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Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Tobiip

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Habe vor einigen Monaten ein Rennrad von dem Sperrmüllhaufen unseres Nachbarn gerettet und nutze dies seitdem als Alltags-Rad hier in Oldenburg.

Der Rahmen ist von der Marke "Liberia". Ich kann dazu keine Informationen im Internet finden. Jedoch ist es in meinen Augen interessant, dass die Bronze-Farbe die Eigenfarbe des verwendeten Materials zu sein scheint. An einigen Stellen blättert der Lack ab und dort ist deutlich zu sehen, dass es sich um einen Klarlack handelt. Der Rahmen ist "Made in France" und trägt die Aufschrift "construit avec 3 tubes alléges" sowie den Hinweis auf Handfertigung.



Ansonsten kann ich noch die Kurbel, eine Solida identifizieren:



Sowie die "Simplex"-Schaltgruppe



Also, mich würde interessieren, in welche Zeit das Rad zuzuordnen ist und ob ich vieleicht aufgrund Seltenheitswert nicht ganz so sorglos damit umgehen sollte :) Und was ist das für ein Material beim Rahmen? Das Rad ist für das geschätzte Alter erstaunlich leicht.

Achja, habe leider im Moment keine Digi-Cam hier, ich liefere vieleicht mal irgendwann qualitativ bessere Bilder ab.
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Auf dem ersten Bild sieht die Gabel verdächtig nach Frontalcrash aus, mach doch noch mal Bilder ohne Fahrradständer, daß man sehen kann, ob die verzogen ist. Dann weißt Du vielleicht auch, warum das Teil auf dem Sperrmüll lag. ;)
Ansonsten scheint das ein Stahlrahmen aus den frühen 80ern zu sein - mit den Komponenten und den geschmiedeten Ausfallenden würde ich sagen: damals untere Mittelklasse, v.a. die Kurbel ist eher ein "preiswertes" Modell, die Zinkspeichen sehen auch danach aus.
Der Vorbau ist sicher nicht original.
Auf dem Unterrohr ist ein grüner Aufkleber, da müßte draufstehn, aus was für Rohren der Rahmen ist.
Der Lack scheint einfach ein Metalliclack zu sein, da wird immer noch mal klar drüberlackiert.
Ein neues Schloß brauchst Du dafür eher nicht, aber wenn Du das Teil etwas herrichtest, hat das durchaus das Zeug zum Alltagsklassiker, die Marke sieht man auch nicht so oft.
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Würd ich auch sagen. Die Gabel sieht in der Tat etwas geknickt aus. Kann aber auch an der Perspektive liegen.
Das Rad war anscheinend einem der Vorbesitzer (der sicherlich auch nicht der Ersteigentümer war) zu klein, so dass er es mit einer längeren Sattelstütze und diesem ulkigen Vorbau korrigiert hat.
Die Bremszugführungen auf dem Oberrohr sehen nach Billigware aus, immerhin ist der Schaltzugstopper auf der Kettenstrebe nicht auch so ein Drahtteil (wie etwa bei vergleichbaren Hercules-Modellen). Die Ausfallenden sind indes recht hübsch geraten. Sogar eine Einstellschraube ist vorhanden. Da wurde nicht am falschen Ende gespart.
Der Hinweis "3 tubes allégés" weist darauf hin, dass die Hauptrohre "erleichtert" wurden. Das könnte etwa eine Konifizierung sein. So billig ist der Rahmen also dann doch nicht, wie er auf den ersten Blick vielleicht scheint.
Also, versuch mal, die Bude richtig sauber zu machen, am besten, du zerlext es in alle Einzelteile und siehst so, ob sie noch taugen. Sollte die Gabel wirklich geknickt sein, solltest du sie durch eine passende, etwa verchromte, ersetzen und dir den Renner nach deinen Vorstellungen und Wünschen wieder aufbauen, vielleicht mit etwas besseren Simplex- oder Huret-Teilen. Ich denke, der Rahmen ist eine recht brauchbare Basis für einen schönen, nicht zu teuren Flitzer.
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Ich sehe gerade, dass die Kette unbedingt gewexelt werden muss. Heute noch! (Und das Ritzelpaket gleich dazu.)
 
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Ja allerdings. Die Kette ist so lang und verschlissen, die macht in Nullkommanix die vorderen Kettenblätter kaputt. Sie ist schon lustig dabei...

