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Mechanische gegen hydraulische Bremse tauschen

seackone

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Hallo Leute,
ich lese hier schon eine Weile mit. Nachdem bei mir aber nun auch eine Frage aufgekommen ist, möchte ich diese kurz stellen.

Seit Januar 2020 fahre ich mein erstes Gravel Bike: Bottecchia Gravel Monster (Modell: 48U GRAVEL MONSTER Shimano Sora Mix 18s DISK). Bis vor 15 Jahren war ich noch Mitglied im Radsportverein, konnte dann aber nicht mehr weiter machen und musste komplett aufs Radfahren verzichten. So kam es, dass ich lange gar kein Fahrrad mehr hatte und jetzt auch nicht mehr wirklich in der Materie stecke..

Jedenfalls fahre ich inzwischen wieder regelmäßig. Etwa 30 km täglich und an den Wochenenden darf es auch mal eine längere Tour sein. Allerdings ärgert mich ein wenig die Bremsanlage (Shimano BR317). Ich empfinde es als durchaus lästig, diese regelmäßig einzustellen, da ich ja doch etwas häufiger fahre. Hinzu kommt, dass irgendwie Wasser in die Hüllen gekommen sein muss und mir der Bowdenzug der Hinterradbremse regelmäßig (vorallem während der Fahrt) einfriert.

Am Wochenende wäre es also an der Zeit, die Bremsanlage auseinander zu nehmen, die Hüllen durchzupusten, die Züge zu fetten usw.. Wenn ich mir sowieso schon die Arbeit mache, habe ich überlegt vielleicht auch direkt auf eine hydraulische Bremsanlage umzusteigen.

Es wären zwei neue Bremssattel, Bremsschläuche sowie zwei neue Bremshebel nötig. Es brauch nichts aus dem Profisport-Bereich sein.. Für den alltäglichen Gebrauch, aber solide. Die Bowdenzüge sind derzeit durch den Rahmen verlegt, leider habe ich damit genauso wenig Erfahrung wie mit hydraulischen Bremsanlagen bei Fahrrädern (bei Motorrädern kenne ich mich inzwischen besser aus). Ist es kompliziert, die alten zu entfernen und neue Schläuche zu verlegen?

Bin über jeden Tip dankbar!

Viele Grüße
 
[...]

Seit Januar 2020 fahre ich mein erstes Gravel Bike: Bottecchia Gravel Monster (Modell: 48U GRAVEL MONSTER Shimano Sora Mix 18s DISK). [...]

Allerdings ärgert mich ein wenig die Bremsanlage (Shimano BR317). [...]
Wenn ich mir sowieso schon die Arbeit mache, habe ich überlegt vielleicht auch direkt auf eine hydraulische Bremsanlage umzusteigen.

Es wären zwei neue Bremssattel, Bremsschläuche sowie zwei neue Bremshebel nötig. [...]

Ich denke das wird aufwendig oder teuer. Sora Schalt/Bremshebel gibt es nicht für hydraulischen Bremsen, die nächstteurer Gruppe (Tiagra) bietet die Option, ist aber 10-fach statt 9-fach. Es kann sein, dass es in früheren Jahren mal die Kombination 9-fach/hydraulisch gegeben hat, ich zweifle aber daran.

lg Andreas
 
TRP HY/RD als Hybridalternative wären evtl eine Lösung. Diese stellt sich auch automatisch nach.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Die Semi-Hydraulischen Sattel klingen echt interessant, wusste nicht das es so etwas gibt! Die schaue ich mir doch direkt mal genauer an.

Danke @nutmeg, ich war mir nicht bewusst, auf welche Dinge ich tatsächlich achten muss. Neben Schalt/Bremshebel und Sattel wäre dann also noch eine neue Kassette sowie ein neuer Umwerfer fällig. Hmm.. Ok. Den Aufwand würde ich nicht scheuen, aber am Ende des Tages ist es ja doch irgendwo eine Kostenfrage. Ich bin noch nie mit hydraulischen Bremsen gefahren. Ist denn dort die Bremskraft besser als bei gut eingestellten mechanischen Bremsen? Damit bin ich nämlich zufrieden..
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt jetzt erst mal darauf an was es denn kosten darf.
Um es vernünftig zu machen brauchst du wenn du bei Shimano bleiben willst

2x STIs
2x Bremssattel
1x Schaltwerk
Bremsleitungen
4x Olive
4x Pin
Schaltzug
Mineralöl

Sagst du okay ich bin bereit das Geld zu investieren mußt du noch noch einen Händler finden der das ganze Zeug auch recht Zeitnah liefern kann. Denn aktuell schaut es mit der Verfügbarkeit von Teile echt bescheiden aus.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Die Semi-Hydraulischen Sattel klingen echt interessant, wusste nicht das es so etwas gibt! Die schaue ich mir doch direkt mal genauer an.

