie sie diabetiker bekommen können, müsste man von außen zucker zuführen. d.h. sie hört nicht einfach so wieder auf, wie es hier offensichtlich der fall war.
 
“Geh zum Arzt“ ist hier off Topic, denn schon im Eingangspost war klar, dass guinnest längst in Behandlung ist. Seltene Stoffwechselkrankheiten schreibt man sich ja nicht mal eben selbst zu. Hier muss es deshalb um die Einordnung relativ zur Erfahrung normalgesunder Radfahrer gehen.

Mein Beitrag: Erinnerungslücken kenne ich durchaus, wenn auch nicht 20 Minuten. Bekannte Strecke, die Gedanken schweifen ab, “jetzt bin ich hier, vorhin war ich da, ich muss wohl im Dorf rechts abgebogen sein“. Allerdings ohne Panik, ohne Hupen, ohne die drückende Befürchtung, während der nicht abgespeicherten Phase irgendwie unsicherer unterwegs gewesen zu sein. Direkter Erkenntnissgewinn? Keiner, aber die Summe solcher Erfahrungsberichte wird ihm dennoch bei der Einordnung helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das kenne ich auch. Irgendwann in der Pampa auch mal 4 km in die falsche Richtung gedöst, trotz Navi! Oder der Weg zur Arbeit, immer wieder die gleiche Strecke, gerade, eintönig, schön entlanggeschnürt und plötzlich bin ich da. Wo war nochmal der Weg?

Habe auch mal Frau mit beiden Kindern übersehen, beim abendlichen "wie war dein tag?" kam raus, dass wir den gleichen Weg gehabt haben MÜSSEN, ich sie also übersehen haben muss. Dabei war die große mit dem Fahrrad unterwegs, und da weiche ich immer sehr großzügig aus.

Aber unsicher über die Verkehrssicherheit war ich mir trotzdem nie. Gibt ja wirklich Phänomene wie das Flow-Erlebnis von Mihaly Csiksentmihaly (orthogr. ungefähr), oder Momente größter Konzentration und Entspannung, die (ab hier lehne ich mich dann auch weit aus dem Fenster) mit Alpha-Wellen in der Hirnforschung beschrieben werden. Hatte ich auch schon öfter. Hab ne Zeit als Musiker gearbeitet, und das ein oder andere Mal echt knifflige Einsätze gehabt, die ich zwar gut hingekriegt habe, an die ich aber keine lebhafte Erinnerung habe. Im Kung-Fu werden Entspannungstechniken gezielt eingesetzt, um diesen Zustand hervorzurufen, und (Achtung Fenster) bei Meditationen ebenfalls.
 
Auch noch mein unqualifizierter Senf:

Radfahren ist von Ärzteseite ausdrücklich empfohlen!

Ich gehe davon aus, dass das Radfahren genauer mit dem Arzt besprochen werden sollte. Wenn Du Deinem Arzt erzählst, dass Du Dich zweimal in die Unzurechnungsfähigkeit gefahren hast, wird er hoffentlich nicht sagen "Super! Alles nach Plan!".
Gemeinsam (auf Rolle statt auf Straße) herausbekommen, wie Dein Körper auf welche Belastung reagiert, halte ich für durchaus sinnvoll. Wenn Du genau weißt, ab welchem Puls/Leistungsbereich Du aussteigen musst, ist das Risiko einschätzbar.

Ohne das wäre mir ganz persönlich die Gefahr zu groß, dass während der unvorhergesehenen 20-Minuten-Auszeit etwas passiert. Wobei Sturz, oder von einem Auto umgenietet zu werden gar nicht worst case scenario wäre, für mich wäre das das unaufmerksame Kind, was auf die Straße läuft. Und ich kann nicht reagieren.
 
Ich glaube viele hier kennen das gefühl eines "Flow" oder auch "Runners High". Aber hatte denn je einer Angst bei oder nach diesem Zustand? Ich nicht. Nicht mal beim ersten mal. Es ist eigentlich ein gutes und irgendwie erhebendes Gefühl - hört sich blöd an aber mir fallen keine anderen Worte dafür ein.
Mit der vom TE geschilderten Stoffwechselerkrankung und den von ihm für "Flow" oder "Runners High" eher untypischen Empfindungen m.M nach auf alle Fälle den Arzt befragen!
Dazu gibt es meines Erachtens im Sinne der Sicherheit für andere und Dich keine Alternative. Vielleicht alles nicht so wild und der Doc kann Dir die Angst nehmen.
 
Also, ich werde selbstverständlich zum Arzt gehen und auf anstrengendes Radeln derzeit verzichten.

Ich wollte in diesem Forum erst mal einschätzen ob dies ggf. jemandem "normalen" schon so passiert ist. Das ist nicht der Fall. Dies hilft mir weiter.