Mich als Bastler-Unerfahrener würde mal interessieren,woran ihr das anhand der Bilder erkennt?
An einem ruhigen Wochenende werde ich mir eure Tipps mal zu Herzen nehmen und das Gerät auseinandernehmen.
Finde den Rahmen nämlich wirklich sehr schick, allein die Farbe ist super, und dazu noch mein geschmackvoll ausgewähltes hellblaues Lenkradband :D

Achja, das mit den Sturz-Vermutungen kann ich so nicht nachvollziehen. Besagter "Knick" ist, wenn auch nicht so stark wie auf den Fotos, durchaus sichtbar. Allerdings sind bis auf kleinere Kratzer keinerlei Sturz-Spuren zu sehen. Das Rad fährt sich auch äußerst stabil bis ca. 50 km/h...
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Mich als Bastler-Unerfahrener würde mal interessieren,woran ihr das anhand der Bilder erkennt?

YMMD! :D:
Gehe in einen Fahrradladen und versuche die Kette vom vorderen großen
Kettenblatt abzuheben (mittig*) und ganz allgemein wie die Kette sitzt.
Dann schaust Du das gleiche bei Dir.
Ich würde beim Kettentausch ein bzw. beide Kettenblätter tauschen.
Hinten ist wahrscheinlich auch Schrott.:eyes:

Achja, das mit den Sturz-Vermutungen kann ich so nicht nachvollziehen. Besagter "Knick" ist, wenn auch nicht so stark wie auf den Fotos, durchaus sichtbar................

Falls vorhanden verlängere die Gabelscheidenlinie mit einer Wasserwaage.
Dann schaust Du auf die Kanten zw. Steuerrohr (Rahmen) und der Ww..
Vermtl. wird sich ein leichtes "V" ergeben.
Bei der Ww. was unterlegen, da die Gabelkrone im Weg ist.

Nb. Ich würde die Gabel demontieren und mir den Gabelschaft,
besonders im unteren Bereich anschauen.

Gruß

* Auf deinem Foto habe ich den "Durchblick".:lol:
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

YMMD! :D:
Gehe in einen Fahrradladen und versuche die Kette vom vorderen großen
Kettenblatt abzuheben (mittig*) und ganz allgemein wie die Kette sitzt.
Dann schaust Du das gleiche bei Dir.
Ich würde beim Kettentausch ein bzw. beide Kettenblätter tauschen.
Hinten ist wahrscheinlich auch Schrott.:eyes:


Na, jetzt wo du's sagst, fällts mir auch auf und kann deine Belustigung sogar verstehen ;)

Na, werd mir das mal gleich genauer ansehen...
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Wenn die Gabel geknickt ist, ist sie Schrott, denn es kann sein, dass es das Schaftrohr ist. dann läuft der Steuersatz nicht mehr richtig und kann sich an einer Stelle einlaufen, Ergebnis: auch Schrott.
Der Rahmen ist wirklich schön. Ich hab gerade festgestellt, dass auch ich auf dem Colnago solche Bremszugführungen aufm Oberrohr habe. Das ist also überhaupt kein Indiz für die Rahmenwertigkeit.
Um eine größere Katastrophe von dem Rad abzuwenden, würd ich also zuerst folgendes machen:
- Kette und Ritzelpaket tauschen (guck mal auf ebay, da gibts immer mal was Günstiges)
- Kettenblätter untersuchen und mglw. Ersatz suchen (ist nicht so einfach). Die Kurbel ist nicht so der Renner, die Blätter scheinen auch nicht original zu sein. Such vielleicht eine alte SR Sugino oder Nervar, die sind nicht so gesucht und teuer, aber würden bestimmt gut an das Rad passen.
- Gabel untersuchen und ggf. durch eine neue/gebrauchte verchromte samt Steeursatz ersetzen. Deine Werkstatt kann bestimmt genau sagen, ob die Teile noch gut sind, aber vielleicht keine passenden besorgen, also mal ebay beobachten oder den eilebasar hier im Forum besuchen.
- Bremszüge wexeln, Bremsen reinigen und neu einstellen (wirst sehen, was man aus den alten Dingern noch rausholn kann)
- Wenn du schonmal Rahmen und Gabel in der Werkstatt hast, dann lass auch gleich das Tretlager nachsehen. Bei Geräten solches Kalibers ist es sowieso Pflicht, alle Lager zu reinigen und neu zu fetten und einzustellen. Dabei kommen auch evtlle Fehler und Defekte ans Licht.
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Die Kettenblätter scheinen Lochkreis 122 zu sein, dürfte schwierig werden, dafür Ersatz zu bekommen. Also ist ein Kurbeltausch, wie schon angeregt, vermutlich ratsam. Dabei am besten auf einen gängigen LK achten (110, 130).
 
AW: Mein Stadt-Oldtimer - eine Rarität?

Ich hab noch genau die gleiche Kurbel hier rumliegen, von meinem Jugendrad aus den frühen 80ern. Ist zudem auch noch Stahl, und mit Bohrungen im großen Kettenblatt, die man hier vor lauter Dreck fast nicht sieht.
 
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