Danke @nutmeg, ich war mir nicht bewusst, auf welche Dinge ich tatsächlich achten muss. Neben Schalt/Bremshebel und Sattel wäre dann also noch eine neue Kassette sowie ein neuer Umwerfer fällig. Hmm.. Ok. Den Aufwand würde ich nicht scheuen, aber am Ende des Tages ist es ja doch irgendwo eine Kostenfrage. Ich bin noch nie mit hydraulischen Bremsen gefahren. Ist denn dort die Bremskraft besser als bei gut eingestellten mechanischen Bremsen? Damit bin ich nämlich zufrieden..

Das Bottecchia Gravel Monster hätte es ja noch in zwei weiteren Ausführungen gegeben, in denen dann ein hydraulisches Bremssystem verbaut ist. Beispielsweise:

Gear: Shimano GRX400 Mix 20s DISK
Shifter: Shimano RX400 20s DISK
Cassette: Shimano GRX 11/34 10s
R.deraill: Shimano RX400 20s

Also die Bezeichnung der Kassette verstehe ich noch. Das wäre dann eine mit 10 Gängen. Warum steht bei den anderen Bauteilen überall eine 20s dahinter? Wofür steht die?

Die GRX400 ist einen 2x10 Gruppe deswegen deswegen 20s und bei der Kassette 10s

Da wäre es woll günstiger gewesen wenn du dir gleich das Bike mit der GRX Ausstattung gekauft hättest. Jetzt der Umbau kommt um einiges teurer.
 
Hallo Ihr beide,
Danke @norman68 zur Erläuterung der Komponenten. Ich hatte meinen Beitrag editiert, weil ich bereits selbst die Lösung gefunden hatte. In der Zeit scheinst du aber schon geantwortet zu haben. Ich habe die Preise inzwischen recherchiert und mich bei Shimano ein wenig umgesehen. Ich denke ein Umbau liegt erstmal nicht im Budget bzw. übersteigt schon fast den Wert des Rades. Es wäre wirklich sinnvoller gewesen, das Bike direkt mit einer hydraulischen Bremsanlage zu bestellen.. aber wie das manchmal so ist: "hatte ich noch nie, brauche ich nicht". Mal abgesehen davon war es auch mein erstes Rad nach 15 Jahren. Da sollte erstmal etwas für den Anfang reichen, dass ich dann doch so regelmäßig fahre, war nicht unbedingt abzusehen. Schade. Verkaufen und ein neues holen wäre noch eine Option ;)

Allerdings sind mir früher weder die Bremsen eingefroren, noch hatte ich das permanente Nachstellen so extrem auf dem Schirm. Ich meine wir haben jetzt morgens um die -5 grad und natürlich fahre ich etwas zügiger.. Das war aber damals nicht anders! Die Hülle ist vom Bremshebel bis zum Bremssattel komplett durchgängig. Zwischendurch verläuft Sie im Rahmen (also ich nehme an dort ist sie auch durchgängig). Um ehrlich zu sein, weis ich nicht so recht wie dort Wasser reingekommen sein soll. Das sammelt sich offensichtlich am tiefsten Punkt des Rades, wo die Hülle aus dem Rahmen kommt und wieder mit einer leichten Steigung zum Bremssattel geführt wird. Eigentlich kann nur dort etwas Wasser eingetreten und zurückgelaufen sein. Aber da ist nahezu kein Spielraum zwischen Hülle und Bowdenzug, welcher ja auch vernünftig gefettet sein sollte (jedenfalls bei einem neuen Fahrrad welches nichtmal 1 Jahr alt ist). Ich weis nicht.. Hatte von Kondenswasserbildung in der Hülle bei Temperaturschwankungen gelesen.. ist das wirklich so?

Das Fahrrad ist ein ganzjahres Rad, ich fahre auch bei regen. Pflege es aber entsprechend und bin ständig am putzen usw.. Das nachstellen der Bremse würde ich fast als normal erachten oder ist es das nicht? Ist etwa 1x im Monat nötig, wenn ich einen vernünftigen Bremsdruck aufrechthalten möchte. Fahre pro Woche mindestens 150 km, bei schönem Wetter und Zeit an den Wochenenden gerne 250 km - 300 km.. also grob geschätzt etwa 800 km pro Monat. Mal mehr, mal ein bisschen weniger.. Allerdings auf eher flachem Land.