Aber ab jetzt kann das Forum sicher nicht mehr weiterhelfen. Für die krankheitsspezifischen Details müssen die Uni-Ärzte ran.

Vielleicht als Ergänzung zu manch Kommentaren...; Da die Krankheit sehr sehr selten ist (max. 300 mal in Deutschland) haben nach meiner Erfahrung auch die Uni-Ärzte teilweise wenig Ahnung, bzw. erst in den letzten Jahren hat sich etwas getan. Vor 1-2 Jahrzehnten war noch die gängige Empfehlung auf Sport und möglichst alle Bewegung zu verzichten... die Folge war Fettleibigkeit und Rollstuhl....Mittlerweile wird Ausdauertraining ausdrücklich empfohlen, was aus meiner Sicht absolut richtig ist. Ich denke auch (und das sagen mir auch die Ärzte), dass ich mit meiner Krankheit sehr gut umgehen kann und praktisch relativ normal den Alltag bewältigen kann.

Also danke nochmal allen Beiträgen.
 
Kannst du dich nach dem Training nicht mehr an bestimmte Abschnitte erinnern oder hast du zwischendurch immer mal das Gefühl, dass dir bestimmte Abschnitte fehlen? Ersters spricht für monotonie und das Hirn speichert das einfach nicht ab. 20 min sind aber schon bedenklich. Wenn du es während der Fahrt hast, dann sehr bedenklich.

Hast du das auch bei anderen Tätigkeiten? Hast du dich bei der Radfahrt übermäßig belastet, du wärst nicht der erste, der während oder nach einer starken Belastung überhaupt nicht zurechnungsfähig ist. Wenn dem so ist, dann vielleicht mal die Internsität auf ein Minimum reduzieren. Gewissheit verschaft wahrscheinlich eine komplette Verkabelung mit Belastungstest.
 
In welcher Salzwueste in D kann man denn 20 Min. rumfahren, ohne mit der Umwelt zu interagieren, ohne beusst zu lenken, zu bremsen etc.?
 
Lenken wird ja noch geklappt haben, sonst fällt man ja hin. Meines Wissens ist das Radfahren ja eine ständige Pendelbewegung um das Gleichgewicht herum, was das Fahren zB in/auf Bahnschienen erschwert.

Und da gibts ja einige Strecken, alte Bahntrassen hier bei uns, oder ganz klassisch unser geliebtes Wodantal :)
 
Ohne Bewustsein waere fuer mich, wenn man nicht auf die Aussenwelt reagiert. D.h. lenken um der Strasse zu folgen, Hindernissen ausweichen, Vorfahrt gewaehren... So kommt man auch auf Bahntrassen nicht weit ;)
 
Ohne Bewustsein waere fuer mich, wenn man nicht auf die Aussenwelt reagiert. D.h. lenken um der Strasse zu folgen, Hindernissen ausweichen, Vorfahrt gewaehren... So kommt man auch auf Bahntrassen nicht weit ;)

Also es ist/war so, dass ich immer wieder kurz aufgewacht bin. Die Fähigkeit zu fahren muss aber (unterbewusst wie auch immer) erhalten geblieben sein (wenn auch deutlich eingeschränkt). Ich habe daher schon während dem Fahren keine Orientierung mehr gehabt und hatte zu wenig Grips einfach mal anzuhalten...;

Die (auch mit Experten besetzte) Selbsthilfegruppe meiner Stoffwechselkrankheit kennt dieses Verhalten ebenfalls nicht bzw. schließt einen Zusammenhang eingentlich aus. Scheint also doch was anderes zu sein.
Nach Internetrecherche könnte das in Frage kommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Transiente_globale_Amnesie

In anderer Literatur wird beschrieben dass diese bei körperlicher gebückter Haltung (wie auch beim Radfahren) oder bei einem Sturz ins kalte Wasser (es war insbesondere bei mir am Kopf jedesmal sehr kalt) auftreten kann. Dagegen spricht, dass diese gewöhnlich bei höherem Alter auftritt und ich sie jetzt auch zweimal in Folge gehabt hätte...; Wie ich auf Mitmenschen reagiere kann ich nicht beurteilen, da ich alleine gefahren bin.
Morgen gehts zum Arzt (will dort Diabetes 2 ausschließen) und der wird mich dann wohl zum Neurologen überweisen. Nächste Woche habe ich zufällig auch ein Schädel-MRT, da ich seit 4 Wochen auch noch starken Tinnitus hab. Vielleicht stellt man da noch etwas fest.

Naja irgendwie kommt grad alles zusammen::; Hoffe nur dass ich das Radfahren nicht aufgeben muss, da es mir die letzten Jahre doch so gut getan hat.
 
Zurück
Oben Unten