Das ich so oft die Bremse nachstelle, ist doch normal bei der Laufleistung oder etwa nicht? Vielleicht sind die Semi-Hydraulischen Sattel dann wirklich noch eine Option um mir ein wenig Arbeit zu ersparen (ist es ja eigentlich nicht, nur manchmal lästig). Behebt aber nicht mein Problem mit der gefrorenen Bremse. Vielleicht gibts ja dazu noch dein einen oder anderen Tip? Gibt es Bowdenzüge mit Hüllen bei denen so etwas nicht vorkommt? Wie gesagt, hatte das vorher noch nie, fetten müsste doch eigentlich reichen..

Gruß
 
Gute Bremsen sind schon toll. Hatte mir damals als Jugendlicher die besten Bremsen fürs MTB geholt, um die alten Cantis abzulösen. 2-3 dieser Bremsen waren der Radneupreis...

Eigentlich sollte man Züge nicht dauernd nachstellen. Kommt bei meiner Schaltung nicht vor, Sommer wie Winter, und damals auch nicht die Bremszüge. Ich hatte allerdings bei der V-Brake (XTR) die sehr guten Gore Ride On Züge. Leider gibt es die nicht mehr. Die sind komplett geschlossen gewesen und sehr reibungsarm.
Von Shimano gibt es eine ähnliche Lösung, Optislick dürfte es nicht sein; für die Dura Ace gibt es Polymer beschichtete Züge (nur für Schaltung?) + durchgehende Bowden, so dass das Problem nicht auftreten sollte.
Der aktuelle Anbieter dürfte nur Jagwire sein, hatte gestern erst danach geschaut. Reduziert hätte ich die Schaltzüge für unter 30 EUR bekommen, kosten sie normalerweise um 60, wenn ich mich recht erinnere. Schaue mal danach.

Gore musste man nie fetten, die von Shimano soll man eigentlich fetten (ich rede leider immer von Schaltzügen), dazu gibt es ein sehr teures Spezialfett. Da aber die richtigen Bowden innen bereits gefettet sind (gibt unters. Versionen) entfällt wohl dieser Schritt und so hatte ich trotz Matsch, Schnee und Eis keine Probleme mit diesen.
Sollte Luftfeuchtigkeit ins System kommen, so kondensiert bzw. gefriert dann im Winter.

Eine Scheibenbremse muss man im Grunde gar nicht mehr einstellen, wenn man die richtige Einstellung gefunden hat, auch nicht nach dem Belagswechsel. Entlüften könnte beim 2. oder 3. Wechsel mal fällig sein, geht aber gut von der Hand. Aber Nachstellen muss man bis zum Verschleiß der Beläge nichts.
 
Bei mechanischer Scheibenbremse kommen ohnehin nur spezielle, druckstabile Zughüllen in Frage, z.B. die "KEB SL" von Jagwire. Standard-Hüllen stauchen sich so sehr, dass man keine Freude an der Bremse haben wird.

Per gedichteten Endkappen kann man halbwegs verhindern, dass Wasser eindringt und im Winter dort drinnen gefriert. Es gibt natürlich auch vereinzelt Rahmen mit maximal ungeschickt kombinierter Zugführung und Zug-Stückelung, die das Eindringen von Wasser begünstigt.
 
Das meinste wurde ja schon geschrieben, daher nur noch ein paar Anmerkungen von mir:
  • die mechanischen Shimano Bremssättel sind IMHO einfach nur Schrott - schlechte Bremsleistung, übel einzustellen, dreckempfindlich und der Übergang zwischen "bremst noch" und "bremst nicht mehr" geht abrupt, mechanisch geht meiner Erfahrung nach nichts über die TRP Spyre / Spyke
  • in der Fabrik werden die Züge ohne Fett verlegt, macht ja Arbeit und geht i.d.R. auch ohne
  • auch die TRP Hy/Rd brauchen druckstabile Außenhüllen und gefettete Züge als Frostschutz, Alternative ist die TRP Parabox o.ä. die ab dem Konverter unterm Vorbau hydraulisch arbeitet
 
ich würde den Verkäufer ansprechen und das Problem schildern, vielleicht kriegst du ja nen besseren Bowdenzug gratis oder zum halben Preis

ich hatte solche Probleme noch nie und normal kommt da kaum Feuchtigkeit rein sofern es nicht dauerhaft im Regen steht
 
Auf dem Bild ist ganz gut zu erkennen, dass die von mir vermutete "maximal ungeschickte Zugführung" hier i.V.m. einer mech. Bremse leider zutrifft:

Das offene Ende der Zughülle steht nach hinten/oben und der Zug verläuft nach vorn/unten. Das Ende steht zwar nicht im direkten Wasser-Beschuss des Hinterrades, aber alles was an Wasser auf das Zugende auftrifft findet eben eine günstige Gelegenheit, um sich in der Zughülle zu sammeln.

Hier wäre ein von oben die Sattelstrebe herab laufender Zug wesentlich günstiger gewesen.

Also: Gedichtete Endkappe und darunter noch ordentlich Fett auf das Ende von Zug und Hülle. Sind dann aber auch nur "Bordmittel" die keinen 100%igen Schutz bieten und von Zeit zu Zeit erneuert werden müssen.






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Hallo,
vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!

@Menschmeier: mit meiner Schaltung habe ich gar keine Probleme. Ich glaube die habe ich bisher ein Mal ein klein wenig eingestellt, weil ein Gang nicht mehr so eingelegt wurde, wie ich es gewohnt war. Die Gore Ride On Züge gibts noch bei Ebay! Ich nehme an mit deinem letzten Absatz meinst du hydraulisches Bremssystem statt Scheibenbremsen? Das habe ich inzwischen leider auch mitbekommen.

@lowridervonquaeldich: es ist tatsächlich so wie du beschreibst. Mit dem einstellen tue ich mich manchmal schwer, was eigentlich gar kein großes Problem ist und deine Beschreibung der Bremsleistung trifft den Nagel auf den Kopf. Das Fahrrad habe ich direkt vom Großhändler bezogen. Die haben einen eigenen kleinen Ausstellungsraum und eine eigene Werkstatt. Dort werden die Räder erst zusammengebaut.. Ich nehme auch an, dass die das Fett einfach weg gelassen haben.

@christ32: ich hatte das Problem auch noch nie. Umso erschrockener war ich, als ich auf eine Kreuzung zufuhr und den Bremshebel nicht mehr betätigen konnte. Glücklicherweise hat das Rad noch eine zweite Bremse, aber das hätte auch ordentlich daneben gehen können. Theoretisch müsste ich auf das Fahrrad sogar noch Garantie haben, weis aber nicht ob das so ein typischer Garantiefall ist. Es ist wie @Don Vito Campagnolo bereits geschildert hat: der Bremszug ist richtig dämlich verlegt. Es lässt sich kaum vermeiden, dass dort früher oder später Wasser in die Hülle eindringt (siehe Foto, das Bike ist ein wenig dreckig.. morgen ist Waschtag).

Aber das sind Dinge aus denen man lernt und auf die ich beim nächsten Mal achte.. Wobei.. Dann wirds eine hydraulische.

Ich war vorhin bei uns im Fahrradladen, hab mein Problem geschildert und wollte mich beraten lassen:
"Bowdenzug raus, Hülle auspusten, Bowdenzug einfetten und wieder rein damit in die Hülle". Soll das wirklich schon reichen (dann mit einer gedichteten Endkappe) oder doch lieber was bestellen? Vorrätig hatten sie im Fahrradladen nämlich nichts.. Jedenfalls nix mit schwarzen Hüllen. Hab vergessen zu fragen, welches Fett für solche Geschichten geeignet sind. Würde vermutlich zu Vaseline greifen?

Viele Grüße und danke nochmal für eure Hilfe!
 

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"Zug raus und auspusten" ist schon ein guter Anfang. Würde dann erst einmal etwas dünnflüssiges Öl (z.B.Brunox) reinsprühen: Falls noch einmal Wasser eindringt, dann hilft das u.U., dass es nicht gleich einfriert.

Vaseline müsste klappen, bleibt bei Kälte ja einigermaßen geschmeidig. Oder so ein Hirschtalg-Produkt, mit dem man am Auto die Türgummis gegen festfrieren behandelt.
 
"Bowdenzug raus, Hülle auspusten, Bowdenzug einfetten und wieder rein damit in die Hülle"
Reicht erstmal, hält aber natürlich nicht ewig. Gedichtete Endkappe dazu ist Pflicht und Vaseline taucgt nicht - zu wenig wasserfest. Hanseline oder andere, weiche Lagerfette erledigen den Job deutlich besser. Zähe Fette halten das Wasser zwar gut draußen, machen aber den Zug schwergängig.
 
egal ob Garantiefall oder nicht, das Fahrrad ist kein Jahr alt und sowas darf nicht passieren. Hier sollte der Hersteller/Verkäufer nachbessern mit einem Bowdenzug der das Problem beseitigt.
 
Vielleicht bin ich da anspruchsvoll, aber sowas würde ich im ersten Jahr max. bei einem Baumarktrad tolerieren.
Das Ding ist nagelneu und innerhalb von 9 bis 12 Monate dürfen die Bremsen versagen, ernsthaft ?
 
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